BuGonTour
Slowenien-Kroatien-Friaul

Da wegen Corona fast alle europäischen Länder als Hochrisikogebiete gilt, entscheiden wir uns spontan für den Trip nach Slowenien und Kroatien. Die Berge in Slowenien / Friaul waren schon mal ein Ziel  und ein wenig Sonne in Kroatien kann ja auch nicht schaden. Ich hatte das Buch „Die schönsten Motorradtouren Kroatien“ von Hans-Michael Engelke besorgt und hatte so meine Ideen in die Planung gebracht. Zuerst Kroatien oder zuerst Slowenien – das war das Los.

27.08.21 Anreise

Der Anhänger mit den Motorrädern hängt am Ducato und wir fahren über die B4 Richtung Autobahn 2 – die Ostseite ist deutlich besser zu fahren als der Strecke über die A7. Die Autobahnfahrerei ist auch mit dem Wohnmobil langweilig, aber es ist einfach weniger anstrengend als mit dem Motorrad – es ist schon komfortabler.
In Weyarn, zwischen München und Rosenheim nehmen wir den Campingplatz Seehamer See , der ist nicht komfortabel aber liegt verkehrsgünstig. Im Ort finden wir sogar einen Gasthof mit einer uralten Ausstattung, der alte Wirt serviert in aller Ruhe Bier und das Schnitzel mit Salat. Gut gestärkt gehen wir zurück zum Campingplatz und gehen früh schlafen.

28.08.21 weiter nach Slowenien

Es regnet die ganze Nach, wir stehen aber auf festem Grund und wir können ohne Probleme den Platz verlassen.
Die Wetteraussicht für Slowenien ist nicht gut und wir entscheiden und nach Kroatien durchzufahren. Bis Rosenheim gießt es und der Dauerregen hält an. Wir stehen voll im unendlichen Stau. Für die Grenzübergänge von Österreich nach Slowenien werden 3 Stunden Wartezeit angesagt, von Slowenien nach Kroatien nochmal 1,5 Stunden dazu. Kurz entschlossen fahren wir doch vor Villach ab und nehmen die Landstraße kurz vor Villach. Es gibt keine Kontrollen an der Grenze zu Italien. Wir rollen durch Tarvisio und biegen am Lago del Predil auf die kurvige Passstraße Richtung Slowenien ab.

Auch hier am Grenzübergang gibt es keine Kontrollen. Der Camper zieht den Anhänger an den steilen Passagen sauber hoch, mal kurz runterschalten und weiter geht´s.

In Bovec angekommen suchen wir unseren Campingplatz Camp Liza und können noch einen Platz unter den Bäumen ergattern. Der Platz ist extremvoll, doch wir akzeptieren den Stellplatz. Für die insgesamt 350km haben wir fast 8 Stunden gebraucht. Wir richten unseren Platz ein und gehen kurz an den Fluss Soca und ruhen uns später beim Bier im Auto aus.

29.08.21 die alten Forts zu Fuß

heute geht’s wandern, die müden Knochen müssen von der zweitägigen Fahrerei wieder wach werden. Vom Camp Liza Bovec  gehen wir über den Wanderweg nach Bovec und dann entlang eines Panoramaweges zum Teil durch Wald und Geröllfelder, vorbei an Bauernhöfen. Es geht auf und ab und als wir nach brutalem Abstieg beim Fort Hermann ankommen brennen meine von Arthrose geschunden Knie extrem.

Das Fort Hermann ist Kärntner Festung und wurde während der österreichisch-ungarischen Monarchie zwischen 1897 und 1900 erbaut. Im Ersten Weltkrieg wurde es durch Österreich genutzt und durch den Beschuss Italiens schwer beschädigt. Die italienischen Angreifer versuchten an dieser Front jahrelang erfolglos, nach Österreich vorzudringen. Heute sind die Ruinen dieser Militäranlage noch erhalten, jedoch schwer geschädigt.

Nach kurzem Verschnaufen gehen wir weiter zum Fort Kruze. welches schon im 15. Jahrhundert über der Koritnica-Schlucht erbaut und später mit Felsen und Beton ergänzt wurde. Heute beherbergt die Festung ein kleines Museum. Wir gehen nur in den Innenhof, da uns das Thema der italienischen-österreichischen Kriege nicht wirklich interessiert. Entlang des Flusses gehen wir zurück zum Camp und sind ziemlich erschöpft, um nochmal den Weg nach Bovec zu gehen.

