Südnorwegen 1996
von Hamburg bis Mandal
16.06.1996
die Reise beginnt mit dem Abholen meiner Begleiten. Beide Autoreisezüge waren ohne Verspätung angekommen – Doris aus München um 8:21 Uhr und Reinhard aus St Gallen um 10:20 Uhr. Nach dem Kennenlernen fuhren wir mit zwei weiteren Motorradfahrern aus der Schweiz zum Frühstück ins ,Scottys‘. Ghihan hatte ein reichhaltiges Buffet für uns hergerichtet.
Nach einer ca. 1,5 stündigen Stadtrundfahrt; die uns über die Reeperbahn, entlang der Hafenstraße, durch den Freihafen und schließlich über die Köhlbrandbrücke auf die A7 führte, fuhren wir gegen 13:00 Uhr Richtung Dänemark.
Es war bedeckt, aber noch trocken, erst auf der Autobahn fing es leicht an zu nieseln. doch ab der Grenze zu Dänemark hellte das Wetter auf und die Sonne kam zum Vorschein. In der Nähe von Arhus hatten wir einen Campingplatz gefunden und nach dem erstmaligem Zeltaufbau suchten wir uns ein nettes Restaurant, um den ersten Urlaubsabend zu genießen.
17.06.1996
Um ca. 8:00 Uhr sind wir aufgestanden haben uns geduscht und ausgiebig gefrühstückt, mit frischen Brötchen die es am Kiosk des Campingplatzes zu kaufen gab. Nach dem Packen ging es gegen 09:45 durch die Stadt Arhus in Richtung Hirtshals. Bestes Wetter zum Motorradfahren am Skagerag wurde es dann stürmisch. Nach 3 Stunden Fahrt teilweise mit Geschwindigkeitsüberschreitungen in den Ortschaften und auf der Landstraße, erreichten wir um 12:45 Uhr die Fähre. Es war äußerst knapp denn fast alle Fahrzeuge waren schon verladen, der Verzurrer schimpfte mit uns. Mit einfachstem, teilweise zu kurzem Tau mussten wir die Maschinen verzurren
Nach dem Abend um 13:00 Uhr durchstöberten wir die Räumlichkeiten an Bord. An Deck konnten wir uns kaum aufhalten. Der Skagerag war aufgewühlt und der Wind war recht kalt. Mit Motorradoutfit und Schutz im Windschatten konnte der kalte Wind uns den schönen Ausblick auf das Skagerag nicht vermiesen. Reinhard konnte leider nicht an Deck gehen und hockte verkrümmt im Sessel des Bordcafes. Als Ausgleich zur kalten Witterung kaufte ich im Dusty Free Shop eine Flasche Aquavit und Lakritz zu einem relativ guten Kurs. Gegen 18:00 Uhr landen wir in Norwegen – Kristiansand
Als wir von Bord rollen und die Straßen von Kristiansand befuhren waren wir von der Ruhe, der lockeren langsamen Fahrweise des Verkehrs überwältigt. Den Grund dafür fanden wir sehr schnell heraus, an jeder 3. Kreuzung war eine Radarkontrolle, die uns befahl die Höchstgeschwindigkeitsbegrenzung einzuhalten. Es hatte gerade aufgehört zu regnen und auf den Straßen standen noch kleine Pfützen.
Wir fuhren noch ca. 4 Stunde und kamen am Campingplatz Sjosanden in Mandal an. Ein sehr schöner Platz im Wald, in unmittelbarer Nähe das Meer, weißer Sandstrand, Kiefern und kleine Boote.
Der Ort Mandal ist sehr schön, es sind jedoch kaum Lokale vorhanden. In der „alten Post“, (Kleines niedliches Lokal) aßen wir eine Kleinigkeit der norwegischen Küche – Lovsteak mit Pommes.
