BuGonTour
Ardennen – Vogesen und 2 Treffen

2.6.23

Schon früh stehe ich auf und fahre direkt nach dem Frühstück los, kleine Straßen sind angesagt und ich durchfahre die Truppenübungsplätze und komme über Schwarmstedt nach Neustadt und mache dann im Café Kurve Pause. Hier sitzen schon einige Motorradfahrer, ich hole mir einen Kaffee und einen Bremsklotz, Currywurst Pommes gibt es leider nicht. Aber der kleine Snack verleiht mir wieder Reserven für die Weiterfahrt. Am Edersee wollte ich eigentlich eine Kaffeepause einlegen, aber es ist nicht mehr weit bis zum Treffen „Openhouse“ bei SW-Motech.

Um kurz vor fünf komme ich an, eine kleine Umleitung führt mich zum Campingplatz. Ich sehe eine freie Stelle und fahre dort hin. Ich werde von einem Motorradpaar begrüßt, er fährt auch eine T7 und freut sich, dass ich neben ihnen mein Zelt aufbaue. Dann kommt Biketravelfood und fragt, ob er sich dazwischen stellen darf. Klar, da ist Platz genug.

Ich merke als mich Valle anspricht erst, dass ich mich im Campgroundbereich von Valleontour niedergelassen habe. Er fragt, ob alles ok sei, ich nicke und trinke mein Bier. Es kommen immer mehr und sie werden von Valle eingewiesen – es sind alles Follower und Friends. Ich gehe dann zum Ausstellungsbereich und schau mir die Band an, guter Rock und gehe bald müde ins Zelt.

3.6.23

Frühstück am Zelt ist was Herrliches, beim Rewe hatte ich mir schon am Vortag ein paar Brötchen mitgebracht, mein Kaffee ist schnell fertig und ich genieße den Start in den Morgen. Auch mein Nachbar sitzt vor dem Zelt, während viele sich auf den Weg zum Frühstück bei SW-Motech machen oder sich beim Rewe versorgen.  Ich gehe dann auch zum Ausstellungsbereich und schau mir die Stände an. Fast alle Motorradmarken sind vertreten, Honda, Kawasaki, Triumph, BMW, Yamaha, Harley Davidson und Indian. Die Enfields hatten wohl abgesagt, wie sich später herausstellte.

Auch die Motorradbekleidung von Rukka, Dane und Stadler wurden neben einigen anderen Zubehör und auch angeboten. Reiseanbieter in aller Herrenländer präsentieren ihre Leistung.  Auf der Bühne steht dann Erik Peters und ich höre ein höchst interessantes Interview mit ihm über seine Tour von Köln nach Kapstadt. Voller Emotion berichtet er von der Tour, von den Schwierigkeiten und Erlebnissen – toller Typ.

Gegen 14:00 Uhr treffe ich meinen alten Freund Jens, mit ihm gehe ich noch mal eine Runde durch die Ausstellung, trinken ein alkoholfreies Bier und tauschen uns über alte Zeiten aus. Auch treffe ich dann Regina, die ich schon ewig kenne aber nie getroffen habe und wir reden einige Zeit.

Am Abend wird der Türkei-Film von Valle gezeigt, er erinnert ein wenig an unsere Tour durch die Türkei. Die Bilder sind schon beeindruckend. Die Band hört sich auch gut an und so bleibe ich bis kurz nach 22 Uhr und gehe zum Zelt

4.6.23

Die Sonne brennt schon als ich vor dem Zelt mein Frühstück bereite. Ich gehe nochmal zum Ausstellungbereiches, muss aber feststellen doch schon alles gesehen zu haben. Ich baue dann das Zelt ab und fahre auf einem Schleichweg nach Rauschenberg hinein. Eine wunderschöne Fachwerkstadt, die sicher lohnend ist, zu besuchen. Mit Umwegen auf kleinen Landstraßen umfahre ich Marburg und bin Richtung Limburg unterwegs. Die Straßen sind frei und ich kann die Kurven auskosten. Dann muss ich doch ein Stück auf die Autobahn da die geplante Straße gesperrt ist. Bei der nächsten Gelegenheit fahre ich wieder runter und komme an Montabaur vorbei nach Hörr-Grenzhausen. Die kurvige Straße durch das kurze Fehrbachtal nach Vallendar macht Spaß. Am Rhein entlang hat der Verkehr deutlich zugenommen und auf der Rhein-Brücke wird’s teils ungemüdlich, alle sind im Stress.

Bei Ochtendung fahr ich von Autobahn ab und gönn mir bei einem kleinen Eis eine Pause, bevor die Fahrt über Mayen in Welcherath endet. Ich geh noch kurz zum Ring – das Rock am Ring ist im vollen Gange und entsprechend sehen die Campingplätze an den Hängen aus. Es gibt keine Restkarten mehr und ich gehe wieder zurück.

 

5.6.23

Nach dem Frühstück übernehme ich noch das Rasenmähen für meinen Schwiegervater und zu Belohnung gibts noch ein volles Mittagessen, bevor ich losfahre. Die Route geht entlang der B258, ich biege des Öfteren ab und nehme herrliche Kurven mit. Bald bin ich im hohen Venn angekommen. Seitlich wehen an den Wegen ins Venn rote Fahnen, hier besteht Brandgefahr und der Zutritt ist untersagt. Das Haus Terrnel, das regionale Zentrum für Umweltbildung und Nachhaltigkeit hat leider geschlossen, gerne hätte ich mich über das Venn informiert, selbst das Café hat geschlossen.

In Eupen kaufe ich im Supermarkt ein paar Sachen für den Abend ein und fahre zum Campingplatz. Mont Dragon. Ein richtig schöner Platz, der auch im kleinen Wald einige feste Plätze anbietet. Thomas empfängt mich freundlich und zeigt mir alles. Leider kann ich das Motorrad nicht mit in den Wald nehmen, deshalb entscheide ich mich für den Platz vor dem Wald. Das Zelt steht wieder mal schnell und ich genieße die anschließende Dusche. Danach durchstreife ich den Wald und gehe zum Fluss Vesdre runter. Hier sind einige Zelter, einige haben ihre Hängematte aufgehängt. Beim Abendbrot genieße ich noch das ein und andere Bier und natürlich die Ruhe auf dem Platz.

6.6.23

Ein Elend, mein Kocher hat seinen Geist aufgegeben, zuerst geht der Piezo nicht und ein Nachbar gibt mir ein Feuerzeug und plötzlich gab es eine Stichflamme und der Kocher war hin – es strömte nur noch Gas aus – also gibt es keinen Kaffee

Ich fahre nach Verviers zum Decathlon und suche mir einen neuen Kocher. Die Verkehrsführung ist schon ziemlich irreführend, doch ich find wieder aus der Stadt heraus und fahre nun zurück zur eigentlichen Route, die über Jalhay zum Mount Rigi führt. Auf dem Hügel ist ein Nobelhotel mit Restaurant und ich halte schon mal an. Ich gehe auf die Terrasse und bestelle nur einen Kaffee, den ersten an diesem Tag. Die Aussicht in die Landschaft ist wunderschön, der wird vom Hotel genutzt, um die etwas angehobenen Preise zu nehmen.

Ich fahre weiter auf die N676 nach Sourbrodt. Dort biege ich ab in das Tal des Bayehon, hier ist einmal der Wasserfall zu bewundern und die Mühle Bayehon. Der Wasserfall ist mit einer längeren Wanderung verbunden, deshalb fahre ich zur Mühle. Sie hat täglich geöffnet, nur nicht dienstags.  https://www.lemoulindubayehon.be/ Also nehme ich mir keine Pause und fahre vorbei an Malmedy bis nach Stavelot. Dort gibt es aber ein schönes Café, wo ich auch eine Kleinigkeit essen kann. Das historische Zentrum der Stadt steht unter Denkmalschutz und die prestigeträchtige Abtei ist als Außergewöhnliches Kulturerbe der Wallonie eingestuft. Wirklich ein schöner Ort und ich genieße den Kaffee und meinen Croque Monsieur.

Das nächste Ziel ist das Skigebiet Wanne und dann weiter nach Coo, hier stürzt der Fluss „Amel“ 15 Meter in die Tiefe und ist der größte natürlichen Wasserfall Belgiens. Hier schaue ich mir den Campingplatz an. Er ist sehr schön gelegen und direkt am Fluss. Der Ort selbst ist sehr touristisch unter anderem kann von hier aus auch gepaddelt werden.

Meine Strecke geht weiter über Aywaille und Hamoir, zwei weitere schöne Ort mit idyllischem Flair. Ich fahre nun durch Waldgebiet und entdecke auf der rechten Seite das Schild „U.S. Air Force Memorial“, elf Männer der US-Air Force haben an diesem Ort ihr Leben im 2. Weltkrieg gelassen. Ich halte kurz inne und nutze die kurze Pause zur Entspannung. Den dichten Wald verlasse ich dann und bin auf einem Höhenzug und kann weit in die Ebene schauen. Es ist etwas diesig aber dennoch richtig schön, warme Luft weht rüber.

Ich komme in La Roche an und halte am Parkplatz, wo neben dem Artillerie-Panzer ein wunderschöner Blick auf die Stadt und auf das Schloss geboten wird. Ein Paar mit Motorrädern halten an und wir reden ein paar Minuten. Am Kofferaufkleber erkenne ich, dass Kirsten aus Hildesheim und Frank aus Hamburg und ich einen gemeinsamen Freund aus Schleswig-Holstein haben, so klein ist die Welt und so wichtig sind Aufkleber.

Ich durchquere den Naturpark deux Ourthes, eine herrliche Wald- und Wiesenlandschaft und hoffe dann auch bald den geplanten Campingplatz Camping du Viadukt zu erreichen, doch der hat geschlossen, hohes Gras, heruntergekommene Campingwagen und ein geschlossenes Tor zeigen, dass hier schon länger nichts los ist. Also fahre ich weiter und bin bald in Luxemburg, wo ich am Camping Moulin bei Heiderscheidergrund einen schönen Platz am Fluss finde.

