BuGonTour
Damaraland 2016-17

Das Damaraland erstreckt sich im Nordwesten Namibias südlich des Kaokovelds zwischen Erongo und der Etosha Pfanne. Das Damaraland ist insgesamt sehr spärlich besiedelt, karg, ausgedörrt und wild und abwechslungsreich. Hier gibt es viele kleinere Farmstraßen und abgelegene Pisten, die herrliche Eindrücke bieten und fahrerisch herausfordernd sind. Das Gebiet ist geprägt von grandiose Landschaften mit bizarren Bergen und weiten steinigen Ebenen. Nur selten trifft man auf Menschen und Siedlungen.  In dem riesigen Gebiet leben überwiegend die Damara, die wohl neben den Buschmännern zu den ältesten Einwohnern aber eben auch zu den ärmsten Volksgruppen in Namibia zählen. Rinder- und Ziegenhaltung gilt als Grunderwerb in der teilweise stark überweideten Region.

Im westlichen Teil des Damaralandes gibt es noch wildlebende Nashörner und Wüsten-Elefanten, die wir natürlich gerne sehe würden.

30.12.2016 – 1. Tag: Abflug nach Namibia (aus Deutschland)

Gemütlich mit dickem Gepäck fahren wir per Rail & Fly Ticket zum Frankfurter Flughafen. Auf dem Weg vom Bahnhof zum Terminal treffen wir schon auf die ersten Mitfahrer, Anke und Jens aus Braunschweig sowie Maik aus Berlin. Das Flugzeug der Air Namibia wird beladen und wir erkennen Ralf aus Aschaffenburg, er sitz mit zwei weiteren Kollegen in der Mittelreihe, Jochen, den wir auf von anderen Treffen kennen sitzt ganz vorne – jetzt kennen wir schon einige. Zwei Bier und Gin Tonic lässt uns gut einschlafen. Der Flug dauert die ganze Nacht und wir sind pünktlich in Windhoek.

31.12.2016 – 2. Tag: Windhoek Mountain Lodge + Einführungsrunde

Nach der Grenzkontrolle begrüßt und Rainer und Jonny, vom Gravel Travel Team. Alle Teilnehmer waren im Flieger und wir können bald zur Lodge fahren. An der Kontrollstation wird Jonny extrem kontrolliert, Führerschein und Papiere muss er vorzeigen, der Beamte geht einmal um das Fahrzeug und wir können weiter. Die anderen bringen Brötchen mit und wir können nachdem wir das Zimmer bezogen haben erstmal frühstücken.

Rainer schlägt vor, die Einführungsrunde recht bald zu machen, da es am Nachmittag regnen soll. Er weist uns ein, deutet auf Gefahren auf den Wegen hin und die Verträge werden unterschrieben. Nach dem Papierkram gehen wir zu den WR250ern und fahren die Einführungsrunde.

Von der Lodge geht es zu nächst über die Piste zur B1 in Richtung Rehoboth. Bald biegen wir nach kurzer Asphaltfahrt auf die D1463. Die Sandpiste hat einige Trockenfluss-Durchfahrten und einiges an Wellblech zu bieten, schließlich fahren wir an dem Gocheganas Nature Reserve vorbei und halten an dem vereinbarten Treffpunkt an. Die Sonne brennt, es bilden sich schöne Wolkenformationen am Himmel. Die Fahrt zurück wird von allen problemlos bewältigt.

Am Pool gibt es dann schon das erste Windhoek-Lager. Sarafina hat eine leckere Suppe gekocht, später gibt es leckeren Kuchen, der Service in der Lodge ist perfekt. Einige legen sich schlafen oder dösen im Schatten. Zum Abendessen sind alle fit und frisch, es gibt das berühmte Buschmannfondue – Kudu- Wir belagern die Bar und warten auf den Jahreswechsel, der ja aufgrund der Sommerzeit eine Stunde früher als bei uns im kalten Norden stattfindet. Wir feiern in das neue Jahr und gehen ziemlich müde gegen 1:00 ins Bett.

 

01.01. 2017 – 3. Tag: Windhoek – Wüstenquelle

Wir haben Neujahr und wir dürfen länger schlafen. Nach dem Frühstück und Rainers Briefing fahren wir los. Zunächst durch die Stadt, wir kommen gut durch, der Verkehr ist nur mäßig. Die Asphaltstraße C28 führt uns raus aus der Stadt, und wir biegen bald rechts auf die D1958 ab, die kurvige Schotterpiste führt uns in das hügelige Farmland des „Khomas Hochlands“. Die Strecke wird deutlich kurvenreicher und die Piste sandiger, später mündet die 1958 in die D 1967, die noch sandiger wird. Sandverwehungen und einige Pfützen werden problemlos durchfahren. Die 1967 trifft schließlich auf die B2, wo kräftiger Verkehr aus Swakopmund Richtung Windhoek fließt. Die Urlauber kommen zurück. Die meisten rasen und wir fahren mit den WRs ganz links, ab und zu auf dem Standstreifen, um den gefährlichen Überholvorgängen auszuweichen. Am Straßenrand stehen Anke und Jens, unterhalb der Berme steht Maik neben seinem Motorrad, sein Vorderreifen hatte einen Platten und er konnte die WR nur noch nach links runter von der Straße lenken, nix passiert.

In Karibib tanken wir und fahren dann weiter auf Schotter nach Otjibingwe. Auch hier tanken wir nochmal voll, denn auf der Farm gibt es kein Benzin und wir werden in den nächsten Tagen mit dem was wir nun tanken auskommen müssen. Die Piste ist gut und wir kommen gut vor ran. Schließlich kommen wir an einem stillgelegten Marmorsteinbruch vorbei. Weiße steile Wände leuchten von weitem auf, türkisfarbenes Wasser ist in einem Loch eingesperrt. Mehrere Gatter müssen durchfahren werden, an einer Farm biegen wir links ab und nun wird der Weg heftiger, Tiefsand wechselt sich mit Stein- und Schotter ab. Es sind einige Tore zu durchfahren, irgendwann ist Rainer mit dem Land Cruiser hinter uns und schließt jeweils die Gatter. Nach ca. fünfzehn Minuten Enduro-Spass sind wir an dem Farmhaus der Guestfarm Wüstenquelle angekommen.

Oliver Rust begrüßt uns, die anderen sitzen schon im Schatten beim Bier. Nachdem wir uns von der Fahrt mit dem Bier erholt haben werden wir von Justus zu unserem Haus gefahren. Da das Farmhaus voll belegt ist, dürfen „die Ehepaare“ und zwei weitere die Häuser auf dem Gelände beziehen. Justus will uns um halb acht wieder abholen. Wir duschen und genießen zwischenzeitlich den Sonnenuntergang am Haus. Justus verspätet sich und kommt erst kurz nach acht Uhr. „I´m late“ sagte er und entschuldigt sich, dass er noch Gulasch zubereiten musste. Wir nehmen es mal so hin.

Als wir am Farmhaus ankommen ernten wir natürlich Spott und setzen uns an den langen Tisch auf der Terrasse. Es gibt wirklich Gulasch mit Nudeln und Rotkohl. Eine gewagte Kombi aber richtig lecker.

Justus fährt uns auch wieder zurück zum Haus. Es ist richtig dunkel, wenn der Mond, obwohl er sich nur als Sichel darstellt, nicht schon so hell scheinen würde hätten wir einen genialen Sternenhimmel. Wir nehme noch einen Absacker auf der Terrasse und betrachten die Sterne.

 

02.01.2017 – 4. Tag: Rundfahrt über die Farm

Wir müssen wieder auf Justus warten, seine Art der Entschuldigung ist schon etwas witzig und wir können ihm nicht böse sein. Das Frühstück ist super und wir erhalten ein super Angebot von Oliver. Er möchte uns seine Farm mit seiner Helga zeigen. Helga ist seine 185er Honda, Baujahr geschätzt 75. Olli fährt mit seiner alten Dame, mit Hut und Sonnenbrille vor und wir in Enduro-Schutzbekleidung hinterher. Ein paar Sandwege führen uns zu einem Hügel aus Granit, Olli fährt eine Spur direkt auf den Hügel. So rund wie der Berg von Weitem aussieht ist er nicht, zig Löcher mit Durchmesser bis zu einem Meter und bis einem halben Meter Tiefe machen das Befahren zum Abendteuer. Hinzu kommt, dass einige Steinplatten lose liegen. Wir kommen alle oben an und haben eine super Aussicht über die Fläche, die einer Mondlandschaft ähnelt. Wir fahren wieder runter und fahren an bizarren Felsformationen vorbei, steinige und sandige Wege wechseln sich ab. Wieder gehet es einem Berg hinauf. Diesmal in einem Bogen. Die Fläche ist genauso wie der erste Berg, nur sind die Löcher tiefer und wir dürfen nicht zu nah an die Kante fahren – da geht es mindestens 50m tief runter.

