BuGonTour
Good Hope Tour – Südafrika 2015

1. Tag: Anreise Deutschland – Namibia

Wir reisen schon ein paar Tage früher nach Kapstadt, wir wollen diese Stadt die uns 6 Jahre zuvor so fasziniert hat näher kennenlernen. Mit dem Taxi lassen wir uns um 10:00 Uhr nach Volksdorf fahren,  dann schleppen wir die beiden Taschen von der U-Bahn in den ICE nach Frankfurt und fliegen mit etwas Verspätung endlich ab. Der Nachtflug ist unspektakulär, bei ein paar Gläsern Rotwein „Meerkat“ und einem relativ guten Abendessen überstehen wir die halbwegs schlaflose Nacht und landen pünktlich in Windhoek. Dort müssen wir umsteigen, für uns hektisch aber das Flugpersonal hat die Ruhe weg.

2. Tag: Ankunft in Kapstadt

Am Flughafen in Windhoek werden wir aufgefordert einen Zettel gewissenhaft auszufüllen – Ob wir schon in Ebola infizierten Ländern waren, ob wir Kopf-, Magen oder Halsschmerzen haben – wir kreuzen immer das Nein-Kästchen an, legen den Zettel auf den Tisch und gehen durch den Transitschalter. Der ist zunächst nicht besetzt und einige unruhige Touristen regen sich schon auf – nur die Ruhe wir sind in Afrika.

Der Weiterflug ist sehr angenehm, ein leichtes Frühstück wird serviert.  Am Flughafen in Kapstadt werden wir vom Fahrer des Hotels abgeholt und unter freundlichen Hinweisen durch die Stadt zum Hotel gefahren. Das Winchester Mansions liegt in Sea-Point, direkt an der Küste. Wir begrüßen zunächst Andy der auch gerade hier ist, da er die Windhoek Kapstadt Tour begleitet hat. Er erzählt uns von seinen Erlebnissen von der zurückliegenden Tour und verrät auch den Namen unseres Mitreisenden mit den Worten, den kennt Ihr doch: Hermann Hahn.

Wir bummeln ein wenig an der Promenade bevor wir gegen 14:00 Uhr das Zimmer beziehen können, machen uns frisch und gehen entlang der Promenade zur Waterfront. Auf dem Weg treffen wir wieder Andy in Begleitung von Ralf, er wird die Tour selbst guiden und wir verabreden uns für später.

Den Abend bleiben wir an der Waterfront und suchen uns ein schönes Lokal. Die Plätze im Freien sind nahezu alle belegt und wir setzen uns einfach in ein Lokal und werden auch gut bedient.

3. Tag: Long Street und Greenmarket

Heute wollen wir uns die markanten Highlights in der Innenstadt von Kapstadt ansehen – wir fahren mit dem Bus zur Longstreet. Sie zählt zu den ältesten Straßen in Kapstadt. Sie war – mit einer Länge von 3,8 Kilometern – zu Gründerzeiten tatsächlich die längste Straße im Stadtkern und reichte vom Hafen bis nach Tamboerskloof. Die zahlreichen viktorianischen Gebäude mit ihren kunstgeschmiedeten Balkongittern, die in den letzten Jahren aufwendig restauriert wurden sind besonders schön. Wir landen schließlich auf dem Greenmarket. Gleich zu Beginn des Marktes treffen wir auf einen Stand mit wunderschön gemalten Bilder, der junge Verkäufer bietet uns gleich seine Ware an, wir möchten uns aber erst einmal ein paar andere Stände und Bilder ansehen, mal schauen.

Greenmarket Sqaure liegt zwischen Shortmarket und Longmarket Sts. in der Innenstadt und ist wohl der bekannteste Flohmarkt von Kapstadt, umgeben von alten Gebäuden, Cafés und Hotels. Hierher kommen die Händler mittlerweile aus den verschiedensten Ländern Afrikas und verkaufen Textilien und kunsthandwerkliche Produkte, es gibt aber auch Secondhand-Bücher und anderes zu kaufen. Unser Fokus ist auf die Bilder gerichtet, die an vielen Ständen angeboten werden. Die vielen Souvenirs, die meist aus Kenia oder gar China stammen sind nicht wirklich anziehend . Das erste Bild ist doch das Schönste, stellen wir endlich fest  und wir gehen zu dem Stand zurück, der junge Verkäufer freut sich und wir verhandeln mit ihm und kaufen zwei schöne Bilder.

Wir schlendern weiter und erreichen den Company’s Garden. Der botanische Garten wurde durch Kapstadts Gründervater Jan van Riebeeck im Auftrag der Holländisch-Ostindischen Handelskompagnie angelegt. Company’s Garden ist heute ein ausgedehnter Park und botanischer Garten. Besonders im Sommer, wenn sich in den Häuserschluchten der Stadt die Hitze staut, ist ein Bummel durch die schattigen Parkanlagen mit seinem schönen alten Baumbestand ausgesprochen erfrischend.

Am Ende des Parks treffen wir wieder auf die Long Street und schlendern entlang der alten Häuser, wo die schmiedeeisernen Balkongeländer der Blickfang sind. Vorbei an verschiedenen Backpacker Hotels und diversen Cafes und Restaurants, u.a. auch am Mama Africa, eins der bekanntesten Restaurants mit Lifemusik. Wir halten schließlich am Pan Africa Market und gehen durch das bunte Treppenhaus in das im Obergeschoss befindliche Timbuktu Café. Hier gibt es auf dem zugewachsenen Balkon äthiopische Spezialitäten und leckeren äthiopischen Kaffee, die Atmosphäre ist einzig.

Der Rückweg zum Hotel ist etwas beschwerlich, allmählich werden die Füße schwer und an der nächstmöglichen Busstation steigen wir ein und fahren zurück zum Hotel. Am Abend gehen wir wieder an die Waterfront und essen im „Hildebrands“, eine tolle Lage und ziemlich dicht am Wasser. Wir genießen das leckere Essen bei hervorragendem Weine und Aussicht auf die Waterfront.

4. Tag: Tafelberg und kleine Stadtteile

Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Linienbus zum Tafelberg, irgendwie reizt es doch nach oben zu fahren und den Blick auf die Stadt zu genießen, das Wetter ist herrlich  es ist windig, aber dadurch auch absolut klare Sicht. Als wir endlich ankommen, wundern wir uns schon das es so leer ist, kein Wunder, die Bahn fährt nicht, der schöne Wind ist so stark das die Bahn nicht fahren kann – schade, aber wir stehen am Fuß eines faszinierenden Berges und haben trotzdem einem tollen Blick auf Kapstadt.

Wir fahren mit dem Bus zurück und nach Woodstock, ein ehemaliges Industriegebiet, in dem heute viele Lagerhäuser leer stehen oder von artfremden, modernen Kleinunternehmen belegt ist. Wir gehen eine Seitenstraße entlang und finden auch die Biskuit Mill, wo eigentlich ein Markt sein soll – leider nicht am Sonntag und wir ziehen wieder von dannen. Die Straßen sind bis auf einige Jugendliche, die an einem Auto arbeiten leer, uns überkommt ein komisches Gefühl aber das ist absoluter Quatsch, warum sollen die gerade auf uns warten – wie blöd sind eigentlich Vorurteile.

Mit dem Bus fahren wir zurück in die Innenstadt und erreichen das muslimische Viertel Malay Quarter, auch Bo-Kaap genannt. Der interessante, historische Teil wird von den Kapmalayen bewohnt. Einige Minarette und wunderschöne pastellfarbene Häuser prägen das Bild der im späten 18. Jahrhundert entstandenen Wohngegend. Die Kapmalayen sind Nachkommen jener Sklaven, die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts aus Asien kamen.

Wir schlendern auf dem Kopfsteinpflaster durch die bunten Häusergassen und der Fotoapparat hat einiges zu tun, die Eindrücke festzuhalten. Als wir auf die Buitengracht gelangen und finden wir  auch das BMW-Motorrad-Center Kapstadt. Es hat leider geschlossen, es ist ja schließlich Sonntag.

Auch heute geht es zum Abendessen an die Waterfront, der Wind ist sehr frisch und wir suchen einen Platz im Inneren eines Lokals aber alles ist besetzt, die anderen Menschen wollen auch nicht draußen sitzen. Zu guter Letzt sind wir im Mitchell’s fündig geworden. Es gibt gutes Bier und leckere Filetsteak zu fairen Preisen.

 

5. Tag: Ankunft der Mitfahrer

Wir genießen das Frühstück extrem lange und unterhalten uns eine Weile mit Hermann, sortieren unsere sieben Sachen und erholen uns am Pool bis schließlich auch unsere Mitreisenden im Hotel ankommen. Wir treffen uns in der Bar und lernen Anja und Thomas, ein Paar aus Bargteheide und Thorsten aus Dessau kennen. Ralf erzählt etwas über die vor uns liegende Tour, weist auf Gefahren des Linksverkehrs und allgemeine Verhaltensregeln hin. Wir verabreden uns für den Abend, Abfahrt ist um 19:00Uhr am Hotel.

Hermann und ich fahren zur BMW Niederlassung Donford. Er erzählte von einer guten HP2, die in dem Laden zum Verkauf steht – die schauen wir uns an und tatsächlich finden wir ein super Motorrad vor. Aber gekauft wird nix – nur ein Donfort-T-Shirt. In dem Geschäft stehen die üblichen BMW-Motorräder aber auch ein paar Oldtimer.

Der Glastisch mit zwei Boxermotoren als Unterbau wäre ein schönes Mitbringsel. In dem angrenzenden Café trinken wir noch einen Cappuccino und fahren schließlich zum Hotel zurück, wo Barbara gespannt auf uns wartet.

Gemeinsam fahren wir zum Shoppen und bummeln erneut zur Waterfront, wo wir die Craftcenter aufsuchen und noch nach ein paar Souvenirs Ausschau halten.

Am Harbour House V&A Waterfront trinken wir noch eine Kleinigkeit und fahren zurück zum Hotel.

Pünktlich fahren wir mit der ganzen Gruppe in den Freihafen Kapstadts zu „Panama Jack“. Hier gibt es eine riesige Auswahl von Fischen und Seafood. Wir lassen es uns gut gehen und fahren mit dem Taxi schließlich zurück zum Hotel.

6. Tag: zum Kap der guten Hoffnung

Wir frühstücken früh und sitzen gemeinsam an einem schönen Tisch im Innenhof vom Winchester Manson. Für das reichhaltige Frühstücksbuffet ist kaum Zeit, denn um 9:30 wollen wir uns an den Motorrädern treffen, es soll heute zur ersten Etappe losgehen.

Ralf erklärt nochmal die Navigationsgeräte von Garmin und unsere Route auf der Karte.  Er weist auf ein paar Gefahrenpunkte hin – insbesondere sollen wir darauf achten auf der linken Seite zu fahren und immer dran denken – erst links, dann rechts gucken, wenn auf einer Singleroad unverhofft Gegenverkehr kommt – links bleiben. Wir rollen die XT´s an die Hauptstraße und biegen links ab.

Zunächst ist es einfach auf der Beachroad dem Hauptverkehr zu folgen. Wir kommen bald in Camps Bay an, das auch die Côte d’Azur Südafrikas genannt wird. Camps Bay, eingebettet zwischen der bis zu 500 Meter hohen Bergkette „Twelve Apostles“ und dem Atlantik ist ein echtes Unikat mit wunderschönen weißen Sandstränden. Die Mainroad ist voll mit Badegästen, und wir lassen die Motorräder langsam entlang der Strände rollen. Ein super Ausblick. Die Restaurants und Cafés sind voll, Menschen flanieren an der Promenade entlang – hier lässt es sich sicher aushalten.

Wir fahren die M6 Victoria Rd. Weiter bis Houte Bay, ein kleine Fischerei- und Touristenort, immer den Blick auf die Küste. Nachdem die kleine Stadt durchfahren ist, beginnt ein Höhepunkt der Tour – der Chapman’s Peak Drive.

Eine der schönsten Panoramastraßen der Welt, leider viel zu kurz. Der in den massiven Fels geschnittene Chapman’s Peak Drive wurde zwischen 1915 und 1922 gebaut und verbindet damit Hout Bay und Noordhoek. Die Straße wurde genau dort in den Felsen geschlagen, wo der weichere Sandstein über dem härteren Granit liegt.

Wenige hundert Meter unter uns prallt der Atlantik mit hohen Gischt-Fontänen an die zerklüfteten Klippen. Als wir 2008 hier fahren wollten war die Strecke gesperrt, da zahlreiche Stahlträger vom Salz der Meeresluft zerstört waren. Umso mehr freuen wir uns an der Mautstelle auf die 10km lange Fahrt, wir zahlen die 25 Rand pro Motorrad und los geht’s, die Küste immer rechts im Blick.

Zahlreiche Haltebuchten, die leider immer küstenseitig angelegt wurden (und damit für uns immer auf der falschen Seite liegen – Linksverkehr), bieten sich für Foto- und Stopps für Genießer an. Die sagenhaften Aussichten lassen sich  kaum beschreiben. Und genau in dem Moment passiert es – Herman und Thorsten fahren los – beide bleiben auf der rechten Straßenseite, wir schreien und hupen hinterher, können nur noch hoffen dass die beiden ihren  Irrtum noch rechtzeitig bemerken  – und es ist nochmal gut gegangen.

Auf  der Hälfte des Chapman’s Peak Drive ist die Kontrollstelle, nur ich muss die Quittung vorzeigen, die anderen fahren so durch. Weitere Infos zum www.chapmanspeakdrive.co.za

Hinter Sunvalley biegen wir rechts auf die M65 über Oceanview Richtung Scarborough und weiter geht’s  in den Capepoint National Park.