Sofort werde ich von meinen Nachbarn, einem Ehepaar aus Holland begrüßt. Ich stelle mein Zelt auf und fang gleich an meine Kartoffel und Gemüse zu schälen und beginne zu kochen. Mein Essen ist fast gar, da kommt ein Mann hinter mit einem Teller mit verschieden Gegrillten, Wurst, Steak, Schaschlik und bietet mir an: „Nimm was Du möchtest“. Da meine Portion Gemüse auch üppig ist nehme ich nur eine Wurst, die auch hervorragend zum Essen passt und bedanke mich. Später treffe ich den Motorradfahrer aus Wiesbaden wieder und bedanke mich nochmal. Auch der Holländer bietet mir einen Kaffee an, doch den lehn ich aufgrund der vorgerückten Stunde ab. Wir unterhalten uns eine ganze Weile über das Motorradfahren und Reisen und die Suse (ausgesprochen Schüss), ein Labrador läuft um uns herum.

Im Fluss steht ein Fliegenfischer und fängt in regelmäßigen Abständen auch einen Fisch. Leider verschwindet die Sonne hinter dem Hügel am anderen Flussufer und es wird frisch.

7.7.23

Das Zelt ist trocken eingepackt, ich frühstücke in Ruhe und verstaue anschließend alles. Ich treffe noch den Wiesbadener Motorradfahrer und wir reden eine Weile über das Motorradfahren. Ich verabschiede mich von Suse und meinen holländischen Nachbarn und fahre auf der N15 gen Süden.

Bei Ettelbrück umfahre ich die Stadt auf der Autobahn, verlasse diese aber wieder. Ich nutze die Autobahn nur zu Umfahrung der größeren Städte Mersch und auch Luxemburg. Ich fahre über die kaum spürbare Grenze zu Frankreich und halte bei einem Intermarche in Terville an, hier gibt es einen leckeren Schokocroissant und eine große Tasse Kaffee. Die Plätze im Schatten des Cafés sind rar und nun sitze ich neben einem Tisch mit vier Rauchern, egal Hauptsache Kaffee. Ich fahre dann auch weiter, komme durch kleine Dörfer u.a. durch Harprich. Auf fast jedem Dach befinden sich Storchennester, die Storchenpaare haben den Nachwuchs schon fast groß und füttern diese eifrig. Ich beobachte das Spektakel kurz und fahre dann in die leicht hügelige Ebene mit viel Ackerbau. Überall fahren Traktoren und mähen das Gras. Ich streife den Parc Naturell regional de Lorrain (Regionaler Naturpark Lothringen).

Die D993 ist fantastisch, herrliche Kurven folgen der nächsten. Leider stehen auch eine Menge Warntafeln für Motorradfahrer. Ein schwarzes Schild als Motorrad Silhouette zeigt die Anzahl der Unfälle von Motorradfahrern an, da schlucke ich natürlich etwas. In Schirmbeck kaufe ich noch etwas für den Abend ein und fahre ziemlich durchgeschwitzt weiter auf der D204 über Klingenthal nach Barr und komme durch wunderschöne Landschaft in Saint Pierre Bois an.

Hier habe ich den Campingplatz St. Gilles gefunden, ein kleiner Campingplatz auf dem Gelände eines ehemaligen Bauernhofes. Ich gehe zur Reception und Frau Meyer macht mir die Tür auf und sagt etwas barsch „bauen Sie Ihr Zelt irgendwo auf und kommen Sie wieder, wenn Sie fertig sind“. So machen wir es. Ich baue mein Zelt auf, zieh mich um und gehe nochmal zur Reception. Frau Meyer nimmt für den Platz 7,30€ und einen Zuschlag Tax von 22Cent, sie entschuldigt sich für die krumme Zahl und gibt mir passend zurück. Es gesellen sich noch einige Zelte und ein Wohnmobil dazu, dennoch ist es ruhig und angenehm. Auf dem Hof werden hausgemachtes Gelee, frische Eier und Produkte aus dem Garten angeboten, da ich aber alles habe muss ich verzichten. Frau Meyer bietet für 6€ auch noch ein Frühstück an, ein französisches Frühstück: Kaffee, Baguette mit Konfitüre, das habe ich alles dabei und lehne dankend ab.

Die Duschen sind in einem kleinen Gebäude, die WCs sind im Haupthaus im ehemaligen Stall untergebracht, alles alt aber sauber und funktional. Ich mag diese Art von Campingplätzen.

8.8.23

Die Nacht ist ruhig und ich wache spät auf, mein Zelt steht im Schatten und es ist noch lange kühl und leider ist das Zelt auch nass. Ich mach mein Frühstück und baue dann alles ab. Ich fahre los, winke den beiden Nachbarn noch zu und fahre nach Villé und beginne die Tour durch den Naturpark der Ballons des Vosges. Und die Route fängt schon gut an, ich durchfahre das Val d’ Argent, das Silbertal, ein reiner Kurvenspaß. Dann die D481 hoch, die leider an einer Straßensperrung endet – es macht auch Spaß die kurvenreiche Strecke wieder zurückzufahren.

In Sainte-Marie-aux-Mines ist eine Radveranstaltung und die Straßen im Innenbereich sind gesperrt. 1000 Radfahrer kommen mir entgegen und ich verirre mich in den Einbahnstraßen und Sperrungen. Doch dann bin ich durch und genieße die schönen Serpentinen durch den dichten Wald zum Col des Baganelles. Ich fahre die D148 weiter und sehe eine herrliche Landschaft zum Col du Calvaire, einer der Hochpunkte des nördlichen Teils der Route des Crêtes. Hier ist auch die Station der Downhill Biker, sie werden mit der Gondel samt Rad hochgefahren und sausen wieder bergab – sicher ein Heidenspaß.

Ab hier ist es die D48, die entlang des Lac Blanc nach Labaroche führt. Nun fängt es auch an zu regnen, die Straßen sind nass, aber es stört nicht weiter. An der Abbiegung zur D5 halte ich an einem deutschen Soldatenfriedhof an, auf dem Soldatenfriedhof Hohrod sind 2438 deutsche Soldaten aus dem 1. Weltkrieg begraben. Nach einer kurzen Pause fahre ich weiter und finde die Gedenkstätte Lingekopf. Le Linge ist einer der markanten Orte der Schlacht in den Hochvogesen während des Ersten Weltkriegs. Dort wurden Tote, Verwundete, Vermisste von fast 20.000 französischen und deutschen Soldaten gezählt. Noch heute kann man auf dem leicht zugänglichen Schlachtfeld das gut erhaltene deutsche Verteidigungssystem sehen. Mir fehlt aber die im Moment die Lust zu einem Rundgang und ich fahre weiter.

In Stosswihr wird der Regen wieder heftiger und ich halte in einem Café an, die freundliche Bedienung bringt mir ein super Kaffee und ein lecker Schoko-Croissant. Ich schau noch mal auf die Karte, da der Abzweig zu La Schlucht gesperrt ist und ich fahre dann weiter durch Münster auf der D27 durch Sondernach und dann auf die D430 zum Grand Ballon, der mit 1424 m höchste Berg der Vogesen. Er ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Wintersportlern. Hier überlege ich kurz, ob ich noch mal das Zelt irgendwo aufbauen solle oder direkt zum Touratech-Treffen soll. Das Navi schlägt mir eine Route vor und ich folge dem.

Ich biege auf eine enge Straße, die sich talwärts im Wald herunter hangelt. Die Kurven sind eng und unübersichtlich, plötzlich steht ein Mercedes-Cabrio vor mir, ich bremse voll und weiche auf den schmalen Seitenstreifen aus. Der Fahrer hupt laut, hält aber nicht an, um sich zu entschuldigen. Nach dem Schreck fahre ich weiter runter und bin bald in der Rheinebene. Das Thermometer zeigt 29 °C und meine Tanknadel meldet sich. Ich erreiche aber noch die Grenze und tanke schließlich in der Nähe von Freiburg. Ich habe mittlerweile die Vermeidung von Mautstrecken herausgenommen und bin auch schnell in Niedereschach. Ich habe mir vorgenommen noch etwas einzukaufen, doch n Baden-Württemberg ist Fronleichnam ein Feiertag und alle Läden als auch die Tankstelle haben geschlossen. Ich fahre zurück nach Villingen zur größeren Tankstelle und kaufe ein paar Bier ein, mein Essensvorrat sollte noch reichen.

Bei Touratech angekommen, baue ich mein Zelt auf und trinke schon mal ein kühles Bier, die Duschen funktionieren auch schon. Mein Zeltnachbar meint es gäbe schon Getränke und Essenstände am Platz und ich mach mich nach dem Duschen auf, um mich dort zu verköstigen.

9.-10.6.23

De Campingplatz wird immer voller und ich gehe runter in die Stadt, um mir das Nötigste für das Wochenende einzukaufen. Um 12:00 beginnt das offizielle Treffen. Auch Gravel Travel ist vor Ort und ich begrüße natürlich auch als erstes meine Nachbarn. Ich gehe sofort in den 2. Wahlverkauf und erwische eines der letzten Topcases zum guten Preis. Das Programm ist super, Vorträge, Workshops und parallel die Aussteller. Ich treffe viele Freunde und Bekannte wieder, was das Treffen noch besser macht.

Ich nehme dann noch am Fotoworkshop von Maximiliam Heller teil, höre nicht viel neues aber erhalte doch den ein oder anderen Trick. Später führt Andreas Hülsmann Reisevorbereitungen durch, extrem gut mit dem kleinen Schalk im Nacken. Auf der Hauptbühne werden die Neuigkeiten in der Motorradszene präsentiert – auch Ralf erzählt etwas von seinen Touren.  Martin Brucker erzählt von seiner Reise nach Alaska im Winter und auf der Hauptbühne wirbt Dieter Schneider für sein Projekt „Fellows Ride“

11-12.6.23

Für mich geht am Sonntagmorgen ein richtig gutes Reiseevent bei Touratech zu Ende.  Ich nehme wieder an einem Fotoworkshop mit Claudius Vasilescu teil und finde hier wieder andere Ansätze.  Sebastian Meyer zeigt einen Teil seiner Reise Pakistan-Indien, die neuen Markenbotschafter von Touratech „Sean und Emely“ werden vorgestellt und Nick Sanders zeigt Ausschnitte seines neuen Filmes. Am Abend hält Joe Pichler seinen aller letzten Vortrag „eine Reise ins Ungewisse“. Eine Reise durch den nördlichen Teil Südamerikas kurz nach Corona. Es gibt bewegende Momente zu sehen, als er sich unter tosendem Applaus verabschiedet.

Es war oder ist ein großartiges Treffen und man trifft alte Bekannte und lernt neue Interessante Leute kennen. Schön war’s

Ich fahre nun wieder auf kleineren Straße Richtung Norden, mach noch mal Halt zwischendurch, übernachte diesmal im Hotel und fahre am Montag zurück nach Hause, 2350km liegen hinter mir.