Nach der, von Reinhard als Nachtessen benannten Mahlzeit, fuhren zum Campingplatz zurück und saßen noch bis 24 Uhr bei einer Flasche Rotwein am Wasser- es war zu hell zum Schlafen. Mit Beginn des Abends war es merklich kälter geworden und der Faserpelz musste ausgepackt werden.
Stavanger zum Preikestolen
18.06.1996
um ca. 8:00 Uhr standen wir auf, bereiteten das Frühstück und packten unsere Sachen. Es war kalt und windig, dafür aber sonnig. Auf der E18 fuhren wir Richtung Egesund und dann hinter Flekkefjord auf E44. zwischen Hange und Sira hatte ich dann meinen Unfall.
Die im Schatten liegende Spitzkehre war am Rand mit Split bestreut dies habe ich erst während des Sturzes bemerkt – zu spät. Nur den Lenker gerade halten, der Tank muss es ohne Kratzer überstehen – war mein einziger Gedanke während der Rutschpartie.
Die Maschine blieb mit dem Hinterrad oberhalb der Böschung liegen. Der Lenker war verbogen, Windschild, Koffer auf der linken Seite verkratzt, der Blinker abgebrochen. Stiefel und Ärmel durchgeschliffen und nur mein Arm schmerzte. Der Tank hatte es tatsächlich heil überstanden.
Schöne Kurven und Aussichten begleiten uns bis Egesund, ab dort war es kahl und karg. Es wurde windig, es blieb aber trocken. Gegen 18 Uhr erreichten wir in Stavanger einen zentralen Campingplatz
Bis 23:00 Uhr war es zwar noch hell aber ziemlich kalt, wir hielten uns im benachbarten Hotelaufenthaltsraum (am Kamin) auf und genossen die EM-Fußball-Meisterschaft im Fernsehen.
Von Stavanger aus wollten wir den Preikestolen besuchen und nahmen uns vor, an diesen Ort noch einen Tag zu verweilen.
19.06.1996
Um 8:00Uhr standen wir auf das übliche Ritual: Duschen, Frühsücken, Packen und Abfahrt
Wir fuhren über die RV 13 in Richtung Sandnes, überquerten mit der Fähre Oanes den Sognefjord. Gegen 13:00 Uhr sind wir am Ausgangspunkt unserer Wanderung zum Preikestolen angekommen Dort zogen wir uns leichte Wanderbekleidung an, denn es war heiß und sonnig. Die 2 Stunden straffe Wanderung auf die 600m ü. M. hohe Kanzel machte viel Spaß. Zudem wir auch Motorradfahrer in voller Montur schwitzen sahen.
Auf dem Weg nach oben fragten uns einige ausgehungerte Touris nach einer möglichen Pommes-Bude auf dem Preikestolen, denen haben wir selbstverständlich einen Ihren Wünschen entsprechenden Imbiss am Gipfel versprochen.
Von der Kanzel hat man eine wunderschöne Aussicht über den Sognefjord. Ein fantastischer Ausblick mit einem herrlichen Schattenspiel der Wolken war Belohnung für die 2-stündige Wanderung bergauf. Das einzige Manko, es waren zuviele Leute auf der Kanzel.
Den Abstieg erledigten wir in 1:25, wir sind fast gerannt, um schnell im Cafe eine Erfrischung zu bekommen.
Über Tau fuhren wir mit der Fähre zurück nach Stavanger. Der Ort schien uns nicht sehr bedeutend, so dass wir es bei der Durchfahrt beliessen und keine weitem Sightseeing-Tour planten.
Abends wurde es wieder kalt und wir nutzten gerne den Fernsehraum im naheliegenden Hotel zum Aufwärmen und Aufenthalt.
zum Hardangerfjord
20.06.1996
Bei 10°C sind wir morgens aufgestanden und mit der Fähre nach Tau gefahren – dann über die RV 13 durch des Malandsdalen mit der Fähre nach Ardalsosen. Auf der Fahrt über Hjelmeland und Nesvik erleben wir nur Regen und bleiben auf der RV 13 bis Sand.