Das südliche Ende der Kap Halbinsel kann eigentlich mit zwei Spitzen aufwarten, dem Cape of Good Hope und dem noch etwas weiter südlichen und höher gelegenen Cape Point oder das „Kap der Stürme“, wie Bartholomeus Diaz es 1488 nannte. Auf dem Weg dorthin überholen wir eine Horde Radfahrer mit Bus als Lumpensammler, die wir dann auch später am Schild beim Kap wieder treffen. Auf dem großen Parkplatz herrscht reges Treiben, jeder will „alleine“ auf das Foto und auch wir schieben demonstrativ eine XT vor das Schild, nachdem die Radfahrer genug posiert haben und stellen uns hinter das bekannte Holzschild. Ein freundlicher Busfahrer fotografiert uns mit den verschiedenen Fotoapparaten. Den Weg zum Leuchtturm sparen wir uns ( zumindest die Fußweg hoch)  und wir fahren zurück und aus dem Park hinaus.

Kurz vor Simonstown biegen wir nach Boulders Beach ab, hier ist die Kolonie der Afrikanischen- oder Brillen-Pinguine seit einigen Jahren unter der Obhut der staatlichen Naturschutzbehörde. An einem überfüllten Restaurant finden wir einen Tisch, wo alle Platz finden, von hier aus sehen wir auch ein paar Pinguine, die sich auf den Felsen am Strand sonnen. Die Kolonie selber besuchen wir nicht, es ist zu heiß ( und es schmeckt so gut..). Ralf verspricht, dass wir noch eine andere Kolonie zu sehen bekommen.

Vorbei an Simonstown entlang der Bahngleise der Metro, die zwischen Muizenberg und Simon’s Town dicht am Meer entlang verläuft, fahren wir durch den kleinen Ort Fish Hoek’s, den schönen Sandstrand sehen wir leider nicht. Direkt hinter Fish Hoek fahren wir auf die Mountain Road Boyes Drive und sehen den schönen Sandstrand von oben.

Wir treffen auch auf einen Stand eines Sharkwatchers, er sieht ob Haie kommen und warnt die Surfer, die sich weit unten in Muizenberg am Strand tummeln wohl über Funk. Der Rückweg durch die Constantia Winelands ist sehr angenehm, im Schatten der Wälder läßt es sich gut fahren, doch die Straße wird immer breiter bis wir schließlich wieder über Camps Bay in Sea Point ankommen.

Wir tanken in der Nebenstraße die Motorräder voll und nach der Ankunft im Hotel geht’s für eine Abkühlund  in den Pool, nach einer knappen Stunde ist die Sonne verschwunden und es wir „saukalt“

Als wir zum Abendessen los wollen zieht zusätzlich noch dicker Nebel auf und es wird empfindlich kalt, alle zurück aufs Zimmer und dicke Jacken an, bevor wir den Abend mit einem herrlichen Essen im „Quay Four“ beenden.

 

4. Tag nach Paarl

Heute heißt es alles zusammen packen ,es geht nun wirklich los. Nach dem Frühstück tragen wir die Packsäcke zum Auto, und bereiten uns für die Tour nach Paarl vor.

Ralf erklärt wieder die Route. Wir fahren  wieder über Camps Bay nach Hout Bay, biegen aber nicht rechts zum Chapman´s Peak sondern links Richtung Constantia und kommen über die M64 wieder in Muizenberg an und fahren entlang der Küste und sehen diesmal die Surfer etwas näher. Es ist sehr windig und teilweise stark bewölkt.

Nachdem wir den Ort durchfahren haben erreichen wir eine lange gerade Straße, links Dünen, rechts Strand und das tosende Wasser. Der Wind peitscht den Sand über die Straße und die Motorräder fahren etwas schräg. Es ist so imposant wie mühsam und halten auch mal kurz an um die Situation zu genießen.

Nach einigen Kilometern erreichen wir die N2, auf die wir Richtung Grabouw fahren. Eine breite gut ausgebaute Highway, wir lassen die Motorräder mit ungefähr 100km/h laufen und kommen schnell auf den Sir Lowry Pass, sicher einer der meist befahrene Pässe in Südafrika. Die aufgrund der Steigung langsameren Lkws können wir gut überholen, die Straße ist sehr breit und gut ausgebaut. Der Blick in die Ebene ist gigantisch.

Die Abfahrt nach Grabouw verpassen wir nicht und treffen am verabredeten Treffpunkt dem The Orchard Farmstall auf die anderen. In dem Laden mit Café und Restaurant kann man sich wunderbar aufhalten – es gibt leckeren Kuchen, gute Salate und Snacks das Angebot ist verlockend und wir probieren.

Nach über einer Stunde fahren wir die R321 und fahren am Theewaterskloof Dam Reservoir vorbei bevor wir die R45 zum Franschhoek Pass abbiegen – dort verfahren sich einige.

Vom 701 Meter hohen Franschhoek Pass am Ende des Tals hat man eine super Aussicht auf den gleichnamigen Ort und die umliegende Landschaft. Leider regnet es leicht. Wir fahren zwar in einem Zug den Pass hinauf, blicken aber immer wieder auf die herrliche Landschaft. Der frühere „Elefantenpass“ war der Trampelpfad der hier lebenden Dickhäuter über die Berge. Wir erreichen schließlich die Stadt Franschhoek (französische Ecke) sie wurde von französischen Hugenotten gegründet.

Wir fahren weiter Richtung Stellenbosch über den Helshoogte Pass, der riesig ausgebaut ist und damit kaum auffällt. Die Aussicht in die Landschaft bleibt grandios, Weinanbaugebiet soweit das Auge reicht. Von Stellenbosch geht es weiter nach Paarl. Wir entdecken unterwegs immer mehr Weingüter, deren Namen uns recht bekannt vorkommen – Boschendal, Beyersklof und sogar Wiesenhof (wohl weniger mit Wein bekannt…). Die Zufahrten zu den Gütern sind immer mit einem großen weißen Torbogen versehen – aber individuell gestaltet.

In Paarl sind wir in dem netten „Pontac Manor Hotel“ untergebracht – nach einen  Stiefelbier bummeln wir durch die Stadt, die an der Scienic Route 62 liegt. Die Straße soll die längste Weinstraße der Welt sein. Die Sonne hatte sich wieder durchgesetzt sodass uns ein lauer Sommerabend bevorsteht.

Paarl ist eine der ältesten Siedlungen des Hinterlandes von Kapstadt und hat für den Obst- und Weinanbau optimale klimatische Verhältnisse und  Paarl ist eine der ältesten Siedlungen des Hinterlandes von Kapstadt. Seit der Besiedlung werden aufgrund des sehr fruchtbaren Bodens und dem optimalen Klima verschiedene Obst- und Gemüsesorten angebaut. Die Häuser im viktorianischem Stil sind sehr gut erhalten. Die Läden schließen aber schon, um 17:00 Uhr ist alles dicht. Nix bummeln.

Die Sonne geht langsam unter und nachdem wir die Kirche bewundert haben gehen wir zurück zum Hotel, wo die anderen schon mit einer guten Flasche Wein auf der Terrasse warten.

Das Abendessen wird im Haus eingenommen – alles total lecker und dazu den Wein aus der Region. Was will man mehr.

 

5. Tag in die Cederberge

Um halb zehn  soll Abfahrt sein, aber alle stehen schon um 9:00 Uhr bei den Motorrädern  und scharren mit den Stiefeln, es soll weiter gehen.  Von Paarl fahren wir Richtung Norden, durchfahren das Örtchen Wellington, das Zentrum der Trockenfrüchte-Industrie und der Branntweinherstellung

Gleichzeitig ist Wellington das Tor zum Bainskloof Pass, zu dem eine enge, unebene Straße führt. Die Passstraße windet sind nun durch ein enges, malerisches und üppig grünes Tal. Auf der Passhöhe, „Eerste Tol“, stehen noch einzelne Häuser, die ehemals zur Zollstation bzw. den Händlern dort gehörten und einige scheinen verlassen zu sein. Wir biegen auf die R46 und fahren bis Tulbagh, ein Weinort am Ende des Breede River-Tal. Im Jahre 1969 gab es ein Erdbeben, das den Ort sehr stark beschädigt wurde.  Die Church Street wurde als geschlossenes Ensemble von Häusern im kapholländischen Stil wiederaufgebaut und unter Denkmalschutz gestellt. Wir kehren in das Cafe „Things i Love“  ein, das super niedlich eingerichtet ist und leckere Sachen zum Essen und kaufen  anbietet.( Internet:  www.thingsilove.co.za/)

Der Weg geht wieder zurück über den Mitchell´s Pass nach Ceres. De R46 ist bestens ausgebaut und das Fahren macht zwar Spaß, die Sicht auf die Landschaft ist noch imposanter. Ceres ist eines der größten Gemüse- und Obstanbaugebiete Südafrikas. Die bekannten Obstsäfte, ganz berühmt der Ceres Apfelsaft, werden hier produziert und seit einiger Zeit wird auch Wein gekeltert.

Nach ein paar Kilometern erreichen wir Prince Alfred Hamlet, da der Ort einen Namen brauchte nahm man den vom zweiten Sohn der Queen Victoria benannt. Auch hier wird hauptsächlich Obst angebaut, was an den Plantagen und an den reichlich gestapelten Holzkästen unübersehbar ist.

Die Fahrt führt weiter auf der R 303 über den 1.018 Meter hohen Gydo Pass und schließlich über Nebenstrecken in die Cederberge.

Nachdem wir von der R303 abgebogen sind fängt endlich der Schotter an und wir sind in den Cederbergen. Auf einem Schild ist zu lesen, dass hier auch Leoparden beheimatet sind. Der Weg führt durch unheimlich schöne Täler Richtung Wuppertal, hier sind wir schon mit der Kapstadt-Windhoek-Tour gewesen.

Der Fluss Grootrivier begleitet uns seitdem wir den Blingbergpass überfahren haben bis zur Unterkunft „Mount Ceder“. ( Internet:www.mountceder.co.za)

Thorsten und Hermann sind schon da und haben schon am Wein genippt. Als Ralf ankommt fahren wir zu unseren Häusern, die alle zerstreut in der Landschaft verteilt sind. Anja, Thomas, Barbara und ich haben ein eigenes Chalet – unweit am Fluss, Hermann und Thorsten wohnen etwas höher. Wir verabreden uns zum Baden und treffen uns am Fluss, der zwar sehr flach ist, aber es macht Spaß sich in dem kühlen Wasser zu bewegen. Die Außentemperaturen sind bestens für ein Bad geeignet. Anschließend sitzen wir alle zusammen auf der Terrasse  und genießen den mitgebrachten Wein und einige Biere.

Ralf holt uns mit dem Land Cruiser ab und wir fahren in das „Old Millhouse“ ( das Haupthaus der Lodge ) wo der Tisch sorgfältig gedeckt ist. Hermann sucht den Wein aus, da kann man auch nicht viel falsch machen, lachen alle.

Hermann bestellt zum Wein ein paar Oliven mit etwas Olivenöl, so köstliche Oliven habe ich ganz selten gegessen. Auf der Farm werden auch Olivenbäume angepflanzt und sie stellen auch ihr eigenes Olivenöl her. Dann wird die Vorspeise serviert – typisch Buren meint Ralf …..Ein Klumpen Schafkäse mit Biltong gemischt – unheimlich lecker und schwer. Die Hauptspeise ist ein Steak vom Hausherrn gegrillt, dazu gibt es Brot mit einer Butterfüllung, Salat und Gemüse und dann noch Nachtisch – Kuchen. Voll satt werden wir in unsere Chalets gefahren – wir sind ja nicht zum Wandern hier..

 

6. Tag nach Montagu

Das Frühstück muss vor 8:00 eingenommen werden, da in dieser Region an diesem ab 8:00 LOAD SHEDDING angesagt war.

Bei LOAD SHEDDING  wird zu festen Zeiten der Strom abgeschaltet, weil sich das Land in einer Stromkrise befindet. Im November letzten Jahres fielen Teile eines wichtigen Stromwerkes aus und die staatseigene Elektrizitätsfirma Eskom kann an manchen Tagen nicht mehr genug Strom für die Bevölkerung produzieren. Eskom führte eine Maßnahme namens “Load Shedding” ein, was auf deutsch „Lastabwurf“ oder “Lastabschaltung” oder einfach regelmäßige Stromausfälle bedeutet.  Wir bekommen unseren Kaffee und die Eier rechtzeitig und das Frühstück sucht wieder seines Gleichen – Ralf wiederholt sich – typisch Buren.

Wir überfahren wieder den Blinkbergpass und biegen dann in die Ceres-Karoo. Die Landschaft ist umwerfend, lange Täler zwischen den Bergketten, dazwischen, Pflanzen und Gestrüpp und strahlend blauer Himmel. Zunächst fahren wir über den Katbakkies Pass der über die Swartruggens-Hochebene führt. Der Pass ist teilweise asphaltiert und bietet einen super Ausblick auf die felsige und karge Landschaftsszenerie.

Die Landschaft bleibt schön während wir über den Peerboomskloof Pass wieder hinunter zur R355 fahren. Es ist wohl mit 40km die längste ununterbrochene Schotterstraße Südafrikas. Sie ist etwas eintönig aber allem macht die Fahrerei auf der Schotterpiste mächtig Spaß. Wir treffen auch auf 2 Motoradfahrer, die mit viel Staub an uns vorbeifahren – kurzer Gruß und weiter. Auf der R46 folgt noch der „Die Venster-Pass“ bis wir auf die N1 in Touwsrevier ankommen, neben der Tankstelle ist ein kleines Restaurant, wo wir Pause machen.