Wieder genießen wir die fantastischen Ausblicke, Olli erzählt von der Farm und erklärt die vorhandene Fauna und Flora. Es gibt auf der Farm keine Zäune, die Tiere können frei herumlaufen und können auch raus. Die Farm Wüstenquell ist im Namib Naukluft Park eingebettet und ist mit dem berühmten Adlerfels und den äußerst seltenen Lithopsen (lebende Steine) ein besonderes Erlebnis.

Wir fahren den Hügel wieder runter und durchfahren ein Revier, Tiefsand vom Feinsten. Im ersten Gang buddelt sich das Hinterrad sofort fest, also gleich hoch in den Zweiten und weiter. Schließlich fahren wir zu unserem Häuschen und ruhen uns ein wenig aus, bevor wir wieder zur Farm abgeholt werden. Dort genießen wir den Nachmittag am Pool und gründen die Gruppe der Badenixen. Gekonnte und nicht gekonnte Sprünge in´s Wasser werden jeweils bejubelt und beklatscht.

Am Abend gibt es Bobotie (Afrikanischer Hackfleischauflauf) mit Reis und wir sitzen wieder auf der Terrasse und genießen den Sternenhimmel.

 

03.01.2017 – 5. Tag: Rundfahrt über die Farm mit den Autos

Die Prozedur wiederholt sich, Justus holt uns ab und es gibt wieder ein leckeres Frühstück. Wir sitzen auch lange am Tisch, wir haben Zeit. Heute ist wieder Erholung und Ausruhen angesagt und am Nachmittag gibt eine Sundowner Tour. Wir haben auch die Badesachen dabei und genießen den Pool. Die „Badenixen“ geben alles und wir haben viel Spaß. Zu Mittag gibt es kleine Sandwiches und nachmittags noch Kuchen.

Wir werden nochmal zu unseren Unterkünften gefahren, wir ziehen uns um und werden pünktlich von Justus abgeholt und wir fahren zu einigen interessanten Steinformationen. Olli erzählt wieder von seiner Farm und seinen neuen Pläne, der Anbau von Jojoba anbauen, um daraus das gute Jojoba-Öl zu gewinnen.

Wir kommen dann nach einer guten Stunde an dem Sundownerplatz an. Justus hat die Getränke schon bereit gestellt. Es gibt alle, Bier, Wein, Gin-Tonic. Schnell ist der Tisch gedeckt und die Mannschaft um Justus bereitet das Essen vor. Wir gehen umher, schauen uns die Gegend an, unterhalten uns mit Olli und trinken den Sundowner. Dann können wir uns auch setzen und die Spaghettis mit Bolgnose (Justus-Style) essen.

Noch ein paar Bier und wir werden wieder zum Farmhaus gefahren, bei einem Absacker lassen wir den Tag Revue passieren. Rainer ermahnt uns auch an morgen zu denken, der morgige Tag wird härter als der heutige. Mit dem Wink bringt uns Justus zurück zum Häuschen.

04.01.2017 – 6. Tag: Wüstenquelle – Erongo

Justus holt uns heute Morgen pünktlich ab und wir entdecken auf der Fahrt zum Hauptgebäude ein paar Zebras und Riesentrappen. Das Frühstück fällt, wie eigentlich immer, sehr üppig aus und wir genießen die kühle Seeluft. Es sind nur 22° aber es wird bestimmt noch wärmer.

Wir fahren wieder durch die zig Pforten über die 2 Tage zu vor als schwer befahrbaren Weg bezeichnete Strecke, heute macht sie uns richtig Spaß und finden es schon fast schade, dass die Strecke schon um ist. Wir haben die Piste wieder erreicht und fahren nun wieder mit 90-10km/h über die glatte Piste. Auch die lange Piste macht aufgrund der weiten Landschaft Spaß und wir genießen wie die WRs über die Strecke fegen. Nach eineinhalb Stunden kommen wir in Karibib an. Der Ort besitzt einige Gebäude von historischem Interesse, darunter eine Missionskirche aus dem Jahre 1849. Wir nehmen uns dafür aber keine Zeit und fahren an die nächste Tankstelle. Jochen & Co stehen schon dort, Thomas hat einen Platten und sie warten nun auf den Service.

Von der B2 biegen wir auf die Piste in Richtung Erongogebirge, der Überrest eines riesigen uralten Vulkans. Über den Großteil des Erongo-Gebirges erstreckt sich Trockensavanne mit bodennahen Büschen und Sträuchern und allerlei Tiere vom DikDik, Bergzebras, Antilopen und Giraffen bis zum Elefanten sind hier zu sehen. Rainer hat uns vor den Spitzmaulnasshörnern gewarnt. Wir haben leider weder Elefant noch Nashorn gesehen.

Alsbald kommen wir an der Spitzkoppe vorbei und biegen schließlich auf einen Zwei-Spur-Weg. Ab hier folgen wir nun dem Track, der uns durch offeneres Farmbuschland führt, es ist kommunales Farmland, es gibt hier keine, oder nur sehr wenige Zäune. Der Track führt uns an kleinen Farmplots vorbei, Kinder laufen uns entgegen und winken, der Wunsch nach Süßigkeiten ist bei Ihnen sehr groß. Plötzlich sehen wir einen abgebauten Zaun, die Drähte liegen neben der Strecke, einige von uns hatten aber auch Drähte in der Felge, was durch aus hätte gefährlich werden können.

Der Track endet an einer Piste und es wird nun hügelig und kurvenreich, wir genießen tolle Ausblicke auf die Bergwelt. Die Ai-Aiba Lodge, die „Felsmalerei-Lodge“ ist heute unser Ziel, bei der Tordurchfahrt sehen wir die erste Giraffe direkt am Weg. Nach der Ankunft gibt es wieder das Stiefelbier und einige springen wieder in den Pool, Uwe hat wieder die Pool-Position du springt als erster.

Um 17:00 geht´s auf Erkundungstour über das 5.600ha große Areal der ehemaligen Rinderfarm. Massive Granitfelsen häufen sich entlang der Sandpiste, einige haben witzige Formen. Dicke runde Kugeln, die gleich wegzurollen drohen. Eine Steinformation sieht aus wie eine riesige Schildkröte. Wir bleiben schließlich an einer Felswand stehen und gehen zu den Granitwänden. Im Schutz der Steine und Hügel sind hier Felsmalereien zu sehen. Es sind viele Tiere zu erkennen, Giraffen, Strauße, Antilopen und Elefanten. Die Bedeutung der Tierbilder wie auch die Entstehung ist bis heute ungeklärt ist. Die Tierbilder dienten wahrscheinlich neben kultischen Zwecken auch dem Unterricht von Kindern und der Einweisung von Jägern oder stellen für andere Buschmänner die beobachteten Tiere dar. Man weiß noch nicht wie alt diese Zeichnungen sind, doch es sind es sicherlich 2000 Jahre. Wir schauen uns auch noch die witzigen Felsen an, runde Löcher und ausgewaschene Felsen sind die Highlights.

Als wir wieder zum Auto zurück kommen ist das rechte Hinterrad platt. Weil auf dem Wagen zwar ein Reserverad aber kein Wagenheber vorhanden ist, ruft der Guide in der Farm an und lässt einen Wagenheber bringen. Dafür gibt er schon eine Ration Bier aus und wir sitzen auf den Felsen herum und genießen den Blick in die Landschaft. Der Guide erzählt noch etwas über die Farm und über den in diesem Gebiet in 2009 neu aufgestellten „Erongo Mountain Rhino Sanctuary Trust of Namibia“. Er ein privates Naturschutzgebiet, wo langfristig Natur- und Artenschutz gewährleisten werden soll. Insbesondere soll das Spitznashorn wieder angesiedelt und sesshaft werden, die Flora und Fauna soll geschützt werden um die Arten zu erhalten wie auch den Tourismus zu fördern.

Das Reserverad ist schnell montiert, aufsitzen und weiter. Wir fahren auf der Piste bergab und biegen rechts ab und der Fahrer stoppt, weil wieder das rechte Hinterrad platt ist.

Jetzt haben wir einen Wagenheber aber kein Ersatzrad mehr. An dieser Stelle gibt es keinen Handyempfang und so gehen der Guide und Rainer den nächsten Hügel hinauf um zu telefonieren. Nach einer halben Stunde kommen sie zurück und haben wohl jemanden erreicht, der wiederrum versuchen soll die Farm anzurufen – wir spüren das Afrika. Nach einer Stunde läuft Rainer los, weil keiner kommt, er will zur Lodge zurück und ein Auto holen. Während dessen trinken wir die zweite Kiste Bier und den Gin Tonic und genießen die Landschaft hier und den herrlichen Sonnenuntergang.