Dann mit der Fähre nach Rönnevik, über die 46 nach Sandeid – Das Wetter wurde besser, es war nur noch diesig und irgendwann kam die Sonne stellenweise durch. In Ölen erreichten wir die RV 11 verliessen diese aber in Etne um auf kleinerer Straße die Küste am Skanevikfjorde zu erleben.
Die Sonne schien nun wieder richtig. In Skanevik ging es mit der Fähre nach Utaker, dann auf der 48 nach Husnes. Dort fanden wir einen super Campingplatz, Ganz neu angelegt, direkt am See Upsnager Vatn.. In der Nähe des Platzes war ein Einkaufzentrum mit Banken, Lebensmttel und sonstigen Läden – Einkaufmöglichkeiten aller Art. Doris und ich nahmen uns ein Boot, um auf dem See zu angeln. Der Platzherr gab uns Boot und Angel und einige Tips mit auf den Weg, doch zum Glück haben keinen Fisch gefangen. Neben uns zeltete ein Paar aus Kiel, die uns einige Hinweise gaben und uns zum Grog einluden. Es war noch ein geselliger Abend.
21.06.1996
An diesem schönen Platz wollten wir einen Tag länger bleiben. Um 10:00Uhr sind wir zu einer Tagestour auf der RV 4S nach Rosendal gefahren, von dort auf kleinerer Straße zu den Wasserfällen am Aenesdalen und weiter zum Brondhusdalen von wo aus der Brondhusbreen zu sehen war-
In Ojorde sind wir eine Schotterpiste hinauf gefahren, diese endete an einem Stollen der leider gesperrt war. Die Temperatur hatte sich auf wohlige 22°C erhöht.
Eine Fahrt entlang des Maurangerfjorden bildet den Abschluss unseres Ausflugs. Auf der Rücktour besichtigen wir ein Segelschiff, das auf einer Skandinavienrundfahrt war und zum Ausflug an einem Anleger fest gemacht hatte.
Abends haben wir dann gegrillt, es gab Lachs für Doris und Reinhard und ein Kotelett für mich, dazu wie immer einen frischen Salat und Weißbrot. Wir saßen noch lange am Wasser beobachteten die untergehende Sonne am Bergrand und genossen sogar die allmählich augkommende Kälte.
nach Bergen
22.06.1996
Um ca. 9:00 Uhr sind wir wieder aufgestanden und nach einem tollen Frühstück auf der RV 46 nach Rosendahl zur Fähre Löfallstrand nach Gjermundhamn gefahren, dann weiter au der RV 48 über Skogseid am Ausläufer des Hardangerfjordes vorbei nach Eikelandsosen.
Dort fanden wir eine hervorragende Gaststätte. Eine Art Jazzpub mit Mittagstisch.
Gegen 13:30 erreichten wir bei Thysse die RV 7 und fuhren über die El6/El von Norden aus in die Stadt Bergen. Viele Tunnel und enormer Straßenverkehr – aber was viel wichtiger war, die Stadt empfing uns mit mindestens 25°C und strahlend blauem Himmel.
Am Hafenrand parkten wir die Motorräder auf dem großzügig angelegten Fußgängerweg und gingen entspannt zum Zentrum. Auf der Suche nach einem Platz im Getümmel auf der Bierterrasse eines Lokals trafen wir Gregor und seinen Freund aus der Schweiz. Zusammen mit deren Freundin aus Bergen tranken wir das teuere Bier und tauschten unsere bisheriger Erlebnisse aus.
Dann bummelten wir noch in Bryggen umher und über den gerade schließenden Fischmarkt. Gegen 18:00 Uhr verließen wir schließlich die Stadt um einen Zelt-Platz für die Nacht zu finden.