Wir biegen schnell wieder von N1 ab auf die Schotterpiste Richtung Montagu. Wir überqueren den Nougaspoort, ein auf 900m Höhe liegender Pass und dann treffen wir auf die asphaltierte R318 und damit zum Rooihoogte Pass mit schöne geschwungene Kurven. Leider sind immer wieder Lkws mit Obstkisten unterwegs, sie fahren sehr langsam. Auf dem Burgers Pass oder ursprünglich Koo Pass genannt, halten wir auf dem Parkplatz an und staunen über die herrliche Aussicht über das Tal. Da unten liegt Montagu.

Montagu ist heute eine kleine Stadt mit zahlreichen gut gepflegten kapholländischen und viktorianischen Bauten, in den ca. 15.000 Einwohner leben. Zahlreiche Künstler und Kunsthandwerker haben Montagu als Domizil gewählt und tragen zur besonderen Atmosphäre des Ortes bei. Wir tanken im Ort und finden mit etwas Mühe das Montagu Country Hotel.

Nach dem Stiefelbier bummeln wir noch durch die Stadt, nur die Lebensmittelgeschäfte sind noch offen, viele Menschen kaufen dort noch ein und warten auf ihre Minibusse und wollen zurück in ihre Townships. Die typischen kapholländischen Häuser sind liebevoll restauriert und der Bummel durch die schöne Stadt an der Route 62 lohnt sich. Wir finden natürlich auch einen Aufkleber der Route 62.

Zum Abendessen erscheinen noch zwei Freunde von Ralf, die in Montagu über die Winterzeit leben, sie erzählen einiges über die Stadt und der Abend ist leider viel zu schnell vorbei.

 

7. Tag nach Prince Albert

Wir verlassen die schöne Stadt Montagu, wo wir gerne noch einen Tag zum Verweilen geblieben wären schon früh. Wir durchqueren bergisches Farmland entlang des Anysberg Reservat und die Hochebene der Kleinen Karoo. Dort werden wir auf einem Schild mit „Welcome to Eden“ begrüßt. Und so sieht es auch aus – schöne Landschaft, blühende Wüstenpflanzen und ein paar Tiere wie Emus und auch Giraffen, die hier von den Farmern gehalten werden. Man sieht immer deutlich wo es Wasser gibt, grüne Wiesen und Felder mitten in der Wüste.

Der Langkloof Poort ist der erste Pass, die Schotterpiste hat mehrfache Flussdurchfahrten auf dem Programm, doch es gibt wenig Wasser und es ist kein Problem. Der imposante Seweweekspoort führt über 17km durch enge Felslandschaften zur Route 62, die uns über den Huisrivier-Pass nach Calitzdorp bringt. Der Name des Passes bedeutet, dass ein Ochsengespann durch diesen neuen Pass aus 1860 einen Umweg von 7 Wochen spart und man daran erinnern möchte welche große Errungenschaft Thomas Bain mit diesem Pass erzielte.

Der kleine Touristenort Calitzdorp wurde durch seinen Portwein berühmt, wir trinken aber nur einen Kaffee und dazu ein leckeren Obstsalat und fahren zum nächsten Highlight Richtung Swartbergpass.

Zunächst geht’s über sehr enge zugewachsene Schotterwege am Nels River entlang Richtung Norden. Die Kurven sind nicht einsehbar und wir fahren extrem vorsichtig. Auf der linken Seite sind die Swartberge, ich suche schon den schmalen Weg der da hochführen soll. Der Gravel wechselt mit Asphalt und nun erkennen wir die Passstraße.

Der Swartbergpass ist vor uns. Der Swartberg Pass gehört mit seinen 27 km Länge zu den schönsten Bergpässen der Welt. Eine Schotterstraße, die sich bis zu 1.583 m über dem Meeresspiegel hinaufwindet und mit steilen Serpentinen mit steinernen Seitenbegrenzungen und eine immer neue atemberaubende Aussichte auf dieser Strecke bietet. Wir halten oft an, um diese Aussicht zu genießen. Entlang des Weges stehen Überbleibsel eines alten Gefängnisses, einer Mautstation und andere historische Gemäuer. Auf dem höchsten Punkt sehen wir noch mal ins Tal als Anja und Thomas auch hochfahren. Wir stehen einige Zeit erstaunt da und blicken in die Tiefe. Dann geht’s weiter, über den Pass und dort erschließt sich ein ähnlich schönes Bild.

Die Straße liegt teilweise schon im Schatten und wir beeilen uns noch vor Dunkelheit nach Prince Albert zu gelangen.

PRINCE ALBERT ist ein verschlafenes, kleines Karooörtchen am Fuße der großen Swartberge und die Stadt entspricht dem, wie man sich ein verschlafenes Karoo-Nest so vorstellt: eine weite Hauptstraße, teils menschenleer und gesäumt von prächtigen, alten Gebäuden und Bäumen.  Einige Hotels und Gästehäuser, kleine Geschäfte und wenige Restaurants locken Gäste. Hier wohnen wohl viele Aussteiger, die sich mit Ihrer Kleinkunst oder wie Brian Finch von seiner Musik ein Auskommen sichern.

Selbstverständlich steht Thorsten schon am Tor und winkt uns zu den Parkplätzen. Der schöne Pool in der Lodge De Bergkant ist klasse, das Bier schmeckt und wir geniessen den Spätnachmittag.

Am Abend sind wir im Gallery Cafe. Das Kudu Steak war nicht besonders aber sonst war das Essen lecker, der Wein sogar vorzüglich. Zusammen mit Brian und seiner Frau hatten wir einen netten Abend in dem Lokal.

 

8. Tag Tour in De Hell

Wir entschließen uns alle an der Tour in De Hell teilzunehmen, wir nehmen 4 Liter Wasser pro Person mit und Ralf lässt Lunchpakete einpacken un d schon geht’s los. Wir fahren zunächst den Swartbergpass hinauf und biegen zum Gamkaskloof ab.

Diese Straße führt parallel zur Bergkette der Swartberge in das entlegene Tal von „die Hell“ hinein.

Bekannt wurde das Tal, weil hier vor mehr als 100 Jahren eine kleine, stolze Gemeinschaft in absoluter Abgeschiedenheit lebte. Man konnte nur zu Fuß oder zu Pferde über die Berge in das Tal gelangen, ein weiterer Zugang war bei Niedrigwasser über den Gamkas-Fluss.

Erst im Jahre 1962 wurde zusammen mit dem Staudamm am Gamkas die Schotter-Straße Richtung Swartbergpass gebaut. Von der Hochebene in das Gamkas-Tal geht es ziemlich steil bergab. Mangels Verdienstmöglichkeiten verließen die Leute nach und nach das Tal. Die bescheidenen Bauernhäuser und die Überreste der Obstgärten kann man heute noch besichtigen.

Die Anfahrt war relativ einfach, ein paar ausgewaschene Stellen und ein paar Steine auf dem Weg und eine kleine Flussdurchfahrt waren zu bewältigen. Doch die Abfahrt hat es schon in sich, es geht extrem steil runter, dazu kommt noch die herrliche Aussicht auf das Tal „de Hell“. Aber auch das schaffen alle ohne Sturz, recht zu frieden und glücklich treffen wir uns im Tal und Ralf verteilt die gutgefüllten Lunchpakete.

Es ist sehr warm und wir suchen Schatten während der Pause. Wir haben fast 2 Stunden für die Strecke benötigt, die Zeit verging wie im Flug. Wir machen uns wieder auf den Weg und fahren die Serpentinen wieder hoch, es gibt ja auch keinen anderen Weg. Irgendwie geht der Aufstieg schneller von Statten und wir halten nur noch ab und zu um die Aussicht zu genießen. Die Paviane laufen schnell weg, als wir ankommen, fotografieren lassen sich die Tiere anscheinend auch ungern, sobald die Kamera in der Hand ist sind sie weg.

Nach dem Aufstieg folgt noch die lange Etappe, langsam geht’s aufwärts und wir sind mehr als rechtzeitig am Swartbergpass. Hatten wir gestern noch Sorge, ob wir die Swartbergabfahrt auch gut schaffen, so fühlte sich die Abfahrt nun spielerisch an.

Der Pool war äußerst erfrischend und das kühle Bier zischte. So lassen wir den Tag am Pool ausklingen und fahren am Abend zum Privatkonzert von Brian Finch. Wir sind von Brian und Marion zum Essen eingeladen, es gibt leckeren Salat und Nudeln mit „Meatballs“ und dazu Getränke unserer Wahl – Rot- oder Weisswein oder Bier.

Nachdem alle satt waren beginnt Brian mit seiner Musik, direkt am Tisch, die neue Martin in der Hand. Exklusiv und nur für uns spielt er neue und alte Stücke. Uns hat es gefallen. Nach einigen Glas Wein und vielen Songs von Brian fährt Marion uns ins Hotel zurück, ein unvergesslicher Abend.

8.Tag zum Tsitsikamma Nationalpark

Nach dem opulentem Frühstück fahren wir wieder früh los, zunächst fahren wir mit etwas dickem Kopf die R407 über den unspektakulären Kareedouwbergpass aber durch wunderschöne Landschaft zur N12, die uns südlich über den Meiringsport führt. Die tiefe natürliche Schlucht, die in fast schon unwirklich anmutender Weise mitten durch das imposante Swartberg-Gebirge führt. Der Anblick dieser fast senkrecht abfallenden Kluft ist deshalb so faszinierend, weil der majestätische Swartberg-Gebirgszug auf den ersten Blick absolut undurchdringbar erscheint. Wir halten an dem Parkplatz, wo ein kleines Besucherzentrum über Fauna und Flora der Region informiert.

Ein kurzer Fußweg von 5 Minuten führt über felsigen Untergrund hinein in eine Nebenschlucht. Hier befindet sich der Wasserfall des Skelm, der sich in einen kristallklaren Naturpool plätschert.

Das eiskaltes Bergwasser ist uns zu kalt, um da hinein zu springen oder etwa die dicken Schuhe auszuziehen und in das Wasser zu treten. Wir fotografieren kräftig und räumen weiteren Touristen das Feld.

Auf der gutbefahrenen N12 sind viele Motorradfahrer unterwegs, so grüßen einige BMW Fahrer und auch eine Gruppe Harleys sind auf Tour. Das nächstliegende Dorf ist De Rust, wo uns wenige Häuser erwarten im reizvoll restaurierten viktorianischen Dorf erwartet. Einige Läden laden zum Stöbern ein aber wir fahren R341 weiter Richtung Barandas und biegen dann wieder auf eine herrliche Schotterpiste ab um nach Uniondale zu kommen, im Cracklin Rosy Coffee Shop machen wir Mittagspause.

Wir fahren weiter auf der gut ausgebauten R339 zum Uniondale Poort und erreichen die Route 62, überqueren sie und gelangen kurz darauf zum Prince Alfred Pass, der wohl Thomas Bain’s größtes Werk war, nicht nur weil es einer der längsten Pässe sondern auch alle Schwierigkeiten mit unterschiedlichen Untergründen hat.

Mit 68km ist der Prince Alfred Pass der längste Pass Südafrikas und er ist der zweitälteste. Unheimlich enge Wege und Brücken werden überquert.

Wir sind nun in einer Landschaft, ähnlich wie im Sauerland – die Kiefern die riesigen Täler und Hügel, teilweise sind die Baumstreifen abgeholzt und es wirkt kahl. Wenn die rotblühenden Büsche nicht gewesen wären,dann wären wir im Sauerland. Aber der schöne Unterschied ist halt, in Südafrika dürfen wir solche Wege fahren, im Sauerland ist es verboten.

Wir halten uns schließlich links Richtung Plettenberg und fahren auf der R340 zur N2, die wir Richtung Tsitsikama fahren.

Nachdem wir an der Mautstation unseren Eintritt für Tsitsikamma Nationalpark gezahlt haben, überfahren wir bald auf Bloukraansbrücke, von der der höchste Bungee Sprung der Welt mit über 210 Metern möglich ist. In einem Visitercenter wird der Bau der Brücke sehr interessant dargestellt: Die Bloukrans Bridge ist eine Bogenbrücke aus Spannbeton, mit einer freien Spannweite von 272m, Gesamtlänge von 451m und eine Höhe von 216m über dem Tal. Sie gilt als die länsgte Spannbetonbogenbrücke der Welt.

Wir warten auf einen Mutigen, der springt aber es tut sich nicht, viele jinge Leute tummeln sich hier herum aber irgendwie traut sich keiner, wir auch nicht.

Wir fahren weiter zu unserer Unterkunft Tsitsikamma Village Inn.

Hermann und Thorsten winken uns durch das Tor „Ihr könnt vor die Häuser fahren“ – das tun wir dann auch und wirken irgendwie auffällig. Ralf reagiert auch sauer als die Motorräder auf dem Gelände sieht. Hermann versichert aber, man habe ihm da gesagt und die nette Bedienung bestätigt das Ganze auch. Nach dem sich die Lage beruhigt hatte trinken wir unser Stiefelbier und beziehen unsere Häuser. Jedes Haus ist andersartig im großen Kreis gebaut. Auch die Räume sind fantastisch eingerichtet.

Am Pool trinken wir noch ein leckeres Bier bevor wir im Restaurant zum Abendessen Platz nehmen.

