BuGonTour
Damaraland 2016-17

Das Damaraland erstreckt sich im Nordwesten Namibias südlich des Kaokovelds zwischen Erongo und der Etosha Pfanne. Das Damaraland ist insgesamt sehr spärlich besiedelt, karg, ausgedörrt und wild und abwechslungsreich. Hier gibt es viele kleinere Farmstraßen und abgelegene Pisten, die herrliche Eindrücke bieten und fahrerisch herausfordernd sind. Das Gebiet ist geprägt von grandiose Landschaften mit bizarren Bergen und weiten steinigen Ebenen. Nur selten trifft man auf Menschen und Siedlungen.  In dem riesigen Gebiet leben überwiegend die Damara, die wohl neben den Buschmännern zu den ältesten Einwohnern aber eben auch zu den ärmsten Volksgruppen in Namibia zählen. Rinder- und Ziegenhaltung gilt als Grunderwerb in der teilweise stark überweideten Region.

Im westlichen Teil des Damaralandes gibt es noch wildlebende Nashörner und Wüsten-Elefanten, die wir natürlich gerne sehe würden.

30.12.2016 – 1. Tag: Abflug nach Namibia (aus Deutschland)

Gemütlich mit dickem Gepäck fahren wir per Rail & Fly Ticket zum Frankfurter Flughafen. Auf dem Weg vom Bahnhof zum Terminal treffen wir schon auf die ersten Mitfahrer, Anke und Jens aus Braunschweig sowie Maik aus Berlin. Das Flugzeug der Air Namibia wird beladen und wir erkennen Ralf aus Aschaffenburg, er sitz mit zwei weiteren Kollegen in der Mittelreihe, Jochen, den wir auf von anderen Treffen kennen sitzt ganz vorne – jetzt kennen wir schon einige. Zwei Bier und Gin Tonic lässt uns gut einschlafen. Der Flug dauert die ganze Nacht und wir sind pünktlich in Windhoek.

31.12.2016 – 2. Tag: Windhoek Mountain Lodge + Einführungsrunde

Nach der Grenzkontrolle begrüßt und Rainer und Jonny, vom Gravel Travel Team. Alle Teilnehmer waren im Flieger und wir können bald zur Lodge fahren. An der Kontrollstation wird Jonny extrem kontrolliert, Führerschein und Papiere muss er vorzeigen, der Beamte geht einmal um das Fahrzeug und wir können weiter. Die anderen bringen Brötchen mit und wir können nachdem wir das Zimmer bezogen haben erstmal frühstücken.

Rainer schlägt vor, die Einführungsrunde recht bald zu machen, da es am Nachmittag regnen soll. Er weist uns ein, deutet auf Gefahren auf den Wegen hin und die Verträge werden unterschrieben. Nach dem Papierkram gehen wir zu den WR250ern und fahren die Einführungsrunde.

Von der Lodge geht es zu nächst über die Piste zur B1 in Richtung Rehoboth. Bald biegen wir nach kurzer Asphaltfahrt auf die D1463. Die Sandpiste hat einige Trockenfluss-Durchfahrten und einiges an Wellblech zu bieten, schließlich fahren wir an dem Gocheganas Nature Reserve vorbei und halten an dem vereinbarten Treffpunkt an. Die Sonne brennt, es bilden sich schöne Wolkenformationen am Himmel. Die Fahrt zurück wird von allen problemlos bewältigt.

Am Pool gibt es dann schon das erste Windhoek-Lager. Sarafina hat eine leckere Suppe gekocht, später gibt es leckeren Kuchen, der Service in der Lodge ist perfekt. Einige legen sich schlafen oder dösen im Schatten. Zum Abendessen sind alle fit und frisch, es gibt das berühmte Buschmannfondue – Kudu- Wir belagern die Bar und warten auf den Jahreswechsel, der ja aufgrund der Sommerzeit eine Stunde früher als bei uns im kalten Norden stattfindet. Wir feiern in das neue Jahr und gehen ziemlich müde gegen 1:00 ins Bett.

 

01.01. 2017 – 3. Tag: Windhoek – Wüstenquelle

Wir haben Neujahr und wir dürfen länger schlafen. Nach dem Frühstück und Rainers Briefing fahren wir los. Zunächst durch die Stadt, wir kommen gut durch, der Verkehr ist nur mäßig. Die Asphaltstraße C28 führt uns raus aus der Stadt, und wir biegen bald rechts auf die D1958 ab, die kurvige Schotterpiste führt uns in das hügelige Farmland des „Khomas Hochlands“. Die Strecke wird deutlich kurvenreicher und die Piste sandiger, später mündet die 1958 in die D 1967, die noch sandiger wird. Sandverwehungen und einige Pfützen werden problemlos durchfahren. Die 1967 trifft schließlich auf die B2, wo kräftiger Verkehr aus Swakopmund Richtung Windhoek fließt. Die Urlauber kommen zurück. Die meisten rasen und wir fahren mit den WRs ganz links, ab und zu auf dem Standstreifen, um den gefährlichen Überholvorgängen auszuweichen. Am Straßenrand stehen Anke und Jens, unterhalb der Berme steht Maik neben seinem Motorrad, sein Vorderreifen hatte einen Platten und er konnte die WR nur noch nach links runter von der Straße lenken, nix passiert.

In Karibib tanken wir und fahren dann weiter auf Schotter nach Otjibingwe. Auch hier tanken wir nochmal voll, denn auf der Farm gibt es kein Benzin und wir werden in den nächsten Tagen mit dem was wir nun tanken auskommen müssen. Die Piste ist gut und wir kommen gut vor ran. Schließlich kommen wir an einem stillgelegten Marmorsteinbruch vorbei. Weiße steile Wände leuchten von weitem auf, türkisfarbenes Wasser ist in einem Loch eingesperrt. Mehrere Gatter müssen durchfahren werden, an einer Farm biegen wir links ab und nun wird der Weg heftiger, Tiefsand wechselt sich mit Stein- und Schotter ab. Es sind einige Tore zu durchfahren, irgendwann ist Rainer mit dem Land Cruiser hinter uns und schließt jeweils die Gatter. Nach ca. fünfzehn Minuten Enduro-Spass sind wir an dem Farmhaus der Guestfarm Wüstenquelle angekommen.

Oliver Rust begrüßt uns, die anderen sitzen schon im Schatten beim Bier. Nachdem wir uns von der Fahrt mit dem Bier erholt haben werden wir von Justus zu unserem Haus gefahren. Da das Farmhaus voll belegt ist, dürfen „die Ehepaare“ und zwei weitere die Häuser auf dem Gelände beziehen. Justus will uns um halb acht wieder abholen. Wir duschen und genießen zwischenzeitlich den Sonnenuntergang am Haus. Justus verspätet sich und kommt erst kurz nach acht Uhr. „I´m late“ sagte er und entschuldigt sich, dass er noch Gulasch zubereiten musste. Wir nehmen es mal so hin.

Als wir am Farmhaus ankommen ernten wir natürlich Spott und setzen uns an den langen Tisch auf der Terrasse. Es gibt wirklich Gulasch mit Nudeln und Rotkohl. Eine gewagte Kombi aber richtig lecker.

Justus fährt uns auch wieder zurück zum Haus. Es ist richtig dunkel, wenn der Mond, obwohl er sich nur als Sichel darstellt, nicht schon so hell scheinen würde hätten wir einen genialen Sternenhimmel. Wir nehme noch einen Absacker auf der Terrasse und betrachten die Sterne.

 

02.01.2017 – 4. Tag: Rundfahrt über die Farm

Wir müssen wieder auf Justus warten, seine Art der Entschuldigung ist schon etwas witzig und wir können ihm nicht böse sein. Das Frühstück ist super und wir erhalten ein super Angebot von Oliver. Er möchte uns seine Farm mit seiner Helga zeigen. Helga ist seine 185er Honda, Baujahr geschätzt 75. Olli fährt mit seiner alten Dame, mit Hut und Sonnenbrille vor und wir in Enduro-Schutzbekleidung hinterher. Ein paar Sandwege führen uns zu einem Hügel aus Granit, Olli fährt eine Spur direkt auf den Hügel. So rund wie der Berg von Weitem aussieht ist er nicht, zig Löcher mit Durchmesser bis zu einem Meter und bis einem halben Meter Tiefe machen das Befahren zum Abendteuer. Hinzu kommt, dass einige Steinplatten lose liegen. Wir kommen alle oben an und haben eine super Aussicht über die Fläche, die einer Mondlandschaft ähnelt. Wir fahren wieder runter und fahren an bizarren Felsformationen vorbei, steinige und sandige Wege wechseln sich ab. Wieder gehet es einem Berg hinauf. Diesmal in einem Bogen. Die Fläche ist genauso wie der erste Berg, nur sind die Löcher tiefer und wir dürfen nicht zu nah an die Kante fahren – da geht es mindestens 50m tief runter.

Wieder genießen wir die fantastischen Ausblicke, Olli erzählt von der Farm und erklärt die vorhandene Fauna und Flora. Es gibt auf der Farm keine Zäune, die Tiere können frei herumlaufen und können auch raus. Die Farm Wüstenquell ist im Namib Naukluft Park eingebettet und ist mit dem berühmten Adlerfels und den äußerst seltenen Lithopsen (lebende Steine) ein besonderes Erlebnis.

Wir fahren den Hügel wieder runter und durchfahren ein Revier, Tiefsand vom Feinsten. Im ersten Gang buddelt sich das Hinterrad sofort fest, also gleich hoch in den Zweiten und weiter. Schließlich fahren wir zu unserem Häuschen und ruhen uns ein wenig aus, bevor wir wieder zur Farm abgeholt werden. Dort genießen wir den Nachmittag am Pool und gründen die Gruppe der Badenixen. Gekonnte und nicht gekonnte Sprünge in´s Wasser werden jeweils bejubelt und beklatscht.

Am Abend gibt es Bobotie (Afrikanischer Hackfleischauflauf) mit Reis und wir sitzen wieder auf der Terrasse und genießen den Sternenhimmel.

 

03.01.2017 – 5. Tag: Rundfahrt über die Farm mit den Autos

Die Prozedur wiederholt sich, Justus holt uns ab und es gibt wieder ein leckeres Frühstück. Wir sitzen auch lange am Tisch, wir haben Zeit. Heute ist wieder Erholung und Ausruhen angesagt und am Nachmittag gibt eine Sundowner Tour. Wir haben auch die Badesachen dabei und genießen den Pool. Die „Badenixen“ geben alles und wir haben viel Spaß. Zu Mittag gibt es kleine Sandwiches und nachmittags noch Kuchen.

Wir werden nochmal zu unseren Unterkünften gefahren, wir ziehen uns um und werden pünktlich von Justus abgeholt und wir fahren zu einigen interessanten Steinformationen. Olli erzählt wieder von seiner Farm und seinen neuen Pläne, der Anbau von Jojoba anbauen, um daraus das gute Jojoba-Öl zu gewinnen.

Wir kommen dann nach einer guten Stunde an dem Sundownerplatz an. Justus hat die Getränke schon bereit gestellt. Es gibt alle, Bier, Wein, Gin-Tonic. Schnell ist der Tisch gedeckt und die Mannschaft um Justus bereitet das Essen vor. Wir gehen umher, schauen uns die Gegend an, unterhalten uns mit Olli und trinken den Sundowner. Dann können wir uns auch setzen und die Spaghettis mit Bolgnose (Justus-Style) essen.

Noch ein paar Bier und wir werden wieder zum Farmhaus gefahren, bei einem Absacker lassen wir den Tag Revue passieren. Rainer ermahnt uns auch an morgen zu denken, der morgige Tag wird härter als der heutige. Mit dem Wink bringt uns Justus zurück zum Häuschen.

04.01.2017 – 6. Tag: Wüstenquelle – Erongo

Justus holt uns heute Morgen pünktlich ab und wir entdecken auf der Fahrt zum Hauptgebäude ein paar Zebras und Riesentrappen. Das Frühstück fällt, wie eigentlich immer, sehr üppig aus und wir genießen die kühle Seeluft. Es sind nur 22° aber es wird bestimmt noch wärmer.

Wir fahren wieder durch die zig Pforten über die 2 Tage zu vor als schwer befahrbaren Weg bezeichnete Strecke, heute macht sie uns richtig Spaß und finden es schon fast schade, dass die Strecke schon um ist. Wir haben die Piste wieder erreicht und fahren nun wieder mit 90-10km/h über die glatte Piste. Auch die lange Piste macht aufgrund der weiten Landschaft Spaß und wir genießen wie die WRs über die Strecke fegen. Nach eineinhalb Stunden kommen wir in Karibib an. Der Ort besitzt einige Gebäude von historischem Interesse, darunter eine Missionskirche aus dem Jahre 1849. Wir nehmen uns dafür aber keine Zeit und fahren an die nächste Tankstelle. Jochen & Co stehen schon dort, Thomas hat einen Platten und sie warten nun auf den Service.

Von der B2 biegen wir auf die Piste in Richtung Erongogebirge, der Überrest eines riesigen uralten Vulkans. Über den Großteil des Erongo-Gebirges erstreckt sich Trockensavanne mit bodennahen Büschen und Sträuchern und allerlei Tiere vom DikDik, Bergzebras, Antilopen und Giraffen bis zum Elefanten sind hier zu sehen. Rainer hat uns vor den Spitzmaulnasshörnern gewarnt. Wir haben leider weder Elefant noch Nashorn gesehen.

Alsbald kommen wir an der Spitzkoppe vorbei und biegen schließlich auf einen Zwei-Spur-Weg. Ab hier folgen wir nun dem Track, der uns durch offeneres Farmbuschland führt, es ist kommunales Farmland, es gibt hier keine, oder nur sehr wenige Zäune. Der Track führt uns an kleinen Farmplots vorbei, Kinder laufen uns entgegen und winken, der Wunsch nach Süßigkeiten ist bei Ihnen sehr groß. Plötzlich sehen wir einen abgebauten Zaun, die Drähte liegen neben der Strecke, einige von uns hatten aber auch Drähte in der Felge, was durch aus hätte gefährlich werden können.

Der Track endet an einer Piste und es wird nun hügelig und kurvenreich, wir genießen tolle Ausblicke auf die Bergwelt. Die Ai-Aiba Lodge, die „Felsmalerei-Lodge“ ist heute unser Ziel, bei der Tordurchfahrt sehen wir die erste Giraffe direkt am Weg. Nach der Ankunft gibt es wieder das Stiefelbier und einige springen wieder in den Pool, Uwe hat wieder die Pool-Position du springt als erster.

Um 17:00 geht´s auf Erkundungstour über das 5.600ha große Areal der ehemaligen Rinderfarm. Massive Granitfelsen häufen sich entlang der Sandpiste, einige haben witzige Formen. Dicke runde Kugeln, die gleich wegzurollen drohen. Eine Steinformation sieht aus wie eine riesige Schildkröte. Wir bleiben schließlich an einer Felswand stehen und gehen zu den Granitwänden. Im Schutz der Steine und Hügel sind hier Felsmalereien zu sehen. Es sind viele Tiere zu erkennen, Giraffen, Strauße, Antilopen und Elefanten. Die Bedeutung der Tierbilder wie auch die Entstehung ist bis heute ungeklärt ist. Die Tierbilder dienten wahrscheinlich neben kultischen Zwecken auch dem Unterricht von Kindern und der Einweisung von Jägern oder stellen für andere Buschmänner die beobachteten Tiere dar. Man weiß noch nicht wie alt diese Zeichnungen sind, doch es sind es sicherlich 2000 Jahre. Wir schauen uns auch noch die witzigen Felsen an, runde Löcher und ausgewaschene Felsen sind die Highlights.

Als wir wieder zum Auto zurück kommen ist das rechte Hinterrad platt. Weil auf dem Wagen zwar ein Reserverad aber kein Wagenheber vorhanden ist, ruft der Guide in der Farm an und lässt einen Wagenheber bringen. Dafür gibt er schon eine Ration Bier aus und wir sitzen auf den Felsen herum und genießen den Blick in die Landschaft. Der Guide erzählt noch etwas über die Farm und über den in diesem Gebiet in 2009 neu aufgestellten „Erongo Mountain Rhino Sanctuary Trust of Namibia“. Er ein privates Naturschutzgebiet, wo langfristig Natur- und Artenschutz gewährleisten werden soll. Insbesondere soll das Spitznashorn wieder angesiedelt und sesshaft werden, die Flora und Fauna soll geschützt werden um die Arten zu erhalten wie auch den Tourismus zu fördern.

Das Reserverad ist schnell montiert, aufsitzen und weiter. Wir fahren auf der Piste bergab und biegen rechts ab und der Fahrer stoppt, weil wieder das rechte Hinterrad platt ist.

Jetzt haben wir einen Wagenheber aber kein Ersatzrad mehr. An dieser Stelle gibt es keinen Handyempfang und so gehen der Guide und Rainer den nächsten Hügel hinauf um zu telefonieren. Nach einer halben Stunde kommen sie zurück und haben wohl jemanden erreicht, der wiederrum versuchen soll die Farm anzurufen – wir spüren das Afrika. Nach einer Stunde läuft Rainer los, weil keiner kommt, er will zur Lodge zurück und ein Auto holen. Während dessen trinken wir die zweite Kiste Bier und den Gin Tonic und genießen die Landschaft hier und den herrlichen Sonnenuntergang.

In der Dunkelheit erscheinen Scheinwerfer, Rainer kehrt mit seinem Land Cruiser samt Anhänger zurück, wir springen drauf und fahren zurück zur Lodge. Rainer, der Teufelskerl ist den langen Weg zur Lodge gelaufen, als Orientierung half ihm das Licht der Lodge, welches ich nicht gesehen habe.

Das Abendessen wird aufgewärmt und wir bekommen einen zähen Auflauf aus Hühnerfleisch und Blätterteig mit etwas Reis, anschließend eine schrecklich süße Nachspeise. Wir hatten uns so auf Steak gefreut.

05.01.2017 – 7. Tag:  Erongo – Uis

wir sind recht früh auf den Beinen und gehen zum Frühstück, das schon deutlich besser als das Abendessen ausfällt. Rainer erzählt, dass außerhalb der Farm Rhinos gesichtet wurden und schlägt vor mit dem Land Cruiser vorzufahren. Nachdem das Gepäck verladen und alle auf den Motorrädern sitzen, geht es los. Mit großem Abstand folgen wir dem Auto, das eine riesige Staubfahne aufwirbelt-. Die WRs wirbeln deutlich weniger Staub auf, aber der Staub steht in der Luft und wir halten guten Abstand. Nach gut 20km fährt Rainer links ran und wir fahren vorbei – die Gefahr scheint gebannt. Wir fahren über die geraden die Pisten und folgen wieder dem Track. Die Kinder in den Damara Siedlungen winken uns zu. Der Track erscheint deutlich kürzer als gestern, doch diese Richtung auf dem Farm Weg ist ebenso imposant wie der Hinweg.