 

Die Ardennen und auch die Vogesen sind wunderschön, die 3 Tage reichen sicher nicht aus, um die Gegend zu erkunden. Es wird nicht das letzte Mal sein, dass ich die Landschaften bereist habe. Es gibt viel zu sehen, Kriegsgeschichte, Städte und Natur.

Campingplatzempfehlung:

Camping Mont Dragon Campingplatz in den Ardennen

sehr nette Leute und ruhiger Platz

Camping Coo Campingplatz in Coo sieht toll aus, habe aber nicht übernachtet
Camping Moulin bei Heiderscheidergrund – ein toller Platz, wenn man am Wasser ist
Camping Saint Gilles schöner Platz auf einem ehemaligem Bauernhof
Damaraland 2016-17

Das Damaraland erstreckt sich im Nordwesten Namibias südlich des Kaokovelds zwischen Erongo und der Etosha Pfanne. Das Damaraland ist insgesamt sehr spärlich besiedelt, karg, ausgedörrt und wild und abwechslungsreich. Hier gibt es viele kleinere Farmstraßen und abgelegene Pisten, die herrliche Eindrücke bieten und fahrerisch herausfordernd sind. Das Gebiet ist geprägt von grandiose Landschaften mit bizarren Bergen und weiten steinigen Ebenen. Nur selten trifft man auf Menschen und Siedlungen.  In dem riesigen Gebiet leben überwiegend die Damara, die wohl neben den Buschmännern zu den ältesten Einwohnern aber eben auch zu den ärmsten Volksgruppen in Namibia zählen. Rinder- und Ziegenhaltung gilt als Grunderwerb in der teilweise stark überweideten Region.

Im westlichen Teil des Damaralandes gibt es noch wildlebende Nashörner und Wüsten-Elefanten, die wir natürlich gerne sehe würden.

30.12.2016 – 1. Tag: Abflug nach Namibia (aus Deutschland)

Gemütlich mit dickem Gepäck fahren wir per Rail & Fly Ticket zum Frankfurter Flughafen. Auf dem Weg vom Bahnhof zum Terminal treffen wir schon auf die ersten Mitfahrer, Anke und Jens aus Braunschweig sowie Maik aus Berlin. Das Flugzeug der Air Namibia wird beladen und wir erkennen Ralf aus Aschaffenburg, er sitz mit zwei weiteren Kollegen in der Mittelreihe, Jochen, den wir auf von anderen Treffen kennen sitzt ganz vorne – jetzt kennen wir schon einige. Zwei Bier und Gin Tonic lässt uns gut einschlafen. Der Flug dauert die ganze Nacht und wir sind pünktlich in Windhoek.

31.12.2016 – 2. Tag: Windhoek Mountain Lodge + Einführungsrunde

Nach der Grenzkontrolle begrüßt und Rainer und Jonny, vom Gravel Travel Team. Alle Teilnehmer waren im Flieger und wir können bald zur Lodge fahren. An der Kontrollstation wird Jonny extrem kontrolliert, Führerschein und Papiere muss er vorzeigen, der Beamte geht einmal um das Fahrzeug und wir können weiter. Die anderen bringen Brötchen mit und wir können nachdem wir das Zimmer bezogen haben erstmal frühstücken.

Rainer schlägt vor, die Einführungsrunde recht bald zu machen, da es am Nachmittag regnen soll. Er weist uns ein, deutet auf Gefahren auf den Wegen hin und die Verträge werden unterschrieben. Nach dem Papierkram gehen wir zu den WR250ern und fahren die Einführungsrunde.

Von der Lodge geht es zu nächst über die Piste zur B1 in Richtung Rehoboth. Bald biegen wir nach kurzer Asphaltfahrt auf die D1463. Die Sandpiste hat einige Trockenfluss-Durchfahrten und einiges an Wellblech zu bieten, schließlich fahren wir an dem Gocheganas Nature Reserve vorbei und halten an dem vereinbarten Treffpunkt an. Die Sonne brennt, es bilden sich schöne Wolkenformationen am Himmel. Die Fahrt zurück wird von allen problemlos bewältigt.

Am Pool gibt es dann schon das erste Windhoek-Lager. Sarafina hat eine leckere Suppe gekocht, später gibt es leckeren Kuchen, der Service in der Lodge ist perfekt. Einige legen sich schlafen oder dösen im Schatten. Zum Abendessen sind alle fit und frisch, es gibt das berühmte Buschmannfondue – Kudu- Wir belagern die Bar und warten auf den Jahreswechsel, der ja aufgrund der Sommerzeit eine Stunde früher als bei uns im kalten Norden stattfindet. Wir feiern in das neue Jahr und gehen ziemlich müde gegen 1:00 ins Bett.

 

01.01. 2017 – 3. Tag: Windhoek – Wüstenquelle

Wir haben Neujahr und wir dürfen länger schlafen. Nach dem Frühstück und Rainers Briefing fahren wir los. Zunächst durch die Stadt, wir kommen gut durch, der Verkehr ist nur mäßig. Die Asphaltstraße C28 führt uns raus aus der Stadt, und wir biegen bald rechts auf die D1958 ab, die kurvige Schotterpiste führt uns in das hügelige Farmland des „Khomas Hochlands“. Die Strecke wird deutlich kurvenreicher und die Piste sandiger, später mündet die 1958 in die D 1967, die noch sandiger wird. Sandverwehungen und einige Pfützen werden problemlos durchfahren. Die 1967 trifft schließlich auf die B2, wo kräftiger Verkehr aus Swakopmund Richtung Windhoek fließt. Die Urlauber kommen zurück. Die meisten rasen und wir fahren mit den WRs ganz links, ab und zu auf dem Standstreifen, um den gefährlichen Überholvorgängen auszuweichen. Am Straßenrand stehen Anke und Jens, unterhalb der Berme steht Maik neben seinem Motorrad, sein Vorderreifen hatte einen Platten und er konnte die WR nur noch nach links runter von der Straße lenken, nix passiert.

In Karibib tanken wir und fahren dann weiter auf Schotter nach Otjibingwe. Auch hier tanken wir nochmal voll, denn auf der Farm gibt es kein Benzin und wir werden in den nächsten Tagen mit dem was wir nun tanken auskommen müssen. Die Piste ist gut und wir kommen gut vor ran. Schließlich kommen wir an einem stillgelegten Marmorsteinbruch vorbei. Weiße steile Wände leuchten von weitem auf, türkisfarbenes Wasser ist in einem Loch eingesperrt. Mehrere Gatter müssen durchfahren werden, an einer Farm biegen wir links ab und nun wird der Weg heftiger, Tiefsand wechselt sich mit Stein- und Schotter ab. Es sind einige Tore zu durchfahren, irgendwann ist Rainer mit dem Land Cruiser hinter uns und schließt jeweils die Gatter. Nach ca. fünfzehn Minuten Enduro-Spass sind wir an dem Farmhaus der Guestfarm Wüstenquelle angekommen.

Oliver Rust begrüßt uns, die anderen sitzen schon im Schatten beim Bier. Nachdem wir uns von der Fahrt mit dem Bier erholt haben werden wir von Justus zu unserem Haus gefahren. Da das Farmhaus voll belegt ist, dürfen „die Ehepaare“ und zwei weitere die Häuser auf dem Gelände beziehen. Justus will uns um halb acht wieder abholen. Wir duschen und genießen zwischenzeitlich den Sonnenuntergang am Haus. Justus verspätet sich und kommt erst kurz nach acht Uhr. „I´m late“ sagte er und entschuldigt sich, dass er noch Gulasch zubereiten musste. Wir nehmen es mal so hin.

Als wir am Farmhaus ankommen ernten wir natürlich Spott und setzen uns an den langen Tisch auf der Terrasse. Es gibt wirklich Gulasch mit Nudeln und Rotkohl. Eine gewagte Kombi aber richtig lecker.

Justus fährt uns auch wieder zurück zum Haus. Es ist richtig dunkel, wenn der Mond, obwohl er sich nur als Sichel darstellt, nicht schon so hell scheinen würde hätten wir einen genialen Sternenhimmel. Wir nehme noch einen Absacker auf der Terrasse und betrachten die Sterne.

 

02.01.2017 – 4. Tag: Rundfahrt über die Farm

Wir müssen wieder auf Justus warten, seine Art der Entschuldigung ist schon etwas witzig und wir können ihm nicht böse sein. Das Frühstück ist super und wir erhalten ein super Angebot von Oliver. Er möchte uns seine Farm mit seiner Helga zeigen. Helga ist seine 185er Honda, Baujahr geschätzt 75. Olli fährt mit seiner alten Dame, mit Hut und Sonnenbrille vor und wir in Enduro-Schutzbekleidung hinterher. Ein paar Sandwege führen uns zu einem Hügel aus Granit, Olli fährt eine Spur direkt auf den Hügel. So rund wie der Berg von Weitem aussieht ist er nicht, zig Löcher mit Durchmesser bis zu einem Meter und bis einem halben Meter Tiefe machen das Befahren zum Abendteuer. Hinzu kommt, dass einige Steinplatten lose liegen. Wir kommen alle oben an und haben eine super Aussicht über die Fläche, die einer Mondlandschaft ähnelt. Wir fahren wieder runter und fahren an bizarren Felsformationen vorbei, steinige und sandige Wege wechseln sich ab. Wieder gehet es einem Berg hinauf. Diesmal in einem Bogen. Die Fläche ist genauso wie der erste Berg, nur sind die Löcher tiefer und wir dürfen nicht zu nah an die Kante fahren – da geht es mindestens 50m tief runter.

Wieder genießen wir die fantastischen Ausblicke, Olli erzählt von der Farm und erklärt die vorhandene Fauna und Flora. Es gibt auf der Farm keine Zäune, die Tiere können frei herumlaufen und können auch raus. Die Farm Wüstenquell ist im Namib Naukluft Park eingebettet und ist mit dem berühmten Adlerfels und den äußerst seltenen Lithopsen (lebende Steine) ein besonderes Erlebnis.

Wir fahren den Hügel wieder runter und durchfahren ein Revier, Tiefsand vom Feinsten. Im ersten Gang buddelt sich das Hinterrad sofort fest, also gleich hoch in den Zweiten und weiter. Schließlich fahren wir zu unserem Häuschen und ruhen uns ein wenig aus, bevor wir wieder zur Farm abgeholt werden. Dort genießen wir den Nachmittag am Pool und gründen die Gruppe der Badenixen. Gekonnte und nicht gekonnte Sprünge in´s Wasser werden jeweils bejubelt und beklatscht.