Bovec ist das Touri-Zentrum im Tal der klaren Bergflüsse Soča und Koritnica. Hier wird einiges an Aktivitäten wie Rafting oder Kajaktouren angeboten. Immer wieder fahren Defender mit Kajak und Raftingbooten durch den Ort, holen Leute ab und laden sie aus. Es gibt zig Läden im Zentrum.
Wir suchen uns ein kleines Restaurant und essen feine Spezialitäten aus der Region, dazu lecker Bier.

30.08.21 Ruhe wegen des Wetters

Heute soll es ab 11:00 regnen und wir machen einfach Pause, genießen die Ruhe auf dem fast menschenleeren Campingplatz. Hier sind überwiegend Wanderer, Rafter und Kajakfans sowie Mountainbike-Fahrern von der harten Sorte. Wir passen mit unseren Motorrädern kaum hier her. Wir gehen nochmal in den Ort und bummeln ein wenig umher, trinken einen Kaffee und dazu gibts ein Stück Kuchen für mich und Barbara nimmt den Obstpudding.

Am Abend gehen wir wieder in die City  und genießen wieder das Essen eines örtlichen Restaurants.

31.08.21 Vrsic und Predil

Nach dem Regen ist vor dem Regen und wir nutzen die Regenpause für eine Runde über den Vrsic-Sattel. Es ist der höchste für den allgemeinen Straßenverkehr befahrbare Pass in Slowenien und verbindet  Kranjska Gora und dem Dorf Trenta im Soča-Tal. Wir fahren die 206 Richtung Kranjska Gora und halten an den Soca Trögen an, der Fluss hat hier enge Schluchten in den Felsen geschnitten und rauscht nun durch die Spalten.

Die vielen Autos und Wohnmobile nerven schon, aber es gibt immer die Möglichkeit auf der engen Straße zu überholen. Ein Holländer fliegt mit seinem Wohnanhänger um die Kurven und macht es uns schwer zu überholen. Dort wo es möglich wäre, fährt er in der Mitte. Die Passhöhe ist voll mit Autos, Wohnmobilen. Und hier treffen wir endlich mal Motorradfahrer. Die Aussicht ist genial und wir genießen auch mal die Sonne.
und für uns geht’s runter nach Kranjska Gora. Nach kurzer Pause fahren wir hoch zum Wurzenpass, doch die Grenzer lassen uns aber nicht durch. „Rauf und runter und das nur aus Spaß“ haben sie nicht verstanden und verweigern die „Ausreise“.

Dann fahren wir eben weiter nach Tarvisio, halten kurz an der Shopping-Meile, doch es gibt nichts Besonderes. Es geht weiter zum Predil-Pass, den wir ja schon mit dem Camper bezwungen hatten. Mit dem Motorrad ist er aber deutlich interessanter. Der ruhige Grenzpass zwischen Friaul und Slowenien hatte Jahrhunderte lang vor allem strategische Bedeutung und bringt heute für Motorradfahrer den reinen Fahrspaß.

Und dann das Highlight: der Mangart. Die vom Predilpass abzweigende, mautpflichtige Mangartstrasse führt zum höchsten legal anfahrbaren Punkt der Julischen Alpen, der Lahnscharte. Die Stichstraße ist mautpflichtig, 10€/Motorrad. Die freundliche Frau sagt uns, dass das letzte Stück wegen Steinschlag gesperrt sei. Die Straße ist schon recht eng und die Kurve um die Felsen fahren wir vorsichtig. Wenn Pkw begegnen, ist es schon recht eng. Wir stehen oben und genießen die Aussicht, als es anfängt zu regnen. Wir treten die Abfahrt an und stellen fest, dass es unten im Tal in Strömen gießt.

Am Abend gehen wir in Bovec wieder lecker essen und gönnen uns einen Absacker.

 

01.09.21 auf nach Pag

Wir hatten abends noch alles zusammengepackt, die Motorräder verladen und so konnten wir bei milden Temperaturen Richtung Kroatien fahren. Ziel ist die Insel Pag, die wir mit der Fähre erreichen wollen. Es ist deutlich wärmer als in Slowenien und die Sonne scheint kräftig. Wir stellen uns an der Schlange an, ich warte im Bus, während Barbara die Tickets besorgt.
Wir sind nun auf der Insel Pag und genießen die Wärme, während wir in der langen Autoschlange Richtung Novalja fahren, von dort geht´s noch einige Kilometer in die Einsamkeit. Wir haben uns den Campingplatz Kanic ausgesucht und erhalten noch einen Platz. Ziemlich weit oben auf der obersten Terrasse stehen wir nun, etwas enttäuscht vom Platz. Doch die Enttäuschung weicht schnell, denn wir merken, dass wir einen sehr ruhigen Platz erwischt haben.