Der Campingplatz -Bartland-Grund- schien uns am besten Kiosk, Aufenthaltsraum mit Fernseher, Duschen, alles vorhanden- Die Campingplätze direkt an der Stadt sind sehr klein, teuer und weniger komfortabel..
23.06.1996
Die Prozedur wie jeden morgen, um 9:00 Uhr aufgestanden und nach einem opulentem Frühstück rauf auf die Motorräder. Heute ging es bei Sonnenschein und ca. 15 °C nach Bergen zum Stadtrundgang.
Wir drei trennten uns diesmal, um die Stadt zu erkunden. Reinhard suchte vergeblich offene Geschäfte, Doris war es eh egal, und ich fuhr schließlich mit der „Fioitbahnen“ auf die Aussichtsplattform. Die Fahrt in der historischen Steilbahn war faszinierend und die Aussicht auf den Hafen wunderschön, die Stadt war toll.
Der Flohmarkt auf dem Hafenplatz war mit Angeboten übersät, leider konnten wir es uns aus Platzgründen nicht leisten, etwas mitzunehmen. Doris liebäugelte mit einem Rentierfell für knapp 280 Nkr, doch ging weiter mit der Bemerkung „später einmal“.
In einem Lokal fanden wir wieder mal einen Fernseher und konnten das EM-Spiel Deutschland-Krostien beobachten. Das Publikum war wohl mehr auf der anderen Seite, um so ruhiger hielten wir uns beim 1. Tor.
Danach gingen wir in ein nettes Restaurant und ließen uns Elch-Steak mit Prinzeßkartoffeln und Brokkolie servieren. Dazu tranken wir eine Flasche Rotwein, ein tolles Essen. Elchleisch schmeckt ähnlich wie Rind mit leichtem Wildgeschmack. Das Menü wurde für 220 Kronen je Person, der Wein für 240 Kronen serviert.
zum Brigsdalsbreen
24.06.1996
Schon um 7:00 Uhr war das Wecken angesagt. Zunächst ging es über die RV 580 zur E16 vorbei an Ytre Arna über schöne Brückenkonstruktionen und durch Tunnels befahren wir die E1 nach Knarvik. Die E1, die zwar gut ausgebaut, aber durchaus kurvenreich ist verfolgen wir bis Martre, ein kleiner Ort im Glenefjellet. Hinter dem seit 1995 fertiggestellten Tunnel überraschte uns die Polizei mit einer Geschwindigkeitskontrolle, Glück gehabt, wir hatten das richtige Tempo.
Die Abfahrt in Richtung Fosse – Bjordal war kaum auszumachen, so fuhren wir auch mehrfach vorbei. Wir fanden eine kleine Straße gut ausgebaut, mit vielen kleinen Kurven, großen Steigungen, mit Schotter.
Das Sjordal ist eine Hochebene mit vielen kleinen Seen auch Vatn genannt. die von vielen Wasserfällen gefüllt werden. Auf und neben der Straße liefen viele Schafe und Ziegen, die sich auch selten beirren ließen.
Ab Bjordal erreichten wir den Höyanger, die Verlängerung des Sognefjord. Entlang dem Wasser fuhren wir zum Fähranleger Ortnevik. An diesem kleinen verträumten Ort war nichts außer eines kleinen Postamtes, das gleichzeitig Lebensmittelgeschäft, Schlachterei, Werkstatt und wer weiß was noch ist.. Wir kauften dort ein, aßen eine Kleinigkeit, schrieben Postkarten und nutzten die 2 Stunden bis die Fähre kam und ruhten uns schön aus. Gegen 15:00 Uhr kam die Fähre, die uns nach Mären und weiter nach Nordeide bringen sollte.
Auf der 55 fuhren wir in Richtung Vadheim, um dort die El nach Förde in das Blafjellet zu erreichen In Storbü bogen wir auf die RV 615, begleiteten verschiedene Fjorde und Vatn bis wir endich Sandane erreichten Die Läden hatten um 18:00 Uhr bereits geschlossen und wir gaben uns mit einem Imbiss im Stehen zufrieden.