Am Abend gibt es Bobotie (Afrikanischer Hackfleischauflauf) mit Reis und wir sitzen wieder auf der Terrasse und genießen den Sternenhimmel.

 

03.01.2017 – 5. Tag: Rundfahrt über die Farm mit den Autos

Die Prozedur wiederholt sich, Justus holt uns ab und es gibt wieder ein leckeres Frühstück. Wir sitzen auch lange am Tisch, wir haben Zeit. Heute ist wieder Erholung und Ausruhen angesagt und am Nachmittag gibt eine Sundowner Tour. Wir haben auch die Badesachen dabei und genießen den Pool. Die „Badenixen“ geben alles und wir haben viel Spaß. Zu Mittag gibt es kleine Sandwiches und nachmittags noch Kuchen.

Wir werden nochmal zu unseren Unterkünften gefahren, wir ziehen uns um und werden pünktlich von Justus abgeholt und wir fahren zu einigen interessanten Steinformationen. Olli erzählt wieder von seiner Farm und seinen neuen Pläne, der Anbau von Jojoba anbauen, um daraus das gute Jojoba-Öl zu gewinnen.

Wir kommen dann nach einer guten Stunde an dem Sundownerplatz an. Justus hat die Getränke schon bereit gestellt. Es gibt alle, Bier, Wein, Gin-Tonic. Schnell ist der Tisch gedeckt und die Mannschaft um Justus bereitet das Essen vor. Wir gehen umher, schauen uns die Gegend an, unterhalten uns mit Olli und trinken den Sundowner. Dann können wir uns auch setzen und die Spaghettis mit Bolgnose (Justus-Style) essen.

Noch ein paar Bier und wir werden wieder zum Farmhaus gefahren, bei einem Absacker lassen wir den Tag Revue passieren. Rainer ermahnt uns auch an morgen zu denken, der morgige Tag wird härter als der heutige. Mit dem Wink bringt uns Justus zurück zum Häuschen.

04.01.2017 – 6. Tag: Wüstenquelle – Erongo

Justus holt uns heute Morgen pünktlich ab und wir entdecken auf der Fahrt zum Hauptgebäude ein paar Zebras und Riesentrappen. Das Frühstück fällt, wie eigentlich immer, sehr üppig aus und wir genießen die kühle Seeluft. Es sind nur 22° aber es wird bestimmt noch wärmer.

Wir fahren wieder durch die zig Pforten über die 2 Tage zu vor als schwer befahrbaren Weg bezeichnete Strecke, heute macht sie uns richtig Spaß und finden es schon fast schade, dass die Strecke schon um ist. Wir haben die Piste wieder erreicht und fahren nun wieder mit 90-10km/h über die glatte Piste. Auch die lange Piste macht aufgrund der weiten Landschaft Spaß und wir genießen wie die WRs über die Strecke fegen. Nach eineinhalb Stunden kommen wir in Karibib an. Der Ort besitzt einige Gebäude von historischem Interesse, darunter eine Missionskirche aus dem Jahre 1849. Wir nehmen uns dafür aber keine Zeit und fahren an die nächste Tankstelle. Jochen & Co stehen schon dort, Thomas hat einen Platten und sie warten nun auf den Service.

Von der B2 biegen wir auf die Piste in Richtung Erongogebirge, der Überrest eines riesigen uralten Vulkans. Über den Großteil des Erongo-Gebirges erstreckt sich Trockensavanne mit bodennahen Büschen und Sträuchern und allerlei Tiere vom DikDik, Bergzebras, Antilopen und Giraffen bis zum Elefanten sind hier zu sehen. Rainer hat uns vor den Spitzmaulnasshörnern gewarnt. Wir haben leider weder Elefant noch Nashorn gesehen.

Alsbald kommen wir an der Spitzkoppe vorbei und biegen schließlich auf einen Zwei-Spur-Weg. Ab hier folgen wir nun dem Track, der uns durch offeneres Farmbuschland führt, es ist kommunales Farmland, es gibt hier keine, oder nur sehr wenige Zäune. Der Track führt uns an kleinen Farmplots vorbei, Kinder laufen uns entgegen und winken, der Wunsch nach Süßigkeiten ist bei Ihnen sehr groß. Plötzlich sehen wir einen abgebauten Zaun, die Drähte liegen neben der Strecke, einige von uns hatten aber auch Drähte in der Felge, was durch aus hätte gefährlich werden können.

Der Track endet an einer Piste und es wird nun hügelig und kurvenreich, wir genießen tolle Ausblicke auf die Bergwelt. Die Ai-Aiba Lodge, die „Felsmalerei-Lodge“ ist heute unser Ziel, bei der Tordurchfahrt sehen wir die erste Giraffe direkt am Weg. Nach der Ankunft gibt es wieder das Stiefelbier und einige springen wieder in den Pool, Uwe hat wieder die Pool-Position du springt als erster.

Um 17:00 geht´s auf Erkundungstour über das 5.600ha große Areal der ehemaligen Rinderfarm. Massive Granitfelsen häufen sich entlang der Sandpiste, einige haben witzige Formen. Dicke runde Kugeln, die gleich wegzurollen drohen. Eine Steinformation sieht aus wie eine riesige Schildkröte. Wir bleiben schließlich an einer Felswand stehen und gehen zu den Granitwänden. Im Schutz der Steine und Hügel sind hier Felsmalereien zu sehen. Es sind viele Tiere zu erkennen, Giraffen, Strauße, Antilopen und Elefanten. Die Bedeutung der Tierbilder wie auch die Entstehung ist bis heute ungeklärt ist. Die Tierbilder dienten wahrscheinlich neben kultischen Zwecken auch dem Unterricht von Kindern und der Einweisung von Jägern oder stellen für andere Buschmänner die beobachteten Tiere dar. Man weiß noch nicht wie alt diese Zeichnungen sind, doch es sind es sicherlich 2000 Jahre. Wir schauen uns auch noch die witzigen Felsen an, runde Löcher und ausgewaschene Felsen sind die Highlights.

Als wir wieder zum Auto zurück kommen ist das rechte Hinterrad platt. Weil auf dem Wagen zwar ein Reserverad aber kein Wagenheber vorhanden ist, ruft der Guide in der Farm an und lässt einen Wagenheber bringen. Dafür gibt er schon eine Ration Bier aus und wir sitzen auf den Felsen herum und genießen den Blick in die Landschaft. Der Guide erzählt noch etwas über die Farm und über den in diesem Gebiet in 2009 neu aufgestellten „Erongo Mountain Rhino Sanctuary Trust of Namibia“. Er ein privates Naturschutzgebiet, wo langfristig Natur- und Artenschutz gewährleisten werden soll. Insbesondere soll das Spitznashorn wieder angesiedelt und sesshaft werden, die Flora und Fauna soll geschützt werden um die Arten zu erhalten wie auch den Tourismus zu fördern.

Das Reserverad ist schnell montiert, aufsitzen und weiter. Wir fahren auf der Piste bergab und biegen rechts ab und der Fahrer stoppt, weil wieder das rechte Hinterrad platt ist.

Jetzt haben wir einen Wagenheber aber kein Ersatzrad mehr. An dieser Stelle gibt es keinen Handyempfang und so gehen der Guide und Rainer den nächsten Hügel hinauf um zu telefonieren. Nach einer halben Stunde kommen sie zurück und haben wohl jemanden erreicht, der wiederrum versuchen soll die Farm anzurufen – wir spüren das Afrika. Nach einer Stunde läuft Rainer los, weil keiner kommt, er will zur Lodge zurück und ein Auto holen. Während dessen trinken wir die zweite Kiste Bier und den Gin Tonic und genießen die Landschaft hier und den herrlichen Sonnenuntergang.

In der Dunkelheit erscheinen Scheinwerfer, Rainer kehrt mit seinem Land Cruiser samt Anhänger zurück, wir springen drauf und fahren zurück zur Lodge. Rainer, der Teufelskerl ist den langen Weg zur Lodge gelaufen, als Orientierung half ihm das Licht der Lodge, welches ich nicht gesehen habe.

Das Abendessen wird aufgewärmt und wir bekommen einen zähen Auflauf aus Hühnerfleisch und Blätterteig mit etwas Reis, anschließend eine schrecklich süße Nachspeise. Wir hatten uns so auf Steak gefreut.

05.01.2017 – 7. Tag:  Erongo – Uis

wir sind recht früh auf den Beinen und gehen zum Frühstück, das schon deutlich besser als das Abendessen ausfällt. Rainer erzählt, dass außerhalb der Farm Rhinos gesichtet wurden und schlägt vor mit dem Land Cruiser vorzufahren. Nachdem das Gepäck verladen und alle auf den Motorrädern sitzen, geht es los. Mit großem Abstand folgen wir dem Auto, das eine riesige Staubfahne aufwirbelt-. Die WRs wirbeln deutlich weniger Staub auf, aber der Staub steht in der Luft und wir halten guten Abstand. Nach gut 20km fährt Rainer links ran und wir fahren vorbei – die Gefahr scheint gebannt. Wir fahren über die geraden die Pisten und folgen wieder dem Track. Die Kinder in den Damara Siedlungen winken uns zu. Der Track erscheint deutlich kürzer als gestern, doch diese Richtung auf dem Farm Weg ist ebenso imposant wie der Hinweg.

Wir kommen wieder auf die Piste D3716 und fahren bis zur Einbiegung zur Spitzkoppe. Die wird auch als „Matterhorn Namibias“ bezeichnet wird. Mit rund 1728 Metern über N.N. ist die Spitzkoppe nicht der höchste Berg in Namibia aber gehört wohl zu den imposantesten. Das Spitzkoppe Felsmassiv aus Granitgestein gehört zur Erongo Bergregion und entstand vor mehr als 100 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivität und anschließende Erosion. Durch Winderosion wurde anschließend in Millionen von Jahren das Deckmaterial abgetragen, bis die Granit Intrusion frei lag.