Wir kommen wieder auf die Piste D3716 und fahren bis zur Einbiegung zur Spitzkoppe. Die wird auch als „Matterhorn Namibias“ bezeichnet wird. Mit rund 1728 Metern über N.N. ist die Spitzkoppe nicht der höchste Berg in Namibia aber gehört wohl zu den imposantesten. Das Spitzkoppe Felsmassiv aus Granitgestein gehört zur Erongo Bergregion und entstand vor mehr als 100 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivität und anschließende Erosion. Durch Winderosion wurde anschließend in Millionen von Jahren das Deckmaterial abgetragen, bis die Granit Intrusion frei lag.

Wir halten an dem Restaurant am Camp des Natur Reservats und bestellen wieder den Rock Shandy, das Zeug ist echt erfrischend bei der Wärme. Nach einer Pause fahren wir durch die grandiose Spitzkoppe, zwischen den skurrilen Granitformationen. Nach Verlassen des Naturreservats wird das Land weit und wüstenähnlich. Die Wege sind in dem weißen Sand schwer zu erkennen und die Blicke verlieren sich in die Weite. Der Track führt uns durch wunderschöne Landschaft, aus der flachen Wüstenlandschaft zwängt sich der Weg in eine enge Schlucht, es geht bergauf und bergab. Die Sandwege gehen in felsigen Untergrund über bis wir an den Omaruru gelangen. Das Revier ist extrem sandig und schwer zu befahren, aber Arsch nach hinten und Gas. Die Umfaller sind gewiss, das Anfahren im Tiefsand macht Mühe, aber es klappt. Nach gut 500m Tiefsand haben wir das Ufer erreicht und nun ändert sich die Landschaft, wieder endlose Weite. Wir kommen schließlich wieder auf die Piste, die hier extrem schlecht ist. Waschbrett und Schlaglöcher reihen sich aneinander. Wir sind froh endlich in Uis anzukommen und an der Tankstelle die Tanks zu füllen.

Wir werden vom Besitzer des White Lady Guesthouse begrüßt, stellen die Motorräder unter die Bäume (ohne Stacheln) und nehmen die Schlüssel in Empfang. Am Pool wartet das leckere Windhoek Lager und damit können wir den Staub gut herunterspülen.

Nachdem alle da sind, es gab mal wieder ein paar Reifenpannen können wir auch die Zimmer beziehen und uns im Pool wohlfühlen. Wegen des starken Windes verzichten wir auf den Sundowner auf der Halde. Ein paar Bier gibt es noch bevor wir am Abend von den Besitzern zum Grillen oder Braai eingeladen werden. Ein schöner Tag geht langsam zu Ende, es ist recht frisch am Abend und wir ziehen uns bald zurück.

06.01.2017 – 8. Tag: Uis – Twyfelfontein

Die Frauen warten schon auf uns und wir können uns am reichlich gedeckten Büffet bedienen, alle erhalten auch bald das gewünschte Ei, scrambled, sunny side up oder overeasy, mit oder ohne bacon. Alles ist wieder perfekt.

Nach dem Briefing geht es los, mittlerweile haben wir uns an die WR 250 gewöhnt und wir fahren schon recht zügig über die Piste. Mir erscheint die Piste auf der anderen Fahrbahnseite nicht so schlimm wie die vom Vortag aber Schlaglöcher gibt es auf dieser Seite auch en masse und der Staub steht in der Luft. Wir fahren quasi um den Brandberg oder auch das Brandbergmassiv herum. Das Massiv hat eine Höhe bis ca. 2700 m und ragt fast 2000 m aus der Ebene empor, total beeindruckend. Wir biegen rechts ab und die Landschaft ändert sich, der Boden und die leichten Hügel erscheinen nun in vielen Farben und Schattierungen. Leichtes Gelb, Braun und Weiß wechselt sich ab und immer den Brandberg im Blick.

Die Piste wird enger und staubiger, wir kommen an der Auffahrt zur Brandberg Mine vorbei, gleich danach biegen wir auch auf einen Zweispur-Weg ab. Die Berge werden höher und kegeliger, mit den verschieden farbigen Gesteinsschichten sehen sie aus wie verschobene Pfannkuchen- Haufen in Schwarz-Weiß. Der Weg geht nun bergauf und bergab, schlängelt sich durch eine weite Schlucht, es macht richtig Spaß die WR über die Hügel zu peitschen. Am Ende der Schlucht geht es für ca. 10m eine massive Auffahrt hinauf, in der Mitte läuft ein Rinnsal und wir fahren ohne anzuhalten hoch. Danach schlängelt sich der Weg neben dem Revier, ab und zu fahren wir auch im Revier im Tief Sand. Schließlich werden wir in die weite Ebene entlassen und wir folgen der kurvigen Abfahrt in die weite Ebene. Rechts und links des Wegs haben sich Welwitschias angesiedelt. Die Pflanze sieht wie ein Häufchen Elend aus, verdorrt und vertrocknet. Doch die Pflanze wird mehrere hundert Jahre alt und besitzt nur ein einziges Blattpaar, das oft in mehreren Blättern zerrissen ist. Ihr Wurzelwerk breitet sich unterirdisch über einen Radius von 15 Metern aus. Die Welwitschia ist darüber hinaus eine Pfahlwurzel, welche bis in drei Meter Tiefe reichen, sie ist getrenntgeschlechtig, d. h. es gibt weibliche und männliche Pflanzen.

An der T-Kreuzung stehen die Aschaffenburger, Ralf sitzt im Schatten seiner WR und ist sauer, „mitten in der Sonne sollen wir Mittagspause mach, klasse, in dem Canyon waren zig Bäume“ brummt er vor sich hin. Nachdem alle am Treffpunkt angekommen sind schlägt Rainer vor, die Felsen in Sichtweite anzufahren. Und wirklich, dort ist ein richtig schöner Schattenplatz, die Welt ist wieder in Ordnung. Rainer verteilt die Lunchpakete und wir machen Mittagspause mit herrlicher Aussicht auf die Wüste auf einem wunder schönen Platz. Wir sind nun im Damaraland angekommen. Sengende Hitze, Trockenheit und weite Flächen.

Rainer mahnt noch mal, dass die Wüste so bleiben soll wie sie ist, es sollen keine weiteren Spuren gefahren werden und wir sollen den ganzen Müll mitnehmen. Er geht mit gutem Beispiel voraus und nimmt einen kaputten Gummireifen, der am Wegrand liegt mit.

Der Weg ist ab hier teilweise schneller zu befahren aber wir haben auch Abschnitte die hügelig und sehr schmal sin. Uns kommt ein Unimog entgegen, der aber keinen Zentimeter Platz macht. Wir halten an und er fährt Millimeter scharf an uns vorbei. Wenig später kommt ein Land Cruiser entgegen, dieser wiederrum grüßt freundlich und fährt am Rand der Spur.

Schließlich kommen wir am „der verbrannte Berg“ an er sieht aus als wäre er verbrannt, doch der Berg entstand vor rund 80 Millionen Jahren aus einem Lavastrom, der langsam abkühlte. Er sieht wirklich angekokelt aus und man denkt aufgrund seiner grau, schwarzen Farbe ist er inmitten des beige-sandigen Schiefergesteins der Umgebung, ist alles verbrannt.

Ab hier ist wieder Piste und uns begegnet ein Kleinbus mit Touristen. Eine viertel Stunde später sind wir auch schon an der Lodge Twyfelfontein. In der Bar sitzen die anderen schon und wir genießen das Stiefelbier in der Hitze. Wir können die Zimmer beziehen du Rainer fragt, wer noch Lust hätte, eine Tour mit dem Land Cruiser zu unternehmen, es sollen Elefanten in der Nähe gesichtet worden sein. Schnell ist das Auto voll und die Fahrt geht los.

Ich bleibe auf der Lodge und genieße mit den anderen den Pool, während die anderen Elefanten suchen.

Nach fast zwei Stunden sind alle wieder zusammen und wir gehen in das Restaurant. Das Essen ist lecker. Als Vorspeise steht sogar Krokodil auf dem Plan – lecker. Das Bier tut auch gut und wir sitzen noch lange und unterhalte uns prächtig über das Geschehene.

 

07.01.2017 – 9.Tag: Twyfelfontein – Kamanjab

Wir frühstücken ausgiebig. Es ist richtig schön heute Morgen, ein warmer Wind weht durch das offene Restaurant. Rainer macht das Briefing im Schatten. Wir werden eine 10km lange Sandpiste fahren und er bittet darum dass die beiden Frauen und ich dann Karl als erste fahren. Am Morgen sind noch weniger Spuren auf der Piste und es lässt sich etwas leichter fahren. Wir fahren los, Anke als erste und sie gibt richtig Gas, nach knapp 2km sehen wir den Sand, jetzt den Arsch nach hinten und Gas. Anke und Barbara fahren richtig gut durch den tiefen Sand. Ich dreh mich mal um ob Karl hinter mir ist, dabei schieße ich hoch auf die Berme, kann aber das Motorrad abfangen und bin wieder in der Spur. Mit der Zeit geht es immer besser, mit den Fussrasten lenke ich das Motorrad durch den Tiefsand, die Hände liegen locker auf dem Lenker. Nach 10km breitet sich ein breites Sandfeld aus. Der Untergrund wird härter und die Spuren führen um ein Tiefsandfeld herum. Ich ignoriere die Spuren und fahre durch den Tiefsand – mitten durch, alles geht gut.

Dann kommen wir auf einen Hügel an, es wird felsiger und der Weg schlängelt sich in das Tal. Anke bleibt hinter einer Kurve an und wir warten auf die anderen.

Plötzlich kommt Jochen angeschossen und reißt sich den Helm ab und meint: wie schnell ward Ihr denn und ergänzt, dass Maik sich hin geschmissen hat – hat sich wohl am Arm verletzt. Wir warten und nach und nach kommen die anderen. Uwe meint, dass er sich die Rippen gehalten hätte. Nach gut einer Stunde kommt Rainer, er hat Maik ins Auto geladen und das Motorrad steht auf dem Anhänger. Er ist in dem Tiefsandfeld gestürzt und hat sich dabei wohl ein paar Rippen gebrochen. „Mit Ibos geht´s“ meinte er und lächelt mit schmerzverzehrtem Gesicht.

Rainer schlägt vor, die längere Strecke über Piste zu nehmen, die Route über den Aba Huab wäre für Maik zu anstrengend. Rainer hat den Krankenwagen bestellt und einen Treffpunkt an der C39 ausgemacht. Wir fahren zunächst dem Land Cruiser hinterher und Rainer hält irgendwann an und lässt uns vorbei fahren. An dem abgesprochenem Treffpunkt halten alle und warten. Rainer verteilt die Lunchpakete, es ist ja auch schon Mittagszeit und wir haben ja auch schon einiges hinter uns. Wir essen nur die Hälfte, weil es in der prallen Sonne einfach zu heiß ist.

Der Krankenwagen sei losgefahren erfährt Rainer nach dem Anruf und er schickt uns auf die Piste Richtung Kamanjab. Wir müssen noch in Palmwag tanken, es geht rechts ab und wir durchqueren den Veterinärzaun. Wir werden kontrolliert und fahren die 500m weiter zu der Tankstelle, lassen volltanken und müssen wieder durch die Kontrolle. Nun werden unsere Räder auch noch mit der Spritzdüse abgeduscht und wir müssen erneut unsere Papiere zeigen. Der Veterinärzaun stammt aus Ende 1800 und sollte die Maul- und Klauenseuchenausbreitung nach Süden verhindern, heute ist er mehrfach defekt und macht eigentlich keinen Sinn mehr, die Kontrollen sind eher Arbeitsbeschaffung oder auch Schikane.

Wir brettern jetzt über die Piste zum Grootbergpass. Auf der östlichen Straßenseite laufen Giraffen und ein paar Hartmannzebras. Das Motorrad wird ganz schön heftig durchgerüttelt als wir über den Pass fahren. Landschaftlich ist er einer der schönsten Pässe Namibias aber die Piste ist dermaßen kaputt, dass wir selbst mit 80km/h nicht klar kommen, zu tief sind die Waschbrett-Rillen. Es ist der starke Verkehr, der den Sandpisten zu schaffen macht, auch die Pistenhobel kommen gegen die Zerstörung nicht mehr an.

Die Piste wird nicht besser, wir knallen mit 90km/h über die Wellen, es scheppert ordentlich und wir freuen uns das Ortschild von Kamanjab zu sehen. Am Ortseingang tanken wir und fahren als bald weiter zum Oppi-Koppi Rest Camp und werden mit einem Windhoeklager für die schlechte Piste entschädigt.

Nach und nach treffen die anderen, wir sitzen am Pool und genießen die witzige Umgebung der Lodge. Bunte Vögel zwitschern im Garten während wir unser Bier genießen. Als Rainer kommt, fragen wir natürlich gleich was mit Maik ist, er wurde gegen 15:00 abgeholt und wird nun auf dem Weg nach Swakopmund sein. Nun können wir in den Pool springen und uns auch äußerlich frisch machen.

Gegen 19:00 Uhr gibt es Abendessen, Oryxsteak mit allerlei Gemüse, es schmeckt einfach lecker. Wir sitzen und klönen während auf der Begrenzungsmauer ein Stachelschwein, ein Schabrackenschakal und eine Zebramanguste sich beim Fressen abwechseln. Die Köchin hatte Essenreste auf die Mauer gelegt und lockt damit die ungewöhnlichen Tiere an. Die Tiere lassen sich beim Fressen kaum stören und wir können sie gut fotografieren. Von Maik kommt eine Whatsapp-Nachricht, er sei untersucht worden, Rippenanbruch und sei nun im Hotel in Swakopmund untergebracht, Sonntag wird er nach Windhoek verfrachtet. Wir trinken noch eins auf sein Wohl.

 

08.01.2017 – 10. Tag: Kamanjab – Aba Huab River

Das Frühstück ist wie das Abendessen umwerfend, alles dabei was MANN braucht, Brote und Aufschnitt und jede Menge Ei mit Speck und Würstchen. Einige haben einen etwas dicken Kopf vom Vorabend aber nach dem Briefing fahren wir pünktlich los.

Zunächst führt uns die C35 ein wenig Richtung Süden und biegen auf die D2667, die anfangs gut geschoben ist und einiger maßen geradeaus ist. Nach einigen Kilometern wird die Gravelroad enger und hügeliger. Beim Briefing hatte Rainer darauf hingewiesen, dass wir uns gegen 12:00 Uhr zum Lunch treffen möchten, die ersten sollen ein schattiges Plätzchen suchen. Unseres Erachtens war es viel zu früh aber Jochen hatte Recht, es ist schon 12:00 und der einzige Baum in der trockenen Landschaft spendet Schatten. Rainer hat die Lunchpakete an Bord und wir pausieren und freuen uns schon auf die kleinen Päckchen.

Nach einer knappen Stunde fahren wir weiter. Die Piste wird immer enger und steiniger, führt uns bergauf und bergab. Es macht mächtig Spaß die WR über die rundlichen, rotgefärbten Steine zu führen. Als wir über einen Hügel kommen steht Justus mit seinem Eselkarren am Wegesrand, ich gebe ihm den Apfel aus unserem Lunchpaket. Das Foto von ihm zeige ich ihm natürlich auf dem Display und er lacht und freut sich über sein Foto und über den Smalltalk.

Wir fahren dann auf den kleinen Farmroads weiter kommen wieder in das Torra Conservancy im Kuneneland. Es  ist eines von etwa 60 namibischen Schutzgebieten, die unter lokaler Verwaltung – in diesem Fall der Damara – stehen. Auf über 350.000 Hektar schützt es die urtümliche Landschaft des Huab-Tals, durch das seit Jahrtausenden die Wüstenelefanten streifen. Wir passieren erneut das breite Huab-Flussbett mit seinen riesigen Ana- und Akazienbäumen, sehen aber keine Wüstenelefanten oder sonstige Großtiere.

Wir kommen schließlich in der Nähe von Twyvelfontain in der extravagante Unterkunft – Camp Kipwe an.

Die einzelnen Bungalows schmiegen sich perfekt in die schöne Landschaft aus Granitfelsen ein. Von der Straße aus erkennt man das Camp kaum. Nachdem wir unsere Welcome Drinks und das Stiefelbier getrunken haben gehen alle nochmal in den Naturpool – Luxus pur – eiskaltes Wasser in einem Becken aus Felsen. Am Beckenrand steht ein Schild mit einer Klingel „call for service“. Den Service nutzen wir natürlich und wir lassen es uns auf den Liegestühlen im Schatten gut gehen.

Gegen 18:00 Uhr gehen wir auf eine Aussichtsplattform, wo auch eine Bar und einige Sitzkissen platziert sind. Bei gekühlten Getränken und eine herrliche Aussicht erwarten wir hier den Sonnenuntergang. Auf den Farmroads fahren immer wieder Autos, die zig hundert Meter lange Staubfahnen hinter sich her ziehen. Ein wunderschöner Platz.

Als die Dunkelheit gewinnt, gehen wir runter und genießen das üppige Abendessen. Wir sitzen nun drinnen im Restaurant und lassen den Abend langsam mit gutem Rotwein ausklingen.

 

09.01.2017 – 11. Tag: Aba Huab River

Nur ungern verlassen wir diesen wunderschönen Ort, aber Rainer verspricht beim Briefing, dass die Tour noch so einige tolle Strecken und Erlebnisse zu bieten hat.

Wir biegen rechts ab und treffen kurz auf die C39, die wir nach kurzem Stück wieder verlassen. Wir bleiben die meiste Zeit abseits der gewöhnlichen Schotterstraßen und nehmen für den Fahrspaß alle kleineren Farmstraßen mit, die uns durch Damara-Siedlungsgebiete über nach Khorixas führt. Wir durchqueren einige steinige Flussbetten und es macht Spaß den kleinen Wege unter den Bäumen zu folgen. Wir kommen wieder an einigen Damara-Dörfern und Farmhäusern vorbei.

In Khorixas tanken wir, hier ist richtig was los und wir werden häufig von den Makalaninuss-Verkäufern angesprochen, meist in gutem Deutsch mindestens aber in perfektem Englisch. „Wo wir herkommen, wie wir heißen usw., ruckzuck ist der Name in der Nuss geschnitzt und bieten uns die Nuss zum Kauf an. Das lehnen wir natürlich ab, ich habe ja schon ein paar. Etwas stinkig ziehen die Jungs von dannen oder fangen an zu betteln. Gleich steht aber auch ein Sicherheitsbeamter neben uns und verjagt die Jungs.

Wir folgen der C39 und biegen auf die D2743 Richtung Ugap River, dessen Flussbett schnell durchfahren ist und wir folgen der D3712 und machen einen großen Bogen durch Farmland und kehren zurück in das Ugab Tal, wo der Fluss die Landschaft regelrecht weiträumig zerfurcht hat. Zahlreiche Tafelberge und Plateaus, auch Ugab-Terassen genannt, erheben sich aus der kargen Landschaft, wo sich über einen Zeitraum von 30 Millionen Jahren der damals wasserreiche Ugab River in die Gesteinsschichten gegraben hat.