Direkt am Gloppenfiorden fanden wir einen sehr schönen im Wald gelegenen Campingplatz.
Am Abend trafen wir das Paar aus Kiel wieder, die viel zu berichten hatten…
25.06.1996
Nach der harten Tour vom Vortag, standen wir erst um 10:00 Uhr auf. Wir fuhren auf der El in Richtung Byrkjelo dann auf der RV 60 Richtung Olden und biegen in das Oldedalen ein. Am Ende des Tals ist der Ort Briksdal, von hieraus ist ein 1-stündiger Fußmarsch zum Briksdalsbneen einem Ausläufer des Jostedalsbreen möglich. Wer nicht gerne zu Fuß unterwegs ist oder qehfaul ist, kann die halbe Strecke auch per Pferdewagen bequem transportiert werden Wir gingen zu Fuß, allerdings wollten Doris und Reinhard nur die halbe Strecke gehen, da wir in Motorradmontur kräftig schwitzen mußten, Ich hielt durch und erreichte nach einer halben Stunden den Gletscherausläufer
Am Rand des Gletschers warteten Wanderführer, die zur Gletscherwanderung von 1.5 – 2 Stunden zu 150 Kronen inkl. Steigeisen und Leinen einluden. Die Gruppen sollten 3-10 Personen stark sein. Leider warteten die beiden anderen unten.
Auf dem Abwärtsmarsch kamen mir plötzlich zig‘ Japaner entgegen. Unten am Restaurant warteten wiederum noch mehr Touris mit dickem Bauch und Fotoapparat
Der Rückweg führte uns wieder durch das Oldedalen und zurück nach Sandane Es war strahlend blauer Himmel und noch genug Zeit um etwas auszuruhen. Zuvor hatten wir noch die Gelegenheit genutzt, im Trekking-Shop beim sogenannten TILBUD = Ausverkauf einen Schlafsack einzukaufen (Für 599 Kr, einen guten Ajungliak.
Am Abend konnten wir einen herrlichen Sonnenuntergang genießen und gleichzeitig ein Kreuzfahrtschiff im Fjord kreuzen sehen.
Alesund
26.06.1996
Aufbruch bei bewölkter aber trockener und relativ warmer Witterung zur Fähre nach Nordfjordeid. Nachdem wir den Fjord überquert hatten fing es an zu schütten.
Auf der El durch das. Stigedalen war nichts von der herrlichen Landschaft zu sehen, Nebel und Regenschwaden nahmen uns die Sicht.
Nachdem der Regen nachließ, verließen wir die El und bogen auf die RV 651 nach Volde ab. Dort erreichten wir wieder die E1 und fuhren relativ trocken nach Örsta. Die kleine Straße schien uns bei der herrschenden Witterung zu riskant und so blieben wir auf der El und fuhren direkt nach Alesund.
Als wir die E9 erreichten, fing es wieder an zu schütten und so entschlossen wir uns, vor allem Reinhard, eine Hütte anzumieten. Auf dem 1. Campingplatz stadtauswärts war alles belegt, nur noch eine Hütte für 470 Kr. Der 2. Campingplatz hatte keine Hütte, dafür aber eine Ferienwohnung für 180 Kr. bieten. Das war super, mit Küche, Dusche, Betten. Und vor allem es war warm.
27.06.1996
Nach langem Ausschlafen fahren wir gegen 11:00 Uhr In die Stadt zu einem Rundgang. Alesund ist eine schone Stadt, die nach einem großen Brand 1914 völlig zerstört und mit Hilfe der Deutschen wieder aufgebaut wurde. Der Jugendstil durchzieht sich in ganz Alesund. Die Einkaufzone ist schon kuschelig und lädt zum Bummeln ein.