Wir halten an dem Restaurant am Camp des Natur Reservats und bestellen wieder den Rock Shandy, das Zeug ist echt erfrischend bei der Wärme. Nach einer Pause fahren wir durch die grandiose Spitzkoppe, zwischen den skurrilen Granitformationen. Nach Verlassen des Naturreservats wird das Land weit und wüstenähnlich. Die Wege sind in dem weißen Sand schwer zu erkennen und die Blicke verlieren sich in die Weite. Der Track führt uns durch wunderschöne Landschaft, aus der flachen Wüstenlandschaft zwängt sich der Weg in eine enge Schlucht, es geht bergauf und bergab. Die Sandwege gehen in felsigen Untergrund über bis wir an den Omaruru gelangen. Das Revier ist extrem sandig und schwer zu befahren, aber Arsch nach hinten und Gas. Die Umfaller sind gewiss, das Anfahren im Tiefsand macht Mühe, aber es klappt. Nach gut 500m Tiefsand haben wir das Ufer erreicht und nun ändert sich die Landschaft, wieder endlose Weite. Wir kommen schließlich wieder auf die Piste, die hier extrem schlecht ist. Waschbrett und Schlaglöcher reihen sich aneinander. Wir sind froh endlich in Uis anzukommen und an der Tankstelle die Tanks zu füllen.

Wir werden vom Besitzer des White Lady Guesthouse begrüßt, stellen die Motorräder unter die Bäume (ohne Stacheln) und nehmen die Schlüssel in Empfang. Am Pool wartet das leckere Windhoek Lager und damit können wir den Staub gut herunterspülen.

Nachdem alle da sind, es gab mal wieder ein paar Reifenpannen können wir auch die Zimmer beziehen und uns im Pool wohlfühlen. Wegen des starken Windes verzichten wir auf den Sundowner auf der Halde. Ein paar Bier gibt es noch bevor wir am Abend von den Besitzern zum Grillen oder Braai eingeladen werden. Ein schöner Tag geht langsam zu Ende, es ist recht frisch am Abend und wir ziehen uns bald zurück.

06.01.2017 – 8. Tag: Uis – Twyfelfontein

Die Frauen warten schon auf uns und wir können uns am reichlich gedeckten Büffet bedienen, alle erhalten auch bald das gewünschte Ei, scrambled, sunny side up oder overeasy, mit oder ohne bacon. Alles ist wieder perfekt.

Nach dem Briefing geht es los, mittlerweile haben wir uns an die WR 250 gewöhnt und wir fahren schon recht zügig über die Piste. Mir erscheint die Piste auf der anderen Fahrbahnseite nicht so schlimm wie die vom Vortag aber Schlaglöcher gibt es auf dieser Seite auch en masse und der Staub steht in der Luft. Wir fahren quasi um den Brandberg oder auch das Brandbergmassiv herum. Das Massiv hat eine Höhe bis ca. 2700 m und ragt fast 2000 m aus der Ebene empor, total beeindruckend. Wir biegen rechts ab und die Landschaft ändert sich, der Boden und die leichten Hügel erscheinen nun in vielen Farben und Schattierungen. Leichtes Gelb, Braun und Weiß wechselt sich ab und immer den Brandberg im Blick.

Die Piste wird enger und staubiger, wir kommen an der Auffahrt zur Brandberg Mine vorbei, gleich danach biegen wir auch auf einen Zweispur-Weg ab. Die Berge werden höher und kegeliger, mit den verschieden farbigen Gesteinsschichten sehen sie aus wie verschobene Pfannkuchen- Haufen in Schwarz-Weiß. Der Weg geht nun bergauf und bergab, schlängelt sich durch eine weite Schlucht, es macht richtig Spaß die WR über die Hügel zu peitschen. Am Ende der Schlucht geht es für ca. 10m eine massive Auffahrt hinauf, in der Mitte läuft ein Rinnsal und wir fahren ohne anzuhalten hoch. Danach schlängelt sich der Weg neben dem Revier, ab und zu fahren wir auch im Revier im Tief Sand. Schließlich werden wir in die weite Ebene entlassen und wir folgen der kurvigen Abfahrt in die weite Ebene. Rechts und links des Wegs haben sich Welwitschias angesiedelt. Die Pflanze sieht wie ein Häufchen Elend aus, verdorrt und vertrocknet. Doch die Pflanze wird mehrere hundert Jahre alt und besitzt nur ein einziges Blattpaar, das oft in mehreren Blättern zerrissen ist. Ihr Wurzelwerk breitet sich unterirdisch über einen Radius von 15 Metern aus. Die Welwitschia ist darüber hinaus eine Pfahlwurzel, welche bis in drei Meter Tiefe reichen, sie ist getrenntgeschlechtig, d. h. es gibt weibliche und männliche Pflanzen.

An der T-Kreuzung stehen die Aschaffenburger, Ralf sitzt im Schatten seiner WR und ist sauer, „mitten in der Sonne sollen wir Mittagspause mach, klasse, in dem Canyon waren zig Bäume“ brummt er vor sich hin. Nachdem alle am Treffpunkt angekommen sind schlägt Rainer vor, die Felsen in Sichtweite anzufahren. Und wirklich, dort ist ein richtig schöner Schattenplatz, die Welt ist wieder in Ordnung. Rainer verteilt die Lunchpakete und wir machen Mittagspause mit herrlicher Aussicht auf die Wüste auf einem wunder schönen Platz. Wir sind nun im Damaraland angekommen. Sengende Hitze, Trockenheit und weite Flächen.

Rainer mahnt noch mal, dass die Wüste so bleiben soll wie sie ist, es sollen keine weiteren Spuren gefahren werden und wir sollen den ganzen Müll mitnehmen. Er geht mit gutem Beispiel voraus und nimmt einen kaputten Gummireifen, der am Wegrand liegt mit.

Der Weg ist ab hier teilweise schneller zu befahren aber wir haben auch Abschnitte die hügelig und sehr schmal sin. Uns kommt ein Unimog entgegen, der aber keinen Zentimeter Platz macht. Wir halten an und er fährt Millimeter scharf an uns vorbei. Wenig später kommt ein Land Cruiser entgegen, dieser wiederrum grüßt freundlich und fährt am Rand der Spur.

Schließlich kommen wir am „der verbrannte Berg“ an er sieht aus als wäre er verbrannt, doch der Berg entstand vor rund 80 Millionen Jahren aus einem Lavastrom, der langsam abkühlte. Er sieht wirklich angekokelt aus und man denkt aufgrund seiner grau, schwarzen Farbe ist er inmitten des beige-sandigen Schiefergesteins der Umgebung, ist alles verbrannt.

Ab hier ist wieder Piste und uns begegnet ein Kleinbus mit Touristen. Eine viertel Stunde später sind wir auch schon an der Lodge Twyfelfontein. In der Bar sitzen die anderen schon und wir genießen das Stiefelbier in der Hitze. Wir können die Zimmer beziehen du Rainer fragt, wer noch Lust hätte, eine Tour mit dem Land Cruiser zu unternehmen, es sollen Elefanten in der Nähe gesichtet worden sein. Schnell ist das Auto voll und die Fahrt geht los.

Ich bleibe auf der Lodge und genieße mit den anderen den Pool, während die anderen Elefanten suchen.

Nach fast zwei Stunden sind alle wieder zusammen und wir gehen in das Restaurant. Das Essen ist lecker. Als Vorspeise steht sogar Krokodil auf dem Plan – lecker. Das Bier tut auch gut und wir sitzen noch lange und unterhalte uns prächtig über das Geschehene.

 

07.01.2017 – 9.Tag: Twyfelfontein – Kamanjab

Wir frühstücken ausgiebig. Es ist richtig schön heute Morgen, ein warmer Wind weht durch das offene Restaurant. Rainer macht das Briefing im Schatten. Wir werden eine 10km lange Sandpiste fahren und er bittet darum dass die beiden Frauen und ich dann Karl als erste fahren. Am Morgen sind noch weniger Spuren auf der Piste und es lässt sich etwas leichter fahren. Wir fahren los, Anke als erste und sie gibt richtig Gas, nach knapp 2km sehen wir den Sand, jetzt den Arsch nach hinten und Gas. Anke und Barbara fahren richtig gut durch den tiefen Sand. Ich dreh mich mal um ob Karl hinter mir ist, dabei schieße ich hoch auf die Berme, kann aber das Motorrad abfangen und bin wieder in der Spur. Mit der Zeit geht es immer besser, mit den Fussrasten lenke ich das Motorrad durch den Tiefsand, die Hände liegen locker auf dem Lenker. Nach 10km breitet sich ein breites Sandfeld aus. Der Untergrund wird härter und die Spuren führen um ein Tiefsandfeld herum. Ich ignoriere die Spuren und fahre durch den Tiefsand – mitten durch, alles geht gut.

Dann kommen wir auf einen Hügel an, es wird felsiger und der Weg schlängelt sich in das Tal. Anke bleibt hinter einer Kurve an und wir warten auf die anderen.

Plötzlich kommt Jochen angeschossen und reißt sich den Helm ab und meint: wie schnell ward Ihr denn und ergänzt, dass Maik sich hin geschmissen hat – hat sich wohl am Arm verletzt. Wir warten und nach und nach kommen die anderen. Uwe meint, dass er sich die Rippen gehalten hätte. Nach gut einer Stunde kommt Rainer, er hat Maik ins Auto geladen und das Motorrad steht auf dem Anhänger. Er ist in dem Tiefsandfeld gestürzt und hat sich dabei wohl ein paar Rippen gebrochen. „Mit Ibos geht´s“ meinte er und lächelt mit schmerzverzehrtem Gesicht.

Rainer schlägt vor, die längere Strecke über Piste zu nehmen, die Route über den Aba Huab wäre für Maik zu anstrengend. Rainer hat den Krankenwagen bestellt und einen Treffpunkt an der C39 ausgemacht. Wir fahren zunächst dem Land Cruiser hinterher und Rainer hält irgendwann an und lässt uns vorbei fahren. An dem abgesprochenem Treffpunkt halten alle und warten. Rainer verteilt die Lunchpakete, es ist ja auch schon Mittagszeit und wir haben ja auch schon einiges hinter uns. Wir essen nur die Hälfte, weil es in der prallen Sonne einfach zu heiß ist.

Der Krankenwagen sei losgefahren erfährt Rainer nach dem Anruf und er schickt uns auf die Piste Richtung Kamanjab. Wir müssen noch in Palmwag tanken, es geht rechts ab und wir durchqueren den Veterinärzaun. Wir werden kontrolliert und fahren die 500m weiter zu der Tankstelle, lassen volltanken und müssen wieder durch die Kontrolle. Nun werden unsere Räder auch noch mit der Spritzdüse abgeduscht und wir müssen erneut unsere Papiere zeigen. Der Veterinärzaun stammt aus Ende 1800 und sollte die Maul- und Klauenseuchenausbreitung nach Süden verhindern, heute ist er mehrfach defekt und macht eigentlich keinen Sinn mehr, die Kontrollen sind eher Arbeitsbeschaffung oder auch Schikane.