So entstand auch die ca. 35 m hohe “Fingerklippe” (Vingerklip) durch Erosion. Mit einem Umfang von bis zu 44 m ist sie eine der bemerkenswertesten und auch bekanntesten Felsformationen des Landes.

Wir durchfahren einige Farmgatter, nun heißt es anhalten, absteigen, Tor öffnen und wieder schließen – ein Ritual, dass uns bestimmt eine Stunde alle fünf Minuten begleitet und wir endlich die „Vingerklip-Lodge“ erreichen. Das Ankommen Bier steht schon parat, die Zimmer sind noch nicht ganz fertig, so dass wir auch Zeit haben ein weiteres Bier trinken können.

Als Rainer ankommt sind die Zimmer fertig und werden aufgeteilt. Die Lodge gehört zu den größeren Lodges, welches schon älter ist und vom ehemaligen Bustourismus gut gelebt hat. Die Zeit ist wohl vorbei und der Einzel- oder Individualtourismus hält Einzug.

Einige wagen den Weg auf das Plateau, dem Eaglesnest, ich lege mich mal kurz hin und gemeinsam geht´s zum Abendessen. Als Vorspeise esse ich zum ersten Mal Krokodil – sehr bissfest und schmackhaft.

 

10.01.2017 – 12. Tag: Vingerklip – Mount Etjo

Beim Frühstück ist schon recht früh eine Aufbruchstimmung zu spüren. Als Rainer fragt ob wir die 250km oder lieber die 350km Route fahren, wurde die kürzere Strecke mit relativ eindeutiger Mehrheit gewählt. Keiner wollte die längere Route, da uns bis auf eine kurze Etappe nur Piste bleibt. Die schmalen Weg sind nun fast vorbei meint Rainer.

Auf dem Parkplatz stehen einige Lodgebesucher und stellen uns Fragen. Wo wir überall waren, wie die Motorräder sind usw.. Zu Hause fährt der eine Mann auch eine BMW GS , aber seine Frau…

Rainer macht das Briefing und wir düsen langsam los. Die kleine Farmroad D2351 führt uns wieder in das Ugab Rivier, wo wir über eine Betondecke sicher das sandige Flussbett durchfahren. An der wenig befahrenen Piste sehen wir lauter kleine Damara-Siedlungen. Sie wird langsam breiter und führt deutlich und vor allem lange geradeaus. Die Landschaft wird flacher und wir treffen auf die C3, die hier asphaltiert ist und uns in die Siedlung Kalkfeld führt. Der Ort und das Umland sind landwirtschaftlich geprägt und er gilt als eine florierende Ortschaft mit wichtigem Verladebahnhof für Rinder. Seit 20 Jahren ziehen mehr und mehr Einwohner weg und die wenigen Häuser verfallen zusehends. Wir halten an der Tankstelle und machen kurz Rast.

Die D2414 führt uns weiter durch Buschsavanne und Berglandschaft zum markanten Tafelberg Mount Etjo und unserem letztes Ziel auf dieser Reise der Mount Etjo Lodge. Die berühmte Lodge liegt im Herzen des Okonjati Wildreservats, eines der ersten Privatreservate in Namibia, dass vom weltberühmten Naturschützer Jan Oelofse gegründet wurde.

Wir genießen erst mal den Pool, wo wir gruppendynamische Spielchen üben und viel Spaß in der Sonne haben. Im Schatten gibt es später leckeren Kuchen und Kaffee. Gegen 17:00 Uhr fährt uns der Lkw auf Pirsch.

Auf der Wildrundfahrt wird die Artenvielfalt des Okonjati Wildreservats bestaunt. Von Vögeln, seltenen Rappen-, und Pferdeantilope, Elefanten, Breit- und Spitzmaulnashörnern, Giraffen, Zebras und vielen, vielen anderen Tieren. Es ist schon nicht natürlich, soviel Tiere auf einem Haufen und vor allem zusammen am Wasserloch zu sehen. Der Großteil der Tiere auf Mount Etjo stammt von den Tieren ab, die Jan Oelofse während seiner Karriere als Wildfänger fing und nicht verkaufen konnte, so heißt es in der Chronik der Lodge. Auch während der Fahrt haben wir viel Spaß und treffen wirklich auf alle Tierarten des Parks. Der Sundowner fällt quasi  flach, weil ein anderes Fahrzeug ein Reifenproblem hat, wir machen das Beste draus und fotografieren alles was  sich im Busch und in der Luft bewegt.

Nach der Rückkehr gibt’s ein Bier und bald das herrliche Dinner vom Grill in dem großen Essenraum. Fast alle fahren danach zu der Löwenfütterung. Die die das schon gesehen haben bleiben an der Bar auf der Terrasse. Die Löwengucker erleben eine heftige Löwenfütterung, wo die Großkatzen einen Wasserbock verzehren. Sie kommen überrascht über die lauten Töne und der Dominanz des Löwen zurück.

Wir unterhalten uns bis spät bei leckerem Bier und Gin Tonic auf der Terrasse und gehen spät ins Bett.

 

11.01.2017 – 14. Tag: Mount Etjo – Windhoek

Nach dem Frühstück starten wir die letzte Fahretappe dieser Reise gen Süden. Rainer mahnt noch ein letztes Mal vorsichtig zu fahren, auf den schmalen Farmstraßen können Tiere laufen und am letzten Tag ist man eventuell schon nachlässig. Über schöne Berglandschaften und durch das zentrale Farmland fahren wir zur Kleinstadt Omaruru, eine Gemeinde mit ca.6300 Einwohner am Omaruru- sowie Otjimakuru. Beide Flüsse entspringen in der Nähe des Berges Otjo.

Omaruru gilt als Künstlerstadt Namibias, in der in den letzten Jahren sich etliche Künstler und Kunstwerkwerker niedergelassen haben und dem Ort ein moderneres Flair verschaffen. Witzige, formschöne zum Teil riesige Schnitzereien entstehen aus verwitterten, trockenen Wurzeln und Baumstämmen, die teilweise Tausende von Jahren alt sind. Das Holz wird zumeist in der Halbwüste und in den nördlichen Gebieten Namibias gesammelt.

In der Mitte des Dorfes gibt es einen sehr guten Bäcker, wir halten aber nicht, weil wir noch vom Frühstück satt genug sind.

Von hier führt uns die Route weiter auf größere Schotterpisten bis nach Wilhelmstal. Als ich auf die asphaltierte B2 abbiege, fährt siech die Fuhre richtig schwammig. Das Hinterrad scheint platt zu sein – ich rolle noch langsam zum Farmstall, wo die anderen schon im Schatten auf uns warten. Rainer kommt auch bald dazu. Ohne ein Wort zu sagen, holt er das Werkzeug und einen Schlauch und wechselt den Schlauch ruck zuck. Wir trinken noch eine Cola beim Farmstall und fahren dann auf der D1967 Richtung Khomas Hochland. Die Wolken werden immer dunkler und wir müssen einige Pfützen passieren. Die Sandpassagen auf der D1958, die auf der Hinfahrt als schwierig eingestuft wurden, finden wir nun nicht mehr. Wir haben so viele Sandwege hinter uns, dass uns die paar Kilometer nicht anhaben können – man lernt jedes Mal dazu.

Die Rückfahrt ist nicht minder schöner als die Hinfahrt, kurvige Pisten führen uns durch die super schöne Hügellandschaft auf durchschnittlich von 2000 m. Höhe. Zwischenzeitlich treffen wir auf Uwe und Kevin, der mit Übelkeit zu kämpfen hat, Jochen und Thomas hatten das Problem schon am Morgen und sind mit dem Auto mit gefahren. Kevin kann aber weiter fahren.

Schließlich treffen wir wieder auf die C28, die Einfallstraße nach Windhoek, mit Blick auf die Hauptstadt fahren wir Richtung Downtown. Wir tanken noch und es fallen ein paar dicke Tropfen, wir beeilen uns und fahren zur Windhoek Mountain Lodge.  Die meisten stehen schon auf dem Hof und Hilka verteilt großzügig das Windhoek Lager. Wir stehen eine ganze Weile und freuen uns dass die Tour so gut gelaufen ist. Maik war ja mittlerweile auch auf der Lodge und begrüßt uns ebenfalls mit einem Bier.

Es fängt an zu regnen und wir ziehen uns um, gehen kurz in den Pool und erzählen von der schönen Damaraland Tour. Am Abend gibt es nochmal das leckere Buschmann Fondue, wir verbringen den ganzen Abend an der Theke und haben Spaß bis spät in die Nacht. Es war eine fantastische Tour, ein sehr guter Tourguide und eine tolle Gruppe. Es hat alles gepasst.

11.01.2017 – 15. Tag: Abflug

 

 

 

4×4 Kaokoveld 12

 

Wir waren ja schon 2 mal mit dem Veranstalter Gravel Travel per Motorrad in Namibia und Südafrika unterwegs gewesen. Da wir uns die Kaokofeldtour mit dem Motorrad nicht zutrauten haben wir uns für Barbara´s besonderen Geburtstag auch die besondere Tour mit dem Allradwagen ausgesucht. Es ist die Geländewagentour ins Kaokofeld Namibias – eine Safari der ganz besonderen Art. Auf teilweise geschobene Schotterpisten, vorwiegend abenteuerliche Buschpisten und Pässe, Sanddünen und Flussbetten mit Tagesetappen zwischen 250 und 350 km soll es 13 Tage in das Kaokofeld gehen.

Die fahrerisch anspruchsvolle Tour fordert schon ein wenig Erfahrungen im Offroad Bereich, die wir ja bereits per Motorrad gesammelt und mit einem Training beim ADAC Fahrsicherheitszentrum Lüneburg auf das Auto umgesetzt haben.

Tag 1: Anreise Deutschland – Namibia

Wir reisen mit dem Zug ICE 2.Klasse nach Frankfurt-Flughafen, dort treffen wir noch einen ehemaligen Stammtischler Rüdiger, der nun in Frankfurt lebt. Er verkürzt uns die Wartezeit ein wenig. Schließlich checken wir ein, lassen uns filzen und steigen in den Flieger der Air Namibia, der uns über Nacht nach Windhoek bringt.

Tag 2: Windhoek – Auasberge

Am frühen Morgen kommen wir auf dem Hosea Kutako International Airport von Windhoek, wo wir von Andy, Jonny und einem weiteren Tourguide begrüßt werden. Jetzt lernen wir auch unsere Begleiter der nächsten 2 Wochen kennen. Sie kommen allesamt aus Hamburg, nur Eduardo lebt mittlerweile in Chile, hat aber in Hamburg studiert. Die 3 Freunde Edu, Jörg und Olaf kennen sich beruflich und unternehmen regelmäßig gemeinsame Touren. Bernd hat spontan gebucht und will alleine fahren.

Wir fahren mit einem einstündigen Transfer zur Windhoek Mountain Lodge in den südlichen Ausläufern der Auas Berge, die die Basisstation aller Gravel Travel-Touren ist. Wir nutzen die Gelegenheit zum Akklimatisieren und zur Entspannung, der Pool ist viel zu kalt denn es ist schon Herbst, der Morgen ist kalt und wir hoffen auf einwenig mehr Wärme am nachmittag. Der reizvolle Ausblicke auf die umliegenden Bergzüge entschädigen aber schnell.

Am Nachmittag findet die Reisebesprechung statt und wir werden in die Fahrzeuge, Fahrtechnik und GPS-Navigation eingewiesen. Mit einer Spritztour ins Gelände prüft der Tourguide unsere Fähigkeiten – ja sollte gehn, meint er. Abends gibt es dann das legendäre Bushman-Fondue auf der Lodge und dazu das leckere Windhoek Lager.

Tag 3: Auasberge – Brandberg

Bereits der erste Tag zeigt die Vielseitigkeit namibischer Landschaften, zunächst fahren wir nach Windhoek – tanken, anschließend über das Asphaltband nach Okahandja. In Okahandja ist der große Handwerkermarkt ansässig und wir bummeln kurz und schauen uns einige interessante Sachen an. Vorher weist Andy daraufhin, keine Wertsachen offen im Auto liegen zu lassen. Da wir am Anfang der Tour sind, kaufen wir nichts und fahren weiter. Auf gut geschobene Sand-Pads Richtung Uis.  Pad ist der allgemeine Begriff für Straße in Afrikaans.  In einem Flussbett halten wir, fahren im Tiefsand etwas herum. Nach einer Pause kontrollieren wir den Reifendruck und stellen fest – mit etwas weniger fährt man besser.

Die Pads sind kurvenreichen und die Hügel und Bergzügen des Khomas Hochlandes sind wunderschön, hier sind weitläufige kommerzielle Farmen angesiedelt und wir kommen über Wilhelmstal in die flachere Region um Omaruru. Wir sehen schon die gewaltigen Erongo Berge. Nach einer Mittagspause in Omaruru, wo sich die 3 Jungs ordentlich mit Cheeseburger verpflegen lassen, fahren wir weiter gen Westen in dem ehemaligen Minenort Uis. Hier haben wir sowohl den Anfang kommunaler Farmgebiete erreicht, als auch den Ausgangspunkt für den abenteuerlichen Teil der Reise. Wir übernachten im Wild Lady Guesthouse, das wir auch schon von der Namibia Classic kennen. Auch hier gibt es das sogenannte Stiefelbier, auch wenn wir nur mit dem Auto unterwegs sind.

Zum Abendessen gehen wir zum nahe gelegenen Campingplatz, wo es neben gegrilltem Fleisch auch ausreichend Bier gibt. Als Attraktion gibt Basil eine Runde Schnupftabak von der Maschine aus und anschließend einen scharfen Schnaps. Der Wirt, der aussieht wie Rübezahl schenkt jedem einen ein und trinkt doch selbst am liebsten mit.

 

Tag 4: Brandberg & Umgebung

Der Königsstein Gipfel des Brandberges gilt als Namibias höchste Erhebung und überragt die weiten kargen Flächen im Randgebiet der Namib Wüste um mehr als 2.000 Meter. Wo immer man hinschaut, dominiert das gewaltige Bergmassiv die Landschaft in diesem Gebiet. Den Einwohnern des Landes diente diese Landschaft als Kultstätte und Hunderte von Felszeichnungen wurden auf die Steine verziert. Die weiße Lady ist nur auf langen beschwerlichen Wanderungen zu erreichen, deshalb konzentrieren wir uns auf die abwechslungsreiche Umgebung des Brandbergs, in der es zahlreiche interessante Routen gibt.

 

Das Fahren auf Sand und losem Geröll gehört ebenso dazu wie das durch breite Trockenflussbetten, wo wir auch gleich stecken bleiben. Der Reifendruck ist zu hoch und wir lassen deutlich Luft aus den 4 Rädern, danach geht es deutlich besser und wir fahren durch die Fuhrten im Flussbett durchqueren canyonartige Felsformationen und staubige Pads sowie die ersten steinigen Trails.

Zurück in unserem Quartier in Uis und gehen noch mal zum Campground zu Basil, diesmal gibt es

 

Tag 5: Uis – Huabtal

Auf einer Namibia-Karte scheint die Straßenroute zwischen Uis und Palmwag nichts Besonderes zu sein, auf keiner offiziellen Karte ist die Route auch nicht verzeichnet, denn wir folgen einem alten Prospektorenwegen durch nahezu unbesiedeltes Gebiet vom Ugab Tal in Richtung Norden. Dank der Navis kommen wir nicht von den teils kaum noch sichtbaren Spuren ab. Wir fahren durch ein einsame Landschaften des nördlichen Damaraland bis ins Huab Tal und kommen am Nachmittag im ersten Outdoor Camp an. Alles ist für uns vorbereitet, Ignatz und Jonny haben die Zelte vor dem hohen Fels aufgebaut, der Küchenwagen steht unmittelbar am fels, davor brennt schon das Lagerfeuer. Es fehlt an nichts, eine gute Küche gehört ebenso zu diesen Camps wie eine gut ausgestattete Bar, in der immer kühle Getränke bereit stehen. Selbst eine Dusche und eine Toilette ist mit dabei.

Wir klettern zum Sundowner auf dem Felsen, die Berge färben sich kräftig rot, die Farben werden immer knalliger. Nach Sonnenuntergang gibt es lecker Essen und Windhoek Lager dazu. Allmählich erscheinen die Sterne, Andy nennt uns einige Konstellationen. Andy hat die Idee nochmal auf Elefantensuche zu gehen, schnell steigen wir in 2 Autos und fahren durch die Nacht. Ausser dicke Ballen Kot und ein paar Spuren finden wir aber nichts und fahren gemütlich wieder in das Camp zurück und fallen dann müde ins Zelt

 

Tag 6 : Huabtal – Opuwo

Die Sonne scheint schön grell, der Felsen leuchtet rot aber es ist noch kühl. Andy hat aber schon Kaffee parat und das Lagerfeuer fackelt.

Nach dem Frühstück fahren wir zunächst durch das Flussbett zu den Elefantenspuren und es gibt jede Menge. Sie können nicht weit sein und tatsächlich, wir treffen auf eine ganze Herde von Wüstenelefanten. Eine halbe Stunde lang marschieren die Dickhäuter an uns vorbei, spielen und beobachten. Wir kommen auf eine normale Schotterpiste und fahren weiter nach Norden, um das eigentliche Kaokoveld zu erreichen. Die extremen Landschaften im nördlichen Damaraland begleiten uns auf dem Weg Richtung Norden, Zebras Sträuße und Trappen sehen wir flüchten. Zwischendurch halten wir an einem schönen Punkt unter scheinbar den einzigsten Bäumen machen wir Pause. Bei der abschließende Etappe nach Opuwo fahren wir über Pisten, die durch kleine Dörfer führen. Kleine Kinder stehen am Wegesrand, kommen gerne an den Wagen mit vorgehaltener Hand und betteln. Opuwo ist der letzten Außenposten der Zivilisation im Zentrum des Kaokoveldes. Auf einem Hügel hoch oben über der Stadt liegt die Opuwo Country Lodge mit einem gigantischen Ausblick über die unenendlichen Weiten des Kaokolandes. Hier genießen wir die Abendsonne und  das Windhoek Lager am Pool.

 

Tag 7 : Opuwo – Marienfluss

Heute stehen wir früh auf und nehmen eine anspruchsvolle Etappe in Angriff, die volle Aufmerksamkeit und Konzentration sowie gute Kondition erfordert. Zwei Tage werden wir benötigen, um unser nördlichstes Ziel am Kunene Fluss zu erreichen

Der erste Teil der Route führt auf kaum instand gehaltenen Pisten durch weit verstreute Buschdörfer. Hier sind vor allem Angehörige des Ovahimba-Stammes anzutreffen, eine hererosprachige Bevölkerungsgruppe, die noch heute uralte Sitten und Gebräuche pflegt und teils nomadisch lebt. Die ungewöhnlichen traditionellen Trachten der Himba aus Tierhäuten, ihr Schmuck aus Eisen und die komplette Bedeckung des Körpers mit einer Mischung aus Ockerfarbe und Fett sind in zahlreichen Bildbänden über das Kaokoveld dokumentiert. An den Pisten sehen wir viele Reiter auf Eseln oder auch Radfahrer, Eselskarren sind oft mit 5-6 Personen beladen. Die Menschen winken meistens freundlich und lächeln.