Am Nachmittag fahren wir zu den vorgelagerten Inseln, die durch mautpflichtige Tunnel erreichbar sind. 154 m tief unter dem Wasser führt der tiefste Tunnel zur Insel Valderöy. Das Wetter ist schlecht und so fahren wir mit einigen Vorräten zu unserem Quartier zurück.
über die Trollstigen nach Lom
28.06.1996
über die E9 fahren wir gegen 9:30Uhr in Richtung Andalsness den Höhenzügen ist es bitter kalt aber es bleibt trocken. Gegen 12:00Uhr kehren wir in einem Rasthof nahe Andalsness zum Mittagessen ein. Als wir auf die RV 63 die ,,Golden Route“ einbiegen, kommt die Sonne zum Vorschein. Wir fahren die Trollstigen aufwärts Richtung Süden, ein Genuss.
Ab und zu halten wir an, um ein Foto zu schießen. Die Wohnmobile stören die reibungslose Anfahrt und fordern riskante Überholmanöver heraus. An der Fiell-Stove erlaubt eine Plattform eine herrliche Aussicht über die Stigen, die Route ist gut einzusehen.
Ich treffe auf einen Harley-Fahrer aus Osnabrück und befrage ihn, wie ihm die Strecke herauf bekommen ist. „Busse kommen doch auch rauf, oder?“ war die Antwort.
Durch das ständige Auf und Ab in dem Meierdalen führt uns die RV63 nach VaIldal. Dort auf die Fähre Linge-EidsdaI, weiter auf die RV 63 „Golden Route“ zu den Adlerstigen, runter zum Geirangerfjord. der als schönster Fjord Norwegens bezeichnet wird. Das wäre er wahrscheinlich auch, wenn nur ein zehntel der Touris da wären. Schade drum.
Wir fahren die RV63 weiter in Richtung Lom biegen aber zuvor noch auf den Dalsnibha, einen der schönsten Aussichtspunkten der Welt, Hier hat man den Blick auf Geiranger und umliegende Dalen und Horns (Täler und Berge)
Natürlich haben wir wieder Glück mit dem Wetter, Sonnenschein pur. Der Kolbeinvatnet ist noch teils gefroren, was kalte Temperaturen vermuten lässt.
Die E15 führt uns durch das Ottadalen immer den reißenden Fluß im Blick nach Lom, Dort besuchen wir gegen 19:00 Uhr noch die örtliche Stabkirche. Direkt im Ort finden wir einen relativ teueren Campingplatz, der aber auch allen Komfort bietet.
über Jotunheinen
29.06.1996
Um 8:00 Uhr aufgestanden und gefrühstückt, die Zelte haben wir bei kalter aber trockener Witterung abgebaut. Gegen 11:00 Uhr fahren wir in Richtung Sogndal auf der RV 55. Wir durchqueren das Gebiet Jotunheinen über die RV 55, es geht bergauf und bergab aber überwiegend geradeaus.
Wir geniessen die schöne Aussicht auf Berge, Gletscher und Schneepartien auf beiden Seiten des Weges. Grüne Büsche und Berme, in den höheren Lagen karge Öde.
Im Sognefjell halten wir, um eine Abbiegung in die Vegetation zu wagen. Eine kleine Schotterpiste führt den Berg hinauf und endet vor einem Schneefeld. Reinhard und ich fahren an doch Reinhard bleibt nach ca. 5m im Schneematsch stecken, ich schon vorher im Morast. Gemeinsam ziehen wir Reinhards BMW aus dem Schnee und überlegen uns einen anderen Weg.
Nach der Hochebene geht es über enge Serpentinen Lustrafjorden In Skjolden kehren wir in einem vorzüglichen Hotel , zum Brunch ein. Es ist direkt am Wasser gelegen. Nach einer langen Pause geht es gegen 15:00 Uhr weiter über Graupne nach Sogndal. Nach Durchquerung verschiedener langer Tunnels erreichen wir gegen l8:00 Uhr Laerdalsöyri. Nach dem Aufbau der Zelte auf dem neu angelegten Zeltplatz, der übersichtlich und sauber ist, machen wir in dem kleinen idyllischen Ort einen Spaziergang.