Wir brettern jetzt über die Piste zum Grootbergpass. Auf der östlichen Straßenseite laufen Giraffen und ein paar Hartmannzebras. Das Motorrad wird ganz schön heftig durchgerüttelt als wir über den Pass fahren. Landschaftlich ist er einer der schönsten Pässe Namibias aber die Piste ist dermaßen kaputt, dass wir selbst mit 80km/h nicht klar kommen, zu tief sind die Waschbrett-Rillen. Es ist der starke Verkehr, der den Sandpisten zu schaffen macht, auch die Pistenhobel kommen gegen die Zerstörung nicht mehr an.

Die Piste wird nicht besser, wir knallen mit 90km/h über die Wellen, es scheppert ordentlich und wir freuen uns das Ortschild von Kamanjab zu sehen. Am Ortseingang tanken wir und fahren als bald weiter zum Oppi-Koppi Rest Camp und werden mit einem Windhoeklager für die schlechte Piste entschädigt.

Nach und nach treffen die anderen, wir sitzen am Pool und genießen die witzige Umgebung der Lodge. Bunte Vögel zwitschern im Garten während wir unser Bier genießen. Als Rainer kommt, fragen wir natürlich gleich was mit Maik ist, er wurde gegen 15:00 abgeholt und wird nun auf dem Weg nach Swakopmund sein. Nun können wir in den Pool springen und uns auch äußerlich frisch machen.

Gegen 19:00 Uhr gibt es Abendessen, Oryxsteak mit allerlei Gemüse, es schmeckt einfach lecker. Wir sitzen und klönen während auf der Begrenzungsmauer ein Stachelschwein, ein Schabrackenschakal und eine Zebramanguste sich beim Fressen abwechseln. Die Köchin hatte Essenreste auf die Mauer gelegt und lockt damit die ungewöhnlichen Tiere an. Die Tiere lassen sich beim Fressen kaum stören und wir können sie gut fotografieren. Von Maik kommt eine Whatsapp-Nachricht, er sei untersucht worden, Rippenanbruch und sei nun im Hotel in Swakopmund untergebracht, Sonntag wird er nach Windhoek verfrachtet. Wir trinken noch eins auf sein Wohl.

 

08.01.2017 – 10. Tag: Kamanjab – Aba Huab River

Das Frühstück ist wie das Abendessen umwerfend, alles dabei was MANN braucht, Brote und Aufschnitt und jede Menge Ei mit Speck und Würstchen. Einige haben einen etwas dicken Kopf vom Vorabend aber nach dem Briefing fahren wir pünktlich los.

Zunächst führt uns die C35 ein wenig Richtung Süden und biegen auf die D2667, die anfangs gut geschoben ist und einiger maßen geradeaus ist. Nach einigen Kilometern wird die Gravelroad enger und hügeliger. Beim Briefing hatte Rainer darauf hingewiesen, dass wir uns gegen 12:00 Uhr zum Lunch treffen möchten, die ersten sollen ein schattiges Plätzchen suchen. Unseres Erachtens war es viel zu früh aber Jochen hatte Recht, es ist schon 12:00 und der einzige Baum in der trockenen Landschaft spendet Schatten. Rainer hat die Lunchpakete an Bord und wir pausieren und freuen uns schon auf die kleinen Päckchen.

Nach einer knappen Stunde fahren wir weiter. Die Piste wird immer enger und steiniger, führt uns bergauf und bergab. Es macht mächtig Spaß die WR über die rundlichen, rotgefärbten Steine zu führen. Als wir über einen Hügel kommen steht Justus mit seinem Eselkarren am Wegesrand, ich gebe ihm den Apfel aus unserem Lunchpaket. Das Foto von ihm zeige ich ihm natürlich auf dem Display und er lacht und freut sich über sein Foto und über den Smalltalk.

Wir fahren dann auf den kleinen Farmroads weiter kommen wieder in das Torra Conservancy im Kuneneland. Es  ist eines von etwa 60 namibischen Schutzgebieten, die unter lokaler Verwaltung – in diesem Fall der Damara – stehen. Auf über 350.000 Hektar schützt es die urtümliche Landschaft des Huab-Tals, durch das seit Jahrtausenden die Wüstenelefanten streifen. Wir passieren erneut das breite Huab-Flussbett mit seinen riesigen Ana- und Akazienbäumen, sehen aber keine Wüstenelefanten oder sonstige Großtiere.

Wir kommen schließlich in der Nähe von Twyvelfontain in der extravagante Unterkunft – Camp Kipwe an.

Die einzelnen Bungalows schmiegen sich perfekt in die schöne Landschaft aus Granitfelsen ein. Von der Straße aus erkennt man das Camp kaum. Nachdem wir unsere Welcome Drinks und das Stiefelbier getrunken haben gehen alle nochmal in den Naturpool – Luxus pur – eiskaltes Wasser in einem Becken aus Felsen. Am Beckenrand steht ein Schild mit einer Klingel „call for service“. Den Service nutzen wir natürlich und wir lassen es uns auf den Liegestühlen im Schatten gut gehen.

Gegen 18:00 Uhr gehen wir auf eine Aussichtsplattform, wo auch eine Bar und einige Sitzkissen platziert sind. Bei gekühlten Getränken und eine herrliche Aussicht erwarten wir hier den Sonnenuntergang. Auf den Farmroads fahren immer wieder Autos, die zig hundert Meter lange Staubfahnen hinter sich her ziehen. Ein wunderschöner Platz.

Als die Dunkelheit gewinnt, gehen wir runter und genießen das üppige Abendessen. Wir sitzen nun drinnen im Restaurant und lassen den Abend langsam mit gutem Rotwein ausklingen.

 

09.01.2017 – 11. Tag: Aba Huab River

Nur ungern verlassen wir diesen wunderschönen Ort, aber Rainer verspricht beim Briefing, dass die Tour noch so einige tolle Strecken und Erlebnisse zu bieten hat.

Wir biegen rechts ab und treffen kurz auf die C39, die wir nach kurzem Stück wieder verlassen. Wir bleiben die meiste Zeit abseits der gewöhnlichen Schotterstraßen und nehmen für den Fahrspaß alle kleineren Farmstraßen mit, die uns durch Damara-Siedlungsgebiete über nach Khorixas führt. Wir durchqueren einige steinige Flussbetten und es macht Spaß den kleinen Wege unter den Bäumen zu folgen. Wir kommen wieder an einigen Damara-Dörfern und Farmhäusern vorbei.

In Khorixas tanken wir, hier ist richtig was los und wir werden häufig von den Makalaninuss-Verkäufern angesprochen, meist in gutem Deutsch mindestens aber in perfektem Englisch. „Wo wir herkommen, wie wir heißen usw., ruckzuck ist der Name in der Nuss geschnitzt und bieten uns die Nuss zum Kauf an. Das lehnen wir natürlich ab, ich habe ja schon ein paar. Etwas stinkig ziehen die Jungs von dannen oder fangen an zu betteln. Gleich steht aber auch ein Sicherheitsbeamter neben uns und verjagt die Jungs.

Wir folgen der C39 und biegen auf die D2743 Richtung Ugap River, dessen Flussbett schnell durchfahren ist und wir folgen der D3712 und machen einen großen Bogen durch Farmland und kehren zurück in das Ugab Tal, wo der Fluss die Landschaft regelrecht weiträumig zerfurcht hat. Zahlreiche Tafelberge und Plateaus, auch Ugab-Terassen genannt, erheben sich aus der kargen Landschaft, wo sich über einen Zeitraum von 30 Millionen Jahren der damals wasserreiche Ugab River in die Gesteinsschichten gegraben hat.

So entstand auch die ca. 35 m hohe “Fingerklippe” (Vingerklip) durch Erosion. Mit einem Umfang von bis zu 44 m ist sie eine der bemerkenswertesten und auch bekanntesten Felsformationen des Landes.

Wir durchfahren einige Farmgatter, nun heißt es anhalten, absteigen, Tor öffnen und wieder schließen – ein Ritual, dass uns bestimmt eine Stunde alle fünf Minuten begleitet und wir endlich die „Vingerklip-Lodge“ erreichen. Das Ankommen Bier steht schon parat, die Zimmer sind noch nicht ganz fertig, so dass wir auch Zeit haben ein weiteres Bier trinken können.

Als Rainer ankommt sind die Zimmer fertig und werden aufgeteilt. Die Lodge gehört zu den größeren Lodges, welches schon älter ist und vom ehemaligen Bustourismus gut gelebt hat. Die Zeit ist wohl vorbei und der Einzel- oder Individualtourismus hält Einzug.

Einige wagen den Weg auf das Plateau, dem Eaglesnest, ich lege mich mal kurz hin und gemeinsam geht´s zum Abendessen. Als Vorspeise esse ich zum ersten Mal Krokodil – sehr bissfest und schmackhaft.

 

10.01.2017 – 12. Tag: Vingerklip – Mount Etjo

Beim Frühstück ist schon recht früh eine Aufbruchstimmung zu spüren. Als Rainer fragt ob wir die 250km oder lieber die 350km Route fahren, wurde die kürzere Strecke mit relativ eindeutiger Mehrheit gewählt. Keiner wollte die längere Route, da uns bis auf eine kurze Etappe nur Piste bleibt. Die schmalen Weg sind nun fast vorbei meint Rainer.

Auf dem Parkplatz stehen einige Lodgebesucher und stellen uns Fragen. Wo wir überall waren, wie die Motorräder sind usw.. Zu Hause fährt der eine Mann auch eine BMW GS , aber seine Frau…

Rainer macht das Briefing und wir düsen langsam los. Die kleine Farmroad D2351 führt uns wieder in das Ugab Rivier, wo wir über eine Betondecke sicher das sandige Flussbett durchfahren. An der wenig befahrenen Piste sehen wir lauter kleine Damara-Siedlungen. Sie wird langsam breiter und führt deutlich und vor allem lange geradeaus. Die Landschaft wird flacher und wir treffen auf die C3, die hier asphaltiert ist und uns in die Siedlung Kalkfeld führt. Der Ort und das Umland sind landwirtschaftlich geprägt und er gilt als eine florierende Ortschaft mit wichtigem Verladebahnhof für Rinder. Seit 20 Jahren ziehen mehr und mehr Einwohner weg und die wenigen Häuser verfallen zusehends. Wir halten an der Tankstelle und machen kurz Rast.