In der Dunkelheit erscheinen Scheinwerfer, Rainer kehrt mit seinem Land Cruiser samt Anhänger zurück, wir springen drauf und fahren zurück zur Lodge. Rainer, der Teufelskerl ist den langen Weg zur Lodge gelaufen, als Orientierung half ihm das Licht der Lodge, welches ich nicht gesehen habe.

Das Abendessen wird aufgewärmt und wir bekommen einen zähen Auflauf aus Hühnerfleisch und Blätterteig mit etwas Reis, anschließend eine schrecklich süße Nachspeise. Wir hatten uns so auf Steak gefreut.

05.01.2017 – 7. Tag:  Erongo – Uis

wir sind recht früh auf den Beinen und gehen zum Frühstück, das schon deutlich besser als das Abendessen ausfällt. Rainer erzählt, dass außerhalb der Farm Rhinos gesichtet wurden und schlägt vor mit dem Land Cruiser vorzufahren. Nachdem das Gepäck verladen und alle auf den Motorrädern sitzen, geht es los. Mit großem Abstand folgen wir dem Auto, das eine riesige Staubfahne aufwirbelt-. Die WRs wirbeln deutlich weniger Staub auf, aber der Staub steht in der Luft und wir halten guten Abstand. Nach gut 20km fährt Rainer links ran und wir fahren vorbei – die Gefahr scheint gebannt. Wir fahren über die geraden die Pisten und folgen wieder dem Track. Die Kinder in den Damara Siedlungen winken uns zu. Der Track erscheint deutlich kürzer als gestern, doch diese Richtung auf dem Farm Weg ist ebenso imposant wie der Hinweg.

Wir kommen wieder auf die Piste D3716 und fahren bis zur Einbiegung zur Spitzkoppe. Die wird auch als „Matterhorn Namibias“ bezeichnet wird. Mit rund 1728 Metern über N.N. ist die Spitzkoppe nicht der höchste Berg in Namibia aber gehört wohl zu den imposantesten. Das Spitzkoppe Felsmassiv aus Granitgestein gehört zur Erongo Bergregion und entstand vor mehr als 100 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivität und anschließende Erosion. Durch Winderosion wurde anschließend in Millionen von Jahren das Deckmaterial abgetragen, bis die Granit Intrusion frei lag.

Wir halten an dem Restaurant am Camp des Natur Reservats und bestellen wieder den Rock Shandy, das Zeug ist echt erfrischend bei der Wärme. Nach einer Pause fahren wir durch die grandiose Spitzkoppe, zwischen den skurrilen Granitformationen. Nach Verlassen des Naturreservats wird das Land weit und wüstenähnlich. Die Wege sind in dem weißen Sand schwer zu erkennen und die Blicke verlieren sich in die Weite. Der Track führt uns durch wunderschöne Landschaft, aus der flachen Wüstenlandschaft zwängt sich der Weg in eine enge Schlucht, es geht bergauf und bergab. Die Sandwege gehen in felsigen Untergrund über bis wir an den Omaruru gelangen. Das Revier ist extrem sandig und schwer zu befahren, aber Arsch nach hinten und Gas. Die Umfaller sind gewiss, das Anfahren im Tiefsand macht Mühe, aber es klappt. Nach gut 500m Tiefsand haben wir das Ufer erreicht und nun ändert sich die Landschaft, wieder endlose Weite. Wir kommen schließlich wieder auf die Piste, die hier extrem schlecht ist. Waschbrett und Schlaglöcher reihen sich aneinander. Wir sind froh endlich in Uis anzukommen und an der Tankstelle die Tanks zu füllen.

Wir werden vom Besitzer des White Lady Guesthouse begrüßt, stellen die Motorräder unter die Bäume (ohne Stacheln) und nehmen die Schlüssel in Empfang. Am Pool wartet das leckere Windhoek Lager und damit können wir den Staub gut herunterspülen.

Nachdem alle da sind, es gab mal wieder ein paar Reifenpannen können wir auch die Zimmer beziehen und uns im Pool wohlfühlen. Wegen des starken Windes verzichten wir auf den Sundowner auf der Halde. Ein paar Bier gibt es noch bevor wir am Abend von den Besitzern zum Grillen oder Braai eingeladen werden. Ein schöner Tag geht langsam zu Ende, es ist recht frisch am Abend und wir ziehen uns bald zurück.

06.01.2017 – 8. Tag: Uis – Twyfelfontein

Die Frauen warten schon auf uns und wir können uns am reichlich gedeckten Büffet bedienen, alle erhalten auch bald das gewünschte Ei, scrambled, sunny side up oder overeasy, mit oder ohne bacon. Alles ist wieder perfekt.

Nach dem Briefing geht es los, mittlerweile haben wir uns an die WR 250 gewöhnt und wir fahren schon recht zügig über die Piste. Mir erscheint die Piste auf der anderen Fahrbahnseite nicht so schlimm wie die vom Vortag aber Schlaglöcher gibt es auf dieser Seite auch en masse und der Staub steht in der Luft. Wir fahren quasi um den Brandberg oder auch das Brandbergmassiv herum. Das Massiv hat eine Höhe bis ca. 2700 m und ragt fast 2000 m aus der Ebene empor, total beeindruckend. Wir biegen rechts ab und die Landschaft ändert sich, der Boden und die leichten Hügel erscheinen nun in vielen Farben und Schattierungen. Leichtes Gelb, Braun und Weiß wechselt sich ab und immer den Brandberg im Blick.

Die Piste wird enger und staubiger, wir kommen an der Auffahrt zur Brandberg Mine vorbei, gleich danach biegen wir auch auf einen Zweispur-Weg ab. Die Berge werden höher und kegeliger, mit den verschieden farbigen Gesteinsschichten sehen sie aus wie verschobene Pfannkuchen- Haufen in Schwarz-Weiß. Der Weg geht nun bergauf und bergab, schlängelt sich durch eine weite Schlucht, es macht richtig Spaß die WR über die Hügel zu peitschen. Am Ende der Schlucht geht es für ca. 10m eine massive Auffahrt hinauf, in der Mitte läuft ein Rinnsal und wir fahren ohne anzuhalten hoch. Danach schlängelt sich der Weg neben dem Revier, ab und zu fahren wir auch im Revier im Tief Sand. Schließlich werden wir in die weite Ebene entlassen und wir folgen der kurvigen Abfahrt in die weite Ebene. Rechts und links des Wegs haben sich Welwitschias angesiedelt. Die Pflanze sieht wie ein Häufchen Elend aus, verdorrt und vertrocknet. Doch die Pflanze wird mehrere hundert Jahre alt und besitzt nur ein einziges Blattpaar, das oft in mehreren Blättern zerrissen ist. Ihr Wurzelwerk breitet sich unterirdisch über einen Radius von 15 Metern aus. Die Welwitschia ist darüber hinaus eine Pfahlwurzel, welche bis in drei Meter Tiefe reichen, sie ist getrenntgeschlechtig, d. h. es gibt weibliche und männliche Pflanzen.

An der T-Kreuzung stehen die Aschaffenburger, Ralf sitzt im Schatten seiner WR und ist sauer, „mitten in der Sonne sollen wir Mittagspause mach, klasse, in dem Canyon waren zig Bäume“ brummt er vor sich hin. Nachdem alle am Treffpunkt angekommen sind schlägt Rainer vor, die Felsen in Sichtweite anzufahren. Und wirklich, dort ist ein richtig schöner Schattenplatz, die Welt ist wieder in Ordnung. Rainer verteilt die Lunchpakete und wir machen Mittagspause mit herrlicher Aussicht auf die Wüste auf einem wunder schönen Platz. Wir sind nun im Damaraland angekommen. Sengende Hitze, Trockenheit und weite Flächen.

Rainer mahnt noch mal, dass die Wüste so bleiben soll wie sie ist, es sollen keine weiteren Spuren gefahren werden und wir sollen den ganzen Müll mitnehmen. Er geht mit gutem Beispiel voraus und nimmt einen kaputten Gummireifen, der am Wegrand liegt mit.

Der Weg ist ab hier teilweise schneller zu befahren aber wir haben auch Abschnitte die hügelig und sehr schmal sin. Uns kommt ein Unimog entgegen, der aber keinen Zentimeter Platz macht. Wir halten an und er fährt Millimeter scharf an uns vorbei. Wenig später kommt ein Land Cruiser entgegen, dieser wiederrum grüßt freundlich und fährt am Rand der Spur.

Schließlich kommen wir am „der verbrannte Berg“ an er sieht aus als wäre er verbrannt, doch der Berg entstand vor rund 80 Millionen Jahren aus einem Lavastrom, der langsam abkühlte. Er sieht wirklich angekokelt aus und man denkt aufgrund seiner grau, schwarzen Farbe ist er inmitten des beige-sandigen Schiefergesteins der Umgebung, ist alles verbrannt.