02.09.21 nix tun und Chillen

Heute Morgen konnten wir schon vor dem Frühstück im Meer baden und wir werden nur Chillen und Baden. Die Bucht am Platz ist dafür super geeignet. Wir halten auch lange durch, nichts zu tun, etwas lesen, etwas schlafen, baden gehen und wieder sitzen.

Doch dann sind wir doch nochmal los, zunächst nach Lun, ein kleiner Fischerort am Nord-westlichen Ende der Insel. Zwischendurch mal kleine Schlenker auf Schotter.
Dann fahren wir durch Novalja nach Pag, die Hauptverkehrstrasse ist gut ausgebaut und eher langweilig, da bei jeder Kurve eine massive Geschwindigkeitsbegrenzung vorgegeben ist. Von Pag fahren wir auf der anderen Seite zurück. Die enge Straße wird zur Schotterstraße und das bereitet uns natürlich Freude.

 

03.09.21 Velebit und Indianer

Wir verlassen um 9:30 den Campingplatz, um die Fähre um 10:30 zu erwischen. Das hat aber leider nicht geklappt, da wir zu langsam waren. Wir haben sie aber noch abfahren sehen, also heißt es abwarten bis 12:00 Uhr. Von Prizna nehmen wir die einzig mögliche Straße „Jadranska Magistrale“ bis Karlobag und biegen auf die 25, eine gut ausgebaute Straße mit einigen Serpentinen und schönen Kurven. Nachteil ist hier wieder einmal die Geschwindigkeitsbegrenzungen vor jeder schönen Kurve und Kehre. Aber dafür ist die Aussicht auf Pag fantastisch.

In der Hochebene ist alles grün und wir kommen in das Dorf Smiljan, wo sich das Nikola-Tesla-Gedenkmuseum befindet. Nikola Tesla wurde als viertes von fünf Kindern serbischstämmiger Eltern in Smiljan geboren und war Erfinder, Physiker und Elektroingenieur. Ihm zu Ehren wurde die SI-Einheit der magnetischen Flussdichte in den 60er Jahren Tesla genannt. Der Eintritt zur Gedächtnisstätte kostet 6,50€, das sparen wir uns für einen Kaffee.

Wir fahren aber weiter nach Gospitsch und machen in einer Bar kurz Pause, bevor wir auf der 50 durch leicht hügelige Landschaft fahren. Bei Sveti Rok biegen wir auf die kleine Straße 547. Landschaftlich ist es wunderschön und wir kommen mit geringer Steigung immer höher, nach 2km fängt der Schotter an. Teilweise ist er recht aufgewühlt, aber dennoch gut zu fahren. Wir überholen einige Pkws und uns kommt auch ein tiefergelegter Sportwagen entgegen, dann kann’s nicht schlimm werden. Auf der Passhöhe Mali Alan halten aufgrund der herzlichen Aussicht an.

Der weiße Skoda, den wir kurz vorher überholten hält an und der Mann erzählt, dass wir bitte die Straße nicht verlassen sollten, es sei noch einiges vermint und gefährlich. Wir befolgen seinen Rat und fahren weiter in das berühmte „Apachenland“. Am Tulove Grede wurde unter anderem Szenen aus „Unter Geiern“ gedreht.  Im Velebit-Gebirge befinden sich zahlreiche Orte, an denen die Winnetou-Filme aus den 1960er Jahren gedreht wurden, wie hier am Tulove Grede unvergessliche Momentaufnahmen entstanden. Am Wegesrand finden wir auch die Gedenktafel und wir bleiben selbstverständlich stehen – das war der Traum unserer Jugend.

Als wir die Asphaltstraße erreichen wird es langweilig und die Tour muss nun auch die 100km mehr oder minder gerade Strecke mit zig Geschwindigkeitsbegrenzungen beinhalten.
Die Fahrt über die Insel ist eher als langweilig zu bezeichnen, sodass die Fähre sich mit dem Motorrad immer lohnt. Man muss sich nur vorher über die Abfahrzeiten erkundigen, um die öde Strecke über die lange Insel zu vermeiden. Wir sind am Ende auch recht müde und gehen nach dem Essen auch bald in die Falle.

04.09.21 wieder nix tun

Heute gönnen wir uns einen Tag Nichts tun. Einfach rumdösen, Baden und rumdösen, etwas Lesen. Wir genießen diesen Gammeltag. Am Nachbarplatz hat ein Mann eine Telefonkonferenz, „mobile working“, wir hören nicht wirklich hin, merken aber, dass er im Gegensatz zu uns recht unentspannt ist.

Später verladen wir die Motorräder und verpacken alles, damit wir unseren Standort wechseln können. Ein kleiner Fußmarsch bringt uns am Abend zum Konoba Stari Mlin. Die Tische stehen im Schatten unter Olivenbäumen und wir genießen das leckere Abendessen und das Bier. Den Weg zurück legen wir bei absoluter Dunkelheit zurück, wir können die Sterne beobachten, kein Licht weit und breit.