Die Wege werden steiniger und enger, direkt in einem Dorf werden wir von einem alten Himba beschimpft, er läuft mit erhobenem Stock auf uns zu, wir fahren schnell weiter.

Schließlich liegt der berüchtigte Van Zyl’s Pass vor uns, Andy gibt uns in der Pause Instruktionen. Er fährt die schwierigen Passagen vor, während wir am Felsrand zu sehen können.

Der schmale Weg führt durch die zerklüfteten Berglandschaft Otjihipa und besteht aus grobem Geröll und zerklüftete Felsen. Er ist äußerst schwierig zu fahren, es geht nur abwärts und darf nur von Ost nach West (Abfahrt) gefahren werden.

Es ist die größte Herausforderung der Reise und ganz bestimmt einer der herausragenden Höhepunkte. Die Autos schieben langsam durch die engen Hänge, rechts und links Fels und dazwischen – der Pass. Über Funk meldet sich Jörg plötzlich, der Hilux hat einen Platten. Auf einem ebenen Stück halten wir und tauschen das Rad, auch hier tauchen wie aus dem Nichts Himbamädchen auf.

Nach einer weiteren schwierigen Passage haben wir den 20km langen Pass bewältigt, es sind nur noch wenige, allerdings sehr sandige Kilometer bis zu unserem Tagesziel im Trockenflussbett des Marienflusses. Die Sonne steht schon tief und wir sind erschöpft. Heute übernachten wir wieder im Outdoor Camp, unter einem Ahnenbaum.

Ignatz und Jonny haben wieder alles perfekt vorbereitet, kühles Bier wird mit Erdnüssen serviert.

 

Tag 8: Marienfluss – Okahirongo Elephant Lodge

 Durch Marienfluss fahren wir zurück auf die Piste durch eine grandiose Landschaft in Richtung Kunene Fluss. Neben der Piste entdecken wir 8 bis 10m große Kreise, die sogenannten Feenkreise oder Hexenkreise. Die Himbas glauben, es seien Fußabdrücke Gottes, doch es handelt sich wohl um unterirdische Thermitenbauten. Dennoch spektakulär anzusehen. Die Weiten des Kaokoveldes, seine tollen Bergzüge und frei umherziehenden Wildtiere begeistern uns. Die Gräber von Himba- Häuptlingen sind eines der wenigen Anzeichen, dass dieses Gebiet nicht ganz verlassen ist. Die Gräber sind nach christlichem Vorbild mit Grabsteinen markiert und Schädel, Gehörn oder Geweihe sind daneben gestellt.

Wenn wir das Tal des Kunene erreichen, bietet sich ein völlig anderer Ausblick: Gruppen der hochwachsenden Makalani- Palme und dichte, satt-grüne Laubvegetation säumen das Ufer des Flusses, von dessen Mündungsdelta in den Atlantik wir nur noch wenige Kilometer entfernt sind. Diese Oase lädt zum Baden ein aber im Flußschwimmen Krokodile und Flusspferde

Unsere Unterkunft ist heute die Luxus-Lodge Okahirongo Elephant Lodge, die direkt am Flussufer liegt. Wir genießen den freien Nachmittag am Pool, den die Tempearturen stiegen auf knapp 40°C, zum Sundowner machen wir eine Bootsfahrt auf dem Kunene und hoffen ein paar Kroks zu entdecken, die Fahrt und die Aussicht war klasse aber es gab keine Kroks zu sehen

 

Tag 9: Okahirongo Elephant Lodge – Khumib Rivier

Auf geht’s am frühen Morgen, unsere Tour gen Süden führt uns über den gleichen Weg entlang des Marienfluss, rechts die Hartmannberge im Blick, vorbei an Himbadörfern. Die Spuren vom Vortag sind noch zu erkennen, dann biegen wir rechts ab Richtung Red Drum oder  Rooidrom, eine rot gestrichene Tonne; die die Mitte des Kaokoveldes kennzeichnet. Der rote Sand wird weniger, es folgen Büsche in hellem Sand und Steine und wir erreichen den Hartmannpass, der  wieder Aufmerksamkeit verlangt. Barbara fährt den Toyota gekonnt durch die steinigen Passagen. Eine grandiose Steinwüstenlandschaft mit gedrungen Büschen, wo Schaafherden von jungen Himbas bewacht werden. Wir durchqueren das breite Khumib Flussbett, weicher Sand so weit wir sehen können, in den Baumwipfeln ragen Giraffenköpfe. Wir fahren immer entlang des Khumib und biegen dann in das Flussbett und erreichen unser Zeltcamp, wo Jony und Ignatz wieder auf uns warten. Die Zelte stehen unter dem Anabbaum und wir genießen wieder den herrlichen Sonnenuntergang, den Abend am Lagerfeuer.

Tag 10: Khumib Rivier – Palmwag

Barbara hat Geburtstag und die Bernd, Edu, Jörg und Olaf geben ein Ständchen. Nach dem Sektfrühstück fahren wir eine lange Zeit durch das Flussbett des Khumib, sehen immer wieder Löwen- und auch Elefantenspuren. Der einsame Nordwesten des Damaralandes besonders das Huarusib- und Hoanib-Flussbett ist ihr bevorzugtes Futtergebiet.

Wir durchqueren das breite Huarusib-Flussbett bei Puros, weicher Sand so weit wir sehen können, in den Baumwipfeln ragen Giraffenköpfe ie Route ist trotz Navi schwer auszumachen. Wir folgen der D3707 und kommen durch einige kleine Dörfer, kaufen zum Erstaunen unserer Mitreisenden in dem Fontain Shop in Sesfontain Guavesaft ein. Ab jetzt fahren wir nur noch Piste, rechts und links steinige Wüstenlandschaft, im Hintergrund Berglandschaften. In Palmwag tanken wir richtig voll, der Tank war fast leer und fahren weiter zur Grootberg Lodge. Ein herrlicher Blick in die Täler des Etendeka Plateau.

 

Tag 11: Palmwag – Ugab Rivier

Wer dachte, wir würden heute gemütlich entlang ausgebauter Straßen zur zentralen Küste trödeln, könnte nicht weiter von der Realität entfernt sein! Noch einmal fahren wir eine ganz besondere Route. Zunächst die Steile Abfahrt von der Grootberg Lodge runter zur C43, dan durch den Veterinärzaun in Palmwag und dann taauchen wir in eine faszinierende Berglandschaft ein, durch das Torra Conservancy. Ein Schmaler Weg führt durch eine Steinwüstenlandschaft mit Gräsern und scheinbar verdorrten Büschen. Zebras, Oryxe und Strauße laufen in Sichtweite, auch Giraffen waren von weitem zu sehen. Neben Welwitschia stehen Sekulenten in dem kargen Sand.

Auf einem Aussichtshügel machen wir Pause und genießen die Aussicht, bevor wir auf die Wanderdüne, die durch den Huab-Fluss hier entstand. Andy fährt vor und wir hinterher, 30m geht es steil herunter, Sandkasten für Erwachsene. Die letzten Kilometer vor unserem Ziel fahren wir in Labyrinth-ähnlichen Flussbetten inmitten tief ausgeschnittener Canyons, wo wir im Schatten gigantischer Felswände  unser letztes Outdoor Camp im Ugap Rivier aufschlagen.

 

Tag 12: Ugab Rivier – Kobo Kobo Hills

Zunächst müssen wir einige Flussbetten und Canyons bewältigen, bevor wir wieder den gewaltigen Brandberg zu Gesicht bekommen. Von hier aus fahren wir westwärts zur Atlantikküste und dann auf der Salzstraße hinunter nach Swakopmund, wo wir eine Pause einlegen. Danach geht es wieder auf normalen und für uns nun leicht zu fahrenden Schotterpisten weiter ins Khomas Hochland. Dort wartet das traumhafte Kobo Kobo Hills auf uns. Bananenbrot und Windhoek Lager, eine Mischung die irgendwie passt.

 

Tag 13: Kobo Kobo Hills – Windhoek Mountain Lodge

Spät, nachdem alle ausgeschlafen und geruhsam gefrühstückt haben, brechen wir zu unserer letzten Etappe auf. Es sind heute wieder normale Schotterpisten, doch bietet die Fahrt über den  Bosua Pass, der einige Serpentinen bereit hält Fahrspaß pur – es geht auf und ab und die Strecke ist für namibische Verhältnisse extrem kurvenreich. Gegen Nachmittag erreichen wir die Windhoek Mountain Lodge, wo wir mit dem Windhoeklager begrüßt werden. Noch einmal genießen wir das „Bushman Fondue“ und haben die ganze Nacht Zeit, die vergangenen Tage zu besprechen.

Tag 14: Windhoek Mountain Lodge – Red Dune Camp

Eigentlich ist die Reise hier zu Ende, doch wir übernehmen das Auto und fahren noch einmal die Stadt Windhoek, kaufen ein paar Souvenirs und etwas für die Tour Richtung Süden. Gegen 17:00 Uhr kommen wir auf der Red Dune Camp, südlich von Gochas. Schöne Zelte mit Feldbetten stehen mitten in der Kalahari-Düne. Die Grillen zirpen und wir genießen die nächtliche Ruhe.

 

Tag 15: Red Dune Camp – Kgalagadi Transfrontier National Park

Die Nacht war ziemlich kalt, dennoch standen wir vor Morgengrauen auf, um Fotos vom Sonnenaufgang zu machen. Nach dem Frühstück auf der Farm fahren Richtung der südafrikanischen Grenze nach Mata Mata, dem Eingang zum Kgalagadi Transfrontier National Park.

Wir melden uns an und fahren auf der Piste mit 40km/h und beobachten alles was sich in den Dünengräsern auf den Dünenfeldern bewegt. Neben den Steppentieren Oryx, Springböcke, Gnus, Eland und Giraffen sind hier Löwen, Geparden und Leoparden zu sehen. Wir hoffen zumindest alles sehen zu können. Am Späten Nachmittag treffen wir in Twee Rivieren ein, die Rezeption ist gleichzeitig Meldepunkt und Grenzübergang zu Botswana und Südafrka. Nachdem wir unser einfaches Zimmer bezogen haben, gehen wir eine kleine Runde und später essen wir im Restaurant. Am Abend wird es richtig kühl, während am Tag locker 30grad erreicht werden.

Tag 16: Kgalagadi Transfrontier National Park

Der quer durch den Park verlaufende Grenzfluss Nossob, der Grenze zu Botswana bildet kann ohne jede Grenzformalitäten in beiden Richtungen überschritten werden. Der Park darf jedoch grundsätzlich nur zu dem Land hin verlassen werden, aus dem man in den Park hineingefahren ist.

Früh morgens fahren wir entlang des Nossob Flusses und wir entdecken die großen Katzen am Straßenrand. Ein Löwenpaar liegt in der Sonne und schläft. Von knapp 5m Entfernung lassen Sie sich gut fotografieren. Die Steppentiere sind ebenfalls in Massen an den Wasserstellen anzutreffen. Es ist reichlich Verkehr an dem sich die Tiere wohl gewöhnt haben, kaum ein Tier flüchtet. Wir haben alle Tiere auch Adler, Falken, Geier und Webervögel gesehen.

 

Den Abend lassen wir bei einem netten Essen im Restaurant ausklingen.

Tag 17: Kgalagadi Transfrontier National Park – Torgos Safari Lodge

bei der Rücktour nach Mata Mata entdecken wir Geparden unter einem Baum sowie wieder jede Menge Zebras und Gnus, Riesentrappen und Sekretäre. Die Abmeldeformalitäten waren schnell erledigt und wir waren früh in der Torgos Safari Lodge. Der Gastgeber lädt uns zum Sundowner in den Dünen ein und bereitet ein eindrucksvolles Abendessen.

Tag 18: Torgos Safari Lodge – Windhoek

die Rückfahrt ist lang, die Piste ist endlos und der Abschied naht. Mit Musik von Brian Finch fahren wir mit Wehmut nach Windhoek zurück. Wir geben das Auto ab und fliegen mit Air Namibia zurück nach Deutschland.

 

 

 

 

 

 

Namibia Classic 2010

Namibia Classic 14.01-5.02.2010

Nach dem wir schon in 2008 die Kapstadt Windhoektour mit Gravel-Travel unternommen haben freuten wir uns sehr auf die nächste Tour – der Namibia Classic. Mit gemischten Gefühlen fuhren wir los. Werden wir diese Tour immer wieder mit der Kapstadttour vergleichen oder sind die Erwartungen vielleicht zu hoch gesteckt? Nein, obwohl wir schon einige Orte der Tour kannten war es wieder etwas ganz Neues. Es ist Regenzeit und alles war grün, überall blühte es. Die Landschaft wirkte ganz frisch und anders, nein es hatte nicht viel mit der ersten Tour zu tun, Ian hätte auch diesmal gesagt „Every Day is different“

Anreise und Einweisungstour

Mit dem ICE ging es reibungslos nach Frankfurt von wo wir mit Air Namibia ins ca. 8200km entfernte Windhoek fliegen. Vom Schnee und -5°C in knapp 30°C.
Am frühen Morgen landen wir auf dem Hosea Kutako International Airport von Windhoek und werden von Ralf, Volker und Andy abgeholt. Ralf macht einen Abstecher in eine Einkaufsmall, um Brötchen für die 18 Classic-Fahrer einzukaufen. Nachdem wir die Zimmer bezogen haben frühstücken wir ausgiebig.
Nach kurzer Eingewöhnung und kurzem Bad im Pool treffen wir uns um 14:00 Uhr zur Einweisung. Der gemeine Papierkram in Sachen Versicherung und Sicherheit muss erledigt werden und Ralf gibt wichtige Hinweise für die kommende Tour.

Die Einführungsfahrt von knapp 100km führt uns auf die D1483, die schon alles bieten soll was uns auf der Tour begegnen wird. Es geht schon ganz gut und die Trockenflussdurchfahrt und die leicht ausgewaschenen Stellen werden leicht gemeistert. Auch den ersten Platten gab es schon.
Am Abend fing es wieder an zu regnen und das Bushmannfondue muss unter das Vordach gestellt werden, wir essen alle drinnen und genießen den Abend .

 

Auas Berge  – Kalahari Wüste

Um 9:00 Uhr ist Briefing, Andy ruft alle zusammen, erklärt die Strecke und danach fahren alle langsam vom Hof der Lodge. Nach kurzer Fahrt auf der B1 biegen wir auf die D1483, auf der uns der Blick in Auas Berge bis zur C23 begleitet. Das Tor am Ende der Farmroad muss geschlossen werden, weil es geschlossen war aber hatten wir vorher eine aufgemacht?
Die Teerstraße führt uns nach Dorbabis, zur ersten Tankstelle. In dem kleinen Store kaufen sich schon einige etwas zu trinken oder zum Essen. Die C23 ist eine ebene Schotterpiste, sehr gut und zügig befahrbar, rechts und links sehen wir grüne Dornenbüsche und Grasbüschel. Auf dem GPS wird das Überfahren des südlichen Wendekreis, Tropic of Capricorn angezeigt.

Die Teerstraße führt uns nach Dorbabis, zur ersten Tankstelle. In dem kleinen Store kaufen sich schon einige etwas zu trinken oder zum Essen. Die C23 ist eine ebene Schotterpiste, sehr gut und zügig befahrbar, rechts und links sehen wir grüne Dornenbüsche und Grasbüschel. Auf dem GPS wird das Überfahren des südlichen Wendekreis, Tropic of Capricorn angezeigt.

Als erster Treffpunkt ist Uhlenhorst ausgewählt, eine kleine Siedlung mit einer Tankstelle und einem riesigen Kakteengarten, der zur Lodge nebenan gehört. Wir fahren weiter auf der C15 über Hoachanas und Stampriet, wo wir trotz kurzer Distanz wieder tanken. Unterwegs treffen wir schon die ersten Eselskarren, vor denen Ralf gewarnt hatte, tatsächlich kreuzen die Esel einfach die Straße. Ich halte mal an und fotografiere die Fuhre, mit breitem Grinsen winken die Reisenden in die Kamera und freuen sich darüber.
Bei der Fahrt nach Gochas durch das  Auob Tal haben wir die erste Wasserdurchfahrt. Einige halten an und zeigen wo die Durchfahrt am einfachsten ist und schießen natürlich auch entsprechende Aktionfotos.

Es fängt an zu donnern, die Blitze krachen irgendwo in der Kalahari ein. Gegen 16:00 Uhr treffen wir im „Kamelruhe Guesthouse“ ein und genießen beim Windhoek Lager die Aussicht auf die Hügel, wo es heftige Blitze gibt, ein paar Regentropfen fallen und ein heftiger Wind kommt auf. Doch das ganze beruhigt sich schnell.
Wir springen in den eiskalten Pool  und sind pünktlich zum Sundowner am Auto. Auf 2 Jeeps geht’s in die Kalahari-Dünen, die roten Dünen machen uns sprachlos, Marie erklärt uns die Weberneste im Kameldornbaum  und die Fauna und Flora am Boden.

Schließlich stoppen wir an einer großen roten Düne, auf denen Namas stehen und singen. Wir gehen neugierig hoch und bekommen einen Sundowner-Drink angeboten und sehen begeistert eine große weiss eingedeckte  Tafel im roten Dünensand.
Nach einigen Drinks nehmen wir am Tisch Platz und genießen beim Sonnenuntergang ein super 3 Gängemenü. Jeder einzelne Gang wird im einzelnen vorgestellt.

Nachdem Essen singen die Nama ihre Lieder, wir sind begeistert, versuchen im Takt mitzuklatschen. So gefährlich ist Afrika, meinte Radek und erzählt von den Warnungen vor der Reise.
Das einzige was etwas nervte war die Zunahme der kleinen Mistviecher, die an Armen und Beinen zwicken, dennoch genießen wir die Ruhe und Frische auf der Düne.
Spät fahren wir zurück in die Lodge. Das Gewitter hat die Stromversorgung unterbrochen, die Klimaanlagen sind aus und die Beleuchtung geht nur auf Sparflamme.

 

Kalahari Wüste – Gariganus

Die Nacht ist sehr warm und Moskitos unterstützen das Wachsein in der Nacht, fast keiner hat richtig gut geschlafen.
Nach dem Frühstück und anschließendem Briefing fahren wir die C15 im Auob-Tal Richtung Süden, immer mit Blick auf die roten Dünen und die Kameldornbüsche rechts und links. Die C17 macht irgendwann eine scharfe Rechtskurve und wir kommen auf eine interessante Berg- und Talfahrt über die Dünengürtel aus orange-rotem Sand. Die Piste ist weiß und glänzt neben den roten Dünen.