 

9. Tag Knysna

Es hat ein wenig geregnet aber dennoch frühstücken wir lieber draußen. Wir haben noch Zeit für eine Wanderung durch den Urwald. Ein Trampelpfad führt uns knapp eine Stunde durch den Wald. Kleines Getier und Vögel sowie etliche Farne sind am Wegrand zu sehen. Es ist feucht und wir kommen ein wenig ins Schwitzen aber haben den Rundweg schnell geschafft.

Leider fällt die Canopy Tour aus und Ralf schlägt, vor die Hängebrücke am Storms Revier Restcamp anzufahren. Wir fahren los und treffen an der Mautstation wieder auf Hermann und Thorsten, die an der Schlange angestellt haben. Nun stehen wir zusammen und Hermann verhandelt mit dem Beamten über einen Gruppentarif und er schafft es wirklich, statt 168Rd zahlen wir nun „nur“ 84Rd pro Person, immerhin. Der Weg zum Strand ist schnell zurückgelegt und wieder kommt Hermann auf die Idee, die Motorradklamotten in eine Hütte legen zu dürfen. ER spricht mit einem Officer und wir sammeln schnell für einen Tipp. So haben wir es einfacher, die Motorräder werden nun bewacht, die Klamotten liegen sicher in der Hütte und  die Damen haben ein wenig Taschengeld.

Von dem Parkplatz laufen wir gut eine Stunde zu den Hängebrücken, die eine wird gerade instand gesetzt und kann nicht begangen werden. Aber die Landschaft und der Blick auf das Meer ist ausreichend um uns zufrieden zu stellen, wir wandern wieder zurück und pausieren im Café.

Der N2 folgen wir bis Plettenberg und biegen bald rechts ab auf Schotterpiste in den Wald und erreichen bald die Route von gestern, R340. Sie macht einfach Spaß zu fahren, teilweise haben wir leichten Sandboden und das Heck pendelt ein wenig, macht aber nichts. Dann treffen wir auf die R339 und biegen links auf dem Prince Alfred Pass, auf dem wir gestern ja schon die erste Hälfte genießen durften.

Viel zu schnell tauchen die Townships von Knysna auf und wir kommen zu unserer Unterkunft Bamboo Guesthouse www.bambooguesthouse.co.za.

Auch die Unterkunft besteht wieder aus zig verschiedenen Häusern, die mit Stegen verbunden sind, alle Häuser sind unterschiedlich. Die europäischen Au Pair Mädchen zeigen uns die Häuser und checken uns ein. Nach unserem Willkommenbier ordern wir ein Taxi, dass uns zur Waterfront nach Knysna bringen soll. Nach einer halben Stunde steht der Minibus vor der Tür, er fährt uns in die Stadt und wir bitten ihn uns um 18:30 wieder abzuholen.

Die Läden in der Passage sind schnell abgeklappert, die Knysna Waterfront ist ähnlich dem Kapstadter Vorbild und bietet neben dem normalen Touriläden jede Menge Speiseangebot. Leider gibt es auch Softeis, wo ich nicht widerstehen kann.

Pünktlich steht das Taxi am ausgemachten Ort und wir fahren zurück und genießen die vielfältige Ausstattung des Gusthouse bei einem Bier.

Das Abendessen wird auch bald serviert und so geht wieder ein schöner Tag zu Ende.

10. Tag Oudtshorn

Wenn sich mein Darm nicht melden würde, ich sitze die halbe Nacht auf der Toilette. Barbara besorgt am Morgen Tabletten und ich kann etwas essen. Bevor wir losfahren nehme ich noch eine Tablette und es geht einigermaßen.

Wir verlassen die Lagune von Knysna und verschwinden in dichten Wäldern und Schluchten über den Phantom-Pass nach Norden. Die Piste ist richtig staubig und schlängelt sich durch den Wald.

Die alte 7 Pässe Route führt uns durch wunderschöne Wälder, vorbei an vergessene Forststationen. Die einzelnen Pässe waren aber nicht zu erkennen, wir biegen schließlich zur Küste nach Wilderness ab, dort gibt es einen schönen weißen Strand. Wenn es jetzt noch wärmer wäre und mir es besser gehen würde, könnte ich mir ein Bad vorstellen. Aber mir geht es nicht gut und ich suche die Toilette auf. Müde und schlapp setze ich mich wieder auf das Motorrad und wir fahren wieder in die Wildniss.

Wir queren George und fahren entlang des Outeniqua Nationalparks nach Herold, dort geht’s auf die N9 und wieder zurück Richtung George. Die Straße ist dann gesperrt und wir kommen nicht weiter. Ralf fährt vor, zunächst zurück nach George und dann wieder Richtung Norden und wieder Road Closed. Das gute daran war dass auf einer Wiese Wasserbüffel, Zebras, Strauße und Antilopen zu sehen bekamen. Sie weideten einfach da und guckten uns leicht vertört an. Dan fuhren wir weiter und standen wieder vor einer gesperrten Straße. Ralf beschloss die R328 zu nehmen, da die Kurverei doch erheblich Zeit in Anspruch nimmt.

Am Horizont stehen Brandwolken, da sind wohl größere Flächenbrände, die Sonne wird teilweise davon schon abgedunkelt. Barbara läßt das Motorrad gutt laufen, die Straße ist sehr gut ausgebaut. Mit über 120km/h fährt sie über den Asphalt. In Oudtshorn tanken wir und fahren zu unserer Guestfarm De Zeekoe www.dezeekoe.co.za

Ich bin total im Arsch und lege mich sofort hin und schlafe fest bis Barbara mich zum Abendessen weckt. Ich stehe auf und geh mit aber richtig schmecken tut mir nichts. Ich lege mich wieder hin und wach am Morgen hungrig auf.

11.Tag De Hoop Nature Reserve

Das Frühstück schmeckt wieder und wir können wieder früh starten. Wir fahren durch das Farmgebiet mitten durch die vielen Straußenfarmen. Die Strauße werden hier gehalten wie bei uns Kühe, teilweise ist es schon Massentierhaltung. Die Tiere stehen oftmals in der prallen Sonne auf abgegrasten Böden, nur Auto- oder Trecker-Reifen mit denen sie spielen können liegen einigermaßen sortiert herum.

Der Rooiberg Pass führt auf knapp 800mu.N.N. in die Rooiberg Conservanca und ist einfach atemberaubend. Ralf warnte noch beim Briefing, das die Piste ausgewaschen sein könne aber wir finden eine schöne Schotterstraße vor, sehr gut zu befahren. Die Serpentinen machen richtig Spaß weil der Schotter auch recht griffig ist. Die Aussicht auf die kleine Karoo ist einfach klasse und wir halten auch ab und zu mal an um die Landschaft zu genießen.

Vorbei an Van Wyksdorp kommen wir wieder auf die Route 62 und biegen nach links Richtung Barrydale ab. Die Route 62 ist breit ausgebaut und macht fahrerisch keinen Spaß aber es gibt schon witzige Sachen auf der Stecke. Da ist zum Beispiel Ronnie´s Sex Shop. Ein Lokal in dem nur Getränke und ein paar Würste verkauft werden, das Lokal wirkt runter gekommen und schmuddelig, on der Decke hangen jede Menge Büstenhalter, Slips und T-Shirt, teilweise beschriftet herunter. Im Nebengebäude verkauft Ronnie T-Shirt mit dem Aufdruck I Love Route 62. Der Schriftzug Ronnies´s Shop wurde von einem Spassvogel mit „Sex“ ergänzt, der ehemlaige Farmshop florierte dann als Kneipe.

Ein paar Harley Fahrer stehen vor dem weißen Laden und machen mit lauter Musik und Gasgeben auf sich aufmerksam und fahren dann auf die Route 62 davon. Wir setzen unsere Fahrt nach Barrydale fort.

Barrydale ist ein kleiner Ort, wo wie so oft Obst- und Wein angebaut wird, die kleinen Cafe´s und SHops laden zum Verweilen ein, doch wir tanken nur und fahren dann auf der R324 über den Tradow Pass, wieder ein Bain´s Pass mit 17km Länge, über Suurbraak nach Swellendam.

Der Ort Swellendam wurde im Jahre 1745 als Außenposten der Niederländischen Ostindien-Gesellschaft gegründet und ist die drittälteste Stadt Südafrikas. Die Gebäude im kapholländischen Stil schmücken die Straße, wo überwiegend Cafe´s und B&B Guesthouses zu finden sind. Wir fahren durch die Hauptstraße bis zur Brücke, wo sich das „La Belle Alliance“ befindet. Ein nettes Lokal mit Bier- bzw. Teegarten. Es gibt wieder leckere Speisen und dazu gesellen sich noch zwei alte Musikanten, ein Mann mit Gitarre und einer mit Saxophon, sie geben ihr Bestes, stellen eine Tipbox auf und bedanken sich bei jedem der einen Tip abgibt mit einer Verbeugung. Richtig nett.

Es dauert lange bis wir endlich das Essen bekommen, wir waren wohl gerade nach einer Busladung angekommen, dennoch schön war´s.

Wir fahren wieder durch die Stadt auf die N2 zurück und biegen rechts auf die Schotterpiste nach Maalgas ab. Wir durchfahren weites Farmland auf schönem Gravel.

Wir kommen an der Fähre über den Breede River an, die Fähre ist gerade auf der anderen Seite, vor uns stehen zwei Motoräder, Anja und Thomas haben schon die Seiten gewechselt. Die Motorradfahrer werden zuerst herangewunken, dann folgt Ralf mit dem Anhänger, wir stellen und schließlich daneben.

Die Fähre von Menschenkraft über den Breede River gezogen, zwei Fährmänner ziehen die Fähre, indem sie sich mittels einer Kette in ein Stahlseil einklinken und dann auf der Fähre nach vorne gehen. Dann klinken sie sich aus, gehen zurück und beginnen von vorne. Das ganze geschieht ohne Hast und es bleibt immer Zeit für ein Lächeln für die fotografierenden Touristen.

Die Fahrt dauert ungefähr eine viertel Stunde, zwischen durch zahlen wir und unterhalten uns mit den Mitreisenden. Am anderen Ufer warten Anja und Thomas und wir fahren weiter Richtung Wydgelee. Nachdem wir abgebogen sind eiert mein Motorrad in jeder Kurve, ich halte an, mein Vorderrad hat nur noch wenig Luft. Ich schiebe das Motorrad auf eine gerade Ebene, ziehe meine Klamotten aus und warte auf Ralf, der auch bald ankommt. Das Vorderrad ist schnell getauscht und die Fahrt geht weiter. Wir treffen uns wieder am Tor zum De Hoop Nature Reserve, wo wir heute unser Nachtlager finden. In der Ferne sehen wir schon die weißen Dünen, man vermutet zunächst es sei Wasser aber es sind riesige Dünenlandschaften. Auf dem Weg zur Unterkunft sehen wir viele Bonteböcke und auch Strauße.

Das Haupthaus ist eine alte Farm mit einem Bestand vieler alter und mächtiger Feigenbäume. Die Rezeption ist im Haupthaus, die Quartiere befinden sind ein paar Meter im Gelände. Wir ziehen uns um, trinken ein Glas Wein an der Rezeption und nehmen den leckeren Wildekrans Chenin blanc mit zum Wasser, ein kleiner See mit Braakwasser hinter dem Farmgebäude und unternehmen einen Sundowner. Zwei Flaschen reichen uns nicht, Barbara holt noch mal Nachschub und wir genießen die Ruhe an der Wasser

Das Abendessen im Restaurant ist ein Gedicht und wir gehen gemeinsam zu unseren Häuschen und genießen die Ruhe in der lauen Nacht.

 

12. Tag nach Hermanus

nach dem Frühstück checken wir aus und fahren zunächst zu den mächtigen weißen Dünen. Die Wolken hängen tief schwarz runter, einige ziehen sich ihre Regensachen profilaktisch schon mal an. Unterwegs soll eine Herde von Zebras am Wegesrand gestanden haben, wir haben sie nicht gesehen, es waren wohl zu viele.

Wir können bis zum Parkplatz fahren, da Ralf bei den Motorrädern bleibt können wir die Wanderung über die Holzstege ohne große Ballast vornehmen. Der Blick über die Dünenlandschaft ist gigantisch, auf der anderen Seite tost eine Brandung, schroffe Felsen, die aus dem weißen Sand herausragen, werden von den heftigen Wellen umspült. Die Wolken werden immer bedrohlicher und wir laufen zurück zu den Motorrädern.

Das erste Stück ist wieder schöner Schotter durch flaches Farmland bis wir auf die R319 kommen. Wir fahren nach Bredastorp, die Verwaltung des Districts Overberg und Getreidesilos, Agrarhandel bestimmen das Geschehen, mehr ist hier auch nicht.

Die Wolken werden immer dunkler, ein paar Tropfen fallen schon. Wir fahren runter zur Küste nach Arniston, der regen fällt langsam, es wird kalt. Wir machen einen kleinen Schlenker durch den kleinen Hafenort. Bei schönem Wetter ist das sicher sehr idyllisch. Wir fahren wieder zurück und biegen bal auf die Schotterpiste, wo Kap Agulhas schon ausgeschildert ist. Der Regen nimmt wieder ab aber mir ist schon ziemlich kalt.

Auf der R319 erreichen wir auch L´Agulhas und wir fahren direkt zum „Southernmost Tip of Africa“, den südlichsten Punkt von Afrikaa, wo sich der Atlantische und Indische Ozean treffen. Der Himmel ist mit tief schwarzen Wolken verhangen, doch wir lassen es uns nicht nehmen uns am Markierungstein zu fotografieren. Auch der Leuchtturm, der rot-weiß auf der Anhöge steht ist sehr fotogen.