Die D2414 führt uns weiter durch Buschsavanne und Berglandschaft zum markanten Tafelberg Mount Etjo und unserem letztes Ziel auf dieser Reise der Mount Etjo Lodge. Die berühmte Lodge liegt im Herzen des Okonjati Wildreservats, eines der ersten Privatreservate in Namibia, dass vom weltberühmten Naturschützer Jan Oelofse gegründet wurde.

Wir genießen erst mal den Pool, wo wir gruppendynamische Spielchen üben und viel Spaß in der Sonne haben. Im Schatten gibt es später leckeren Kuchen und Kaffee. Gegen 17:00 Uhr fährt uns der Lkw auf Pirsch.

Auf der Wildrundfahrt wird die Artenvielfalt des Okonjati Wildreservats bestaunt. Von Vögeln, seltenen Rappen-, und Pferdeantilope, Elefanten, Breit- und Spitzmaulnashörnern, Giraffen, Zebras und vielen, vielen anderen Tieren. Es ist schon nicht natürlich, soviel Tiere auf einem Haufen und vor allem zusammen am Wasserloch zu sehen. Der Großteil der Tiere auf Mount Etjo stammt von den Tieren ab, die Jan Oelofse während seiner Karriere als Wildfänger fing und nicht verkaufen konnte, so heißt es in der Chronik der Lodge. Auch während der Fahrt haben wir viel Spaß und treffen wirklich auf alle Tierarten des Parks. Der Sundowner fällt quasi  flach, weil ein anderes Fahrzeug ein Reifenproblem hat, wir machen das Beste draus und fotografieren alles was  sich im Busch und in der Luft bewegt.

Nach der Rückkehr gibt’s ein Bier und bald das herrliche Dinner vom Grill in dem großen Essenraum. Fast alle fahren danach zu der Löwenfütterung. Die die das schon gesehen haben bleiben an der Bar auf der Terrasse. Die Löwengucker erleben eine heftige Löwenfütterung, wo die Großkatzen einen Wasserbock verzehren. Sie kommen überrascht über die lauten Töne und der Dominanz des Löwen zurück.

Wir unterhalten uns bis spät bei leckerem Bier und Gin Tonic auf der Terrasse und gehen spät ins Bett.

 

11.01.2017 – 14. Tag: Mount Etjo – Windhoek

Nach dem Frühstück starten wir die letzte Fahretappe dieser Reise gen Süden. Rainer mahnt noch ein letztes Mal vorsichtig zu fahren, auf den schmalen Farmstraßen können Tiere laufen und am letzten Tag ist man eventuell schon nachlässig. Über schöne Berglandschaften und durch das zentrale Farmland fahren wir zur Kleinstadt Omaruru, eine Gemeinde mit ca.6300 Einwohner am Omaruru- sowie Otjimakuru. Beide Flüsse entspringen in der Nähe des Berges Otjo.

Omaruru gilt als Künstlerstadt Namibias, in der in den letzten Jahren sich etliche Künstler und Kunstwerkwerker niedergelassen haben und dem Ort ein moderneres Flair verschaffen. Witzige, formschöne zum Teil riesige Schnitzereien entstehen aus verwitterten, trockenen Wurzeln und Baumstämmen, die teilweise Tausende von Jahren alt sind. Das Holz wird zumeist in der Halbwüste und in den nördlichen Gebieten Namibias gesammelt.

In der Mitte des Dorfes gibt es einen sehr guten Bäcker, wir halten aber nicht, weil wir noch vom Frühstück satt genug sind.

Von hier führt uns die Route weiter auf größere Schotterpisten bis nach Wilhelmstal. Als ich auf die asphaltierte B2 abbiege, fährt siech die Fuhre richtig schwammig. Das Hinterrad scheint platt zu sein – ich rolle noch langsam zum Farmstall, wo die anderen schon im Schatten auf uns warten. Rainer kommt auch bald dazu. Ohne ein Wort zu sagen, holt er das Werkzeug und einen Schlauch und wechselt den Schlauch ruck zuck. Wir trinken noch eine Cola beim Farmstall und fahren dann auf der D1967 Richtung Khomas Hochland. Die Wolken werden immer dunkler und wir müssen einige Pfützen passieren. Die Sandpassagen auf der D1958, die auf der Hinfahrt als schwierig eingestuft wurden, finden wir nun nicht mehr. Wir haben so viele Sandwege hinter uns, dass uns die paar Kilometer nicht anhaben können – man lernt jedes Mal dazu.

Die Rückfahrt ist nicht minder schöner als die Hinfahrt, kurvige Pisten führen uns durch die super schöne Hügellandschaft auf durchschnittlich von 2000 m. Höhe. Zwischenzeitlich treffen wir auf Uwe und Kevin, der mit Übelkeit zu kämpfen hat, Jochen und Thomas hatten das Problem schon am Morgen und sind mit dem Auto mit gefahren. Kevin kann aber weiter fahren.

Schließlich treffen wir wieder auf die C28, die Einfallstraße nach Windhoek, mit Blick auf die Hauptstadt fahren wir Richtung Downtown. Wir tanken noch und es fallen ein paar dicke Tropfen, wir beeilen uns und fahren zur Windhoek Mountain Lodge.  Die meisten stehen schon auf dem Hof und Hilka verteilt großzügig das Windhoek Lager. Wir stehen eine ganze Weile und freuen uns dass die Tour so gut gelaufen ist. Maik war ja mittlerweile auch auf der Lodge und begrüßt uns ebenfalls mit einem Bier.

Es fängt an zu regnen und wir ziehen uns um, gehen kurz in den Pool und erzählen von der schönen Damaraland Tour. Am Abend gibt es nochmal das leckere Buschmann Fondue, wir verbringen den ganzen Abend an der Theke und haben Spaß bis spät in die Nacht. Es war eine fantastische Tour, ein sehr guter Tourguide und eine tolle Gruppe. Es hat alles gepasst.

11.01.2017 – 15. Tag: Abflug

 

 

 

Good Hope Tour – Südafrika 2015

1. Tag: Anreise Deutschland – Namibia

Wir reisen schon ein paar Tage früher nach Kapstadt, wir wollen diese Stadt die uns 6 Jahre zuvor so fasziniert hat näher kennenlernen. Mit dem Taxi lassen wir uns um 10:00 Uhr nach Volksdorf fahren,  dann schleppen wir die beiden Taschen von der U-Bahn in den ICE nach Frankfurt und fliegen mit etwas Verspätung endlich ab. Der Nachtflug ist unspektakulär, bei ein paar Gläsern Rotwein „Meerkat“ und einem relativ guten Abendessen überstehen wir die halbwegs schlaflose Nacht und landen pünktlich in Windhoek. Dort müssen wir umsteigen, für uns hektisch aber das Flugpersonal hat die Ruhe weg.

2. Tag: Ankunft in Kapstadt

Am Flughafen in Windhoek werden wir aufgefordert einen Zettel gewissenhaft auszufüllen – Ob wir schon in Ebola infizierten Ländern waren, ob wir Kopf-, Magen oder Halsschmerzen haben – wir kreuzen immer das Nein-Kästchen an, legen den Zettel auf den Tisch und gehen durch den Transitschalter. Der ist zunächst nicht besetzt und einige unruhige Touristen regen sich schon auf – nur die Ruhe wir sind in Afrika.

Der Weiterflug ist sehr angenehm, ein leichtes Frühstück wird serviert.  Am Flughafen in Kapstadt werden wir vom Fahrer des Hotels abgeholt und unter freundlichen Hinweisen durch die Stadt zum Hotel gefahren. Das Winchester Mansions liegt in Sea-Point, direkt an der Küste. Wir begrüßen zunächst Andy der auch gerade hier ist, da er die Windhoek Kapstadt Tour begleitet hat. Er erzählt uns von seinen Erlebnissen von der zurückliegenden Tour und verrät auch den Namen unseres Mitreisenden mit den Worten, den kennt Ihr doch: Hermann Hahn.

Wir bummeln ein wenig an der Promenade bevor wir gegen 14:00 Uhr das Zimmer beziehen können, machen uns frisch und gehen entlang der Promenade zur Waterfront. Auf dem Weg treffen wir wieder Andy in Begleitung von Ralf, er wird die Tour selbst guiden und wir verabreden uns für später.

Den Abend bleiben wir an der Waterfront und suchen uns ein schönes Lokal. Die Plätze im Freien sind nahezu alle belegt und wir setzen uns einfach in ein Lokal und werden auch gut bedient.

3. Tag: Long Street und Greenmarket

Heute wollen wir uns die markanten Highlights in der Innenstadt von Kapstadt ansehen – wir fahren mit dem Bus zur Longstreet. Sie zählt zu den ältesten Straßen in Kapstadt. Sie war – mit einer Länge von 3,8 Kilometern – zu Gründerzeiten tatsächlich die längste Straße im Stadtkern und reichte vom Hafen bis nach Tamboerskloof. Die zahlreichen viktorianischen Gebäude mit ihren kunstgeschmiedeten Balkongittern, die in den letzten Jahren aufwendig restauriert wurden sind besonders schön. Wir landen schließlich auf dem Greenmarket. Gleich zu Beginn des Marktes treffen wir auf einen Stand mit wunderschön gemalten Bilder, der junge Verkäufer bietet uns gleich seine Ware an, wir möchten uns aber erst einmal ein paar andere Stände und Bilder ansehen, mal schauen.

Greenmarket Sqaure liegt zwischen Shortmarket und Longmarket Sts. in der Innenstadt und ist wohl der bekannteste Flohmarkt von Kapstadt, umgeben von alten Gebäuden, Cafés und Hotels. Hierher kommen die Händler mittlerweile aus den verschiedensten Ländern Afrikas und verkaufen Textilien und kunsthandwerkliche Produkte, es gibt aber auch Secondhand-Bücher und anderes zu kaufen. Unser Fokus ist auf die Bilder gerichtet, die an vielen Ständen angeboten werden. Die vielen Souvenirs, die meist aus Kenia oder gar China stammen sind nicht wirklich anziehend . Das erste Bild ist doch das Schönste, stellen wir endlich fest  und wir gehen zu dem Stand zurück, der junge Verkäufer freut sich und wir verhandeln mit ihm und kaufen zwei schöne Bilder.