30.06.1996
Seit 4:30 Uhr regnet es Bindfäden, ein typischer Landregen. Wir nahmen deshalb unser Frühstück im Stehen in der kleinen Küche des Campingplatzes und mußten unsere Zelte schließlich doch im Regen abbauen.
Gegen 10:00 Uhr starteten wir in Richtung Auerlandsvangen, eine kleine mit Serpentinen versehene Strecke, die bei trockner Witterung sicher ideal zum Motorradfahren wäre, jetzt ist sie aber rutschig und gefährlich.
In Gudvangen erreichen wir die E16, die uns bei stetem Regen bis Voss begleitet. Dort mieten wir einen Wohnwagen für 380 Kr. an, da keine Hütten mehr frei waren. Voss war bei der schlechten Witterung wie ausgestorben und so gingen wir in eine Pizzeria, danach zurück zum Wohnwagen. Ein wichtiges Ereignis musste verfolgt werden: die Fußball-EM im Fernsehen.
über den Lysebotn
01.07.1996
Draußen nieselt es immer noch, wir stehen deshalb erst gegen 10:00 Uhr auf. Auf der RV 13 fahren wir zum Eidfjorden. Kurz vor dem Tunnel haben wir eine viertelstündige Zwangspause aufgrund einer Baustelle. Dort treffen wir auf eine Hanauer Motorrad-Gruppe. die vom Nordkap kamen. Im Gegensatz zu uns hatten sie kein gutes Wetter; sondern überwiegend Regen und Kälte.
Da Reinhard vorfährt und keine Acht auf unser Ziel gibt, fahren wir an Kinsarvik vorbei, bleiben auf der RV 13 und erreichen gegen 14:00 Uhr Odda, eine kleine Stadt am Sorfjorden.
Nach dem Zeltaufbau bummeln wir in der Stadt herum, essen eine Kleinigkeit im örtlichen Cafe und kaufen noch Rentiersalami ein. Die Wurst schmeckt recht pikant, leicht süßlich.
Um 16:30 Uhr schließen alle Läden. und da es aufhörte zu regnen fahren wir noch einmal mit denn Motorrad am Skorfjorden entlang Richtung Digranes, Wasserfälle entzücken an der linken Seite des Fjordes, gleichzeitig tauchen dunkle Wolken am Bergesrand auf und wir fahren zurück.
Zurück am Zeltplatz gehen wir noch am See spazieren, wir können einen schönen Sonnenuntergang beobachten
02.07.1996
Es hatte die ganze Nacht lang nicht geregnet, doch kurz bevor wir aufstanden fing es an zu regnen und wir nahmen unser Frühstück wieder in der Küche ein und bauten die Zelte anschließend im Regen ab. Wir fuhren dann auf der RV 13 über Röldäsfjellet, Bratlandsdalen und Suldal nach Sand. Als wir aus dem Restaurant kamen. wo wir uns aufwärmten, wurde es freundlicher und wir setzten unsere Fahrt auf der RV 13 zur Fähre Nesvik-HjeImeland fort. In Tveit am Tysdalvatn bogen wir auf eine kleine Nebenstraße in Richtung Songesand, durch das Lon gafjell ein. Enge Kurven. Cattlegrids und jede Menge Schafe überraschten uns auf dem Weg.
Der Regen hatte zwischendurch wieder eingesetzt und verwandelte sich plötzlich in Nebel. Ich konnte die Hand vor den Augen kaum erkennen, ich war mir nicht sicher ob wir hier noch richtig sind -Hinweisschilder bejahten die schwierige Frage. Karge und felsige Landschaft geleitete uns in Richtung Lysefjorden, wo uns die Fähre erwarten sollte. Gegen 15:00 Uhr erreichten wir den Anleger, leider fährt die Fähre nur 2x tägl. eine um 12:30 Uhr. die 2. kommt um 17:30 Uhr.