Im Hafen soll ein nettes Lokal sein, wo wir uns treffen wollen, also los bald ist Mittag.´Unten am Hafen sehen wir auch schon die Motorräder von Hermann und Thorsten, es fängt an zu tröpfeln. Ich suche noch nach dem Rochen, der im Hafenbecken schwimmt und finde ihn auch, er schwimmt aber immer weg. Nun fängt es doch heftig an zu regnen und ich gehe schnell zu den anderen unter das Zeltdach des Fischrestaurant. Total leckere Sachen haben sie auf der Speisekarte aber mir fehlt noch ein wenig der Apetit. Barbara ist Prawns mit Fritten, auch die anderen lassen sich es munden.

Als der Regen endlich nachlässt steigen wir wieder auf die Motorräder und fahren raus aus der Stadt und biegen bald links ab Richtung Elim.

Elim ist eine ehemalige Missionsstation aus 1824 mit ca. 1400 Einwohnern, die Dorfstraße besteht im Grunde aus einer Reihe kleinen weißen Häuschen, die mit Reetdächern gedeckt sind. Die Herrnhuter Brüdergemeine hat 1963 dort das „Elim Tehuis“ gegründet, ein Heim für 50 Kinder und Jugendliche mit Behinderungen.

Weiter geht es über Gravelroad durch das Farmland bis Staandford und weiter nach Hermanus, immer die großen Berge auf der rechten Seite im Blick.

In Hermanus tanken wir wieder und finden dann auch unser Hotel, das Harbour House Hotel www.harbourhousehotel.co.za direkt am Meer.

Die Motorräder stehen sich im Innenhof und auch Ralf´s Gespann findet durch viele Mithelfer seinen Platz. Das obligatorische Stiefelbier nehmen wir am Pool ein und dann gehen wir noch mal in die Stadt etwas bummeln. Aber auch in Hermanus gelten die Ladenschlussgestze, um 17:00 Uhr ist alles dicht, nur ein Lebensmittelgeschäft hat offen und da stöbern wir natürlich durch.

Anschließend gehen wir zur Bucht und schauen auf das Wasser, wo die Southern Right Walen jedes Jahr zwischen Juni und Dezember die Bucht von Hermanus besuchen.

Der Name der aus der Familie der Glattwale stammenden Southern Right Wale ist aus der Zeit, als die Wale noch gejagt wurden. Sie waren die „richtigen“, geradezu idealen Wale zum Jagen Leider sind wir außerhalb der Saison da und sehen keine Walflosse aber der Blick ist dennoch einfach schön und wir genießen das Tosen des Wassers.

Um 19:30 treffen wir uns wieder mit den anderen und gehen in das La Pentula http://hermanus.lapentola.co.za. Von außen ist der exklusive Laden unscheinbar. Wir werden drinnen vom Chef Shane Sauvage begrüßt, der etliche Auszeichnungen und verschiedene Bücher geschrieben hat.

Die Menükarte wird richtig erklärt, jede Speise bekommt dabei eine Bedeutung. Ich entscheide mich schließlich für Surf & Turf, Barbara nimmt den Crayfisch. Mit Vor- Haupt- und Nachspeise, die allesamt super lecker sind, gehen wir gesättigt in unser Hotel und trinken in der Bar noch einen Absacker.

13. Tag nach Stellenbosch

Was soll jetzt noch kommen, denke ich mir – wir fahren jetzt mal eben nach Stellenbosch, unsere letzte Station und damit Ende der Reise. Aber weit gefehlt, wir fahren aus Hermanus rau und finden wieder Gravelroad, die wieder einmal richtig Spaß bereiten. Das Farmland, wo wir auch Paradieskraniche und Störche sehen, ist unendlich weit, die Wege durchschneiden die Weite. Blauer Himmel mit weißen Wolken unterstreichen die Farbigkeit der Landschaft. Wir fahren durch das Hemel en Aarde Tal und dann über gleichnamigen Pass, das bedeutet Himmel und Erde und so sieht es hier auch aus, alles ist eins.

Wir erreichen schließlich den Ort Caledon. Der Ort ist nicht nur durch die Heilquellen, sieben rund 50 °C heiße Mineralquellen, in zunehmendem Maße populär sondern heute wohl durch das moderne Casino, was mittlerweile die Haupteinnahmequelle des Ortes sein soll. Etliche Cafe´s und Restaurant säumen die Hauptstraße. Wir halten an einem Café an und bestellen. Die Bedienung ist nicht besonders flott, teilt nur kurz mit, dass Load Shedding gleich stattfindet und es kann etwas dauern, nicht so lange. Auf Nachfrage nach eine knappen Stunde bringt sie dann auch bald das Essen. Lecker aber sehr langsam.

Von Caledon fahren wir dann über die N2 und R44, die beide Autobahnähnlich angelegt sind nach Betty´s Bay zur Hauptattraktion des kleinen Ortes, der Pinguin-Kolonie Stony Point. Wir halten am Parkplatz und gehen über lange Holzstege längs durch die ganze Pinguin Kolonie. Die Tieren scheinen sich kaum zu stören und sind völlig unbeeindruckt von den Besuchern auf den Felsen und aalen sich weiter in der Sonne.

Brillenpinguine sind die einzigen heute noch in freier Wildbahn lebenden Pinguine in Afrika und sind hier an der größten Kolonie zusammen mit Klippschliefer, Kormorane und andere Vögel zu sehen.

Etwas unbeholfen sehen sie aus, die kleinen Männlein im schwarz-weißen Frack, wenn sie an Land tollpatschig umher watscheln, im Wasser sind sie genial Schwimmer.

Unsere Fahrt geht auf der R44 weiter entlang der Falsebay, ein fantastischer Küstenpass mit ständigem Blick auf das Meer auf der linken Seite und den Felsen auf der rechten Seite. Wir halten mehrfach an den Haltebuchten an und genießen die herrliche Aussicht. Kurz vor Gordons Bay halten wir zum letzten Mal auf einem Parkplatz an und sehen wie Delphine in einer kleinen Gruppen aus dem Wasser springen und ziemlich schnell ihre Bahnen ziehen. Wir können schon den Ferien- und Geschäftsstadt Strand. Unten sehen wir einen Minigolfplatz und zwei großen Gezeitenbecken. Die Fahrt durch die Stadt ist unangenehm, wir müssen uns auf das Navi konzentrieren und der Verkehr nimmt übermäßig zu. Das sind wir nicht mehr gewohnt. Wir finden aber den Weg nach Stellenbosch und das Roosenwijn Guesthouse, wo wir schon erwartet werden. Ein Windhoek Lager als Stiefelbier genehmigen wir uns zum Abschluss gerne, bevor wir uns umziehen und in die Innenstadt gehen. Wir gehen an das „Alte Hauptgebäude“ (Ou Hoofgebou) der Universität vorbei, ein schönes Gebäude welches in 1905 erbaut wurde. In der Innenstadt sind viele kapholländischen Häuser zu sehen, die meisten beherbergen Shops und  Souvinierläden und natürlich Winery wie auch das Brampton Wine Studio in der Chzurch Street. www.brampton.co.za

Wenn man die Weinkarte in die Hand nimmt, kommt pure Freude auf, hier werden herrliche Weine im Glas für 22Rd (knapp 1,80€) oder die Flasche für 56Rd (knapp 4,50€) angeboten, davon träumen wir bei uns nur. Ich nehme diesmal einen Rosé, der vorzüglich schmeckt. Wir amüsieren uns köstlich vor dem Weinstudio, un deinige Flaschen Wein gehen über den Tresen. Es wird kühl und wir gehen dann langsam zu unserem Restaurant, das Ralf noch ausfindig machte, das Oude Werf Hotel.

www.oudewerfhotel.co.za

Heute ist Valentinstag, dieser „Feiertag“ gehört er zu den beliebtesten Festtagen in der Kapregion und alle Paare scheinen an dem heutigen Tag ihre Liebe mit einem gemeinsamen Essen bestätigen zu wollen. Alle Restaurants sind ausgebucht und das geplante Restaurant hatte Ralfs Reservierung wohl ignoriert. jedes Paar aus Stellenbosch und Umgebung sitzt am heutigen Abend zu zweit an einem Tisch und schauen sich verliebt an. Auch in unserem Restaurant sind wir die einzige Gruppe, um uns herum sind nur Paare, allen Alters. Es gibt ein spezielles 5 Gänge-Valentins Menü, das uns sehr liebevoll serviert wird. Das Essen ist fantastisch und wir haben am letzten Abend auch viel Spaß.

Gegen Mitternacht gehen wir zurück zum Guesthouse und genießen noch ein paar Minuten auf dem schön angelegten Hof.

14. Tag Abschied in Kapstadt

Das Frühstück ist in dem alten Gemäuer des Hauses, die Holzdielen quietschen beim Begehen, es ist sehr urig und das Frühstück ausgezeichnet. Danach packen wir unsere Sachen und uns steht noch eine gute Stunde Rückfahrt nach Kapstadt zum Winchester Manson bevor. Die Fahrt geht einfach über die Autobahn, vorbei an den Townships, dessen Ausmaße bei der Fahrt deutlich werden, wenn man erfährt, dass das was wir sehen nur ein Bruchteil der Townships sein soll.

Das Personal vom Winchester Manson erwartet uns schon, wir dürfen uns im Raum neben dem Pool umziehen und uns noch duschen, sie legen Handtücher bereit und sind sehr aufmerksam. Ralf hat uns zum Abschluss ins Radisson zum Dinner eingeladen, Francois Du Plessis spielt dort und ist einer wenn nicht sogar der beste Entertainer in der Kapregion.

Es ist nicht weit zum Hotel, es liegt wunderbar an der Bucht, wir sitzen auf der Terrasse und haben einen super Ausblick auf die Bucht und auf die Waterfront. Francois baut noch auf, während wir schon am ersten Wein nippen. Das ist eine Stimmung, blauer Himmel, guter Wein und dazu erwartet uns gleich schöne Musik. Francois´ Anfang ist genial, er spielt Gitarre, elegante Riffs mühelos vorgetragen, dann wird´s ein wenig schnulzig, Songs von Sinatra und Bobby Williams sind wohl in diesem Etablissement angesagt.

Aber wir freuen uns auf ein vorzügliches Dinner und trinken den Wein, erfreuen uns einfach an dem Moment wo wir gerade sind.

Leider kommt die Zeit zur Abreise 15:00 Uhr viel zu früh aber irgendwann ist es so. Der Kleinbus vom Hotel Winchester Manson steht vor der Tür und holt uns ab. Wir verabschieden uns von allen und bedanken uns für diesen absolut fantastischen Urlaub.

 

Kapstadt – Windhoek 2008

 

Um es vorweg zu nehmen, die Tour war nicht einfach eine Motorradtour, es war  kleine Weltreise in 14 Tagen oder wie Ian sagte „every day is different“. Es war etwas besonderes auch weil ich 50 wurde. Geburtstag in der Wüste, auf der anderen Seite der Erde.
Schon im Vorfeld hatten uns einige Motorradfahrer in verschiedenen Foren ihre positiven Erfahrungen mit Gravel Travel geschildert und schließlich hat der Kontakt mit ehemaligen Teilnehmern beim Gravel-Travel-Treffen in Wriedel-Brockhöfe unseren Entschluss unterstrichen, die Tour zu machen

Ankunft 4.11

Mit dem ICE um 11:24 sind wir eigentlich viel zu früh in Hamburg los gefahren, immer mit der Unsicherheit ob die ICEs pünktlich fahren und auch pünktlich ankommen. Verspätet aber immer noch viel zu früh kommen wir am Flughafen in Frankfurt an. Lange warten wir in der Abflughalle und beobachten immer wieder die Abflugtafel, die sich regelmäßig neu sortiert. Um 19:00 checken wir ein und treffen auf andere Motorradfahrer. Uwe, Felix und Johannes stehen vor dem Schalter. Der Abflug geht um 22:30 Uhr, immer noch viel Zeit und wir trinken ein Bier und ein Weizen zu je 5,80€, Flughafengastronomie weiß was der „Abflieger“ will ?!
Pünktlich um 22:30 startet die Maschine der Air Namibia und wir schlafen nach dem Essen und ein paar Plastikbecher Wein bis zum Morgen.
5.11
Nach dem Frühstück landen wir in Windhoek, wir sind in Afrika. Über den Transitschalter ging es gleich wieder zurück auf das Rollfeld und wir steigen in eine kleinere Air Namibia Maschine Richtung Kapstadt. Mit einem Zwischenstopp in Walvisbaai landen wir schließlich mit etwas Verspätung in Kapstadt.
Frauke und Ralf empfangen uns am Flughafen, wir tauschen bzw. holen uns Geld aus dem Automaten und fahren mit den anderen Gravel-Travelern durch Kapstadt in unser Hotel Winchester Mansions.
Zwischendurch erzählt uns der Fahrer im Vorbeifahren von den Townships und zeigt mit Stolz, das im Bau befindliche WM-Stadion. Er ist sich sicher dass es 2010 bespielbar ist.

Training und Kapstadt-Sightseeing  6.11.