 

05.09.21 auf nach Krk

Wir fahren früh los und nehmen den Umweg über die Insel in Kauf. Als wir die Abbiegung auf der Jadranska Magistrale bei Prizna zur Fähre sehen, merken wir dass sich der Umweg wirklich nicht lohnt. Wir fahren entlang der Jadranska Magistrale bis zur Abbiegung zur Insel Krk. Wir können ohne großen Stau durchfahren und kommen in Punat auf dem Camp Pia gegen 17:00 Uhr an. Die Strecke hat sich doch ganz schon gezogen und wir haben wieder Glück einen Platz zu bekommen. Nach dem „uns Einrichten“ geht´s zunächst ins Wasser – der Strand besteht aus einem wenig einladenden Betonstrand.

Am Abend gehen wir entlang der Promenade in die Ortsmitte – hier gibt es leckeren Fisch und an der Strandbar noch ein Bier zum Abschluss.

06.09.21 die Insel Krk

Wir quälen uns auf der schmalen Straße hinter eine Reihe von Autos und Wohnmobilen in Richtung Stara Baska. Am Ende sehen wir auch warum die Straße so voll ist. Ein wunderschöner Strand ist von der Straße aus zu sehen und an den Straßenrändern suchen die Autos Parklücken, um sich dann am Strand in der Sonne auszubreiten und zu braten.
Wir fahren durch das enge Dorf Stara Baska runter zum Hafen. Nach kurzer Pause fahren wir die Straße zurück bis Punat und dann weiter nach Baska. Ein paar Verkaufsstände sind am Straßenrand aufgebaut, Honig, Olivenöl und ab und zu Paprika und Tomaten sind im Angebot. Meine Suche nach Feigenmarmelade bleibt erfolglos. Unten am Hafen halten wir kurz, schauen uns um aber die Fähre nach Rab legt hier nicht mehr an.
Wir fahren dann wieder zurück und biegen nach Vrbnik ab. Enge Gassen und wenige Parkplätze erschweren uns den Gang in den Ortskern. An einem Café stellen wir die Motorräder auf gelber Markierung ab und trinken dort einen Cappuccino. Ein Motorradpaar kommt verschwitzt aus dem Zentrum zurück und setzen sich an den Nachbartisch. Wir weigern uns in den Motorradklamotten hochzustiefeln und fahren Richtung Dobrinj. In Cizici findet Barbara den Strand genial zum Baden, da dort auch eine Dusche installiert ist, kann ich mich nicht herausreden und wir gehen schwimmen. Es tut ja auch mal gut.

Eine kleine Straße führt weiter gen Norden, vorbei an Rudine führt sie uns zu der Höhle Biserujka. Die Frau am Stand vor dem Schlagbaum erzählt, die Höhle sei 110m lang aber mit Motorradsachen wäre es zu schwer – Wir sind schnell überredet und fahren weiter und landen nahe Omisalj auf die vielbefahrene 102. Bei Malinska fahren wir ab und durchfahren einige Dörfer. Wir halten an einem Bistro an und wollen mal eine Kleinigkeit essen. Der Kellner präsentiert uns die Karte und wir bestellen wir dann doch zwei Portionen Spanferkel mit Salat und Bratkartoffeln. Das ist nix für Leute, die kein Fett mögen oder die ihren Tiere Namen geben. Das Fleisch ist echt lecker, leicht salzig. Die Rechnung fällt recht gering aus und wir wundern uns über die kleine Rechnung, aber der Kellner hat alles richtig gerechnet.
Auf der 104 begleiten uns wieder einige Pkws und Wohnmobile zum Fähre Anleger, von hier gehen die Fähren nach Cres und RAB. Wir schauen uns die Abfahrzeiten an und überlegen Cres als nächste Insel anzusteuern.
Auf der kurvigen Straße nach Krk und weiter nach Punat überlegen wir uns als nächstes die Stadt Krk am folgenden Tag anzusehen.

 

07.09.21 die Stadt Krk

Wir warten mit einigen Leuten auf den Bus. Er fährt pünktlich vor, es besteht Maskenpflicht im Bus und wir ziehen diese auch zügig auf. Neben uns hat die Frau einen kleinen Hund im Rucksack versteckt, der kleine knurrt zwischen durch, die Frau streichelt ihn dann liebevoll und die Welt ist wieder in Ordnung.