Erst in der Nähe von Koës erreichen wir die sanften Hügel und weiten Flächen, die so typisch sind für das Gebiet um Keetmanshoop. Auf dem Weg zur Farm Garianus kommen wir am Giant’s Playground vorbei. Eine bizarre Felslandschaft, wo aufgetürmte Dolerit-Felsen zu sehen sind, als seien sie von Riesen hingelegt worden. Die aus Block-Verwitterung entstandenen Gesteinsblöcke bestehen aus 170 Millionen Jahre altem Basalt, vulkanischem Ursprungs. Das Thermometer zeigt mittlerweile 43,6° an und wir fahren schnell zur Farm weiter – der Pool ruft.

Nachdem die Zimmer auf der Farm bezogen sind, versammeln sich all im Pool zu einem (oder zwei )kalten Bier. Um 17:00 Uhr ist eine Gepardenfütterung angesagt. Zunächst sind wir ein wenig skeptisch, ob es Sinn macht Geparden hier festzuhalten. Doch Andy erklärt, dass diese Tiere aus einer jämmerlichen Haltung stammen und hier auf dieser Farm aufgepäppelt werden. Coenie, der Lodgebesitzer wirft den Geparden ein Stück Fleisch hin und erklärt uns ein wenig über die Verhaltensweisen der Katzen. Solange der Gepard frisst, kann und darf jeder das Tier streicheln.

Am Abend fahren wir zum nahe gelegenen Köcherbaumwald um den  Sonnenuntergang im Köcherbaumwald bei einem Windhoek Lager zu geniessen. Der Köcherbaumwald mit vermutlich 200-300 Jahre alten und um die 5 Meter hohen Aloen wurde 1955 zum Nationalen Denkmal erklärt,  in dem etwa 250 Köcherbäume (Aloe dichotoma) stehen. Das heraufziehende Gewitter wird immer beeindruckender der Himmel zeigt traumhaft Farbspiele. Einige gehen zurück zur Farm, einige bleiben noch beim Bier im Regenschatten der Bäume sitzen und genießen diesen besonderen Sundowner.

 

Kalahari Wüste – Felix Unite

Es ist leicht bedeckt am Morgen, wir packen die Motorräder und fahren nach dem Frühstück und dem Briefing über die Umgehungstrasse an Keetmannshoop vorbei zur ersten Tankstelle.
Wir biegen auf die  D608, eine landschaftlich schöne Strecke durch die Kleinen Karas Berge und genießen die interessante Strecke mit Ausblicken auf einsame Berge und scheinbar endlosen Flächen. Die Straße wird kurviger und die Gegend hügeliger, ein paar Wasserdurchfahrten sind wieder zu meistern.

An der C12 sehen wir die Schmalspurbahn, die von Lüderitz nach Südafrika führt und erreichen das erste Etappenziel, das Roadhouse. Ein großes Restaurant mit vielen Oldtimern, teilweise in die Wände integriert, teilweise als Ganzes im Saal stehend. Es ist alles neu und sieht doch urig aus. Die kleine Tankstelle wird nur bei dringendem, Bedarf und ausdauerndem Hupen besetzt. Das Essen ist sehr gut und reichlich und träge setzen wir unsere Fahrt Richtung Fish-River-Canyon fort.

Der Canyon am Unterlauf des Fisch-Flusses gehört zu den eindrucksvollsten Naturschönheiten im südlichen Teil Namibias. Mit seiner Tiefe von bis zu 550 Metern gilt der Fish River Canyon – nach dem Grand Canyon in Amerika – als zweitgrößter Canyon der Welt. Die Schlucht windet sich über eine Distanz von rund 160 Kilometern durch das zerklüftete Koubis-Bergmassiv bis hinunter nach Ai-Ais. Der rund 500 Millionen Jahren alte Canyon ist Teil eines staatlichen Naturschutzparks. Beim Parktor zahlen wir den Eintritt und fahren noch 10km zum Aussichtspunkt, der einen beeindruckenden Blick auf den „Höllenbogen“ (Hell’s Bend) bietet. Von Westen zieht erneut eine Gewitterschauer heran und wir starten die Rücktour, unterwegs bekommen wir noch einige dicke Tropfen ab, die aber eher als Kühlung willkommen sind.

Auf ebener Schotterstraße fahren wir östlich des Canyons durch faszinierende Landschaften Richtung Süden. Die Landschaft Richtung Oranje wird immer karger, teilweise hat man das Gefühl auf dem Mond herumzufahren. Direkt am Fluß gibt es einen grünen Streifen an dem sogar Wein angebaut wird. Wir fahren lange neben dem grünen Streifen auf der einen und kargem Sandgebiet auf der anderen Seite und erreichen schließlich die Cabanas der Felix Unite. Wieder gibt es einen herzlichen Empfang  mit kühlen Getränken und leckeren Snacks. Ein kurzes Bad im Oranje spült den Staub vom Tag weg und wir genießen den Sonnenuntergang beim Abendessen.

 

von der Grenze nach Aus

Früh am Morgen starten wir in einem alten Schulbus der uns Richtung Südafrikanische Grenze bringt, von hier starten wir zu einer  Kanufahrt auf dem Oranje, der mit 2.160 Kilometer der längste Fluss im südlichen Afrika ist. Er fließt durch Lesotho und Südafrika und bildet an seinem Unterlauf die Grenze zwischen Südafrika und Namibia. Kurz vor Noordoewer werden die Kanus in den Fluss gesetzt und wir paddeln gemächlich den Fluss herunter. Die Grenze verläuft am nördlichen Flussufer und so können wir zu Recht behaupten auch in Südafrika gewesen zu sein ( ohne Passtempel )
Nach etwas mehr als 2 Stunden treffen wir wieder bei Felix Unite ein und nach einem kleinen Frühstück gehts wieder auf die Motorräder.

Unsere nächste Tagesetappe führt uns in Richtung Westen, entlang des Oranje über Aussenkehr. Die Straße wird zur Zeit erneuert und wir fahren abseits der Straße in weichem Sand. Die Arbeiterhäuser werden von den Saisonarbeitern, die in der Weinlese arbeiten bewohnt.
Die Strecke ist relativ öde und wir sind um so mehr begeistert als wir den Oranje wieder sehen und auf kurvigen engen Pisten schließlich den Fish River überqueren.

Am Eingangstor des Richtersveld Nationalpark müssen wir uns bei der Einfahrt eintragen  und später am Ausgangtor wieder austragen. Gerd fotografiert zwei Mädchen und zeigt ihnen das Foto, schüchtern und mit Freude schauen sie sich die Bilder an und freuen sich unheimlich.

Kurz vor Erreichen des Minenort Rosh Pinah liegt  auf der rechten Seite ein großes Bergwerk, wo Zink oder Blei abgebaut wird. In Rosh Pina tanken wir und fahren dann über ein nerviges 165km langes Asphaltband durch das einsame Randgebiet der Namib Wüste. Auf dem Weg sehen wir einige Zebras und Strauße, die wir bei 120km/h auf Asphalt ausführlich betrachten können und eine schöne Abwechslung bieten.

Beim Tanken in Aus werde ich von einem Jungen auf relativ gutem Deutsch angesprochen woher ich komme usw. Ruckzuck schnitzt er meinen Namen in die schon mit Schnitzereien der Big-Five vorbearbeitete Makalani-Nuss und möchte mir diese zum Kauf anbieten. Ich fand die Art und Weise wie der Junge das Verkaufsgespräch führte sympathisch und hätte auch eine Nuss gekauft, leider wird er von einem Einheimischen vertrieben. Die Nüsse werden fast überall angeboten und man kann sie durchaus für 20-30 NAD kaufen, sofern die Jungs es auf witzige Art machen.  Schließlich fahren wir zur Unterkunft Klein-Aus Vista.

von Aus durch die Namib Naukluft

Eine lange Etappe führt uns durch eines der abwechslungsreichsten Gebiete Namibias. Wir lassen die Neisip Fläche rechts liegen und fahren die D707, die majestätischen Tiras Berge von der Namib-Randstufe trennt. Das Farbenspiel auf den scheinbar unendlichen, lebensfeindlichen Weiten und Bergzügen im Randgebiet der Namib lässt uns ständig anhalten um das ganze Digital festzuhalten. Auch hier laufen Strauße, Springböcke auf der anderen Seite der Zäune, die den staubigen Weg begleiten.

In Beta wird noch mal getankt und wir fahren  die C27, eine der meist befahrenen Straßen in Namibia. Deswegen ist sie wohl auch so durchfurcht und mit weichem Sand versehen. Die Staubwolken sind riesig. Ab und zu haben wir auch Wellblech unter den Rädern aber bei 90km/h geht es ganz gut.
In Namibrand-Naturschutzreservat gibt es keine Zäune, die Tiere stehen teilweise auf der Piste, laufen aber davon sobald wir uns nähern.

Am späten Nachmittag kommen wir in Desert Homestead am Hang der Wüstenberge an. Die Hütten haben einen schönen Ausblick in die Wüste. Die Sonne knallt am Pool und wir suchen schnell den Schatten im Innern der Lodge.
Noch während dem Abendessen färbt die untergehende Sonne die umliegenden Berge und Landschaft. leider sehen wir wegen der leichten Bewölkung keine Sterne, doch die Ruhe ist unvergleichbar.
Am nächsten Morgen nüssen wir früh hoch, deshalb ist der Abend auch recht kurz.

 

Vom Sossusvlei nach Kobo Kobo

Vor Sonnenaufgang fahren wir mit drei Autos der Lodge zum Sesriem-Tor. Ab hier geht’s entlang desuralten Tsauchab-Flussbett bis zu seinem Ende im berühmten Sossusvlei. Die 65km lange Strecke ist eine gut Asphaltstrasse entlang der großen Dünen, unter anderem auch an die 100m hohe Düne 45, die laut Andy „ausgetreten“ ist. Am Ende der Teerstrasse, geht es weitere 5km durch Tiefsand zum Sossusvlei. Diese Lehmbodensenke ist von einigen der höchsten Sanddünen der Erde umgeben und durch Versanden des Tsauchab entstanden. Der Fluss transportiert das Wasser bei besonders starkem Regen hier in die Senke und es soll dabei sogar ein See entstehen.

Ab jetzt geht es zu Fuss weiter. Klar erklimmen wir die Düne und genießen einen super Ausblick über das Sandmeer. Auch wenn der Sand nocht nicht von der Sonne aufgeheizt ist, ist der Weg auf dem Dünenkamm recht mühselig. Dafür geht es abwärts umso schneller. Komischerweise sind unweit der Rastfläche auch Oryx Antilopen und Springböcke unterwegs und fressen von den dürren Pflanzen.
Die Fahrer der Autos haben bereits das Frühstück ausgepackt. Jeder erhält eine  Frühstückbox und wir geniessen die beeindruckende Landschaft und das Frühstück. Entlang der Dünen im Schatten der teils verdorrten Bäume fahren wir zurück zur Lodge.

Wieder auf die Moppeds geht es die gleiche Strecke zurück bis Sesriem, diesmal zum tanken. Der Tsauchab der die C19 quert hat nur noch wenig Wasser und die Durchfahrt macht jetzt keine Probleme. Gut das wir morgens mit den Autos gefahren sind, denn morgens hätten wir hier mit den Motorrädern  einige Probleme bekommen.
Anscheinend ist der Regen nur bis zur Straße, der C27, gekommen. Die Hänge der Naukluftberge sind deutlich grüner, während die Namib in gelblich weißem Licht erscheint und richtig trocken ist, wobei viele gelbe Büschel zu sehen sind.  Wir fahren von Sesriem Richtung Solitär, eine kleine Siedlung mit der einzigen Tankstelle weit und breit sowie einem Bäcker, wo wir wieder den berühmten Apfelkuchen essen.

Nach kurzer Pause und tanken fahren wir weiter über die C14 zum Gaub-Pass, der eigentlich nur am Schild zu erkennen ist. Wir überfahren wieder den südlichen Wendekreis, Tropic of Capricorn.
Der Kuiseb-Canyon stattdessen ist recht imposant. Der 560km lange Kuiseb ist einer der stärksten Riviere in Namibia und entspringt im Khomashochland. Er hat den Canyon in das Schiefer und Quarzit geschnitten und dabei eine Landschaft geformt, die schroff ist und menschenfeindlich scheint, wie man sie auf dem Mond vermuten würde.

Die D1998 führt uns wieder in den Namib-Naukluftpark und wir erreichen die Einfahrt zur Kobo-Kobo Lodge, die über eine 10km lange Endurostrecke mit Fels und Tiefsand zu erreichen ist. Es ist die eindrucksvollste Lodge auf der Tour, viele kleine Hütten aus Stein, Außenduschen und Zelte.
Zum Abendessen gibt’s feinstes Kudusteak vom Grill und einen leckeren Rotwein. Der Abend wird noch lang…
Wir 3 Paare übernachten in drei Häusern die in marokkanischem Stil gebaut sind, etwas unterhalb der eigentlichen Lodge. Wir haben den Vorteil, dass wir auf dem Dach übernachten dürfen  – wir haben ein Millionen-Sterne-Hotel.

 

Zur Atlantikküste nach Swakopmund

Nach dem Frühstück fahren wir die 10km Endurostrecke runter bis zur D1985 und dann auf der schnurgeraden Schotterpiste C28 nach Swakopmund quer durch die Namib Wüste. Teilweise ist die Piste geteert und die Fahrt ist eher nervig. Mit jedem Kilometer wird es frischer, wir nähern uns der „kalten“ Atlantikküste. Wir müssen tatsächlich das Innenfutter in die Jacke packen.

Kurz vor Swakop bleibt meine XT stehen, seit knapp 100km fahre ich schon auf Reserve und nur knapp 2km vor der nächsten Tankstelle. Also ruhig bleiben und auf Andy warten. Mit einem Grinsen schenkt er mir einen Liter ein und ich kann zur nächsten Tanke fahren, wo die anderen schon auf mich warten. Der Spruch „na heute wohl nicht geschont“ als eine Anspielung auf zu „hohem“ Spritverbrauch blieb natürlich nicht aus.

Das Stadtbild von Swakopmund ist durch zahlreiche Kolonialbauten geprägt, das wichtigste ist wohl das „Woermann Haus“ aus dem Jahre 1905 mit seinem 25 Meter hohen Damara-Turm sowie das Hohenzollern Haus, das Alte Amtsgericht, und das Prinzessin Rupprecht Heim.
Rund 30.000 Einwohner leben in der Stadt, wobei hier der Anteil deutschstämmiger Bewohner sehr hoch scheint. Hier wird überall deutsch gesprochen. In jedem Geschäft kann man die Verkäufer in Deutsch oder Englisch ansprechen und sie antworten in Deutsch.
Die Stadt hat sich den Charakter eines typischen nordeuropäischen Badeortes über mehr als 100 Jahre erhalten.

Die Sehenswürdigkeiten erkunden wir zu Fuß den Strand und bummeln durch die Stadt, wo auch Kaffee und Kuchen nicht fehlen darf.
Am Abend sitzen wir in „Kükis Pub“, eine gemütliche Kneipe mit einer guten Speisekarte. Serviert werden vor allem Meeresfrüchte der Region und die Portionen sind recht ordentlich.
Nach reichhaltigem Essen gehen wir durch die sandigen Straßen zurück zum Hotel.

 

die Stadt und die Dünen von Swakopmund

Vormittags gehen wir noch mal in die Stadt um ein paar Souvenirs auf dem Holzschnitzermarkt zu ergattern. Der Holzschnitzermarkt ist ganz witzig, die Verkäufer recht freundlich und die Preise immer verhandelbar. Auch die Makalani-Nuss wird versucht auf interessanter Art und Weise an den Mann oder die Frau zu bringen. Wir klappern alle Highlights der Stadt ab, unter anderem den Leuchtturm und natürlich die Jetty. Der über 300 Meter langer Landungssteg wurde von 1904 bis 1907 erbaut und sollte zur Anlandung der Versorgungschiffe für Deutsch-Südwest dienen. Aufgrund der ständigen Versandung der flachen Küste war dies aber nur selten möglich. Die Brandung und Springflutenhaben haben der Brücke schwer zugesetzt und sie wurde deshalb ab 2005 renoviert. Auch heute ist die Instandsetzung noch nicht abgeschlossen und die Brücke ist nur zur Hälfte begehbar.

Wir sind dann extra ins Café Anton gegangen, um eine Schwarzwälder Kirschtorte zu essen. Die Torte wurde uns freundlich serviert, doch leider ist die Schwarzwälderkirsch sauer und wir erhalten nachdem wir meckerten einen neues frisches Stück Sahnecreme.
Beim Bummel kommen wir an einem Infokasten vorbei, der Swakopmunder Männergesangverein sucht noch einen Chorleiter, ob wir uns da mal vorstellen?

Am Nachmittag treffen wir uns zur Ausfahrt in die Dünen mit Quad Bikes. Fast alle hatten sich am Auto versammelt und wir fahren zur Desert Explorers Station. Nach Bezahlen der Tickets und intensiver Einweisung fahren wir dem Guide hinterher. Die Fahrt war anfangs etwas zögerlich, das Tempo und die Dünenhöhen nehmen aber schnell zu und das Fahren macht richtig Spaß. Nach Etwas mehr als 2 Stunden sind wir aus den Dünen zurück und gönnen uns ein kühles Bier zur Erfrischung.

Abends treffen wir uns alle im „Swakopmund Brauhaus“ zum Abendessen. Ein ebenso deutsches Haus wie die Bevölkerung dieser  Stadt.

 

Von Swakopmund über Cape Cross nach Uis

Nach dem Frühstück reisen wir entlang der mit Salz beschichteten Küstenstraße weiter nach Norden. Etwa 10 km in nördlicher Richtung von Swakopmund entfernt befindet das größte Salzwerk des Landes. Das natürliche Vorkommen ist bereits seit Mitte der 50er Jahre erschöpft und heute werden täglich bis zu 18 Millionen Liter Meerwasser in künstlich angelegte flache Becken zur Verdunstung gepumpt. Später werden am Straßenrand hübsche Salzkristalle auf kleinen Kisten und Tischen zum Kauf angeboten. Die Kristalle sehen aus wie Schmucksteine, schmecken aber original salzig.

An Wlotzkasbaken und Hentiesbaai vorbei geht es zum Kreuzkap-Robbenreservat von Cape Cross. An der Naturreservat-Station müssen wir auf Andy warten, weil wir nur mit einem Auto in das Reservat fahren dürfen, alles Reden hilft nichts, die Motorräder müssen draußen bleiben.

Hier in der größten Pelzrobben-Kolonie leben bis zu 250.000 Tiere und entsprechend stinkt es auch. Es wimmelt von schwarzen Robben an Land wie auch im Wasser, es quiekt und blökt und dazu der Gestank. Im fischreichen Wasser des arktischen Benguela Stromes finden die Robben ausreichend Nahrung.
Nachdem wir ausreichend Fotos gemacht haben fahren wir auf dem Landrover zurück zum Eingang wo wir die Motorräder schon wieder auf uns warten.