Ab hier ist wieder Piste und uns begegnet ein Kleinbus mit Touristen. Eine viertel Stunde später sind wir auch schon an der Lodge Twyfelfontein. In der Bar sitzen die anderen schon und wir genießen das Stiefelbier in der Hitze. Wir können die Zimmer beziehen du Rainer fragt, wer noch Lust hätte, eine Tour mit dem Land Cruiser zu unternehmen, es sollen Elefanten in der Nähe gesichtet worden sein. Schnell ist das Auto voll und die Fahrt geht los.

Ich bleibe auf der Lodge und genieße mit den anderen den Pool, während die anderen Elefanten suchen.

Nach fast zwei Stunden sind alle wieder zusammen und wir gehen in das Restaurant. Das Essen ist lecker. Als Vorspeise steht sogar Krokodil auf dem Plan – lecker. Das Bier tut auch gut und wir sitzen noch lange und unterhalte uns prächtig über das Geschehene.

 

07.01.2017 – 9.Tag: Twyfelfontein – Kamanjab

Wir frühstücken ausgiebig. Es ist richtig schön heute Morgen, ein warmer Wind weht durch das offene Restaurant. Rainer macht das Briefing im Schatten. Wir werden eine 10km lange Sandpiste fahren und er bittet darum dass die beiden Frauen und ich dann Karl als erste fahren. Am Morgen sind noch weniger Spuren auf der Piste und es lässt sich etwas leichter fahren. Wir fahren los, Anke als erste und sie gibt richtig Gas, nach knapp 2km sehen wir den Sand, jetzt den Arsch nach hinten und Gas. Anke und Barbara fahren richtig gut durch den tiefen Sand. Ich dreh mich mal um ob Karl hinter mir ist, dabei schieße ich hoch auf die Berme, kann aber das Motorrad abfangen und bin wieder in der Spur. Mit der Zeit geht es immer besser, mit den Fussrasten lenke ich das Motorrad durch den Tiefsand, die Hände liegen locker auf dem Lenker. Nach 10km breitet sich ein breites Sandfeld aus. Der Untergrund wird härter und die Spuren führen um ein Tiefsandfeld herum. Ich ignoriere die Spuren und fahre durch den Tiefsand – mitten durch, alles geht gut.

Dann kommen wir auf einen Hügel an, es wird felsiger und der Weg schlängelt sich in das Tal. Anke bleibt hinter einer Kurve an und wir warten auf die anderen.

Plötzlich kommt Jochen angeschossen und reißt sich den Helm ab und meint: wie schnell ward Ihr denn und ergänzt, dass Maik sich hin geschmissen hat – hat sich wohl am Arm verletzt. Wir warten und nach und nach kommen die anderen. Uwe meint, dass er sich die Rippen gehalten hätte. Nach gut einer Stunde kommt Rainer, er hat Maik ins Auto geladen und das Motorrad steht auf dem Anhänger. Er ist in dem Tiefsandfeld gestürzt und hat sich dabei wohl ein paar Rippen gebrochen. „Mit Ibos geht´s“ meinte er und lächelt mit schmerzverzehrtem Gesicht.

Rainer schlägt vor, die längere Strecke über Piste zu nehmen, die Route über den Aba Huab wäre für Maik zu anstrengend. Rainer hat den Krankenwagen bestellt und einen Treffpunkt an der C39 ausgemacht. Wir fahren zunächst dem Land Cruiser hinterher und Rainer hält irgendwann an und lässt uns vorbei fahren. An dem abgesprochenem Treffpunkt halten alle und warten. Rainer verteilt die Lunchpakete, es ist ja auch schon Mittagszeit und wir haben ja auch schon einiges hinter uns. Wir essen nur die Hälfte, weil es in der prallen Sonne einfach zu heiß ist.

Der Krankenwagen sei losgefahren erfährt Rainer nach dem Anruf und er schickt uns auf die Piste Richtung Kamanjab. Wir müssen noch in Palmwag tanken, es geht rechts ab und wir durchqueren den Veterinärzaun. Wir werden kontrolliert und fahren die 500m weiter zu der Tankstelle, lassen volltanken und müssen wieder durch die Kontrolle. Nun werden unsere Räder auch noch mit der Spritzdüse abgeduscht und wir müssen erneut unsere Papiere zeigen. Der Veterinärzaun stammt aus Ende 1800 und sollte die Maul- und Klauenseuchenausbreitung nach Süden verhindern, heute ist er mehrfach defekt und macht eigentlich keinen Sinn mehr, die Kontrollen sind eher Arbeitsbeschaffung oder auch Schikane.

Wir brettern jetzt über die Piste zum Grootbergpass. Auf der östlichen Straßenseite laufen Giraffen und ein paar Hartmannzebras. Das Motorrad wird ganz schön heftig durchgerüttelt als wir über den Pass fahren. Landschaftlich ist er einer der schönsten Pässe Namibias aber die Piste ist dermaßen kaputt, dass wir selbst mit 80km/h nicht klar kommen, zu tief sind die Waschbrett-Rillen. Es ist der starke Verkehr, der den Sandpisten zu schaffen macht, auch die Pistenhobel kommen gegen die Zerstörung nicht mehr an.

Die Piste wird nicht besser, wir knallen mit 90km/h über die Wellen, es scheppert ordentlich und wir freuen uns das Ortschild von Kamanjab zu sehen. Am Ortseingang tanken wir und fahren als bald weiter zum Oppi-Koppi Rest Camp und werden mit einem Windhoeklager für die schlechte Piste entschädigt.

Nach und nach treffen die anderen, wir sitzen am Pool und genießen die witzige Umgebung der Lodge. Bunte Vögel zwitschern im Garten während wir unser Bier genießen. Als Rainer kommt, fragen wir natürlich gleich was mit Maik ist, er wurde gegen 15:00 abgeholt und wird nun auf dem Weg nach Swakopmund sein. Nun können wir in den Pool springen und uns auch äußerlich frisch machen.

Gegen 19:00 Uhr gibt es Abendessen, Oryxsteak mit allerlei Gemüse, es schmeckt einfach lecker. Wir sitzen und klönen während auf der Begrenzungsmauer ein Stachelschwein, ein Schabrackenschakal und eine Zebramanguste sich beim Fressen abwechseln. Die Köchin hatte Essenreste auf die Mauer gelegt und lockt damit die ungewöhnlichen Tiere an. Die Tiere lassen sich beim Fressen kaum stören und wir können sie gut fotografieren. Von Maik kommt eine Whatsapp-Nachricht, er sei untersucht worden, Rippenanbruch und sei nun im Hotel in Swakopmund untergebracht, Sonntag wird er nach Windhoek verfrachtet. Wir trinken noch eins auf sein Wohl.

 

08.01.2017 – 10. Tag: Kamanjab – Aba Huab River

Das Frühstück ist wie das Abendessen umwerfend, alles dabei was MANN braucht, Brote und Aufschnitt und jede Menge Ei mit Speck und Würstchen. Einige haben einen etwas dicken Kopf vom Vorabend aber nach dem Briefing fahren wir pünktlich los.

Zunächst führt uns die C35 ein wenig Richtung Süden und biegen auf die D2667, die anfangs gut geschoben ist und einiger maßen geradeaus ist. Nach einigen Kilometern wird die Gravelroad enger und hügeliger. Beim Briefing hatte Rainer darauf hingewiesen, dass wir uns gegen 12:00 Uhr zum Lunch treffen möchten, die ersten sollen ein schattiges Plätzchen suchen. Unseres Erachtens war es viel zu früh aber Jochen hatte Recht, es ist schon 12:00 und der einzige Baum in der trockenen Landschaft spendet Schatten. Rainer hat die Lunchpakete an Bord und wir pausieren und freuen uns schon auf die kleinen Päckchen.

Nach einer knappen Stunde fahren wir weiter. Die Piste wird immer enger und steiniger, führt uns bergauf und bergab. Es macht mächtig Spaß die WR über die rundlichen, rotgefärbten Steine zu führen. Als wir über einen Hügel kommen steht Justus mit seinem Eselkarren am Wegesrand, ich gebe ihm den Apfel aus unserem Lunchpaket. Das Foto von ihm zeige ich ihm natürlich auf dem Display und er lacht und freut sich über sein Foto und über den Smalltalk.

Wir fahren dann auf den kleinen Farmroads weiter kommen wieder in das Torra Conservancy im Kuneneland. Es  ist eines von etwa 60 namibischen Schutzgebieten, die unter lokaler Verwaltung – in diesem Fall der Damara – stehen. Auf über 350.000 Hektar schützt es die urtümliche Landschaft des Huab-Tals, durch das seit Jahrtausenden die Wüstenelefanten streifen. Wir passieren erneut das breite Huab-Flussbett mit seinen riesigen Ana- und Akazienbäumen, sehen aber keine Wüstenelefanten oder sonstige Großtiere.