Krk ist das kulturelle Zentrum der Insel. Von der belebten Uferpromenade Riva gelangen wir durch das mittelalterliche Stadttor in das 2000 Jahre alte, von Stadtmauern umgebene urbane Stadtzentrum. Geschäfte, Boutiquen, Cafes und Restaurants sind in den engen Gassen aneinandergereiht. Der Belag ist extrem glatt und rutschig und ich lege mich mit meinen Latschen auch fast mal hin.
Wir schauen uns die alte Festung der Frankopaner an und bewundern in der Altstadt den Glockenturm der Kathedrale. Im Schatten der Bäume am Kamplin Square machen wir Pause und gehen langsam wieder zurück zum Bus.

Nach der Rückkehr verladen wir noch die Motorräder, denn am nächsten Tag geht´s nach Istrien. Auch diesen Tag beenden wir wieder mit einem leckeren Abendesse – diesmal ein anderer Fisch – und Bier an der Promenade.

8.09.21 wir fahren nach Vrsar – Istrien

Recht früh können wir starten, die Brücke ist wieder ohne Probleme zu überfahren – hier herrscht häufig Stau – wir fahren an Rijeka vorbei und unser Ziel ist die Kleinstadt Vrsar, die direkt am Limski Kanal auf Istrien liegt. Leider haben wir am ersten Campingplatz Pech und werden abgewiesen, vor dem zweiten Campingplatz ist eine Schlange von ca. 10 Wohnmobilen – wir sehen schon schwarz aber finden dann beim Campsite Valkanela einen Platz.

Die Campingplätze sind alle riesig und die Strände voll touristisch erschlossen. Aber auch hier haben wir Glück und haben einen relativ ruhigen Stellplatz gefunden und am Strand verläuft man sich. Das Baden macht uns auch hier jeden Morgen Spaß – der Weg ist zwar weit aber die Abkühlung tut schon gut.

 

09.09.21 in den Süden nach Pula

Erst spät gegen elf starten wir mit den Motorrädern Richtung Limsky Kanal, der weder Fjord noch Kanal ist, dennoch hat er seinen Reiz und wir biegen in die Stichstraße ein und bleiben am kleinen Hafen stehen. Von hier gehen Touri-Fahrten los, ein Restaurant lädt zum Essen ein.
Wir wollen aber weiter zur Kirche des Heiligen Blasius in Vadnjan. Dort liegen 3 Heilige, die im 12. -15. Jahrhundert gestorben sind aber nicht verwesen, dieses Wunder wollten wir uns ansehen. Am Eingang steht ein Schild, dass Besucher mit Shorts und Tops nicht erwünscht sind. Wir erfüllen dieser Forderung und setzen auch noch die Maske auf. Vielen anderen interessiert das überhaupt nicht.

Die Kirche ist sehr schön, fotografieren aber unerwünscht. Wir gehen zum Eingang der Reliquiensammlung, werden aber von einem Priester gestoppt, weil der Zugang geschlossen sei und er für knapp zwei Stunden in ein Meeting muss, ich nenne es mal Mittagspause. So lange wollen wir in dem sehr schönen Ort, der absolut italienischen Charakter hat, nicht in unseren Klamotten bleiben und fahren weiter nach Pula.
Das römische Amphitheater Pula ist das sechstgrößte Amphitheater der Antike und wir finden direkt davor einen Parkplatz für Motorräder- auch typisch Italien.
Nach dem Fotostopp fahren wir zur Halbinsel Kamenjak, hier herrscht schon heftiger Verkehr und es macht nicht wirklich Spaß. Bald müssen wir eh an einer Schranke halten und den Rückweg antreten, den versüßen wir uns mit einer kleinen Abkürzung auf Schotter- zum Leidwesen einiger Radfahrer, die sich aufgrund unserer Staubfahnen belästigt fühlen.

Unser nächstes Ziel ist Medulin, wo wir in einem Café eine Pause einlegen, und dann beschließen wieder zurückzufahren.
Nach einem Tankstopp fahren wir in der hügeligen Landschaft durch kleine Dörfer. Hier und da wird Wein und Honig angeboten. Schließlich erreichen wir das mittelalterliche Städtchen Svetvinčenat, die Plaza und die Burg sind einzigartig. Wir geben nun Gas, um noch ins Meer springen zu können.

10.09.21 die Stadt Vsar

der Morgen beginnt mit einem Bad am Strand, wir sitzen einige Zeit auf dem Platz, lesen und lassen einfach die Seele baumeln. Am Nachmittag raffen wir uns auf und gehen rauf in die Stadt Vsar.