Nach dem sehr gutem Frühstück treffen wir uns in der Bar. Ralf erklärt die Formalitäten, Mietvertrag für das Motorrad, Haftungsausschlusserklärung und ein Merkblatt über das Fahren in Südafrika und Namibia. Danach gehen wir an die Motorräder und Ralf erklärt uns das GPS sowie ein paar technische Details an den Maschinen.
Um 10:00 geht´s los, erst mal „onroad“. Wir fahren zu einem ca. 40km entfernten Crossbahn und Ralf gibt ein paar Tipps zum Fahren im Gelände. Wir drehen unsere Runden auf lockerem Sand sowie durch ein wenig Tiefsand. Das Stehen auf dem Motorrad war nicht so gelungen, doch sonst war Ralf mit unseren Fahrleistung schon zufrieden und er meinte wir dürften auf der Tour keine Probleme haben.

Nach der Rückfahrt zum Hotel gehen wir auf Sightseeingtour. Auf Empfehlung von Ralf haben wir die „rote Buslinie“ gewählt, die uns eine Schnellüberblick durch und um Kapstadt zeigen soll. Die Tour führte uns an die Waterfront. Durch diverse Stadtteile, zum Tafelberg, zum Lionshead und an der Küste zurück zum Hotel.

Gegen 17:00 waren wir wieder zurück und trotz einiger Regentropfen setzen wir uns in den Innenhof des Hotels und bestellen Kaffee und Scones für Barbara und ein Windhoek-Lager für mich. Es fängt richtig zu regnen an und die Bedienung wundert sich, dass wir unter dem Schirm sitzen bleiben. Unsere Erklärung, wir wären den Regen gewöhnt erntet beim Personal nur ein undurchsichtiges Lächeln, trotzdem bekommen wir unsere Getränke und Scones im Regen unter dem Sonnenschirm serviert.

Um 19:30 treffen wir uns dann mit den anderen vor dem Hotel und fahren durch Kapstadt zu einem urigen Restaurant „Panama Jacks Taverna Live Lobster“ im Industriehafen. Ganz leckere diverse Fischgerichte wurden serviert, dazu noch Bier und die Welt war in Ordnung.

von Kapstadt nach Hermanus  7.11.

Nach dem Frühstück und dem Packen geht es auf die erste Etappe unserer Tour: über Cape of Hope nach Hermanus. Leider war der Chapman´s Peak geschlossen und wir mussten einen auch recht netten Umweg im Landesinnere machen. Wieder zurück an der Küste beobachten wir die gigantische Brandung und wunderschöne Strände. Die XTs laufen gut und wir erreichen die Zufahrt zum Cap Point. Bevor wir den Eintritt zahlen beobachten wir die „wilden“ Paviane, die gerade einen Bus belagern. Wir treffen uns mit der Gruppe gegen 12:30 am Holzschild Cape Hope zum obligatorischen Foto.
Das Kap der Guten Hoffnung ist nicht der südlichste Punkt Afrikas sondern nur der südlichste Punkt der Kaphalbinsel. Geographisch ist das Kap Agulhas tatsächlich der südlichste Punkt Afrikas.

Ralf erklärt die weitere Route, mahnt gleichzeitig nicht an den an der Strasse liegenden Townships anzuhalten. Wir fahren zurück auf die Haupstrecke , raus aus dem Naturreservat und treffen auf eine Straußenfamilie, die aber schnell den Abhang herunter flüchtet, nachdem wird die Kameras parat hatten.
Wir umfahren den False Bay und die Küste ist gigantisch. Vor Summerset West fahren wir an einem Township vorbei, 1 Millionen Menschen sollen hier leben, eine riesige Fläche an kleinen Hütten aus Wellblech und irgend welchen Schrottmaterialien, soweit das Auge reicht. Am Rande der Fläche stehen zig „Dixie-Klos“.
Wir fahren kurz auf die N2 und finden aber schnell die R44 die uns wieder an die Küste führt. In Kleinmond treffen wir wieder auf andere Mitfahrer an einem Café und beim tanken.

Kurz darauf treffen wir in Hermanus ein, unser Hotel liegt direkt am Meer. Vom Balkon unseres Zimmers aus haben wir einen herrlichen Blick auf die Bucht, die regelmäßig von Walen besucht wird. Wir haben Glück und können mindestens 5 Stück zählen. Es ist wunderschön das Meer und die Wale zu beobachten, so das Barbara erst kurz vor dem Abendessen die Motorradsachen gegen „Zivilkleidung“ tauscht

Zu Fuss gehen wir in den Ort zum Italiener, wieder erwartet uns eine freundliche Bedienung und serviert wieder gutes Essen in sehr gemütlicher Atmosphäre.

von Hermanus nach Stellenbosch 8.11

Nach dem Frühstück stehen wir an der Bucht und suchen die Wale, sie sind weg. Um 8:30 ist Tourbesprechung und um 9:00 Abfahrt.

Über kleine sehr gut befahrbare Schotterstraßen geht es zunächst zum Kap Agulhas, der südlichste Punkt Afrikas und die geographische Grenze zwischen dem Atlantischen und dem Indischen Ozean. Nach kurzer Pause am Hinweisschild des Kaps schauen wir uns noch den Leuchtturm von Kap Agulhas an, der nun ein Museum und ein Café beherbergt.

Wir fahren zurück durch den Ort und auf langen geraden Straßen durch eine Ebene mit landwirschaftlich genutzten Flächen. Die Getreideflächen sind abgeerntet und das Stroh liegt in langen geraden Reihen, ziemlich gerade und ordentlich auf dem Feld. Dann geht´s wieder über Schotter zur Künstlerstadt Greyton und weiter zum Theewaterskloof Damm. Kapstadt wird von diesem Stausee mit Wasser versorgt.
Schließlich erreichen wir den Franchhoek Pass in schön geschwungegen schnellen Kurven, welche die XT sehr gut meistert. Wir fühlen uns etwas an die Seealpen erinnert. Vom Pass aus haben wir einen herrlichen Blick auf Franchhoek und die Ebene rund um Franchhoek . Nach kurzem Halt in Franchhoek treffen wir beim privaten Weingut und Gästehaus Rozendal in Stellenbosch in den Western Cape Winelands ein. Ein kurzer Sprung in den Pool und wir sitzen, die Abendsonne geniessend auf dem Balkon unseres Zimmers.

Zum Abendessen gibt es eine Spezialität des Hauses, Vinegar, den man in den Mund nimmt und erst herunterschluckt wenn er weich geworden ist – muss nicht jeder mögen – regt aber die Magensäfte an, zur besseren Bekömmlichkeit des dann folgenden Essens, das fast ausschliesslich aus selbsterzeugten Produkten besteht Das Menü war einzigartig und der hauseigene Wein passt hervorragend zum Essen.

von Stellenbosch nach Clan Williams 9.11

Zum Frühstück werden wir von Joseph bedient, er liebt Trikots von allen Fußballmannschaften der Welt, insbesondere Bayern München. Er bringt auf Bestellung Rührei, Spiegelei und gekochtes Ei mit einem witzigen Akzent, [Ruuooaah…eiiii] [Ssssbbbiiigle..ei] wenn jemand kein Ei will, gibt es ein Nullei.
heute fahre ich nach Roadbook, parallel zum GPS kann es informativ sein und ich habe es mir ausgeschnitten und werde mal sehen wie es klappt.

Auf dem Weg Richtung Franchhoek und weiter nach Paarl fahren wir mitten in einem Fahrrad-Straßenrennen mit, auffällig waren die vielen stämmigen Personen, von den man nicht meint, dass sie diese Strecken schaffen, denn es war inzwischen sehr warm geworden. Ian erzählt später das vor ihm ein Fahrradfahrer einfach umgekippt ist. Die Strasse ist traumhaft und wir sehen die riesigen Weinfelder. Über Paarl geht’s nach Wellington. Am Rande der Townships wird eine Messe zelebriert, der Pastor, zwei Messdiener und eine handvolle Leute alle in weiß gekleidet feiern die Messe am Rande der Slums „open air“. Am Straßenrand sitzen viele Schwarze umher, einige grüßen freundlich, einige ballen die Fäuste.

Wir biegen auf die R303 , es geht wieder auf Schotter mit weichem Sand. Wir fahren über den Bain’s Kloof Pass der uns einen herrlichen Blick über Paarl, Wellington and Swartland bietet und uns in die Obstplantagen von Ceres führt. In Prince Alfred Hamlet tanken wir voll und fahren über den Gydo Pass auf schönen Schotterstraßen in hügeliger Landschaft in die Cederberge. Die Landschaft wird rauher und die Schotterpiste auch unangenehmer.
An der Baustelle verpassen wir die Abfahrt nach Clanwilliams und fahren einfach gerade aus. Ein schöner Weg in die Berge, nach ca. fünf Kilometern bemerken wir unsere Irrfahrt und kehren um.

Da wir mal wieder die letzten in der Gruppe sind, haben wir Bedenken das Ralf mit seinem Auto an der richtigen Abfahrt abgefahren ist und nun wir das Schlusslicht bilden. Später stellt sich heraus, wir waren nicht die einzigen. Schließlich erreichen wir die den großen Clanwilliam Damm und die „St du Barry’s Country Lodge“ in Clanwilliam.
Die anderen Mitfahrer sitzen schon im Schatten mit einem Windhoeklager in der Hand. Wir gesellen uns dazu, springen noch kurz in den kleinen kalten Pool und genießen den Schatten unter dem Feigenbaum. Die Gegend ist für ihre großen Obst- und Rooibostee-Plantagen bekannt und der Gastgeber bietet alle mögliche Waren von Seife bis Tee aus Roibusch an.
Das Abendessen wird als Büffet serviert, mit soviel leckeren Sachen das der Magen eigentlich wieder mal zu klein ist. Wir genießen den Rest des Abends noch bei einem gutem Weißwein.

von Clan Williams nach Vensterklip 10.11

Ralf wechselt den Reifen von Daniels Motorrad noch vor dem Frühstück. Da sitzt jeder Handgriff. Wie jeden Morgen geht´s recht pünktlich auf die Etappe, heute nach Elandsbay. Wir fahren zurück zur Baustelle, wo wir uns gestern verfahren hatten und bleiben auf der alten Route bis zum Abzweig nach Wupperthal. Dort erreichen wir eine extrem ausgewaschene Straße durch die Cederberge, mit Stufen, Wasserdurchfahrten und Tiefsandpassagen in einer herrlichen Landschaft. Die Straße ist teilweise nicht mehr erkennbar aber uns gefällt die „Straße“ mit aneinander gereihten Felsen , eben langsames Enduro-Wandern in schöner Umgebung. Was rauf geht muß auch wieder runter. Runter geht’s über eine Betonstrasse, links steil bergab, vor uns, na eben runter.

Als wir in Wupperthal ankommen sitzen die meisten unter dem Baum, trinken kalte Getränke und warten auf den Rest. Kinder sind neugierig und schauen zunächst von weitem, sie trauen sich nicht an die Fremden heran. Irgendwann gibt Barbara einigen einen Keks, „oh Biskuit“ lachen sie und laufen wieder davon, später kommen weitere Jungs und wollen auf die Motorräder, trauen sich aber überhaupt nicht. Der eine schickt den anderen vor, würden gerne aufsteigen aber sobald ich sie anspreche ziehen sie wieder zurück.
Die ehemalige Missionsstation wurde 1829 im Auftrag der Rheinischen Missionsgesellschaft von Johann Gottfried Leipoldt aus Barmen (Wuppertal) gegründet und ist bis heute regionales Zentrum mit Post, Schule, Klinik, Pfarrei, Geschäften und einer Schuh- und Handschuhfabrik.

Nach einer halben Stunde kommt Ralf auf dem Anhänger hat Uwes Motorrad aufgeladen. Uwe hatte einen Stein übersehen und ist gestürzt, dabei ist der Motorseitendeckel gerissen und Öl trat aus. Er selber hatte „nur“ Rippenprellungen, Uwe sagte zwar nicht viel, man konnte ihm die Schmerzen und ein bischen Frust dennoch ansehen.
Wir tranken noch gemeinsam einen Kaffee und fuhren dann weiter über herrliche Schotterstraßen in die Weinanbaugebiete des Olifant Rivers. In der Nähe von Klawer tanken wir und fahren dann wieder auf sehr weicherem Schotter- und Sandpisten weiter. Plötzlich reißt mein Vorderrad aus und ich habe Mühe, dass ich die Kiste nicht wegwerfe, komme langsam zu stehen und sehe den Plattfuß. Barbara fährt weiter und auch Felix und Johannes sausen vorbei. Es dauert nicht lange bis Ralf ankommt, binnen knapp zehn Minuten hat er den Schlauch des Vorderrades getauscht und ich kann weiterfahren. Super Service. Danke noch mal Ralf!
Barbara wartet bei Beginn der Asphaltstraße mit einem glücklichen Blick, 30 km weicher Sand – ohne Sturz.

Noch 100km zur Vensterklipp Farmhouse, eine typisch südafrikanische Lodge.
Die Zimmer sind sehr rustikal ausgestattet, dennoch alles sauber und ordentlich. Das Abendessen findet in einer Art Scheune statt und es war wieder Klasse. An der Wand hängen verschiedene Bilder mit Westernmotiven und eins von Nelson Mandela, der darauf für eine Anti-Aids-Kampagne wirbt.
Zwischendurch kam der Koch und meinte ein Motorrad sei wegen des Windes umgefallen, Joachim beruhigte ihn „it´s sleeping“. Es war Uwes Motorrad das am Boden lag weil Ralf den Seitendeckel mit Kaltmetall versuchte zu flicken, leider hat es nicht gehalten, sodaß Uwe auch am nächsten Tag im Auto mitfahren musste.
Das Abendessen war super, während der Wind durch die Löcher in den Toren pfiff, konnten wir den herrlichen Salat und das leckere Fleisch genießen. Anschließend gab´s noch einen Absacker in der Bar

von Vensterklip nach de Houthopp 11.11

Mein Geburtstag, Barbara weckte mich mit zwei Geschenken und mit einer Kerze und wir frühstücken in der Scheune. Diesmal war das Frühstück nicht so besonders aber auch nicht schlecht, die Jungs gaben sich alle Mühe und gaben ihr Bestes.
Um 8:30 war Abfahrt zur längsten Etappe der gesamten Tour knapp 440 km. Wir fahren zunächst full Speed etwa 120km nach Lutzville auf Asphaltstraße zum Tanken, danach geht es wieder auf Schotter durch das Hardeveld.