Im Aufenthaltsraum des Anleger konnten wir uns mit Kaffee und norwegischer Zeitung die Zeit vertreiben und uns ausruhen. Am Anleger angelten Leute aus Hamm und erzahlten von ihren kargen Fängen.
Auf der Fähre veranstaltete der Kapitän eine dreisprachige Sightseeing Tour mit viel Witz und Humor. Vorbei an Seehundbänken und den Naturereignissen des Lysefjorden – Kjerak – steuert das Boot Lysebotn an.
Reinhard nahm ein Zimmer in der Jugendherberge für 150 Kr., weil es nach wie vor regnete, Doris und ich dachten optimistisch – es wird schon besser und wir bauten unsere Zelte auf, die von der Nacht zuvor nass waren.
03.07.1996
Wir frühstückten in der Jugendherberge – was ideal war, wenn vieleicht auch nicht unbedingt gestattet.
Wir bauten die mittlerweile trockenen Zelte ab und fuhren bei bedecktem Himmel aber trockner Straße de Lysestigen aufwärts durch das Grytdalen. Anfangs war die Landschaft karge, später durchfuhren wir eine üppige Vegetation mit vielen Wäldern und Seen. In Tjörhorn erreichten wir die RV465 in Richtung Sirdal.
In Tonstad aßen wir eine Kleinigkeit in einem Restaurant in einem EKZ, was insgesamt empfehlenswert und relativ preiswert war. Weiter auf der RV 42 bogen wir in Haddelandheia in das AusterdaIen, ein waldreiches Tal ab.
Ein kurzes Stück auf der E18, dann die RV 461 in Richtung Kristiansand. Die 461 besteht teils aus Schotter, teils aus Asphalt, ist aber überwiegend eine unbefahrene Staße und führt durch herrliche Wald- und Seenlandschaften
In Kristiansand fanden wir nur den Stadtcamp. Total überfüllt, aber immer noch Platz für noch ein Zelt.
Nach dem Aufbau fuhren wir in die Stadt aßen in der Fußgänger-Zone wieder mal eine Norweger-Pizza, traurig aber wahr. Dann tranken wir in einem Pub, der völlig voll war ein Ringenes für 44 Kr und fuhren schließlich zum Camp zurück.
… wieder nach Hause
04.07.1996
Nachts hatte es wieder geregnet, das machte uns aber nichts mehr, wir bauten ab und fuhren zum Anleger. Zum Abschluss gingen wir in die Fußgängerzone und tranken einen Kaffee in einem kleinen Cafe. Die Stadt war voller Menschen, die auf aber es herrschte eine tolle Atmosphäre. Aktivität und Ruhe gleichzeitig.
Dann checkten wir gegen 11:00 Uhr ein. Um 12:30 konnten wir die Fähre befahren und pünktlich um 13.30 Uhr legte sie ab.
Gegen 18:30 Uhr erreichten wir Hirtshals.
Da am Horizont eine dunkle Wolkenwand auf uns zu warten schien, traten wir den eiligen Heimweg an. Wir fuhren trockenen Reifens bis Hamburg durch. Nach mehreren Pausen auf den Rasthöfen erreichten wir gegen 2:00 Uhr nachts meine Hamburger Wohnung. Nach einem zünftigem Bier aus der Dose fielen wir ziemlich geschafft in die Horizontale
05.7.1996
Gegen 10:00 Uhr standen wir auf, frühstückten in aller Ruhe. Nach einem schnellen Stadtrundgang verabschiedete ich meine Wegbegleiter an der Bahn.
Wir sind insgesamt 4632 km gefahren und hatten während derzeit kaum Probleme miteinander, da jeder die Eigenheiten des anderen akzeptierte und sich darauf eingestellt hatte.