Vrsar oder Orsera, wie die Stadt im italienischen genannt wird , hat eine wunderschöne historischen Altstadt. Wir schlendern durch die engen Gassen und finden ein schönes Bistro. Wir setzen uns und trinken einen Weißwein und ein Rosé und genießen dabei den schönen Ausblick auf das Meer und den vorgelagerten Inseln. Schließlich gehen wir über enge Stiegen runter zum Hafen. In einem netten Lokal, mit Blick auf den Hafen, erhalten wir einen tollen Platz und essen Köstlichkeiten der Region.

11.09.21 ins Gebirge nach Motovun

Wir fahren los über Funtana, der nächste Ort an der Küste und sind erschrocken über die Massen an Touristen. Doch, sobald die D75 verlassen ist, sind auch die Touristenströme weg.
Nun fahren wir durch kleine Dörfer, wo der Verkauf von Wein und Olivenöl dominiert. Kleine Weinfelder und Olivenhaine begleiten die ruppige Straße. Wir sollen irgendwann rechts in einen kleinen steilen Schotterweg abbiegen, nach kurzer Absprache fahren wir weiter zur D44 und sehen Motovun von weitem. Wir biegen aber zunächst nach Oprtalj ab und fahren in Serpentinen auf knapp 300m. Die Umgebung ist vor allem für ihren Trüffelreichtum bekannt.

Unterwegs sehen wir Läufer mit Wanderstöcken und Rucksäcken am Straßenrand laufen. Es ist das internationale Trekkingrennen „100 Meilen Istriens“-Lauf, an dem mehr als 1000 Läufer teilnehmen und das ganze bei um die 30grad. Die Gegend hat immense Ähnlichkeit mit dem Chianti-Gebiet und wir genießen die herrliche Aussicht. Der Rückweg führt uns dann hinauf zu Motovun. Die historische Stadt liegt 277 m über dem Meer auf einem steilen, isolierten Hügel über dem Tal der Mirna. Wir werden unten am Parkplatz durchgewunken. während hunderte Pkws Platz suchen und dann am Ticketautomat stehen. Wir fahren an der Schlange vorbei, die steilen Serpentinen hoch zu der dicken Stadtmauer.

Am Friedhof am Rand der Stadtmauer finden wir Motorradstellplätze. Wir stellen die Motorräder ab und gehen in voller Montur zum Kern der alten Stadt. Im inneren der erstem Mauerrings sind Cafés und Restaurants ansässig. Die Pause mit Cappuccino nehmen wir gerne und setzen uns. Wir haben von hier einen herrlichen Ausblick.

Trotz Motorradklamotten gehen wir in den inneren Stadtring, der den Hauptplatz umschließt. Die dreischiffige Kirche Sv. Stjepan befindet sich direkt im Zentrum von Motovun. Neben der im 17. Jahrhundert erbauten Kirche steht der freistehende Glockenturm der Kirche. Der Turm war ursprünglich im 13. Jahrhundert ein Wehrturm.
Die beiden Mauerringe umgeben den alten Stadtkern von Motovun. Von den alten Wehranlagen gibt es phänomenale Aussichten auf das Mirna Tal und die Umgebung – allerdings gegen Gebühr.
Wir Rappeln uns auf und gehen die steilen Gassen in den Klamotten hinunter zu unseren Motorrädern. Es ist schon über 30° und wir fahren runter von dem Hügel, und sehen dass der Parkplatz überfüllt ist. Im historischen Stadtkern verläuft es sich aber doch ganz gut.
Wir durchfahren wechselweise Kiefer- und Eichenwälder und kommen an Weinfeldern vorbei. An einigen Orten wird schon der Wein gelesen und wir halten kurz an, schauen zu wie die Leute ihre Arbeit verrichten.

In den kleinen Orten gibt es nicht einmal Cafés und deshalb halten wir an einem Plobine Einkaufszentrum. Dort können wir ein wenig für das Abendessen einkaufen und bei der Gelegenheit bei einem Cappuccino pausieren. Wir bleiben dann auch am Platz, kochen uns was einfaches und gehen nochmal zum Strand. Wir sitzen im Campingplatz-Bistro bei einem Glas Wein mit Blick auf den Strand und genießen den lauen Abend.

12.09.21 Ruhe und Abschiedsessen

erst spät stehen wir auf und gehen zum Baden – Wassergymnastik – Wir räumen anschließend das Wohnmobil ein und verladen die Motorräder. Am Abend gehen wir nochmal in die Altstadt von Vsar und gönnen uns eine leckere Pizza am Hafen und als Abschluss ein Glas Wein im Bistro in der Altstadt.