Bei Kotzesrus machen wir einen Schlenker, rote Sandstraßen wechseln sich mit Wellblech ab, es wird einsam und durchweg fahren wir so zwischen 65-80km/h. Einige Gatter sind auf dem Weg zu durchfahren, kameradschaftlich hält der ein oder andere das Tor mal auf.Wallekraal wird auf den Straßenschildern schon lange angekündigt, auf dem Roadbook steht „und das ist Wallekraal „ 2 Häuser sind daneben skizziert. Wir sind schneller vorbei als wir dachten und durchqueren schon auf einsamen Schotterpisten das Namaqualand.
Dort biegen wir auch ab nach Soebatsfontein und erreichen die Minengebiete von De Beers. Wir fahren zum Tanken nach Komaggas, die einzige Tankstelle wird von anscheinend besoffenen Männern umlagert. Ein alter Mann sitzt auf der Treppe am Haus und beschimpft irgend jemand, vielleicht auch uns, ein anderer lallt uns an. Kinderspielen im Sand und kommen auch zu uns an die Motorräder, möchten uns ansehen. Offenbar hat die älteste Tochter den Tankdienst, sie macht ihre Sache gut und wir fahren dann durch den Ort zurück zur Hauptstraße, auf die Privatstraße der De Beers. Die Straße ist glatt gewalzt, ein glatter roter Belag liegt wie eine rote Asphaltschicht vor uns. Der Himmel zieht sich dunkel und diesig zu, bitte kein Regen – nicht hier, dann löst sich sicher der rote Lehm und die Piste ist richtig glatt.
Nach über 440km kommen wir in um 17:15 auf dem Gelände der Campingfarm „de Houthoop“ an.
Kleine Hütten auf einem großen Gelände, eine Werkstatt, ein Areal mit verschieden Vogelgehegen und ringsum nichts als ehemalige Diamantenminen von De Beers.
Ralf unternimmt einen weiteren Versuch den Schaden an Uwes Motorrad zu beheben, er kratzt das Kaltmetall ab und versucht den Riss hartzulöten, nachdem der Riss zu ist, schmiert er wieder Hartmetall auf. Am nächsten Morgen ist die Maschine wieder fahrbereit!
Das Abendessen ist draußen angerichtet, auf dem Feuer liegen halbe Langusten, daneben frischen Austern aus Walvis Bai. Die Langustensaison ist zwar noch nicht eröffnet, bzw. wir sind zu früh, aber ……. dazu wurde Salat und selbst gebackenes Brot gereicht. Ralf mahnt: esst nicht soviel Brot. Dann brachte Veronica zusammen mit vier Namas eine Pfanne von ca. 1m Durchmesser, gefüllt mit Muschel, Hakefisch, Brassen, Tiger-Garnelen und so weiter. Ein Wahnsinn. Die muß leer werden, war der Tenor von Ralf, sonst bekommt die nächste Gruppe nur noch die Hälfte. Es hat zwar nicht ganz geklappt aber für die nächste Gruppe ist der Abend gerettet. Das Essen war super gut und ich mag es garnicht weiter beschreiben, noch heute läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Zum Dessert gab es noch Kuchen mit Vanillesauce. – alles super lecker und viel zu viel.

Nach dem Essen habe ich noch eine Runde Schnaps auf meinen Geburtstag ausgegeben, konnte aber bei Veronica keine Geld dafür loswerden. Es war ein toller Tag mit einem super Ausklang, so werde ich gerne 50. In der Nacht hat es angefangen zu regnen und es tropfte auch an einer Stelle durch das Dach auf Barbaras Gesicht – aber es machte uns nichts aus, wenn das alles ist.

 

von de Houthopp über die Grenze 12.11

Es ist stark bewölkt, leichter Nieselregen und wir fahren wie immer um 9:00 Uhr los. Es geht zunächst über eine Farmroad bis zur R355. Eine ziemlich ausgewaschene Piste mit einigen unangenehmen Tiefsandlöchern, auf der R355 über festeren Schotter nach Port Nolloth. In dem kleinen Hafen legen nur Langustenfischer und Diamantensuchboote an, auch hier wird alles von de Beers überwacht. Zuerst wird das Motorrad betankt, anschließend wir in einem Café an der Hauptstraße. Lange bleiben wir bei Kaffee und Eis auf der Terrasse sitzen und schauen uns das Straßengeschehen an. Ein Engländer kommt mit einer baugleichen XT vorbei, hält an und unterhält sich lange mit Ian und Ralf über Veränderungen an der XT. Viele Einheimische gucken uns zweifelnd an und andere grinsen und wir hören ein „nice bikes“. Die 11 Motorräder sehen in Reihe aufgestellt ja auch recht imposant aus, so was kommt wohl nicht oft in dem kleinem Ort vor.

Ralf erklärt die geänderte Route, denn die geplante Route ist aufgrund starker Regenfälle in den letzten Monaten nicht befahrbar und wir fahren eine Variante.
Es geht über 180km auf Asphalt lange gerade aus, durch das Richtersveld, eine sehr karge Gegend mit dem Blick auf die Berge im Hintergrund. Highlight der Strecke ist der Anenous Pass (890m). Wir biegen bei Steinkopf links auf die N7 ab, die uns von der Hochebene 850m langsam in wärmere Gefilde auf 180m ü. NN. zur namibischen Grenze bei Noordoewer bringt. Je tiefer wir kommen, je wärmer wird es auch. Auf der Hochebene war es mit nur 16°C recht frisch, an der Grenze konnte ich immerhin schon 25°C vom Thermometer ablesen.

An der Grenze treffen wir uns alle wieder und wir holen uns die Passierzettel beim Grenzbeamten ab und durchlaufen die 3 Stationen Custom, Zoll und Polizei durch. Wir hatten Glück, die Aktion war sehr schnell erledigt, Ralf erzählte von deutlich längeren Prozeduren, wo jeder sein Gepäck auspacken bzw. vorzeigen musste. Auch der namibische Staatsakt war schnell erledigt, wir füllten das Formular aus und ich fragte mich ob die meine Schrift überhaupt lesen können, egal der Pass ist gestempelt.

Nach dem Tanken fahren wir auf Teer recht zügig weiter bis zu unserer Lodge, der Orange River Carbans Felix Unite. Wir wurden mit kalten Getränken wie dem üblichen Windhoek Lager, Orangensaft und Mix-Getränken empfangen, dazu werden Snacks wie Salzkräcker mit Muschel, Tomaten und Käse, Avocado-Mus und zusammengeklappt mit Tomate und Käse gefüllte Sandwich gereicht. Alles super lecker, die Tabletts waren ziemlich schnell leer.
Nachdem wir die Chalets bezogen haben geniessen wir den Nachmittag in der herrlichen Sonne am Fluss.
Abends wird es frisch, es Wind kommt auf während wir am Tisch sitzen und den Sonnenuntergang beobachten und auf das Essen warten. Es gibt Hühnerhälften auf portugiesischer Art. Es schmeckt absolut Klasse und die Jungs geben sich wirklich Mühe uns den Aufenthalt trotz der aufkommenden Kühle angenehm zu gestalten.
Normalerweise sind hier 40° und hier ist der heißeste Ort auf der Tour, erklärt uns Ralf, doch kaum einer glaubt ihm das.

von Nordoewer nach Lüderitz  13.11

Das Frühstück war mittelprächtig, die beiden Mädchen bereiten jedes Spiegelei und Rührei einzeln her und es dauert lange bis jeder versorgt ist. Brötchen kommen auf Anfrage von Ralf dann auch noch zum Vorschein. Ansonsten gab es wieder das Standardprogramm. Trotz allem fahren wir gut gestärkt pünktlich um 9:00 Uhr los. Entlang des Oranje River durch wunderschöne Landschaft. Die Schotterstraße ist gut befahrbar und die wenigen trockenen Flußdurchfahrten machen Spaß.
Am Ende der Schotterstraße erreichen wir Rosh Pinar und tanken die Motorräder wieder voll. Bei Rosh Pinar wurde ein großes Zinkvorkommen gefunden und die kleine Stadt wandelt sich in eine Boomtown. Die C13, eine für den Zinkabtransport sehr gut ausgebaute Asphaltstraße soll uns nun für 180km über das Huib-Hochplateau führen.16°C und ewig karge Gegend begleiten uns.

Man kann nicht sagen, dass es langweilig ist die ewig gerade Straße zu befahren, die Berge erscheinen immer in einem anderen Licht. In der kargen Wüste sehen wir immer wieder irgendwelche Tiere, meistens laufen Strauße herum.
Die Tour dauert, obwohl wir stetig mit 120km/h unterwegs sind, gefühlt ziemlich lange.
Endlich in Aus angekommen, treffen wir auf die anderen an der einzigen Tankstelle im Ort und im kilometerweiten Umland. Weiter geht’s zur Klein-Aus Vista Lodge, dort essen wir eine Kleinigkeit, ein leckeres Sandwich und trinken Kaffee. Gleichzeitig bewundern wir die Aussicht von der Veranda aus.

Dann fahren wir 120km auf der B4, eine gerade Asphaltstraße, nach Lüderitz. Die 120km zeigen uns eine einsame und unwirtliche Gegend. Ca. 20 km vor Lüderitz sind einige Sandverwehungen an der Straße aufgetürmt, der Wind bläst den feinen Wüstensand über die Straße. Die Sanddünen ragen bis an die Straße. Hier heißt es Visier runter, oder ein kostenloses „Peeling al la Sand“. Lüderitz ist eine Hafenstadt an der Lüderitzbucht und wurde nach dem Bremer Kaufmann Franz Adolf Eduard Lüderitz benannt. In der Stadt selber leben etwa 5.800 Menschen. Bei der Einfahrt sehen wir uns ins letzte Jahrhundert versetzt. Alte intakte Gebäude reihen sich aneinander.

Im Nesthotel das am Ortsrand von Lüderitz liegt werden wir wieder sehr nett empfangen und beziehen unserer Zimmer direkt am Wasser, der Lüderitz-Bucht. Das Wasser ist vom Fenster aus zum Greifen nah. Nach einer Dusche und einem Windhoek Lager gehen wir eine Runde durch den deutsch geprägten Ort spazieren. Über die Bismarckstraße und Kirchstraße zur evangelisch lutherischen Kirche, die auf dem Felsen den Ort überragt. Alle Läden haben schon ab 17:00 geschlossen und wir bummeln wieder zum Hotel, wo das Abendessen a la carte wartet.

von Lüderitz nach Helmeringhausen 14.11

Wir besuchen die seit 1954 gänzlich verlassene Diamantenmienenstadt Kolmanskuppe, eine Geisterstadt. Die Stadt war ein Boomtown nach Fund der ersten Diamanten, die durch Sieben des losen Sandes regelrecht geerntet wurden. Die Stadt hatte alles, eine Stadthalle mit Theater, Kegelbahn, Krankenhaus mit Röntgengeräte, Eismaschine und Kühlhaus für Fleisch, Geschäfte wie Fleischer und Kolonialwaren. Die Röntgengeräte wurden überwiegend genutzt, um den Diamantenschmuggel zu unterbinden. Einige Arbeiter hatten sich die Diamanten unter der Haut eingenäht oder verschluckt, diese wurden kontinuierlich untersucht und gestellt. Wir hatten eine angenehme knapp einstündige Führung durch die Geisterstadt.

Dann geht es weiter, die 110km Asphaltstrecke zurück Richtung Aus. Kurz vorher fuhren wir links ab, um die Wildpferde zu sehen, die sich an einem künstlichen Wasserloch erfrischen. Die Wildpferde sollen Nachfahren der Armeepferde sein, die während der Kolonialzeit per Schiff aus Deutschland angeliefert wurden. Die Pferde wurden in der Nähe der Küste ins Wasser gejagt, um dann an Land wieder eingefangen zu werden. Die Wildpferde sollen entlaufenen Pferden entstammen, diese Pferde haben die Fähigkeit entwickelt eine große Zeitspanne ohne Wasser auszukommen.. Wir sahen nur wenige Pferde und einige Strauße am Wasser. Wieder zurück auf der asphaltierten Straße geht es zügig nach Aus um den Tank der Motorräder wieder zu füllen.