Nach 30km biegen wir auf die D2303 und es wird schlagartig wärmer als wir die erste Kuppe überfahren. Es beginnt eine schöne Fahrt durch das Damaraland zum fast 2.000 Meter hohen Brandberg-Massiv. Die Schotterstraße ist eng bewachsen, die Dornenbüsche sind bis 2 m hoch und reichen bis an die Fahrbahn heran.
Wir biegen auf die D2342 und der Brandberg ist immer in Sicht. Die Farben der Hügel und Flächen sind fantastisch und die ersten Welwitschias tauchen auf. Auf den ersten Blick scheint sie wie ein loser Blätterhaufen im Sand zu liegen, tatsächlich sind es nur zwei Blättern, die sich in Streifen teilen. Die Pflanzen, an der wir angehalten haben muß  über 100 Jahre alt sein. Ab und zu sehen wir auch blühende Welwitschia am Pistenrand.

Nach dem wir die C35 erreichen, fahren wir nach Uis zum Tanken und weiter zum White Lady Guesthouse. Wir trinken einige Windhoeklager um den Staub der Pisten wegzuspülen.  Ein kurzer Spaziergang durch die Stadt führt uns zum Restaurant, wo wir abends auch noch eine Gesangseinlage der Bedienung geboten bekommen.

 

Von Uis zum Grootberg Pass

Von Uis aus geht es weiter auf der C53 gen Norden. Wir fahren ein paar Kilometer und sehen am Straßenrand kleine Verkaufstände mit einer Himba- und mehreren Hererofrauen. Beim zweiten Verkaufsstand halten wir an und betrachten die nett gemachten Ketten, Anhänger, Ringe und Puppen. Die Himbas gehören eigentlich nicht in diese Region des Damaralands, sie ziehen aber ebenso wie die Hereros in die Gegenden wo Touristen ihre kleinen Kunstwerke kaufen. Auch stellen Sie sich für ein Foto zurecht, um das Geschäft zu fördern. Wir kaufen den Damen eine Kette ab und machen Fotos von den Menschen, besonderes die Kinder freuen sich über die Bilder wenn diese ihnen direkt auf der Kamera gezeigt werden.

Wir überqueren den Ugab-River, wo nur noch einige Pfützen Wasser stehen und biegen auf die D2612. Die Gegend scheint recht trocken zu sein, Berge aus zusammen geschobenen Felsbrocken sehen witzig aus. Dazwischen viel Sand und trockenes Wüstengras. Auch die am Straßenrand abgestellte Schrottautos geben ein witziges Bild ab.

Wir erreichen gegen Mittag die Twyfelfontein Lodge, wo auch beeindruckende Felsgravuren und Bushman-Malereien zu sehen sind. In der Umgebung von Twyfelfontein wurden über 2500 Felsgravuren und einige Felsmalereien auf glatten Felsplatten gefunden und sie wurden in 2007 zum Weltkulturerbe erklärt.

Auf der Lodge befinden sich die sogenannten „Little Twyfelfontain Engravings“ Die Großen Gravuren, wo unter anderem die „White Lady“ zu sehen ist besuchen wir nicht, weil das eine 2-stündige Wanderung bedeutet. Auf der Lodge trinken wir etwas kaltes und fahren dann weiter gen Norden. Die kegelförmigen Berge nehmen zu in der insgesamt hügeligen Gegend und die Pisten werden reizvoller. Wir erreichen die C39 und dann die C43, mit der wir das Gebiet der Torra Conservancy durchfahren. Das Hegegebiet, dass zwischen den Flüssen Huab und Uniab liegt, und im Westen an den Skelettküstenpark angrenzt.

Hier soll es Wüstenelefanten geben, leider sind die Warnschilder das einzige, was wir von ihnen sehen. Dafür ist das Gelände richtig schön hügelig. Wir machen einen Abstecher nach Palmwag, wo wir hinter dem Veterinärzaun die Tankstelle aufsuchen.  Nach einem Plausch mit einem Autofahrer fahren wir zum Tagesziel der Grootberg Lodge.

Kurz vor dem Pass ist das Gate, wo wir die Motorräder abstellen und per Allradfahrzeug die steile Zufahrt hinauf zur Lodge transportiert werden. Der grandiose Ausblick über das Tal ist überwältigend. Wir springen in den eiskalten Pool, der direkt am Hang gebaut wurde und genießen ein Windhoek Lager.
Nach dem Abendessen bringen die Bediensteten Ursula ein Ständchen zum Geburtstag, wir stoßen alle auf ihr Wohl an und hören bei der weiteren Vorführung zu. Zum Programm gehört auch der Tierstimmenimitator, mit viel Humor und Können macht der Damara-Mann einige Tiere der Region nach. Auch einen pupsenden Esel.

 

Vom Grootberg zum Etosha

Langsam kommt die Sonne hoch und wir bestaunen einen wunderschönen Sonnenaufgang. Es ist noch kühl, doch das gibt sich nach dem Frühstück.
Wir fahren  frühzeitig mit dem Allradfahrzeug runter zu den Motorrädern und fahren nach dem Briefing über den Grootberg-Pass auf der C40 hinunter zur Abbiegung auf die D2667.

Die Piste ist richtig staubig und hügelig und wir passieren kleine Orte, die meist aus einem kleinem Shop und ein paar Hütten oder auch nur aus einer Farm bestehen. Der Bewuchs ist wieder dicht an den Sandweg herangewachsen, wir fahren eignetlich viel zu schnell über die Piste.
Unser Zwischenziel ist Kamanjab, eine Stadt mit Flughafen, Tankstelle und kleinen Stores. Gegenüber der Tankstelle hat eine Werkstatt geöffnet, laute Reggeamusik schallt aus den völlig überbeanspruchten Lautsprechern. Im Store kaufen wir uns einen halben Liter Guavesaft, er sieht scheußliche aus, wie uns alle bestätigen, er schmeckt aber absolut köstlich und da er auch noch schön kalt ist das eine super Erfrischung.

Die gesamte Piste bleibt staubig und es geht kaum ein Wind um die Staubwolken zu vertreiben. Wir durchfahren Farmroads mit einigen Toren. An einem Tor stehen 2 Jungs, die uns freudestrahlend das Tor öffnen und wieder schließen, super Service. Ich bedanke mich dafür mit einem Foto von den Jungs am Motorrad. Auch sie freuen sich darüber und verabschieden sich mit einem Händeklatsch „Give me Five“

Schließlich erreichen wir die Taleni-Etosha-Lodge in der Nähe des Etosha Nationalparks. Leider klappt der Termin zum Gamedrive am Abend nicht und wir vertreiben uns die Zeit am Pool bis zum Abendessen. Ein wenig Erholung kann auch nicht schaden und es hat richtig Spass gemacht einfach nur so rumzuhängen.
Das Büffet am Abend war genial, Zebra, Warzenschwein und Gnu wurden frisch gegrillt. Mit Stolz haben die Köche das Fleisch serviert und das mit Recht, es war wirklich super lecker.

 

Ethosha und dann zur Mount Etjo

Wieder ganz früh aufstehen, das Frühstücksbüffet stand bereits vollständig bereit. Es geht gleich zum geführten Ausflug in das berühmte Naturschutzgebiet, das mehr als 20.000 Quadratkilometer groß ist  und eine große Vielzahl an Landschaften und Lebensräumen umfasst. Wir fahren bei recht kühlen Temperaturen mit flauschigen Decken verhüllt in den Park.

An den Wasserstellen sind Giraffen, Impalas, Gnus und Zebras zu sehen. Am Olifantsbad, wo eigentlich Elefanten sich den Rüssel geben, waren leider nur Springböcke zu sehen. Aloys, unser Tourguide erzählt uns einiges über die Tiere, die wir trotz dichtem grünen Gestrüpp entdecken.
Während der Regenzeit haben die Tiere es nicht nötig, die Wege zu den Wasserstellen zu gehen, sie finden überall zu fressen und haben auch überall genügend Wasser. So bleibt es bei kleinen Gruppen von Steppentieren, die wir vor die Objektive bekommen.

Gegen 11:00 Uhr sind wir zurück in der Lodge, Andy hatte zwischenzeitlich alle Motorräder gewartet.
Um 11:30 Uhr sind alle wieder auf der C38, die uns über 90km langweiligen Teer nach Outjo führt. Die Stadt mit knapp 5000 Einwohnern dient der Versorgung der umliegenden Farmregionen. Die Stadt bietet mehrere Banken, ein Hospital, gute Restaurants und Hotels, Supermärkte und einige Tankstellen und eine deutsche Bäckerei und Konditorei, wo man frische Brötchen, echte Käsesahnetorte und Schwarzwälder Kirschtorte sowie kleine Gerichte bekommt.

Wir tanken und fahren auf landschaftlich interessanten Nebenstrecken ins zentrale Farmgebiet der Nordregionen. In Kalkfeld biegen wir in die D2414 und haben einige sandige Passagen und Wasserdurchfahrten zu meistern, der Boden ist weich und wir erreichen die Zufahrt zur Wildreservat Mount Etjo.
Nachdem die Zimmer bezogen sind gibt es leckeren Kaffee und Kuchen direkt am Teich der Flamingos, die ohne Ende schnattern.
Gegen 16:00 Uhr fahren wir mit dem Spezial-Allrad-Fahrzeug der Lodge zu einem Gamedrive. Auf der Farm sind viele Tiere angesiedelt worden, neben verschiedenen Antilopenarten treffen wir auch auf Breitmaulnashörner. Bergzebras, Giraffen, Streifengnus und natürlich Springböcke bestimmen das Bild auf der Rundfahrt.

Nach dem Abendessen wird eine Löwenfütterung durchgeführt, wir lassen uns den Vorgang später erklären. Die Löwen werden in einem Gehege mit Giraffenschenkel gefüttert und die Zuschauer sitzen hinter Mauerwerk und sehen durch die schmalen Sehschlitzen den Löwen zu. Wir hatten schon davon gehört und hatten für uns beschlossen nicht teilzunehmen.

 

vom Mount Etjo zur Windhoek Mountain Lodge

Wir fahren die ausgewaschene D2483 zurück zur D2414 und fahren auf gerader, ebenen Schotterpiste durch weites, grünes Farmland am Mount Etjo vorbei. Wir überqueren den Omaruru River, der aber schon trocken ist.
Schließlich biegen wir auf die D2121, Wolfram öffnet das Gatter und lässt und mit einem freundlichem Gruß durchfahren. Die Piste wird schmaler und sandiger, die grünen hochgeschossenen Büsche und Bäume reichen bis an die Straße heran. Wir wechseln auf die D2110, der Sand wird an einigen Stellen tiefer und die Büsche durchweg geschlossene, alles ist grün.
Kurz vor Okahandja treffen wir neben der Bahnlinie auf richtigen Tiefsand mit massiven Spurrillen. Hier muss es richtig heftig geregnet haben und die Asphaltstraße ist erstmalig unsere Rettung.

Wir fahren durch Ort Okahandja, der bis heute das wichtigste traditionelle Zentrum der Herero ist und stoppen beim Holzschnitzermarkt am Ortsausgang. Gegenüber ist eine Tankstelle und ein Bistro. Wir gehen nach dem Tanken auf den Markt und werden natürlich gleich von einigen Jungs angesprochen in ihren Shop zu kommen. Es ist schon ein wenig nervig aber auch interessant. Ich frage den einen Herero ob er Anton heiße, selbstverständlich bejahte er das weil er mit seinem Namen äußerst flexibel ist. Prompt erinnert er mich an mein Versprechen beim letzten Besuch, in seinen Shop zu kommen. Wir schlendern durch die Shop und kaufen nach zähem Verhandeln eine Giraffe und Schmuck. Später stellen wir fest, dass die Preise schon in Ordnung sind.

Nach einem leckeren Sandwich und Kaffee im Bistro geht es kurz über die B1 auf die D2102, die parallel zum Swakop läuft und den trockenen Fluss auch quert. Die Piste wird immer schlechter aber auch hügeliger und kurviger, damit auch interessanter. Einige Tiefsandpassagen sind zu durchfahren, die Straße ist richtig ausgewaschen. Schließlich treffen wir wieder auf den Swakop und die Durchfahrten werden immer tiefer, die Absätze am Flussbett immer höher. Nach dem wir den felsigen Pass erreicht haben entspannt sich die Straße und wird wieder gut befahrbar.

Wir erreichen dann auch die asphaltierte M53 und fahren recht zügig nach Windhoek, um zu tanken und dann zur Windhoek-Mountain-Lodge zurück. Die Wolken werden immer massiver und dunkler. Kurz nach unserer Ankunft und dem ersten Windhoek Lager in der Hand , fängt es an zu regnen. Es gießt in Strömen, im Haus gibt es ein paar Stellen im Dach die den Regen durchlassen, aber das scheint hier nicht ganz so schlimm zu sein…
Der Regen hörte irgendwann auf und wir sammeln uns an der Bar, Richie zeigt einpaar Videos und schließlich wird das leckere Buschmann Fondue angerichtet.
Der Abend wir wieder lang und wir freuen uns alles gut überstanden zu haben.

 

Windhoek und der Abschied

Nach dem Frühstück werden wir nach Windhoek gefahren, der individuelle Stadtbummel führt uns zu einigen Sehenswürdigkeiten.
Das viel diskutierte Reiterdenkmal, das an den Kolonialkrieg des Deutschen Kaiserreichs gegen die Herero und Nama erinnert, ist zur Zeit abgebaut. Auf seinem ursprünglichen Standort wird momentan ein Unabhängigkeitsmuseum gebaut, das Denkmal wird trotz massiver Proteste etwa 100 Meter weiter südlich neben der „Alten Feste“ wieder aufgebaut.
Wir wandeln durch die Innenstadt mit den zahlreichen Einkauf-Malls und Souvenierstände kehren in eins der zahlreichen Straßencafés ein.

Am frühen Abend findet der Transfer zum Hosea Kutako Airport statt, wir verabschieden uns von dem Großteil der Gruppe und winken kräftig, schade die schöne Tour ist vorbei und die wirklich nette Gruppe ist nun wirklich aufgelöst. Wir bleiben noch ein paar Tage auf der Lodge und fahren dann für eine Woche in die Namib und in die Kalahari.

 

Kapstadt – Windhoek 2008

 

Um es vorweg zu nehmen, die Tour war nicht einfach eine Motorradtour, es war  kleine Weltreise in 14 Tagen oder wie Ian sagte „every day is different“. Es war etwas besonderes auch weil ich 50 wurde. Geburtstag in der Wüste, auf der anderen Seite der Erde.
Schon im Vorfeld hatten uns einige Motorradfahrer in verschiedenen Foren ihre positiven Erfahrungen mit Gravel Travel geschildert und schließlich hat der Kontakt mit ehemaligen Teilnehmern beim Gravel-Travel-Treffen in Wriedel-Brockhöfe unseren Entschluss unterstrichen, die Tour zu machen

Ankunft 4.11

Mit dem ICE um 11:24 sind wir eigentlich viel zu früh in Hamburg los gefahren, immer mit der Unsicherheit ob die ICEs pünktlich fahren und auch pünktlich ankommen. Verspätet aber immer noch viel zu früh kommen wir am Flughafen in Frankfurt an. Lange warten wir in der Abflughalle und beobachten immer wieder die Abflugtafel, die sich regelmäßig neu sortiert. Um 19:00 checken wir ein und treffen auf andere Motorradfahrer. Uwe, Felix und Johannes stehen vor dem Schalter. Der Abflug geht um 22:30 Uhr, immer noch viel Zeit und wir trinken ein Bier und ein Weizen zu je 5,80€, Flughafengastronomie weiß was der „Abflieger“ will ?!
Pünktlich um 22:30 startet die Maschine der Air Namibia und wir schlafen nach dem Essen und ein paar Plastikbecher Wein bis zum Morgen.
5.11
Nach dem Frühstück landen wir in Windhoek, wir sind in Afrika. Über den Transitschalter ging es gleich wieder zurück auf das Rollfeld und wir steigen in eine kleinere Air Namibia Maschine Richtung Kapstadt. Mit einem Zwischenstopp in Walvisbaai landen wir schließlich mit etwas Verspätung in Kapstadt.
Frauke und Ralf empfangen uns am Flughafen, wir tauschen bzw. holen uns Geld aus dem Automaten und fahren mit den anderen Gravel-Travelern durch Kapstadt in unser Hotel Winchester Mansions.
Zwischendurch erzählt uns der Fahrer im Vorbeifahren von den Townships und zeigt mit Stolz, das im Bau befindliche WM-Stadion. Er ist sich sicher dass es 2010 bespielbar ist.

Training und Kapstadt-Sightseeing  6.11.

Nach dem sehr gutem Frühstück treffen wir uns in der Bar. Ralf erklärt die Formalitäten, Mietvertrag für das Motorrad, Haftungsausschlusserklärung und ein Merkblatt über das Fahren in Südafrika und Namibia. Danach gehen wir an die Motorräder und Ralf erklärt uns das GPS sowie ein paar technische Details an den Maschinen.
Um 10:00 geht´s los, erst mal „onroad“. Wir fahren zu einem ca. 40km entfernten Crossbahn und Ralf gibt ein paar Tipps zum Fahren im Gelände. Wir drehen unsere Runden auf lockerem Sand sowie durch ein wenig Tiefsand. Das Stehen auf dem Motorrad war nicht so gelungen, doch sonst war Ralf mit unseren Fahrleistung schon zufrieden und er meinte wir dürften auf der Tour keine Probleme haben.

Nach der Rückfahrt zum Hotel gehen wir auf Sightseeingtour. Auf Empfehlung von Ralf haben wir die „rote Buslinie“ gewählt, die uns eine Schnellüberblick durch und um Kapstadt zeigen soll. Die Tour führte uns an die Waterfront. Durch diverse Stadtteile, zum Tafelberg, zum Lionshead und an der Küste zurück zum Hotel.

Gegen 17:00 waren wir wieder zurück und trotz einiger Regentropfen setzen wir uns in den Innenhof des Hotels und bestellen Kaffee und Scones für Barbara und ein Windhoek-Lager für mich. Es fängt richtig zu regnen an und die Bedienung wundert sich, dass wir unter dem Schirm sitzen bleiben. Unsere Erklärung, wir wären den Regen gewöhnt erntet beim Personal nur ein undurchsichtiges Lächeln, trotzdem bekommen wir unsere Getränke und Scones im Regen unter dem Sonnenschirm serviert.

Um 19:30 treffen wir uns dann mit den anderen vor dem Hotel und fahren durch Kapstadt zu einem urigen Restaurant „Panama Jacks Taverna Live Lobster“ im Industriehafen. Ganz leckere diverse Fischgerichte wurden serviert, dazu noch Bier und die Welt war in Ordnung.

von Kapstadt nach Hermanus  7.11.