 

13.09.21 Wir fahren ins Friaul

Wir möchten nicht noch einmal so viel Geld für die Autobahn zahlen und fahren über die Landstraße 21 und später die 111 bis Koper. Wir kommen schließlich an das Stauende zur Grenze nach Slowenien heran, zäh geht es in Schrittgeschwindigkeit an die Station, wir müssen aber nicht vorzeigen und werden so durchgewunken. Von nun an nehmen wir die Autobahn vorbei an Trieste in Richtung Tolmezzo. Wir kommen gegen 15:00 am Campingplatz Lago 3 Comuni https://www.lago3comuni.com/de/ an. Der junge Besitzer zeigt uns den reservierten Stellplatz und wir genießen das herrliche Wetter am See. Der Cavazzo-See ist sehr kalt und ich kann nicht einmal die Füße darein stecken. Barbara wagt es und sie schüttelt sich. Wir gehen dann noch zu Fuß ein Stück am See entlang, während sich der Campingplatz füllt.

Als Nachbarn haben wir ein nettes Paar aus Oldenburg in einem Ford Nugget. Er fährt Rennrad und wir tauschen uns schöne Ziele in der Region aus.
Am Abend gehen wir in die Pizzeria in einem Hotel, dass unweit vom Campingplatz entfernt am See liegt, gehen aber etwas enttäuscht zurück und trinken am Platz noch ein Bier.

14.09.21 über die Grenze nach Slowenien

Am Morgen fahren wir dann mal Richtung Slowenien, den Pass, den ich schon von Borec aus befahren wollte. Bis Tarcento ist es etwas langweilig, wir fahren nur durch Ortschaften und Industriegebiete. Doch dann beginnen die Kurven und es geht auf der SR646 bergauf. Hier kommen uns auch einige Motorräder entgegen, teils vollbepackte Reiseenduros, teils Racer. Wir fahren entlang des Naturpark Julischer Alpen zur Grenze nach Slowenien. Auch die kleine Grenzstation ist unbesetzt, wir können so durchfahren.

Wir kommen im Tal an und fahren auf der 203 bis Bovec, wo wir die Motorräder volltanken. Dort treffen wir auf eine Gruppe von Motorradfahrern, mein Gruß geht ins Leere und die alten Herren auf ihren GSsen sind echt ignorant. Erst als Barbara ihr Motorrad verlässt und zum Bezahlen in das Häuschen geht, wirft einer der älteren Herren einen herabwürdigen Blick auf die Husqvarna. Der eine will auf sein Motorrad steigen, kriegt aber seinen Seitenständer mit seinem viel zu kurzen Beinen nicht hoch. Ich grüße freundlich und fahre an ihm vorbei. Auf halber Strecke nach Weißenbach halten wir an einem Lokal und trinken ein alkoholfreies Weizenbier und genießen die Wärme.
Wir fahren zurück zur Grenze und nehmen dann den Abzweig durch den Naturpark Richtung Prato. Die sehr enge Straße mit engen Serpentinen führt uns durch tiefen dunklen Wald. Sehr schnell kommen wir nicht vor ran, denn man kann die Kurven kaum einsehen. Das Tal wird weiter und wir durchfahren ein paar kleine Orte und kommen an Höfen vorbei.

Wir erreichen den Sella Carnizza und nun geht´s wieder bergab in das Resia Tal und machen in Resiutta bei einem leckeren Eis Pause. Hier an der SS13 herrscht reger Verkehr, hier fahren jede Menge Kolonnen von Motorradfahrern vorbei und wir sehen unsere Gruppe aus Bovec wieder. Über Tolmezzo fahren wir wieder zurück zum Campingplatz. Unterwegs kaufen wir noch ein wenig zum Abendessen ein.
Wir ziehen uns um, gehen kurz Duschen und unser Nachbar spricht mich anschließend an, um mir die Route über San Francesco zu erklären. Er meint, es wäre eine tolle Strecke und erklärt sie in allen Einzelheiten. Die Strecke nehmen wir uns dann auch für den nächsten Tag vor.

15.09.21 San Francesko und Monte Zoncolan

Wir biegen etwas zu früh ab und geraten auf eine schöne Schotterpiste, es geht in schmalen Serpentinen hoch und fahren so ca. 10km auf wunderschönem Schotter bis zu einem Schlagbaum. Von hier müssen wir wieder zurück und gucken noch mal auf dem Navi wo die Straße lang führt. „Eigentlich müsste man …“, dabei belassen wir es dann aber und fahren wieder zur Hauptstraße.
Nun suchen wir die Passstraße nach San Francesko und fahren am Fluss Tagliamento entlang und treffen am Lago Di Cornino auf eine italienische Motorradfahrerin, die mit ihrer Harley auf Tour ist.

Der See befindet sich im Naturschutzgebiet Cornino Lake und hat wunderschönes blaugrünes Wasser. Ein Wanderweg führt durch schönes Gebiet, sagt die Harleyfahrerin in gutem Deutsch. Wir unterhalten uns kurz über das woher und wohin und. Sie kommt aus dem Friaul und lebt in Heidelberg, deshalb auch ihre fast akzentfreie Aussprache.