Wir kommen schließlich in der Nähe von Twyvelfontain in der extravagante Unterkunft – Camp Kipwe an.

Die einzelnen Bungalows schmiegen sich perfekt in die schöne Landschaft aus Granitfelsen ein. Von der Straße aus erkennt man das Camp kaum. Nachdem wir unsere Welcome Drinks und das Stiefelbier getrunken haben gehen alle nochmal in den Naturpool – Luxus pur – eiskaltes Wasser in einem Becken aus Felsen. Am Beckenrand steht ein Schild mit einer Klingel „call for service“. Den Service nutzen wir natürlich und wir lassen es uns auf den Liegestühlen im Schatten gut gehen.

Gegen 18:00 Uhr gehen wir auf eine Aussichtsplattform, wo auch eine Bar und einige Sitzkissen platziert sind. Bei gekühlten Getränken und eine herrliche Aussicht erwarten wir hier den Sonnenuntergang. Auf den Farmroads fahren immer wieder Autos, die zig hundert Meter lange Staubfahnen hinter sich her ziehen. Ein wunderschöner Platz.

Als die Dunkelheit gewinnt, gehen wir runter und genießen das üppige Abendessen. Wir sitzen nun drinnen im Restaurant und lassen den Abend langsam mit gutem Rotwein ausklingen.

 

09.01.2017 – 11. Tag: Aba Huab River

Nur ungern verlassen wir diesen wunderschönen Ort, aber Rainer verspricht beim Briefing, dass die Tour noch so einige tolle Strecken und Erlebnisse zu bieten hat.

Wir biegen rechts ab und treffen kurz auf die C39, die wir nach kurzem Stück wieder verlassen. Wir bleiben die meiste Zeit abseits der gewöhnlichen Schotterstraßen und nehmen für den Fahrspaß alle kleineren Farmstraßen mit, die uns durch Damara-Siedlungsgebiete über nach Khorixas führt. Wir durchqueren einige steinige Flussbetten und es macht Spaß den kleinen Wege unter den Bäumen zu folgen. Wir kommen wieder an einigen Damara-Dörfern und Farmhäusern vorbei.

In Khorixas tanken wir, hier ist richtig was los und wir werden häufig von den Makalaninuss-Verkäufern angesprochen, meist in gutem Deutsch mindestens aber in perfektem Englisch. „Wo wir herkommen, wie wir heißen usw., ruckzuck ist der Name in der Nuss geschnitzt und bieten uns die Nuss zum Kauf an. Das lehnen wir natürlich ab, ich habe ja schon ein paar. Etwas stinkig ziehen die Jungs von dannen oder fangen an zu betteln. Gleich steht aber auch ein Sicherheitsbeamter neben uns und verjagt die Jungs.

Wir folgen der C39 und biegen auf die D2743 Richtung Ugap River, dessen Flussbett schnell durchfahren ist und wir folgen der D3712 und machen einen großen Bogen durch Farmland und kehren zurück in das Ugab Tal, wo der Fluss die Landschaft regelrecht weiträumig zerfurcht hat. Zahlreiche Tafelberge und Plateaus, auch Ugab-Terassen genannt, erheben sich aus der kargen Landschaft, wo sich über einen Zeitraum von 30 Millionen Jahren der damals wasserreiche Ugab River in die Gesteinsschichten gegraben hat.

So entstand auch die ca. 35 m hohe “Fingerklippe” (Vingerklip) durch Erosion. Mit einem Umfang von bis zu 44 m ist sie eine der bemerkenswertesten und auch bekanntesten Felsformationen des Landes.

Wir durchfahren einige Farmgatter, nun heißt es anhalten, absteigen, Tor öffnen und wieder schließen – ein Ritual, dass uns bestimmt eine Stunde alle fünf Minuten begleitet und wir endlich die „Vingerklip-Lodge“ erreichen. Das Ankommen Bier steht schon parat, die Zimmer sind noch nicht ganz fertig, so dass wir auch Zeit haben ein weiteres Bier trinken können.

Als Rainer ankommt sind die Zimmer fertig und werden aufgeteilt. Die Lodge gehört zu den größeren Lodges, welches schon älter ist und vom ehemaligen Bustourismus gut gelebt hat. Die Zeit ist wohl vorbei und der Einzel- oder Individualtourismus hält Einzug.

Einige wagen den Weg auf das Plateau, dem Eaglesnest, ich lege mich mal kurz hin und gemeinsam geht´s zum Abendessen. Als Vorspeise esse ich zum ersten Mal Krokodil – sehr bissfest und schmackhaft.

 

10.01.2017 – 12. Tag: Vingerklip – Mount Etjo

Beim Frühstück ist schon recht früh eine Aufbruchstimmung zu spüren. Als Rainer fragt ob wir die 250km oder lieber die 350km Route fahren, wurde die kürzere Strecke mit relativ eindeutiger Mehrheit gewählt. Keiner wollte die längere Route, da uns bis auf eine kurze Etappe nur Piste bleibt. Die schmalen Weg sind nun fast vorbei meint Rainer.

Auf dem Parkplatz stehen einige Lodgebesucher und stellen uns Fragen. Wo wir überall waren, wie die Motorräder sind usw.. Zu Hause fährt der eine Mann auch eine BMW GS , aber seine Frau…

Rainer macht das Briefing und wir düsen langsam los. Die kleine Farmroad D2351 führt uns wieder in das Ugab Rivier, wo wir über eine Betondecke sicher das sandige Flussbett durchfahren. An der wenig befahrenen Piste sehen wir lauter kleine Damara-Siedlungen. Sie wird langsam breiter und führt deutlich und vor allem lange geradeaus. Die Landschaft wird flacher und wir treffen auf die C3, die hier asphaltiert ist und uns in die Siedlung Kalkfeld führt. Der Ort und das Umland sind landwirtschaftlich geprägt und er gilt als eine florierende Ortschaft mit wichtigem Verladebahnhof für Rinder. Seit 20 Jahren ziehen mehr und mehr Einwohner weg und die wenigen Häuser verfallen zusehends. Wir halten an der Tankstelle und machen kurz Rast.

Die D2414 führt uns weiter durch Buschsavanne und Berglandschaft zum markanten Tafelberg Mount Etjo und unserem letztes Ziel auf dieser Reise der Mount Etjo Lodge. Die berühmte Lodge liegt im Herzen des Okonjati Wildreservats, eines der ersten Privatreservate in Namibia, dass vom weltberühmten Naturschützer Jan Oelofse gegründet wurde.

Wir genießen erst mal den Pool, wo wir gruppendynamische Spielchen üben und viel Spaß in der Sonne haben. Im Schatten gibt es später leckeren Kuchen und Kaffee. Gegen 17:00 Uhr fährt uns der Lkw auf Pirsch.

Auf der Wildrundfahrt wird die Artenvielfalt des Okonjati Wildreservats bestaunt. Von Vögeln, seltenen Rappen-, und Pferdeantilope, Elefanten, Breit- und Spitzmaulnashörnern, Giraffen, Zebras und vielen, vielen anderen Tieren. Es ist schon nicht natürlich, soviel Tiere auf einem Haufen und vor allem zusammen am Wasserloch zu sehen. Der Großteil der Tiere auf Mount Etjo stammt von den Tieren ab, die Jan Oelofse während seiner Karriere als Wildfänger fing und nicht verkaufen konnte, so heißt es in der Chronik der Lodge. Auch während der Fahrt haben wir viel Spaß und treffen wirklich auf alle Tierarten des Parks. Der Sundowner fällt quasi  flach, weil ein anderes Fahrzeug ein Reifenproblem hat, wir machen das Beste draus und fotografieren alles was  sich im Busch und in der Luft bewegt.

Nach der Rückkehr gibt’s ein Bier und bald das herrliche Dinner vom Grill in dem großen Essenraum. Fast alle fahren danach zu der Löwenfütterung. Die die das schon gesehen haben bleiben an der Bar auf der Terrasse. Die Löwengucker erleben eine heftige Löwenfütterung, wo die Großkatzen einen Wasserbock verzehren. Sie kommen überrascht über die lauten Töne und der Dominanz des Löwen zurück.

Wir unterhalten uns bis spät bei leckerem Bier und Gin Tonic auf der Terrasse und gehen spät ins Bett.

 

11.01.2017 – 14. Tag: Mount Etjo – Windhoek

Nach dem Frühstück starten wir die letzte Fahretappe dieser Reise gen Süden. Rainer mahnt noch ein letztes Mal vorsichtig zu fahren, auf den schmalen Farmstraßen können Tiere laufen und am letzten Tag ist man eventuell schon nachlässig. Über schöne Berglandschaften und durch das zentrale Farmland fahren wir zur Kleinstadt Omaruru, eine Gemeinde mit ca.6300 Einwohner am Omaruru- sowie Otjimakuru. Beide Flüsse entspringen in der Nähe des Berges Otjo.