Nachkurzer Pause nehmen wir die C13 Richtung Helmeringhausen. Es ist eine angenehm breite Schotterstraße die wir teilweise mit über 100km/h befahren und bewundern die Gegend. In Fahrtrichtung sehen wir ein Stück entfernt die Tirasberge.
Dann biegen wir auf die Farmroad D425, mit teilweise ausgewaschenen Mulden, teilweise planiert. Einige Passagen sind richtig sandig und so mussten wir uns durch 20-30m langen Tiefsandpassagen wühlen. Arsch nach hinten und Gas, nur so meistert man den tiefen Sand, bei um die 30°C ist es schon mühsam. Schließlich erreichen wir die sandige C14, die trotz der wenigen Flussquerungen auch gut zu fahren ist.
In Helmeringhausen angekommen, tanken wir zunächst voll und kehren in das offenbar frisch renovierte Helmeringhausen-Hotel ein. Nachdem unsere Zimmer bezogen sind, springen wir in den Pool. Während des Abendessens gehen die Blicke immer wieder gen Himmel, es baut sich ein Sternenhimmel auf, den wir in dieser Form noch nie gesehen haben, einfach traumhaft. Joachim erklärt einige Sternenbilder und erkennt auch einige Planeten. Später erscheint der Vollmond, wir erkennen fast jede Kontur des Mondes.

 

von Helmeringhausen in die Namib 15.11

Bis Betta befahren wir eine super Sandpiste, schön fest und wir knallen mit über 100km/h über die Piste, in Betta fahren wir gerade aus, an der Tankstelle vorbei und besuchen das Schloss Duwisib in etwa 20km Entfernung. Der deutsche Adlige Hans Heinrich von Wolf hat sich mit dem Geld seiner amerikanischen Frau ein Schloss gebaut. Leider konnte er nur wenige Jahre dort wohnen, weil er in den 1.Weltkrieg ziehen musste und fiel. Wir treffen uns im Café und genießen den Kaffee und ein Stück Apfelkuchen im Schatten. Am Gatter balzt ein Strauß, den wir aus der Nähe beobachten.

Dann ging es zurück nach Betta zum Tanken und weiter auf die C27 entlang des Naturschutzgebiet Namib-Rand und damit der Grenze zwischen Namib-Wüste und Hochland. Westwärts sehen wir entfernt die roten Dünen der Namib und ostwärts die bizarren Naukluft- und Tirasberge. Teilweise ist die Schotterpiste recht weich und tief, die Motorräder eiern ganz ordentlich über die Straße. In Sesriem tanken wir noch mal die Motorräder auf. Wir treffen Felix und Johannes und erfrischen uns mit einer kalten Coca Cola unter einem schattenspendendem Baum.

Nur noch 20 Minuten bis zur Desert Homestead Lodge und wir fahren so schnell es geht die letzten 30km über die D826 und ein Stück Sandpiste C19. Wir werden mit einem Lächeln und kühlen Getränken an der Lodge empfangen. Die Gepäckstücke werden zu den ganz toll eingerichteten Chalets gebracht und wir genießen mal wieder die Erfrischung am Pool.

Heute sollen es 43°C warm gewesen sein, umso mehr sind wir überrascht, dass es uns gar nicht so heiß war. Klar die weiche Schotterstrecke war schon anstrengend und wir waren auch geschwitzt aber mit den heißen Temperaturen hatten wir nicht gerechnet. Wir genießen den Sonnenuntergang in der Wüste, und sind fasziniert von den in jeder Minute wechselnden Farben und schießen viele Fotos.

Der Blick in die Wüste ist gigantisch, die Farbspiele an den Bergen großartig. Nach Sonnenuntergang wird das Abendmenü serviert und nachdem das Kudusteak verspeist wurde kommen die Bediensteten aus dem Haus und singen und tanzen. Sie singen und trommeln mit viel Spaß über eine halbe Stunde lang und erfreuen die Gäste damit sehr.

von Desert Homestead nach Windhoek 16.11

Am nächsten Morgen stehen einige Frauen bei den Motorräder und wollen mit uns fotografiert werden. Selbstverständlich machen wir mit und wir erkennen wieder viel Gastfreundlichkeit und Freude.
Unsere letzte Etappe der Reise führt uns zunächst über eine gut befahrbare Sandpiste nach Solitaire. Der Ort, der es auf der zu Landkarte einen ansehnlichen Punkt gebracht hatte, besteht nur aus 4-5 Häusern, eine Tankstelle und einem Café. Am Eingangsbereich des Ortes stehen viele alte Autowracks, im Vorgarten des Cafés steht eine XS1100.

Wir machen einen Zwischenstop zum Tanken sowie zum Kaffee und leckeren Apfelkuchen. Einige sind schon wieder losgefahren, wir genießen aber noch den Kaffee und wollen den letzten Tag einfach ruhig genießen. Wir fahren die D1275 entlang der Rantberge zum Spreetshoogte Pass. Es ist eine karge Gegend und der Anstieg zum Pass ist sehr steil, die XTs quälen sich hoch. Vom höchsten Punkt haben wir einen imposanten Ausblick über die Weite der zurückliegenden Namibwüste. Das Foto auf dem Pass ist selbstverständlich.

Hinter Nauchas biegen wir links ab und erreichen die C26. Die Landschaft wird immer grüner und irgendwann steht auf dem Roadbook „ab hier Asphalt“ und es stimmte. Leider! Wir fahren nach Windhoek rein und tanken, die Jungs winken uns so eifrig an die Tanksäule, dass wir uns gar nicht entscheiden können welche Tanksäule wir nun anfahren sollen.
Wir fahren zur 15km entfernten Windhoek Mountain Lodge, dem Sitz von Gravel Travel.

Die Einfahrt zur Lodge bietet noch mal allerfeinsten Schotter, der Weg macht dem Firmennamen alle Ehre. Wir werden von Ute und Volker mit Windhoek Lager begrüßt und kühlen uns zunächst im Pool ab und genießen auch die vorbereiteten Snacks. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen haben räumten wir unsere Sachen zusammen, reinigen Rucksack und einige andere Kleidungsstücker unter der Dusche. Ian stellt sich praktischerweise direkt mit dem gesamten Motorradanzug unter die Dusche und zieht sich erst draußen aus. Das warme trockene Klima lässt die Klamotten schnell trockenen.

Am Abend gibt es Bushman-Fondue, Kudu Fleisch in heißem Öl gegart, dazu leckere Salate und natürlich Windhoek Lager.
Ralf hat zwischenzeitlich seine Fotos geordnet und zeigt sie auf dem Bildschirm in der Bar. Wir saßen nochlange in der Bar und nahmen langsam Abschied von der schönen Tour.
Das war auch gleichzeitig meine letzte gemeinsame Tour mit meinen Stiefeln, ich ließ meine Stiefel, die mir 12 Jahre lang treu waren zurück.

 

und wir fahren weiter:

von Windhoek zum Waterberg Plateau 17.-18.11

Nach dem Frühstück hieß es Abschied nehmen von der Gruppe, von Frauke und Ralf, von Ute und Volker und von der Gravel-Travel-Lodge. Volker bringt uns zur Europcar-Vermietung nach Klein-Windhoek und wir starten den 2. Teil – unsere Autofahrt zum Etosha-Nationalpark. Es fällt uns schwer den Wechsel vom Motorrad zum Auto zu akzeptieren und es fällt uns schwer die inzwischen liebgewonnenen gewohnten morgendlichen Rituale jetzt nicht mehr zu erfahren.
Zunächst fahren wir zum Waterberg Plateau, dem zerklüftete Waterberg Massiv. Der Weg führt uns über Okahandja, wo wir den Holzschnitzermarkt besuchen. Die Jungs sind uns zu aufdringlich und wir beeilen uns weiter zu kommen.

In der Waterberg Wilderness Lodge angekommen genießen wir einfach die Ruhe, die Stimmen der Tiere am Rand der Lodge.
Es ist alles durchorganisiert und irgendwie missfällt uns das von Anfang an. Dennoch erholen wir uns gut beim Game-Drive, wo wir die auf der Farm lebenden Tiere wie Giraffen, Gnus, Zebras, Antilopen und nicht zuletzt die Rhinos sehen. Auch die Ruhe am Pool kann sehr erholsam sein- und bringt Zeit um über die Tage mit dem Motorrad gemeinsam nachzudenken.
Wir bleiben hier 2 Tage.

von Waterberg Plateau zum Etosha 19.11

Wir fahren weiter zur Ethosha Aoba Lodge weiterfahren, die in einem 36.000ha großem privaten Naturschutzgebiet liegt. In der wunderschön gelegenen Lodge werden wir freundlich mit einem kühlen Drink empfangen. Wir beziehen das Challet und ruhen uns einwenig aus.
Auch hier wird ein Sundown-Gamedrive angeboten, wo Tiere in freier Wildbahn zu sehen sind. Der Sonnenuntergang ist herrlich. Am Abend genießen wir die sehr freundliche Atmosphäre beim Abendessen. Wir lernen hier auch Patricia kennen, die alleine unterwegs ist und sich recht gut auskennt.

Etosha-Nationalpark 20.-21.11

Am nächsten Tag fahren wir durch den Etosha-Park, zunächst müssen wir das Permit für 2 Tage kaufen. An vielen Stellen stehen Autos, wir halten dann auch und können wegen der geringen Bauhöhe des Toyota Yaris meistens nur in die Büsche sehen, doch wir erspähen schließlich doch noch Löwen und Elefanten auf der Straße sowie eine Menge an Strauße, Zebras und Gnus, sowie Springböcke.
Einen Abstecher zur Etosha Pfanne muss auch sein. Dort stehe ich ganz alleine, keine Seele weit und breit am Rand der 6200m² großen Lehmpfanne, die durch tektonische Aktivitäten vor ca. 4 Millionen Jahren entstand..

Als wir am späten Nachmittag im Okaukuejo Restcamp ankommen, sind wir ein wenig von dem staatlichen Camp enttäuscht, hier sind nun die Massen untergebracht. Die Ruhe privater Lodges ist hier nicht zu finden. Dennoch ist der Service recht gut.
Wir bleiben hier 2 Tage lang und genießen nach dem Abendessen, dass sehr gut ist, die Ruhe am beleuchteten Wasserloch. Leider sind die Tiere recht zögerlich, weil sie ja zu dieser Zeit überall genügend Wasser finden und den Touri-Rummel nicht benötigen. Dennoch kommen zwei Spitzmaulnashörner und einige Giraffen an das Wasserloch. Am nächsten Tag machen wir noch mal eine Runde durch den Park, fahren einige Wasserlöcher an und finden alle Tiere, die wir zu sehen wünschten.

zur Mount Etjo Lodge 23.11

Unser Tour führt uns weiter zur Mount Etjo Safari Lodge, die sich im Herzen des Okonjati Wildreservats befindet. Sie ist eines der ersten Privatreservate in Namibia und wurde von dem weltberühmten Naturschützer Jan Oelofse gegründet.

Am späten Nachmittag wird auch hier ein Gamedrive angeboten. Wir machen gerne mit und sind auch gleichzeitig über die Art des Tourismus entsetzt. Offenbar werden hier Tier „angesiedelt“ um sie dem Touristen auf einfache Weise zu präsentieren. Der Wagen fährt gefüllt mit überwiegend alten Leuten durch die Landschaft der großen Farm. Wir bekommen verschiedene Antilopenarten , Zebras, Giraffen und Gnus zu sehen . Irgendwann treffen wir auf den Höhepunkt – die Nasshörner. Die insgesamt drei Fahrzeuge umkreisen die Gruppe von 7 Nashörner und wir die Touristen können fotografieren.

In der Ferne entwickelt sich ein gewaltiges Gewitter und wir fahren zurück zu Lodge. Gott sei Dank kommt der Regen nicht über der Lodge herunter, trotzdem wird drinnen gegessen. Das Abendessen ist ein besonderes Erlebnis, der Rundbau ist wunderschön eingerichtet, leicht schummriges Licht und leise Musik. Das Kudu- und Oryxfleisch ist gegrillt, dazu gibt es lecker Salat und Kürbis. Als krönenden Abschluss gibt es noch ein Eis und Gesang der Bediensteten. Wir können die Bremer Touristen nicht verstehen, die da wegen der Dunkelheit und „miefigen“ Geruchs zu meckern beginnen aber Gott sei Dank den Saal recht zeitig verlassen.
Wir sitzen noch lange im Garten und genießen die Wärme von Namibia. Morgen geht der Flieger zurück nach Hause.

Es heißt packen alles verstauen und los fahren Richtung Windhoek. Leider haben die starken Regenfälle in der Nacht die Straße etwas „matschig“ gemacht. Bei zwei Wasserdurchfahrten müssen wir erstmal untersuchen, wo wir überhaupt durchkommen, mit Vollgas fahre ich durch die Brühe und bleibe nicht stecken. Der Unterboden des Autos ist auch für die Sanddurchfahrten stabil genug. Es knallt ganz schön laut als wir die Sanddurchfahrten auch mit viel Schwung nehmen. Da hängen zu bleiben ist nicht witzig.
Als wir die Asphaltstraße nach ca. 60 km erreichen, müssen wir das erste mal auf der Reise zugeben, „Gott sei Dank, endlich Asphalt“. Mit den Mopeds wäre uns diese Aussage nie über die Lippen gekommen.

Mit einem Zwischenstopp beim Kunsthandwerkermarkt in Okahandja geht es zurück nach Windhoek. Es bleiben noch ein paar Stunden bis wir zum Flughafen müssen, und so genießen wir noch einen Kaffee im „Zoo-Café“, erstehen noch ein paar Mitbringsel und fahren zum Flughafen. Das Auto abgeben dauert nicht mal 15 Minuten, obwohl es alle als eine „echt afrikanische Angelegenheit“ bezeichnet hatten. So sitzen wir wieder viel zu lange am Flughafen und „warten“ auf die Heimreise. Bei ca. 25° C gings um 20:30 Uhr Richtung Frankfurt/Main wo wir um 5:30 Uhr bei 0°C und Schnee landeten. Wir sind wieder in Deutschland.

 

 

 

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