Wir fahren weiter und treffen auf die SP1 (Strada Provinciale) im Arzino Tal. Davon hat der Radfahrer erzählt und er hat absolut Recht. Wunderschöne Serpentinen auf gut ausgebaute Straße. Wir durchfahren auch einige Tunnel mit Basaltpflaster aber die Aussicht von der Straße in die Landschaft ist einmalig.

In Preone halten wir im Locanda-Vittoria an, um etwas Pause zu machen. Wir erhalten die Karte und bestellen neben dem alkoholfreien Weizen auch etwas zu essen. Traumhafte Vorspeise und dann Pasta mit Pilzen.

Gesättigt fahren wir weiter nach Villa Santina und weiter auf der SR355 nach Ovaro. Von hier geht es auf die Radrennstrecke, die wir vor ein paar Jahren schon gemeistert haben. Die Westauffahrt auf den Monte Zoncolan gilt als der schwierigste Aufstieg im professionellen Radsport und wird in Italien auch „Der Kaiser“ genannt. Auch mit dem Motorrad hat die Strecke es in sich. Auf einer Strecke von 10 Kilometern steigt die Höhe um 1.200 Meter. Jede Kehre ist eng und verlangt schon konzentriertes Fahren.
Monte Zoncolan  https://www.julische-alpen.info/karnische-alpen/monte-zoncolan-07-11-2020/n.info)
Am Wegrand sind immer wieder Radrennfahrer auf großen Postern abgebildet, an den Stützmauern stehen Durchhalteparolen. An und zu halten wir mal an und haben auch Mühe einen geeigneten Platz zum Absteigen zu finden – die Strecke ist ganz schön steil.

Am Pass angekommen fahren wir am „Monumento al ciclista scalatore Zoncolan“ vorbei. An dem Denkmal der Radfahrer halten alle Radrennfahrer an und schießen Selfies, es ist schon ein Kraftakt mit dem Rad bis hierher zu fahren. Wir fahren zunächst zum Rifugio Tamai und hoffen auf einen Kaffee. Leider ist der Laden geschlossen und wir kehren zurück zum Denkmal. Dort stehen nun unsere Freunde aus Bovec, dieses Mal grüßen sie auch, reden aber nicht
Nach kurzem Halt fahren wir auf der Ostseite durch das Skigebiet wieder runter und erleben wieder trauhafte gut ausgebaute Serpentinen. Die sehr gut ausgebaute Straße bringt uns runter in das Tal und zurück zum Campingplatz. Wir verladen sofort die Motorräder und entspannen nach der Dusche am Wohnmobil. Der Radfahrer war auch am Zancolan, allerdings ist er die SS465 gefahren, die wäre nicht so anstrengend – die Entfernung ist aber schon enorm – er hat meinen Respekt.
Am Abend essen wir noch unsere Nudeln und trinken die Flasche Wein. Es ist schon kühl  und wir gehen auch früh schlafen. Wir wollen am nächsten Morgen sehr früh raus.

16.09.21 Rückfahrt

Wir müssen noch dringend Lebensmittel einkaufen und fahren zum nächsten Supermarkt nach Tolmezzo und nach einer knappen Stunden Einkaufsbummel und Verstauen nehmen wir die SS13, die wir bis Österreich fahren wollen. An einer Parkplatzähnlichen Ausfahrt halten wir nach knapp zwei Stundenfahrt und frühstücken erstmal. Die Lkw knallen an uns vorbei und es ist schon etwas frisch. Wir genießen jedoch den Kaffee in der Sonne mit Blick in die Berge.

Wir kommen einigermaßen Stau frei durch Österreich und haben kaum Stau an der Grenze, erst hinter München werden wir ausgebremst und stehen fast eineinhalb Stunden. In Greding fahren wir ab www.hotel-bauer-keller.de und nehmen uns einen Stellplatz am Hotel Bauer Keller in Greding. Der Stellplatz ist rappelvoll und genauso sind die Innenräume des Gasthofes gefüllt. Wir essen draußen eine Kleinigkeit und weil es schon sehr kalt ist, gehen wir noch in den Ort, um uns in einem Gasthof bei einem kühlem Bier aufzuwärmen.

Die Weiterfahrt bewältigen wir dann am Ende ohne Stau und kommen recht erholt zu Hause an.

 

und das Fazit:

Kroatien ist wunderschön, nur es war einfach zu voll. Wir werden diese Region in Zukunft meiden, da wir die Menge und auch die großen Campingplätze nicht mögen.

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