Omaruru gilt als Künstlerstadt Namibias, in der in den letzten Jahren sich etliche Künstler und Kunstwerkwerker niedergelassen haben und dem Ort ein moderneres Flair verschaffen. Witzige, formschöne zum Teil riesige Schnitzereien entstehen aus verwitterten, trockenen Wurzeln und Baumstämmen, die teilweise Tausende von Jahren alt sind. Das Holz wird zumeist in der Halbwüste und in den nördlichen Gebieten Namibias gesammelt.

In der Mitte des Dorfes gibt es einen sehr guten Bäcker, wir halten aber nicht, weil wir noch vom Frühstück satt genug sind.

Von hier führt uns die Route weiter auf größere Schotterpisten bis nach Wilhelmstal. Als ich auf die asphaltierte B2 abbiege, fährt siech die Fuhre richtig schwammig. Das Hinterrad scheint platt zu sein – ich rolle noch langsam zum Farmstall, wo die anderen schon im Schatten auf uns warten. Rainer kommt auch bald dazu. Ohne ein Wort zu sagen, holt er das Werkzeug und einen Schlauch und wechselt den Schlauch ruck zuck. Wir trinken noch eine Cola beim Farmstall und fahren dann auf der D1967 Richtung Khomas Hochland. Die Wolken werden immer dunkler und wir müssen einige Pfützen passieren. Die Sandpassagen auf der D1958, die auf der Hinfahrt als schwierig eingestuft wurden, finden wir nun nicht mehr. Wir haben so viele Sandwege hinter uns, dass uns die paar Kilometer nicht anhaben können – man lernt jedes Mal dazu.

Die Rückfahrt ist nicht minder schöner als die Hinfahrt, kurvige Pisten führen uns durch die super schöne Hügellandschaft auf durchschnittlich von 2000 m. Höhe. Zwischenzeitlich treffen wir auf Uwe und Kevin, der mit Übelkeit zu kämpfen hat, Jochen und Thomas hatten das Problem schon am Morgen und sind mit dem Auto mit gefahren. Kevin kann aber weiter fahren.

Schließlich treffen wir wieder auf die C28, die Einfallstraße nach Windhoek, mit Blick auf die Hauptstadt fahren wir Richtung Downtown. Wir tanken noch und es fallen ein paar dicke Tropfen, wir beeilen uns und fahren zur Windhoek Mountain Lodge.  Die meisten stehen schon auf dem Hof und Hilka verteilt großzügig das Windhoek Lager. Wir stehen eine ganze Weile und freuen uns dass die Tour so gut gelaufen ist. Maik war ja mittlerweile auch auf der Lodge und begrüßt uns ebenfalls mit einem Bier.

Es fängt an zu regnen und wir ziehen uns um, gehen kurz in den Pool und erzählen von der schönen Damaraland Tour. Am Abend gibt es nochmal das leckere Buschmann Fondue, wir verbringen den ganzen Abend an der Theke und haben Spaß bis spät in die Nacht. Es war eine fantastische Tour, ein sehr guter Tourguide und eine tolle Gruppe. Es hat alles gepasst.

11.01.2017 – 15. Tag: Abflug

 

 

 

4×4 Kaokoveld 12

 

Wir waren ja schon 2 mal mit dem Veranstalter Gravel Travel per Motorrad in Namibia und Südafrika unterwegs gewesen. Da wir uns die Kaokofeldtour mit dem Motorrad nicht zutrauten haben wir uns für Barbara´s besonderen Geburtstag auch die besondere Tour mit dem Allradwagen ausgesucht. Es ist die Geländewagentour ins Kaokofeld Namibias – eine Safari der ganz besonderen Art. Auf teilweise geschobene Schotterpisten, vorwiegend abenteuerliche Buschpisten und Pässe, Sanddünen und Flussbetten mit Tagesetappen zwischen 250 und 350 km soll es 13 Tage in das Kaokofeld gehen.

Die fahrerisch anspruchsvolle Tour fordert schon ein wenig Erfahrungen im Offroad Bereich, die wir ja bereits per Motorrad gesammelt und mit einem Training beim ADAC Fahrsicherheitszentrum Lüneburg auf das Auto umgesetzt haben.

Tag 1: Anreise Deutschland – Namibia

Wir reisen mit dem Zug ICE 2.Klasse nach Frankfurt-Flughafen, dort treffen wir noch einen ehemaligen Stammtischler Rüdiger, der nun in Frankfurt lebt. Er verkürzt uns die Wartezeit ein wenig. Schließlich checken wir ein, lassen uns filzen und steigen in den Flieger der Air Namibia, der uns über Nacht nach Windhoek bringt.

Tag 2: Windhoek – Auasberge

Am frühen Morgen kommen wir auf dem Hosea Kutako International Airport von Windhoek, wo wir von Andy, Jonny und einem weiteren Tourguide begrüßt werden. Jetzt lernen wir auch unsere Begleiter der nächsten 2 Wochen kennen. Sie kommen allesamt aus Hamburg, nur Eduardo lebt mittlerweile in Chile, hat aber in Hamburg studiert. Die 3 Freunde Edu, Jörg und Olaf kennen sich beruflich und unternehmen regelmäßig gemeinsame Touren. Bernd hat spontan gebucht und will alleine fahren.

Wir fahren mit einem einstündigen Transfer zur Windhoek Mountain Lodge in den südlichen Ausläufern der Auas Berge, die die Basisstation aller Gravel Travel-Touren ist. Wir nutzen die Gelegenheit zum Akklimatisieren und zur Entspannung, der Pool ist viel zu kalt denn es ist schon Herbst, der Morgen ist kalt und wir hoffen auf einwenig mehr Wärme am nachmittag. Der reizvolle Ausblicke auf die umliegenden Bergzüge entschädigen aber schnell.

Am Nachmittag findet die Reisebesprechung statt und wir werden in die Fahrzeuge, Fahrtechnik und GPS-Navigation eingewiesen. Mit einer Spritztour ins Gelände prüft der Tourguide unsere Fähigkeiten – ja sollte gehn, meint er. Abends gibt es dann das legendäre Bushman-Fondue auf der Lodge und dazu das leckere Windhoek Lager.

Tag 3: Auasberge – Brandberg

Bereits der erste Tag zeigt die Vielseitigkeit namibischer Landschaften, zunächst fahren wir nach Windhoek – tanken, anschließend über das Asphaltband nach Okahandja. In Okahandja ist der große Handwerkermarkt ansässig und wir bummeln kurz und schauen uns einige interessante Sachen an. Vorher weist Andy daraufhin, keine Wertsachen offen im Auto liegen zu lassen. Da wir am Anfang der Tour sind, kaufen wir nichts und fahren weiter. Auf gut geschobene Sand-Pads Richtung Uis.  Pad ist der allgemeine Begriff für Straße in Afrikaans.  In einem Flussbett halten wir, fahren im Tiefsand etwas herum. Nach einer Pause kontrollieren wir den Reifendruck und stellen fest – mit etwas weniger fährt man besser.

Die Pads sind kurvenreichen und die Hügel und Bergzügen des Khomas Hochlandes sind wunderschön, hier sind weitläufige kommerzielle Farmen angesiedelt und wir kommen über Wilhelmstal in die flachere Region um Omaruru. Wir sehen schon die gewaltigen Erongo Berge. Nach einer Mittagspause in Omaruru, wo sich die 3 Jungs ordentlich mit Cheeseburger verpflegen lassen, fahren wir weiter gen Westen in dem ehemaligen Minenort Uis. Hier haben wir sowohl den Anfang kommunaler Farmgebiete erreicht, als auch den Ausgangspunkt für den abenteuerlichen Teil der Reise. Wir übernachten im Wild Lady Guesthouse, das wir auch schon von der Namibia Classic kennen. Auch hier gibt es das sogenannte Stiefelbier, auch wenn wir nur mit dem Auto unterwegs sind.

Zum Abendessen gehen wir zum nahe gelegenen Campingplatz, wo es neben gegrilltem Fleisch auch ausreichend Bier gibt. Als Attraktion gibt Basil eine Runde Schnupftabak von der Maschine aus und anschließend einen scharfen Schnaps. Der Wirt, der aussieht wie Rübezahl schenkt jedem einen ein und trinkt doch selbst am liebsten mit.