Nach dem Frühstück und dem Packen geht es auf die erste Etappe unserer Tour: über Cape of Hope nach Hermanus. Leider war der Chapman´s Peak geschlossen und wir mussten einen auch recht netten Umweg im Landesinnere machen. Wieder zurück an der Küste beobachten wir die gigantische Brandung und wunderschöne Strände. Die XTs laufen gut und wir erreichen die Zufahrt zum Cap Point. Bevor wir den Eintritt zahlen beobachten wir die „wilden“ Paviane, die gerade einen Bus belagern. Wir treffen uns mit der Gruppe gegen 12:30 am Holzschild Cape Hope zum obligatorischen Foto.
Das Kap der Guten Hoffnung ist nicht der südlichste Punkt Afrikas sondern nur der südlichste Punkt der Kaphalbinsel. Geographisch ist das Kap Agulhas tatsächlich der südlichste Punkt Afrikas.

Ralf erklärt die weitere Route, mahnt gleichzeitig nicht an den an der Strasse liegenden Townships anzuhalten. Wir fahren zurück auf die Haupstrecke , raus aus dem Naturreservat und treffen auf eine Straußenfamilie, die aber schnell den Abhang herunter flüchtet, nachdem wird die Kameras parat hatten.
Wir umfahren den False Bay und die Küste ist gigantisch. Vor Summerset West fahren wir an einem Township vorbei, 1 Millionen Menschen sollen hier leben, eine riesige Fläche an kleinen Hütten aus Wellblech und irgend welchen Schrottmaterialien, soweit das Auge reicht. Am Rande der Fläche stehen zig „Dixie-Klos“.
Wir fahren kurz auf die N2 und finden aber schnell die R44 die uns wieder an die Küste führt. In Kleinmond treffen wir wieder auf andere Mitfahrer an einem Café und beim tanken.

Kurz darauf treffen wir in Hermanus ein, unser Hotel liegt direkt am Meer. Vom Balkon unseres Zimmers aus haben wir einen herrlichen Blick auf die Bucht, die regelmäßig von Walen besucht wird. Wir haben Glück und können mindestens 5 Stück zählen. Es ist wunderschön das Meer und die Wale zu beobachten, so das Barbara erst kurz vor dem Abendessen die Motorradsachen gegen „Zivilkleidung“ tauscht

Zu Fuss gehen wir in den Ort zum Italiener, wieder erwartet uns eine freundliche Bedienung und serviert wieder gutes Essen in sehr gemütlicher Atmosphäre.

von Hermanus nach Stellenbosch 8.11

Nach dem Frühstück stehen wir an der Bucht und suchen die Wale, sie sind weg. Um 8:30 ist Tourbesprechung und um 9:00 Abfahrt.

Über kleine sehr gut befahrbare Schotterstraßen geht es zunächst zum Kap Agulhas, der südlichste Punkt Afrikas und die geographische Grenze zwischen dem Atlantischen und dem Indischen Ozean. Nach kurzer Pause am Hinweisschild des Kaps schauen wir uns noch den Leuchtturm von Kap Agulhas an, der nun ein Museum und ein Café beherbergt.

Wir fahren zurück durch den Ort und auf langen geraden Straßen durch eine Ebene mit landwirschaftlich genutzten Flächen. Die Getreideflächen sind abgeerntet und das Stroh liegt in langen geraden Reihen, ziemlich gerade und ordentlich auf dem Feld. Dann geht´s wieder über Schotter zur Künstlerstadt Greyton und weiter zum Theewaterskloof Damm. Kapstadt wird von diesem Stausee mit Wasser versorgt.
Schließlich erreichen wir den Franchhoek Pass in schön geschwungegen schnellen Kurven, welche die XT sehr gut meistert. Wir fühlen uns etwas an die Seealpen erinnert. Vom Pass aus haben wir einen herrlichen Blick auf Franchhoek und die Ebene rund um Franchhoek . Nach kurzem Halt in Franchhoek treffen wir beim privaten Weingut und Gästehaus Rozendal in Stellenbosch in den Western Cape Winelands ein. Ein kurzer Sprung in den Pool und wir sitzen, die Abendsonne geniessend auf dem Balkon unseres Zimmers.

Zum Abendessen gibt es eine Spezialität des Hauses, Vinegar, den man in den Mund nimmt und erst herunterschluckt wenn er weich geworden ist – muss nicht jeder mögen – regt aber die Magensäfte an, zur besseren Bekömmlichkeit des dann folgenden Essens, das fast ausschliesslich aus selbsterzeugten Produkten besteht Das Menü war einzigartig und der hauseigene Wein passt hervorragend zum Essen.

von Stellenbosch nach Clan Williams 9.11

Zum Frühstück werden wir von Joseph bedient, er liebt Trikots von allen Fußballmannschaften der Welt, insbesondere Bayern München. Er bringt auf Bestellung Rührei, Spiegelei und gekochtes Ei mit einem witzigen Akzent, [Ruuooaah…eiiii] [Ssssbbbiiigle..ei] wenn jemand kein Ei will, gibt es ein Nullei.
heute fahre ich nach Roadbook, parallel zum GPS kann es informativ sein und ich habe es mir ausgeschnitten und werde mal sehen wie es klappt.

Auf dem Weg Richtung Franchhoek und weiter nach Paarl fahren wir mitten in einem Fahrrad-Straßenrennen mit, auffällig waren die vielen stämmigen Personen, von den man nicht meint, dass sie diese Strecken schaffen, denn es war inzwischen sehr warm geworden. Ian erzählt später das vor ihm ein Fahrradfahrer einfach umgekippt ist. Die Strasse ist traumhaft und wir sehen die riesigen Weinfelder. Über Paarl geht’s nach Wellington. Am Rande der Townships wird eine Messe zelebriert, der Pastor, zwei Messdiener und eine handvolle Leute alle in weiß gekleidet feiern die Messe am Rande der Slums „open air“. Am Straßenrand sitzen viele Schwarze umher, einige grüßen freundlich, einige ballen die Fäuste.

Wir biegen auf die R303 , es geht wieder auf Schotter mit weichem Sand. Wir fahren über den Bain’s Kloof Pass der uns einen herrlichen Blick über Paarl, Wellington and Swartland bietet und uns in die Obstplantagen von Ceres führt. In Prince Alfred Hamlet tanken wir voll und fahren über den Gydo Pass auf schönen Schotterstraßen in hügeliger Landschaft in die Cederberge. Die Landschaft wird rauher und die Schotterpiste auch unangenehmer.
An der Baustelle verpassen wir die Abfahrt nach Clanwilliams und fahren einfach gerade aus. Ein schöner Weg in die Berge, nach ca. fünf Kilometern bemerken wir unsere Irrfahrt und kehren um.

Da wir mal wieder die letzten in der Gruppe sind, haben wir Bedenken das Ralf mit seinem Auto an der richtigen Abfahrt abgefahren ist und nun wir das Schlusslicht bilden. Später stellt sich heraus, wir waren nicht die einzigen. Schließlich erreichen wir die den großen Clanwilliam Damm und die „St du Barry’s Country Lodge“ in Clanwilliam.
Die anderen Mitfahrer sitzen schon im Schatten mit einem Windhoeklager in der Hand. Wir gesellen uns dazu, springen noch kurz in den kleinen kalten Pool und genießen den Schatten unter dem Feigenbaum. Die Gegend ist für ihre großen Obst- und Rooibostee-Plantagen bekannt und der Gastgeber bietet alle mögliche Waren von Seife bis Tee aus Roibusch an.
Das Abendessen wird als Büffet serviert, mit soviel leckeren Sachen das der Magen eigentlich wieder mal zu klein ist. Wir genießen den Rest des Abends noch bei einem gutem Weißwein.

von Clan Williams nach Vensterklip 10.11

Ralf wechselt den Reifen von Daniels Motorrad noch vor dem Frühstück. Da sitzt jeder Handgriff. Wie jeden Morgen geht´s recht pünktlich auf die Etappe, heute nach Elandsbay. Wir fahren zurück zur Baustelle, wo wir uns gestern verfahren hatten und bleiben auf der alten Route bis zum Abzweig nach Wupperthal. Dort erreichen wir eine extrem ausgewaschene Straße durch die Cederberge, mit Stufen, Wasserdurchfahrten und Tiefsandpassagen in einer herrlichen Landschaft. Die Straße ist teilweise nicht mehr erkennbar aber uns gefällt die „Straße“ mit aneinander gereihten Felsen , eben langsames Enduro-Wandern in schöner Umgebung. Was rauf geht muß auch wieder runter. Runter geht’s über eine Betonstrasse, links steil bergab, vor uns, na eben runter.

Als wir in Wupperthal ankommen sitzen die meisten unter dem Baum, trinken kalte Getränke und warten auf den Rest. Kinder sind neugierig und schauen zunächst von weitem, sie trauen sich nicht an die Fremden heran. Irgendwann gibt Barbara einigen einen Keks, „oh Biskuit“ lachen sie und laufen wieder davon, später kommen weitere Jungs und wollen auf die Motorräder, trauen sich aber überhaupt nicht. Der eine schickt den anderen vor, würden gerne aufsteigen aber sobald ich sie anspreche ziehen sie wieder zurück.
Die ehemalige Missionsstation wurde 1829 im Auftrag der Rheinischen Missionsgesellschaft von Johann Gottfried Leipoldt aus Barmen (Wuppertal) gegründet und ist bis heute regionales Zentrum mit Post, Schule, Klinik, Pfarrei, Geschäften und einer Schuh- und Handschuhfabrik.

Nach einer halben Stunde kommt Ralf auf dem Anhänger hat Uwes Motorrad aufgeladen. Uwe hatte einen Stein übersehen und ist gestürzt, dabei ist der Motorseitendeckel gerissen und Öl trat aus. Er selber hatte „nur“ Rippenprellungen, Uwe sagte zwar nicht viel, man konnte ihm die Schmerzen und ein bischen Frust dennoch ansehen.
Wir tranken noch gemeinsam einen Kaffee und fuhren dann weiter über herrliche Schotterstraßen in die Weinanbaugebiete des Olifant Rivers. In der Nähe von Klawer tanken wir und fahren dann wieder auf sehr weicherem Schotter- und Sandpisten weiter. Plötzlich reißt mein Vorderrad aus und ich habe Mühe, dass ich die Kiste nicht wegwerfe, komme langsam zu stehen und sehe den Plattfuß. Barbara fährt weiter und auch Felix und Johannes sausen vorbei. Es dauert nicht lange bis Ralf ankommt, binnen knapp zehn Minuten hat er den Schlauch des Vorderrades getauscht und ich kann weiterfahren. Super Service. Danke noch mal Ralf!
Barbara wartet bei Beginn der Asphaltstraße mit einem glücklichen Blick, 30 km weicher Sand – ohne Sturz.

Noch 100km zur Vensterklipp Farmhouse, eine typisch südafrikanische Lodge.
Die Zimmer sind sehr rustikal ausgestattet, dennoch alles sauber und ordentlich. Das Abendessen findet in einer Art Scheune statt und es war wieder Klasse. An der Wand hängen verschiedene Bilder mit Westernmotiven und eins von Nelson Mandela, der darauf für eine Anti-Aids-Kampagne wirbt.
Zwischendurch kam der Koch und meinte ein Motorrad sei wegen des Windes umgefallen, Joachim beruhigte ihn „it´s sleeping“. Es war Uwes Motorrad das am Boden lag weil Ralf den Seitendeckel mit Kaltmetall versuchte zu flicken, leider hat es nicht gehalten, sodaß Uwe auch am nächsten Tag im Auto mitfahren musste.
Das Abendessen war super, während der Wind durch die Löcher in den Toren pfiff, konnten wir den herrlichen Salat und das leckere Fleisch genießen. Anschließend gab´s noch einen Absacker in der Bar

von Vensterklip nach de Houthopp 11.11

Mein Geburtstag, Barbara weckte mich mit zwei Geschenken und mit einer Kerze und wir frühstücken in der Scheune. Diesmal war das Frühstück nicht so besonders aber auch nicht schlecht, die Jungs gaben sich alle Mühe und gaben ihr Bestes.
Um 8:30 war Abfahrt zur längsten Etappe der gesamten Tour knapp 440 km. Wir fahren zunächst full Speed etwa 120km nach Lutzville auf Asphaltstraße zum Tanken, danach geht es wieder auf Schotter durch das Hardeveld.

Bei Kotzesrus machen wir einen Schlenker, rote Sandstraßen wechseln sich mit Wellblech ab, es wird einsam und durchweg fahren wir so zwischen 65-80km/h. Einige Gatter sind auf dem Weg zu durchfahren, kameradschaftlich hält der ein oder andere das Tor mal auf.Wallekraal wird auf den Straßenschildern schon lange angekündigt, auf dem Roadbook steht „und das ist Wallekraal „ 2 Häuser sind daneben skizziert. Wir sind schneller vorbei als wir dachten und durchqueren schon auf einsamen Schotterpisten das Namaqualand.
Dort biegen wir auch ab nach Soebatsfontein und erreichen die Minengebiete von De Beers. Wir fahren zum Tanken nach Komaggas, die einzige Tankstelle wird von anscheinend besoffenen Männern umlagert. Ein alter Mann sitzt auf der Treppe am Haus und beschimpft irgend jemand, vielleicht auch uns, ein anderer lallt uns an. Kinderspielen im Sand und kommen auch zu uns an die Motorräder, möchten uns ansehen. Offenbar hat die älteste Tochter den Tankdienst, sie macht ihre Sache gut und wir fahren dann durch den Ort zurück zur Hauptstraße, auf die Privatstraße der De Beers. Die Straße ist glatt gewalzt, ein glatter roter Belag liegt wie eine rote Asphaltschicht vor uns. Der Himmel zieht sich dunkel und diesig zu, bitte kein Regen – nicht hier, dann löst sich sicher der rote Lehm und die Piste ist richtig glatt.
Nach über 440km kommen wir in um 17:15 auf dem Gelände der Campingfarm „de Houthoop“ an.
Kleine Hütten auf einem großen Gelände, eine Werkstatt, ein Areal mit verschieden Vogelgehegen und ringsum nichts als ehemalige Diamantenminen von De Beers.
Ralf unternimmt einen weiteren Versuch den Schaden an Uwes Motorrad zu beheben, er kratzt das Kaltmetall ab und versucht den Riss hartzulöten, nachdem der Riss zu ist, schmiert er wieder Hartmetall auf. Am nächsten Morgen ist die Maschine wieder fahrbereit!
Das Abendessen ist draußen angerichtet, auf dem Feuer liegen halbe Langusten, daneben frischen Austern aus Walvis Bai. Die Langustensaison ist zwar noch nicht eröffnet, bzw. wir sind zu früh, aber ……. dazu wurde Salat und selbst gebackenes Brot gereicht. Ralf mahnt: esst nicht soviel Brot. Dann brachte Veronica zusammen mit vier Namas eine Pfanne von ca. 1m Durchmesser, gefüllt mit Muschel, Hakefisch, Brassen, Tiger-Garnelen und so weiter. Ein Wahnsinn. Die muß leer werden, war der Tenor von Ralf, sonst bekommt die nächste Gruppe nur noch die Hälfte. Es hat zwar nicht ganz geklappt aber für die nächste Gruppe ist der Abend gerettet. Das Essen war super gut und ich mag es garnicht weiter beschreiben, noch heute läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Zum Dessert gab es noch Kuchen mit Vanillesauce. – alles super lecker und viel zu viel.

Nach dem Essen habe ich noch eine Runde Schnaps auf meinen Geburtstag ausgegeben, konnte aber bei Veronica keine Geld dafür loswerden. Es war ein toller Tag mit einem super Ausklang, so werde ich gerne 50. In der Nacht hat es angefangen zu regnen und es tropfte auch an einer Stelle durch das Dach auf Barbaras Gesicht – aber es machte uns nichts aus, wenn das alles ist.

 

von de Houthopp über die Grenze 12.11

Es ist stark bewölkt, leichter Nieselregen und wir fahren wie immer um 9:00 Uhr los. Es geht zunächst über eine Farmroad bis zur R355. Eine ziemlich ausgewaschene Piste mit einigen unangenehmen Tiefsandlöchern, auf der R355 über festeren Schotter nach Port Nolloth. In dem kleinen Hafen legen nur Langustenfischer und Diamantensuchboote an, auch hier wird alles von de Beers überwacht. Zuerst wird das Motorrad betankt, anschließend wir in einem Café an der Hauptstraße. Lange bleiben wir bei Kaffee und Eis auf der Terrasse sitzen und schauen uns das Straßengeschehen an. Ein Engländer kommt mit einer baugleichen XT vorbei, hält an und unterhält sich lange mit Ian und Ralf über Veränderungen an der XT. Viele Einheimische gucken uns zweifelnd an und andere grinsen und wir hören ein „nice bikes“. Die 11 Motorräder sehen in Reihe aufgestellt ja auch recht imposant aus, so was kommt wohl nicht oft in dem kleinem Ort vor.

Ralf erklärt die geänderte Route, denn die geplante Route ist aufgrund starker Regenfälle in den letzten Monaten nicht befahrbar und wir fahren eine Variante.
Es geht über 180km auf Asphalt lange gerade aus, durch das Richtersveld, eine sehr karge Gegend mit dem Blick auf die Berge im Hintergrund. Highlight der Strecke ist der Anenous Pass (890m). Wir biegen bei Steinkopf links auf die N7 ab, die uns von der Hochebene 850m langsam in wärmere Gefilde auf 180m ü. NN. zur namibischen Grenze bei Noordoewer bringt. Je tiefer wir kommen, je wärmer wird es auch. Auf der Hochebene war es mit nur 16°C recht frisch, an der Grenze konnte ich immerhin schon 25°C vom Thermometer ablesen.

An der Grenze treffen wir uns alle wieder und wir holen uns die Passierzettel beim Grenzbeamten ab und durchlaufen die 3 Stationen Custom, Zoll und Polizei durch. Wir hatten Glück, die Aktion war sehr schnell erledigt, Ralf erzählte von deutlich längeren Prozeduren, wo jeder sein Gepäck auspacken bzw. vorzeigen musste. Auch der namibische Staatsakt war schnell erledigt, wir füllten das Formular aus und ich fragte mich ob die meine Schrift überhaupt lesen können, egal der Pass ist gestempelt.

Nach dem Tanken fahren wir auf Teer recht zügig weiter bis zu unserer Lodge, der Orange River Carbans Felix Unite. Wir wurden mit kalten Getränken wie dem üblichen Windhoek Lager, Orangensaft und Mix-Getränken empfangen, dazu werden Snacks wie Salzkräcker mit Muschel, Tomaten und Käse, Avocado-Mus und zusammengeklappt mit Tomate und Käse gefüllte Sandwich gereicht. Alles super lecker, die Tabletts waren ziemlich schnell leer.
Nachdem wir die Chalets bezogen haben geniessen wir den Nachmittag in der herrlichen Sonne am Fluss.
Abends wird es frisch, es Wind kommt auf während wir am Tisch sitzen und den Sonnenuntergang beobachten und auf das Essen warten. Es gibt Hühnerhälften auf portugiesischer Art. Es schmeckt absolut Klasse und die Jungs geben sich wirklich Mühe uns den Aufenthalt trotz der aufkommenden Kühle angenehm zu gestalten.
Normalerweise sind hier 40° und hier ist der heißeste Ort auf der Tour, erklärt uns Ralf, doch kaum einer glaubt ihm das.

von Nordoewer nach Lüderitz  13.11

Das Frühstück war mittelprächtig, die beiden Mädchen bereiten jedes Spiegelei und Rührei einzeln her und es dauert lange bis jeder versorgt ist. Brötchen kommen auf Anfrage von Ralf dann auch noch zum Vorschein. Ansonsten gab es wieder das Standardprogramm. Trotz allem fahren wir gut gestärkt pünktlich um 9:00 Uhr los. Entlang des Oranje River durch wunderschöne Landschaft. Die Schotterstraße ist gut befahrbar und die wenigen trockenen Flußdurchfahrten machen Spaß.
Am Ende der Schotterstraße erreichen wir Rosh Pinar und tanken die Motorräder wieder voll. Bei Rosh Pinar wurde ein großes Zinkvorkommen gefunden und die kleine Stadt wandelt sich in eine Boomtown. Die C13, eine für den Zinkabtransport sehr gut ausgebaute Asphaltstraße soll uns nun für 180km über das Huib-Hochplateau führen.16°C und ewig karge Gegend begleiten uns.