 

Tag 4: Brandberg & Umgebung

Der Königsstein Gipfel des Brandberges gilt als Namibias höchste Erhebung und überragt die weiten kargen Flächen im Randgebiet der Namib Wüste um mehr als 2.000 Meter. Wo immer man hinschaut, dominiert das gewaltige Bergmassiv die Landschaft in diesem Gebiet. Den Einwohnern des Landes diente diese Landschaft als Kultstätte und Hunderte von Felszeichnungen wurden auf die Steine verziert. Die weiße Lady ist nur auf langen beschwerlichen Wanderungen zu erreichen, deshalb konzentrieren wir uns auf die abwechslungsreiche Umgebung des Brandbergs, in der es zahlreiche interessante Routen gibt.

 

Das Fahren auf Sand und losem Geröll gehört ebenso dazu wie das durch breite Trockenflussbetten, wo wir auch gleich stecken bleiben. Der Reifendruck ist zu hoch und wir lassen deutlich Luft aus den 4 Rädern, danach geht es deutlich besser und wir fahren durch die Fuhrten im Flussbett durchqueren canyonartige Felsformationen und staubige Pads sowie die ersten steinigen Trails.

Zurück in unserem Quartier in Uis und gehen noch mal zum Campground zu Basil, diesmal gibt es

 

Tag 5: Uis – Huabtal

Auf einer Namibia-Karte scheint die Straßenroute zwischen Uis und Palmwag nichts Besonderes zu sein, auf keiner offiziellen Karte ist die Route auch nicht verzeichnet, denn wir folgen einem alten Prospektorenwegen durch nahezu unbesiedeltes Gebiet vom Ugab Tal in Richtung Norden. Dank der Navis kommen wir nicht von den teils kaum noch sichtbaren Spuren ab. Wir fahren durch ein einsame Landschaften des nördlichen Damaraland bis ins Huab Tal und kommen am Nachmittag im ersten Outdoor Camp an. Alles ist für uns vorbereitet, Ignatz und Jonny haben die Zelte vor dem hohen Fels aufgebaut, der Küchenwagen steht unmittelbar am fels, davor brennt schon das Lagerfeuer. Es fehlt an nichts, eine gute Küche gehört ebenso zu diesen Camps wie eine gut ausgestattete Bar, in der immer kühle Getränke bereit stehen. Selbst eine Dusche und eine Toilette ist mit dabei.

Wir klettern zum Sundowner auf dem Felsen, die Berge färben sich kräftig rot, die Farben werden immer knalliger. Nach Sonnenuntergang gibt es lecker Essen und Windhoek Lager dazu. Allmählich erscheinen die Sterne, Andy nennt uns einige Konstellationen. Andy hat die Idee nochmal auf Elefantensuche zu gehen, schnell steigen wir in 2 Autos und fahren durch die Nacht. Ausser dicke Ballen Kot und ein paar Spuren finden wir aber nichts und fahren gemütlich wieder in das Camp zurück und fallen dann müde ins Zelt

 

Tag 6 : Huabtal – Opuwo

Die Sonne scheint schön grell, der Felsen leuchtet rot aber es ist noch kühl. Andy hat aber schon Kaffee parat und das Lagerfeuer fackelt.

Nach dem Frühstück fahren wir zunächst durch das Flussbett zu den Elefantenspuren und es gibt jede Menge. Sie können nicht weit sein und tatsächlich, wir treffen auf eine ganze Herde von Wüstenelefanten. Eine halbe Stunde lang marschieren die Dickhäuter an uns vorbei, spielen und beobachten. Wir kommen auf eine normale Schotterpiste und fahren weiter nach Norden, um das eigentliche Kaokoveld zu erreichen. Die extremen Landschaften im nördlichen Damaraland begleiten uns auf dem Weg Richtung Norden, Zebras Sträuße und Trappen sehen wir flüchten. Zwischendurch halten wir an einem schönen Punkt unter scheinbar den einzigsten Bäumen machen wir Pause. Bei der abschließende Etappe nach Opuwo fahren wir über Pisten, die durch kleine Dörfer führen. Kleine Kinder stehen am Wegesrand, kommen gerne an den Wagen mit vorgehaltener Hand und betteln. Opuwo ist der letzten Außenposten der Zivilisation im Zentrum des Kaokoveldes. Auf einem Hügel hoch oben über der Stadt liegt die Opuwo Country Lodge mit einem gigantischen Ausblick über die unenendlichen Weiten des Kaokolandes. Hier genießen wir die Abendsonne und  das Windhoek Lager am Pool.

 

Tag 7 : Opuwo – Marienfluss

Heute stehen wir früh auf und nehmen eine anspruchsvolle Etappe in Angriff, die volle Aufmerksamkeit und Konzentration sowie gute Kondition erfordert. Zwei Tage werden wir benötigen, um unser nördlichstes Ziel am Kunene Fluss zu erreichen

Der erste Teil der Route führt auf kaum instand gehaltenen Pisten durch weit verstreute Buschdörfer. Hier sind vor allem Angehörige des Ovahimba-Stammes anzutreffen, eine hererosprachige Bevölkerungsgruppe, die noch heute uralte Sitten und Gebräuche pflegt und teils nomadisch lebt. Die ungewöhnlichen traditionellen Trachten der Himba aus Tierhäuten, ihr Schmuck aus Eisen und die komplette Bedeckung des Körpers mit einer Mischung aus Ockerfarbe und Fett sind in zahlreichen Bildbänden über das Kaokoveld dokumentiert. An den Pisten sehen wir viele Reiter auf Eseln oder auch Radfahrer, Eselskarren sind oft mit 5-6 Personen beladen. Die Menschen winken meistens freundlich und lächeln.

Die Wege werden steiniger und enger, direkt in einem Dorf werden wir von einem alten Himba beschimpft, er läuft mit erhobenem Stock auf uns zu, wir fahren schnell weiter.

Schließlich liegt der berüchtigte Van Zyl’s Pass vor uns, Andy gibt uns in der Pause Instruktionen. Er fährt die schwierigen Passagen vor, während wir am Felsrand zu sehen können.

Der schmale Weg führt durch die zerklüfteten Berglandschaft Otjihipa und besteht aus grobem Geröll und zerklüftete Felsen. Er ist äußerst schwierig zu fahren, es geht nur abwärts und darf nur von Ost nach West (Abfahrt) gefahren werden.

Es ist die größte Herausforderung der Reise und ganz bestimmt einer der herausragenden Höhepunkte. Die Autos schieben langsam durch die engen Hänge, rechts und links Fels und dazwischen – der Pass. Über Funk meldet sich Jörg plötzlich, der Hilux hat einen Platten. Auf einem ebenen Stück halten wir und tauschen das Rad, auch hier tauchen wie aus dem Nichts Himbamädchen auf.

Nach einer weiteren schwierigen Passage haben wir den 20km langen Pass bewältigt, es sind nur noch wenige, allerdings sehr sandige Kilometer bis zu unserem Tagesziel im Trockenflussbett des Marienflusses. Die Sonne steht schon tief und wir sind erschöpft. Heute übernachten wir wieder im Outdoor Camp, unter einem Ahnenbaum.

Ignatz und Jonny haben wieder alles perfekt vorbereitet, kühles Bier wird mit Erdnüssen serviert.

 

Tag 8: Marienfluss – Okahirongo Elephant Lodge

 Durch Marienfluss fahren wir zurück auf die Piste durch eine grandiose Landschaft in Richtung Kunene Fluss. Neben der Piste entdecken wir 8 bis 10m große Kreise, die sogenannten Feenkreise oder Hexenkreise. Die Himbas glauben, es seien Fußabdrücke Gottes, doch es handelt sich wohl um unterirdische Thermitenbauten. Dennoch spektakulär anzusehen. Die Weiten des Kaokoveldes, seine tollen Bergzüge und frei umherziehenden Wildtiere begeistern uns. Die Gräber von Himba- Häuptlingen sind eines der wenigen Anzeichen, dass dieses Gebiet nicht ganz verlassen ist. Die Gräber sind nach christlichem Vorbild mit Grabsteinen markiert und Schädel, Gehörn oder Geweihe sind daneben gestellt.

Wenn wir das Tal des Kunene erreichen, bietet sich ein völlig anderer Ausblick: Gruppen der hochwachsenden Makalani- Palme und dichte, satt-grüne Laubvegetation säumen das Ufer des Flusses, von dessen Mündungsdelta in den Atlantik wir nur noch wenige Kilometer entfernt sind. Diese Oase lädt zum Baden ein aber im Flußschwimmen Krokodile und Flusspferde

Unsere Unterkunft ist heute die Luxus-Lodge Okahirongo Elephant Lodge, die direkt am Flussufer liegt. Wir genießen den freien Nachmittag am Pool, den die Tempearturen stiegen auf knapp 40°C, zum Sundowner machen wir eine Bootsfahrt auf dem Kunene und hoffen ein paar Kroks zu entdecken, die Fahrt und die Aussicht war klasse aber es gab keine Kroks zu sehen

 

Tag 9: Okahirongo Elephant Lodge – Khumib Rivier

Auf geht’s am frühen Morgen, unsere Tour gen Süden führt uns über den gleichen Weg entlang des Marienfluss, rechts die Hartmannberge im Blick, vorbei an Himbadörfern. Die Spuren vom Vortag sind noch zu erkennen, dann biegen wir rechts ab Richtung Red Drum oder  Rooidrom, eine rot gestrichene Tonne; die die Mitte des Kaokoveldes kennzeichnet. Der rote Sand wird weniger, es folgen Büsche in hellem Sand und Steine und wir erreichen den Hartmannpass, der  wieder Aufmerksamkeit verlangt. Barbara fährt den Toyota gekonnt durch die steinigen Passagen. Eine grandiose Steinwüstenlandschaft mit gedrungen Büschen, wo Schaafherden von jungen Himbas bewacht werden. Wir durchqueren das breite Khumib Flussbett, weicher Sand so weit wir sehen können, in den Baumwipfeln ragen Giraffenköpfe. Wir fahren immer entlang des Khumib und biegen dann in das Flussbett und erreichen unser Zeltcamp, wo Jony und Ignatz wieder auf uns warten. Die Zelte stehen unter dem Anabbaum und wir genießen wieder den herrlichen Sonnenuntergang, den Abend am Lagerfeuer.

Tag 10: Khumib Rivier – Palmwag

Barbara hat Geburtstag und die Bernd, Edu, Jörg und Olaf geben ein Ständchen. Nach dem Sektfrühstück fahren wir eine lange Zeit durch das Flussbett des Khumib, sehen immer wieder Löwen- und auch Elefantenspuren. Der einsame Nordwesten des Damaralandes besonders das Huarusib- und Hoanib-Flussbett ist ihr bevorzugtes Futtergebiet.

Wir durchqueren das breite Huarusib-Flussbett bei Puros, weicher Sand so weit wir sehen können, in den Baumwipfeln ragen Giraffenköpfe ie Route ist trotz Navi schwer auszumachen. Wir folgen der D3707 und kommen durch einige kleine Dörfer, kaufen zum Erstaunen unserer Mitreisenden in dem Fontain Shop in Sesfontain Guavesaft ein. Ab jetzt fahren wir nur noch Piste, rechts und links steinige Wüstenlandschaft, im Hintergrund Berglandschaften. In Palmwag tanken wir richtig voll, der Tank war fast leer und fahren weiter zur Grootberg Lodge. Ein herrlicher Blick in die Täler des Etendeka Plateau.

 

Tag 11: Palmwag – Ugab Rivier

Wer dachte, wir würden heute gemütlich entlang ausgebauter Straßen zur zentralen Küste trödeln, könnte nicht weiter von der Realität entfernt sein! Noch einmal fahren wir eine ganz besondere Route. Zunächst die Steile Abfahrt von der Grootberg Lodge runter zur C43, dan durch den Veterinärzaun in Palmwag und dann taauchen wir in eine faszinierende Berglandschaft ein, durch das Torra Conservancy. Ein Schmaler Weg führt durch eine Steinwüstenlandschaft mit Gräsern und scheinbar verdorrten Büschen. Zebras, Oryxe und Strauße laufen in Sichtweite, auch Giraffen waren von weitem zu sehen. Neben Welwitschia stehen Sekulenten in dem kargen Sand.

Auf einem Aussichtshügel machen wir Pause und genießen die Aussicht, bevor wir auf die Wanderdüne, die durch den Huab-Fluss hier entstand. Andy fährt vor und wir hinterher, 30m geht es steil herunter, Sandkasten für Erwachsene. Die letzten Kilometer vor unserem Ziel fahren wir in Labyrinth-ähnlichen Flussbetten inmitten tief ausgeschnittener Canyons, wo wir im Schatten gigantischer Felswände  unser letztes Outdoor Camp im Ugap Rivier aufschlagen.

 

Tag 12: Ugab Rivier – Kobo Kobo Hills

Zunächst müssen wir einige Flussbetten und Canyons bewältigen, bevor wir wieder den gewaltigen Brandberg zu Gesicht bekommen. Von hier aus fahren wir westwärts zur Atlantikküste und dann auf der Salzstraße hinunter nach Swakopmund, wo wir eine Pause einlegen. Danach geht es wieder auf normalen und für uns nun leicht zu fahrenden Schotterpisten weiter ins Khomas Hochland. Dort wartet das traumhafte Kobo Kobo Hills auf uns. Bananenbrot und Windhoek Lager, eine Mischung die irgendwie passt.

 

Tag 13: Kobo Kobo Hills – Windhoek Mountain Lodge

Spät, nachdem alle ausgeschlafen und geruhsam gefrühstückt haben, brechen wir zu unserer letzten Etappe auf. Es sind heute wieder normale Schotterpisten, doch bietet die Fahrt über den  Bosua Pass, der einige Serpentinen bereit hält Fahrspaß pur – es geht auf und ab und die Strecke ist für namibische Verhältnisse extrem kurvenreich. Gegen Nachmittag erreichen wir die Windhoek Mountain Lodge, wo wir mit dem Windhoeklager begrüßt werden. Noch einmal genießen wir das „Bushman Fondue“ und haben die ganze Nacht Zeit, die vergangenen Tage zu besprechen.

Tag 14: Windhoek Mountain Lodge – Red Dune Camp

Eigentlich ist die Reise hier zu Ende, doch wir übernehmen das Auto und fahren noch einmal die Stadt Windhoek, kaufen ein paar Souvenirs und etwas für die Tour Richtung Süden. Gegen 17:00 Uhr kommen wir auf der Red Dune Camp, südlich von Gochas. Schöne Zelte mit Feldbetten stehen mitten in der Kalahari-Düne. Die Grillen zirpen und wir genießen die nächtliche Ruhe.

 

Tag 15: Red Dune Camp – Kgalagadi Transfrontier National Park

Die Nacht war ziemlich kalt, dennoch standen wir vor Morgengrauen auf, um Fotos vom Sonnenaufgang zu machen. Nach dem Frühstück auf der Farm fahren Richtung der südafrikanischen Grenze nach Mata Mata, dem Eingang zum Kgalagadi Transfrontier National Park.

Wir melden uns an und fahren auf der Piste mit 40km/h und beobachten alles was sich in den Dünengräsern auf den Dünenfeldern bewegt. Neben den Steppentieren Oryx, Springböcke, Gnus, Eland und Giraffen sind hier Löwen, Geparden und Leoparden zu sehen. Wir hoffen zumindest alles sehen zu können. Am Späten Nachmittag treffen wir in Twee Rivieren ein, die Rezeption ist gleichzeitig Meldepunkt und Grenzübergang zu Botswana und Südafrka. Nachdem wir unser einfaches Zimmer bezogen haben, gehen wir eine kleine Runde und später essen wir im Restaurant. Am Abend wird es richtig kühl, während am Tag locker 30grad erreicht werden.

Tag 16: Kgalagadi Transfrontier National Park

Der quer durch den Park verlaufende Grenzfluss Nossob, der Grenze zu Botswana bildet kann ohne jede Grenzformalitäten in beiden Richtungen überschritten werden. Der Park darf jedoch grundsätzlich nur zu dem Land hin verlassen werden, aus dem man in den Park hineingefahren ist.

Früh morgens fahren wir entlang des Nossob Flusses und wir entdecken die großen Katzen am Straßenrand. Ein Löwenpaar liegt in der Sonne und schläft. Von knapp 5m Entfernung lassen Sie sich gut fotografieren. Die Steppentiere sind ebenfalls in Massen an den Wasserstellen anzutreffen. Es ist reichlich Verkehr an dem sich die Tiere wohl gewöhnt haben, kaum ein Tier flüchtet. Wir haben alle Tiere auch Adler, Falken, Geier und Webervögel gesehen.

 

Den Abend lassen wir bei einem netten Essen im Restaurant ausklingen.

Tag 17: Kgalagadi Transfrontier National Park – Torgos Safari Lodge

bei der Rücktour nach Mata Mata entdecken wir Geparden unter einem Baum sowie wieder jede Menge Zebras und Gnus, Riesentrappen und Sekretäre. Die Abmeldeformalitäten waren schnell erledigt und wir waren früh in der Torgos Safari Lodge. Der Gastgeber lädt uns zum Sundowner in den Dünen ein und bereitet ein eindrucksvolles Abendessen.

Tag 18: Torgos Safari Lodge – Windhoek

die Rückfahrt ist lang, die Piste ist endlos und der Abschied naht. Mit Musik von Brian Finch fahren wir mit Wehmut nach Windhoek zurück. Wir geben das Auto ab und fliegen mit Air Namibia zurück nach Deutschland.

 

 

 

 

 

 

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