Man kann nicht sagen, dass es langweilig ist die ewig gerade Straße zu befahren, die Berge erscheinen immer in einem anderen Licht. In der kargen Wüste sehen wir immer wieder irgendwelche Tiere, meistens laufen Strauße herum.
Die Tour dauert, obwohl wir stetig mit 120km/h unterwegs sind, gefühlt ziemlich lange.
Endlich in Aus angekommen, treffen wir auf die anderen an der einzigen Tankstelle im Ort und im kilometerweiten Umland. Weiter geht’s zur Klein-Aus Vista Lodge, dort essen wir eine Kleinigkeit, ein leckeres Sandwich und trinken Kaffee. Gleichzeitig bewundern wir die Aussicht von der Veranda aus.

Dann fahren wir 120km auf der B4, eine gerade Asphaltstraße, nach Lüderitz. Die 120km zeigen uns eine einsame und unwirtliche Gegend. Ca. 20 km vor Lüderitz sind einige Sandverwehungen an der Straße aufgetürmt, der Wind bläst den feinen Wüstensand über die Straße. Die Sanddünen ragen bis an die Straße. Hier heißt es Visier runter, oder ein kostenloses „Peeling al la Sand“. Lüderitz ist eine Hafenstadt an der Lüderitzbucht und wurde nach dem Bremer Kaufmann Franz Adolf Eduard Lüderitz benannt. In der Stadt selber leben etwa 5.800 Menschen. Bei der Einfahrt sehen wir uns ins letzte Jahrhundert versetzt. Alte intakte Gebäude reihen sich aneinander.

Im Nesthotel das am Ortsrand von Lüderitz liegt werden wir wieder sehr nett empfangen und beziehen unserer Zimmer direkt am Wasser, der Lüderitz-Bucht. Das Wasser ist vom Fenster aus zum Greifen nah. Nach einer Dusche und einem Windhoek Lager gehen wir eine Runde durch den deutsch geprägten Ort spazieren. Über die Bismarckstraße und Kirchstraße zur evangelisch lutherischen Kirche, die auf dem Felsen den Ort überragt. Alle Läden haben schon ab 17:00 geschlossen und wir bummeln wieder zum Hotel, wo das Abendessen a la carte wartet.

von Lüderitz nach Helmeringhausen 14.11

Wir besuchen die seit 1954 gänzlich verlassene Diamantenmienenstadt Kolmanskuppe, eine Geisterstadt. Die Stadt war ein Boomtown nach Fund der ersten Diamanten, die durch Sieben des losen Sandes regelrecht geerntet wurden. Die Stadt hatte alles, eine Stadthalle mit Theater, Kegelbahn, Krankenhaus mit Röntgengeräte, Eismaschine und Kühlhaus für Fleisch, Geschäfte wie Fleischer und Kolonialwaren. Die Röntgengeräte wurden überwiegend genutzt, um den Diamantenschmuggel zu unterbinden. Einige Arbeiter hatten sich die Diamanten unter der Haut eingenäht oder verschluckt, diese wurden kontinuierlich untersucht und gestellt. Wir hatten eine angenehme knapp einstündige Führung durch die Geisterstadt.

Dann geht es weiter, die 110km Asphaltstrecke zurück Richtung Aus. Kurz vorher fuhren wir links ab, um die Wildpferde zu sehen, die sich an einem künstlichen Wasserloch erfrischen. Die Wildpferde sollen Nachfahren der Armeepferde sein, die während der Kolonialzeit per Schiff aus Deutschland angeliefert wurden. Die Pferde wurden in der Nähe der Küste ins Wasser gejagt, um dann an Land wieder eingefangen zu werden. Die Wildpferde sollen entlaufenen Pferden entstammen, diese Pferde haben die Fähigkeit entwickelt eine große Zeitspanne ohne Wasser auszukommen.. Wir sahen nur wenige Pferde und einige Strauße am Wasser. Wieder zurück auf der asphaltierten Straße geht es zügig nach Aus um den Tank der Motorräder wieder zu füllen.

Nachkurzer Pause nehmen wir die C13 Richtung Helmeringhausen. Es ist eine angenehm breite Schotterstraße die wir teilweise mit über 100km/h befahren und bewundern die Gegend. In Fahrtrichtung sehen wir ein Stück entfernt die Tirasberge.
Dann biegen wir auf die Farmroad D425, mit teilweise ausgewaschenen Mulden, teilweise planiert. Einige Passagen sind richtig sandig und so mussten wir uns durch 20-30m langen Tiefsandpassagen wühlen. Arsch nach hinten und Gas, nur so meistert man den tiefen Sand, bei um die 30°C ist es schon mühsam. Schließlich erreichen wir die sandige C14, die trotz der wenigen Flussquerungen auch gut zu fahren ist.
In Helmeringhausen angekommen, tanken wir zunächst voll und kehren in das offenbar frisch renovierte Helmeringhausen-Hotel ein. Nachdem unsere Zimmer bezogen sind, springen wir in den Pool. Während des Abendessens gehen die Blicke immer wieder gen Himmel, es baut sich ein Sternenhimmel auf, den wir in dieser Form noch nie gesehen haben, einfach traumhaft. Joachim erklärt einige Sternenbilder und erkennt auch einige Planeten. Später erscheint der Vollmond, wir erkennen fast jede Kontur des Mondes.

 

von Helmeringhausen in die Namib 15.11

Bis Betta befahren wir eine super Sandpiste, schön fest und wir knallen mit über 100km/h über die Piste, in Betta fahren wir gerade aus, an der Tankstelle vorbei und besuchen das Schloss Duwisib in etwa 20km Entfernung. Der deutsche Adlige Hans Heinrich von Wolf hat sich mit dem Geld seiner amerikanischen Frau ein Schloss gebaut. Leider konnte er nur wenige Jahre dort wohnen, weil er in den 1.Weltkrieg ziehen musste und fiel. Wir treffen uns im Café und genießen den Kaffee und ein Stück Apfelkuchen im Schatten. Am Gatter balzt ein Strauß, den wir aus der Nähe beobachten.

Dann ging es zurück nach Betta zum Tanken und weiter auf die C27 entlang des Naturschutzgebiet Namib-Rand und damit der Grenze zwischen Namib-Wüste und Hochland. Westwärts sehen wir entfernt die roten Dünen der Namib und ostwärts die bizarren Naukluft- und Tirasberge. Teilweise ist die Schotterpiste recht weich und tief, die Motorräder eiern ganz ordentlich über die Straße. In Sesriem tanken wir noch mal die Motorräder auf. Wir treffen Felix und Johannes und erfrischen uns mit einer kalten Coca Cola unter einem schattenspendendem Baum.

Nur noch 20 Minuten bis zur Desert Homestead Lodge und wir fahren so schnell es geht die letzten 30km über die D826 und ein Stück Sandpiste C19. Wir werden mit einem Lächeln und kühlen Getränken an der Lodge empfangen. Die Gepäckstücke werden zu den ganz toll eingerichteten Chalets gebracht und wir genießen mal wieder die Erfrischung am Pool.

Heute sollen es 43°C warm gewesen sein, umso mehr sind wir überrascht, dass es uns gar nicht so heiß war. Klar die weiche Schotterstrecke war schon anstrengend und wir waren auch geschwitzt aber mit den heißen Temperaturen hatten wir nicht gerechnet. Wir genießen den Sonnenuntergang in der Wüste, und sind fasziniert von den in jeder Minute wechselnden Farben und schießen viele Fotos.

Der Blick in die Wüste ist gigantisch, die Farbspiele an den Bergen großartig. Nach Sonnenuntergang wird das Abendmenü serviert und nachdem das Kudusteak verspeist wurde kommen die Bediensteten aus dem Haus und singen und tanzen. Sie singen und trommeln mit viel Spaß über eine halbe Stunde lang und erfreuen die Gäste damit sehr.

von Desert Homestead nach Windhoek 16.11

Am nächsten Morgen stehen einige Frauen bei den Motorräder und wollen mit uns fotografiert werden. Selbstverständlich machen wir mit und wir erkennen wieder viel Gastfreundlichkeit und Freude.
Unsere letzte Etappe der Reise führt uns zunächst über eine gut befahrbare Sandpiste nach Solitaire. Der Ort, der es auf der zu Landkarte einen ansehnlichen Punkt gebracht hatte, besteht nur aus 4-5 Häusern, eine Tankstelle und einem Café. Am Eingangsbereich des Ortes stehen viele alte Autowracks, im Vorgarten des Cafés steht eine XS1100.

Wir machen einen Zwischenstop zum Tanken sowie zum Kaffee und leckeren Apfelkuchen. Einige sind schon wieder losgefahren, wir genießen aber noch den Kaffee und wollen den letzten Tag einfach ruhig genießen. Wir fahren die D1275 entlang der Rantberge zum Spreetshoogte Pass. Es ist eine karge Gegend und der Anstieg zum Pass ist sehr steil, die XTs quälen sich hoch. Vom höchsten Punkt haben wir einen imposanten Ausblick über die Weite der zurückliegenden Namibwüste. Das Foto auf dem Pass ist selbstverständlich.

Hinter Nauchas biegen wir links ab und erreichen die C26. Die Landschaft wird immer grüner und irgendwann steht auf dem Roadbook „ab hier Asphalt“ und es stimmte. Leider! Wir fahren nach Windhoek rein und tanken, die Jungs winken uns so eifrig an die Tanksäule, dass wir uns gar nicht entscheiden können welche Tanksäule wir nun anfahren sollen.
Wir fahren zur 15km entfernten Windhoek Mountain Lodge, dem Sitz von Gravel Travel.

Die Einfahrt zur Lodge bietet noch mal allerfeinsten Schotter, der Weg macht dem Firmennamen alle Ehre. Wir werden von Ute und Volker mit Windhoek Lager begrüßt und kühlen uns zunächst im Pool ab und genießen auch die vorbereiteten Snacks. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen haben räumten wir unsere Sachen zusammen, reinigen Rucksack und einige andere Kleidungsstücker unter der Dusche. Ian stellt sich praktischerweise direkt mit dem gesamten Motorradanzug unter die Dusche und zieht sich erst draußen aus. Das warme trockene Klima lässt die Klamotten schnell trockenen.

Am Abend gibt es Bushman-Fondue, Kudu Fleisch in heißem Öl gegart, dazu leckere Salate und natürlich Windhoek Lager.
Ralf hat zwischenzeitlich seine Fotos geordnet und zeigt sie auf dem Bildschirm in der Bar. Wir saßen nochlange in der Bar und nahmen langsam Abschied von der schönen Tour.
Das war auch gleichzeitig meine letzte gemeinsame Tour mit meinen Stiefeln, ich ließ meine Stiefel, die mir 12 Jahre lang treu waren zurück.

 

und wir fahren weiter:

von Windhoek zum Waterberg Plateau 17.-18.11

Nach dem Frühstück hieß es Abschied nehmen von der Gruppe, von Frauke und Ralf, von Ute und Volker und von der Gravel-Travel-Lodge. Volker bringt uns zur Europcar-Vermietung nach Klein-Windhoek und wir starten den 2. Teil – unsere Autofahrt zum Etosha-Nationalpark. Es fällt uns schwer den Wechsel vom Motorrad zum Auto zu akzeptieren und es fällt uns schwer die inzwischen liebgewonnenen gewohnten morgendlichen Rituale jetzt nicht mehr zu erfahren.
Zunächst fahren wir zum Waterberg Plateau, dem zerklüftete Waterberg Massiv. Der Weg führt uns über Okahandja, wo wir den Holzschnitzermarkt besuchen. Die Jungs sind uns zu aufdringlich und wir beeilen uns weiter zu kommen.

In der Waterberg Wilderness Lodge angekommen genießen wir einfach die Ruhe, die Stimmen der Tiere am Rand der Lodge.
Es ist alles durchorganisiert und irgendwie missfällt uns das von Anfang an. Dennoch erholen wir uns gut beim Game-Drive, wo wir die auf der Farm lebenden Tiere wie Giraffen, Gnus, Zebras, Antilopen und nicht zuletzt die Rhinos sehen. Auch die Ruhe am Pool kann sehr erholsam sein- und bringt Zeit um über die Tage mit dem Motorrad gemeinsam nachzudenken.
Wir bleiben hier 2 Tage.

von Waterberg Plateau zum Etosha 19.11

Wir fahren weiter zur Ethosha Aoba Lodge weiterfahren, die in einem 36.000ha großem privaten Naturschutzgebiet liegt. In der wunderschön gelegenen Lodge werden wir freundlich mit einem kühlen Drink empfangen. Wir beziehen das Challet und ruhen uns einwenig aus.
Auch hier wird ein Sundown-Gamedrive angeboten, wo Tiere in freier Wildbahn zu sehen sind. Der Sonnenuntergang ist herrlich. Am Abend genießen wir die sehr freundliche Atmosphäre beim Abendessen. Wir lernen hier auch Patricia kennen, die alleine unterwegs ist und sich recht gut auskennt.

Etosha-Nationalpark 20.-21.11

Am nächsten Tag fahren wir durch den Etosha-Park, zunächst müssen wir das Permit für 2 Tage kaufen. An vielen Stellen stehen Autos, wir halten dann auch und können wegen der geringen Bauhöhe des Toyota Yaris meistens nur in die Büsche sehen, doch wir erspähen schließlich doch noch Löwen und Elefanten auf der Straße sowie eine Menge an Strauße, Zebras und Gnus, sowie Springböcke.
Einen Abstecher zur Etosha Pfanne muss auch sein. Dort stehe ich ganz alleine, keine Seele weit und breit am Rand der 6200m² großen Lehmpfanne, die durch tektonische Aktivitäten vor ca. 4 Millionen Jahren entstand..

Als wir am späten Nachmittag im Okaukuejo Restcamp ankommen, sind wir ein wenig von dem staatlichen Camp enttäuscht, hier sind nun die Massen untergebracht. Die Ruhe privater Lodges ist hier nicht zu finden. Dennoch ist der Service recht gut.
Wir bleiben hier 2 Tage lang und genießen nach dem Abendessen, dass sehr gut ist, die Ruhe am beleuchteten Wasserloch. Leider sind die Tiere recht zögerlich, weil sie ja zu dieser Zeit überall genügend Wasser finden und den Touri-Rummel nicht benötigen. Dennoch kommen zwei Spitzmaulnashörner und einige Giraffen an das Wasserloch. Am nächsten Tag machen wir noch mal eine Runde durch den Park, fahren einige Wasserlöcher an und finden alle Tiere, die wir zu sehen wünschten.

zur Mount Etjo Lodge 23.11

Unser Tour führt uns weiter zur Mount Etjo Safari Lodge, die sich im Herzen des Okonjati Wildreservats befindet. Sie ist eines der ersten Privatreservate in Namibia und wurde von dem weltberühmten Naturschützer Jan Oelofse gegründet.

Am späten Nachmittag wird auch hier ein Gamedrive angeboten. Wir machen gerne mit und sind auch gleichzeitig über die Art des Tourismus entsetzt. Offenbar werden hier Tier „angesiedelt“ um sie dem Touristen auf einfache Weise zu präsentieren. Der Wagen fährt gefüllt mit überwiegend alten Leuten durch die Landschaft der großen Farm. Wir bekommen verschiedene Antilopenarten , Zebras, Giraffen und Gnus zu sehen . Irgendwann treffen wir auf den Höhepunkt – die Nasshörner. Die insgesamt drei Fahrzeuge umkreisen die Gruppe von 7 Nashörner und wir die Touristen können fotografieren.

In der Ferne entwickelt sich ein gewaltiges Gewitter und wir fahren zurück zu Lodge. Gott sei Dank kommt der Regen nicht über der Lodge herunter, trotzdem wird drinnen gegessen. Das Abendessen ist ein besonderes Erlebnis, der Rundbau ist wunderschön eingerichtet, leicht schummriges Licht und leise Musik. Das Kudu- und Oryxfleisch ist gegrillt, dazu gibt es lecker Salat und Kürbis. Als krönenden Abschluss gibt es noch ein Eis und Gesang der Bediensteten. Wir können die Bremer Touristen nicht verstehen, die da wegen der Dunkelheit und „miefigen“ Geruchs zu meckern beginnen aber Gott sei Dank den Saal recht zeitig verlassen.
Wir sitzen noch lange im Garten und genießen die Wärme von Namibia. Morgen geht der Flieger zurück nach Hause.

Es heißt packen alles verstauen und los fahren Richtung Windhoek. Leider haben die starken Regenfälle in der Nacht die Straße etwas „matschig“ gemacht. Bei zwei Wasserdurchfahrten müssen wir erstmal untersuchen, wo wir überhaupt durchkommen, mit Vollgas fahre ich durch die Brühe und bleibe nicht stecken. Der Unterboden des Autos ist auch für die Sanddurchfahrten stabil genug. Es knallt ganz schön laut als wir die Sanddurchfahrten auch mit viel Schwung nehmen. Da hängen zu bleiben ist nicht witzig.
Als wir die Asphaltstraße nach ca. 60 km erreichen, müssen wir das erste mal auf der Reise zugeben, „Gott sei Dank, endlich Asphalt“. Mit den Mopeds wäre uns diese Aussage nie über die Lippen gekommen.

Mit einem Zwischenstopp beim Kunsthandwerkermarkt in Okahandja geht es zurück nach Windhoek. Es bleiben noch ein paar Stunden bis wir zum Flughafen müssen, und so genießen wir noch einen Kaffee im „Zoo-Café“, erstehen noch ein paar Mitbringsel und fahren zum Flughafen. Das Auto abgeben dauert nicht mal 15 Minuten, obwohl es alle als eine „echt afrikanische Angelegenheit“ bezeichnet hatten. So sitzen wir wieder viel zu lange am Flughafen und „warten“ auf die Heimreise. Bei ca. 25° C gings um 20:30 Uhr Richtung Frankfurt/Main wo wir um 5:30 Uhr bei 0°C und Schnee landeten. Wir sind wieder in Deutschland.

 

 

 

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