Wir schlendern weiter und erreichen den Company’s Garden. Der botanische Garten wurde durch Kapstadts Gründervater Jan van Riebeeck im Auftrag der Holländisch-Ostindischen Handelskompagnie angelegt. Company’s Garden ist heute ein ausgedehnter Park und botanischer Garten. Besonders im Sommer, wenn sich in den Häuserschluchten der Stadt die Hitze staut, ist ein Bummel durch die schattigen Parkanlagen mit seinem schönen alten Baumbestand ausgesprochen erfrischend.

Am Ende des Parks treffen wir wieder auf die Long Street und schlendern entlang der alten Häuser, wo die schmiedeeisernen Balkongeländer der Blickfang sind. Vorbei an verschiedenen Backpacker Hotels und diversen Cafes und Restaurants, u.a. auch am Mama Africa, eins der bekanntesten Restaurants mit Lifemusik. Wir halten schließlich am Pan Africa Market und gehen durch das bunte Treppenhaus in das im Obergeschoss befindliche Timbuktu Café. Hier gibt es auf dem zugewachsenen Balkon äthiopische Spezialitäten und leckeren äthiopischen Kaffee, die Atmosphäre ist einzig.

Der Rückweg zum Hotel ist etwas beschwerlich, allmählich werden die Füße schwer und an der nächstmöglichen Busstation steigen wir ein und fahren zurück zum Hotel. Am Abend gehen wir wieder an die Waterfront und essen im „Hildebrands“, eine tolle Lage und ziemlich dicht am Wasser. Wir genießen das leckere Essen bei hervorragendem Weine und Aussicht auf die Waterfront.

4. Tag: Tafelberg und kleine Stadtteile

Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Linienbus zum Tafelberg, irgendwie reizt es doch nach oben zu fahren und den Blick auf die Stadt zu genießen, das Wetter ist herrlich  es ist windig, aber dadurch auch absolut klare Sicht. Als wir endlich ankommen, wundern wir uns schon das es so leer ist, kein Wunder, die Bahn fährt nicht, der schöne Wind ist so stark das die Bahn nicht fahren kann – schade, aber wir stehen am Fuß eines faszinierenden Berges und haben trotzdem einem tollen Blick auf Kapstadt.

Wir fahren mit dem Bus zurück und nach Woodstock, ein ehemaliges Industriegebiet, in dem heute viele Lagerhäuser leer stehen oder von artfremden, modernen Kleinunternehmen belegt ist. Wir gehen eine Seitenstraße entlang und finden auch die Biskuit Mill, wo eigentlich ein Markt sein soll – leider nicht am Sonntag und wir ziehen wieder von dannen. Die Straßen sind bis auf einige Jugendliche, die an einem Auto arbeiten leer, uns überkommt ein komisches Gefühl aber das ist absoluter Quatsch, warum sollen die gerade auf uns warten – wie blöd sind eigentlich Vorurteile.

Mit dem Bus fahren wir zurück in die Innenstadt und erreichen das muslimische Viertel Malay Quarter, auch Bo-Kaap genannt. Der interessante, historische Teil wird von den Kapmalayen bewohnt. Einige Minarette und wunderschöne pastellfarbene Häuser prägen das Bild der im späten 18. Jahrhundert entstandenen Wohngegend. Die Kapmalayen sind Nachkommen jener Sklaven, die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts aus Asien kamen.

Wir schlendern auf dem Kopfsteinpflaster durch die bunten Häusergassen und der Fotoapparat hat einiges zu tun, die Eindrücke festzuhalten. Als wir auf die Buitengracht gelangen und finden wir  auch das BMW-Motorrad-Center Kapstadt. Es hat leider geschlossen, es ist ja schließlich Sonntag.

Auch heute geht es zum Abendessen an die Waterfront, der Wind ist sehr frisch und wir suchen einen Platz im Inneren eines Lokals aber alles ist besetzt, die anderen Menschen wollen auch nicht draußen sitzen. Zu guter Letzt sind wir im Mitchell’s fündig geworden. Es gibt gutes Bier und leckere Filetsteak zu fairen Preisen.

 

5. Tag: Ankunft der Mitfahrer

Wir genießen das Frühstück extrem lange und unterhalten uns eine Weile mit Hermann, sortieren unsere sieben Sachen und erholen uns am Pool bis schließlich auch unsere Mitreisenden im Hotel ankommen. Wir treffen uns in der Bar und lernen Anja und Thomas, ein Paar aus Bargteheide und Thorsten aus Dessau kennen. Ralf erzählt etwas über die vor uns liegende Tour, weist auf Gefahren des Linksverkehrs und allgemeine Verhaltensregeln hin. Wir verabreden uns für den Abend, Abfahrt ist um 19:00Uhr am Hotel.

Hermann und ich fahren zur BMW Niederlassung Donford. Er erzählte von einer guten HP2, die in dem Laden zum Verkauf steht – die schauen wir uns an und tatsächlich finden wir ein super Motorrad vor. Aber gekauft wird nix – nur ein Donfort-T-Shirt. In dem Geschäft stehen die üblichen BMW-Motorräder aber auch ein paar Oldtimer.

Der Glastisch mit zwei Boxermotoren als Unterbau wäre ein schönes Mitbringsel. In dem angrenzenden Café trinken wir noch einen Cappuccino und fahren schließlich zum Hotel zurück, wo Barbara gespannt auf uns wartet.

Gemeinsam fahren wir zum Shoppen und bummeln erneut zur Waterfront, wo wir die Craftcenter aufsuchen und noch nach ein paar Souvenirs Ausschau halten.

Am Harbour House V&A Waterfront trinken wir noch eine Kleinigkeit und fahren zurück zum Hotel.

Pünktlich fahren wir mit der ganzen Gruppe in den Freihafen Kapstadts zu „Panama Jack“. Hier gibt es eine riesige Auswahl von Fischen und Seafood. Wir lassen es uns gut gehen und fahren mit dem Taxi schließlich zurück zum Hotel.

6. Tag: zum Kap der guten Hoffnung

Wir frühstücken früh und sitzen gemeinsam an einem schönen Tisch im Innenhof vom Winchester Manson. Für das reichhaltige Frühstücksbuffet ist kaum Zeit, denn um 9:30 wollen wir uns an den Motorrädern treffen, es soll heute zur ersten Etappe losgehen.

Ralf erklärt nochmal die Navigationsgeräte von Garmin und unsere Route auf der Karte.  Er weist auf ein paar Gefahrenpunkte hin – insbesondere sollen wir darauf achten auf der linken Seite zu fahren und immer dran denken – erst links, dann rechts gucken, wenn auf einer Singleroad unverhofft Gegenverkehr kommt – links bleiben. Wir rollen die XT´s an die Hauptstraße und biegen links ab.

Zunächst ist es einfach auf der Beachroad dem Hauptverkehr zu folgen. Wir kommen bald in Camps Bay an, das auch die Côte d’Azur Südafrikas genannt wird. Camps Bay, eingebettet zwischen der bis zu 500 Meter hohen Bergkette „Twelve Apostles“ und dem Atlantik ist ein echtes Unikat mit wunderschönen weißen Sandstränden. Die Mainroad ist voll mit Badegästen, und wir lassen die Motorräder langsam entlang der Strände rollen. Ein super Ausblick. Die Restaurants und Cafés sind voll, Menschen flanieren an der Promenade entlang – hier lässt es sich sicher aushalten.

Wir fahren die M6 Victoria Rd. Weiter bis Houte Bay, ein kleine Fischerei- und Touristenort, immer den Blick auf die Küste. Nachdem die kleine Stadt durchfahren ist, beginnt ein Höhepunkt der Tour – der Chapman’s Peak Drive.

Eine der schönsten Panoramastraßen der Welt, leider viel zu kurz. Der in den massiven Fels geschnittene Chapman’s Peak Drive wurde zwischen 1915 und 1922 gebaut und verbindet damit Hout Bay und Noordhoek. Die Straße wurde genau dort in den Felsen geschlagen, wo der weichere Sandstein über dem härteren Granit liegt.

Wenige hundert Meter unter uns prallt der Atlantik mit hohen Gischt-Fontänen an die zerklüfteten Klippen. Als wir 2008 hier fahren wollten war die Strecke gesperrt, da zahlreiche Stahlträger vom Salz der Meeresluft zerstört waren. Umso mehr freuen wir uns an der Mautstelle auf die 10km lange Fahrt, wir zahlen die 25 Rand pro Motorrad und los geht’s, die Küste immer rechts im Blick.

Zahlreiche Haltebuchten, die leider immer küstenseitig angelegt wurden (und damit für uns immer auf der falschen Seite liegen – Linksverkehr), bieten sich für Foto- und Stopps für Genießer an. Die sagenhaften Aussichten lassen sich  kaum beschreiben. Und genau in dem Moment passiert es – Herman und Thorsten fahren los – beide bleiben auf der rechten Straßenseite, wir schreien und hupen hinterher, können nur noch hoffen dass die beiden ihren  Irrtum noch rechtzeitig bemerken  – und es ist nochmal gut gegangen.

Auf  der Hälfte des Chapman’s Peak Drive ist die Kontrollstelle, nur ich muss die Quittung vorzeigen, die anderen fahren so durch. Weitere Infos zum www.chapmanspeakdrive.co.za

Hinter Sunvalley biegen wir rechts auf die M65 über Oceanview Richtung Scarborough und weiter geht’s  in den Capepoint National Park.

Das südliche Ende der Kap Halbinsel kann eigentlich mit zwei Spitzen aufwarten, dem Cape of Good Hope und dem noch etwas weiter südlichen und höher gelegenen Cape Point oder das „Kap der Stürme“, wie Bartholomeus Diaz es 1488 nannte. Auf dem Weg dorthin überholen wir eine Horde Radfahrer mit Bus als Lumpensammler, die wir dann auch später am Schild beim Kap wieder treffen. Auf dem großen Parkplatz herrscht reges Treiben, jeder will „alleine“ auf das Foto und auch wir schieben demonstrativ eine XT vor das Schild, nachdem die Radfahrer genug posiert haben und stellen uns hinter das bekannte Holzschild. Ein freundlicher Busfahrer fotografiert uns mit den verschiedenen Fotoapparaten. Den Weg zum Leuchtturm sparen wir uns ( zumindest die Fußweg hoch)  und wir fahren zurück und aus dem Park hinaus.

Kurz vor Simonstown biegen wir nach Boulders Beach ab, hier ist die Kolonie der Afrikanischen- oder Brillen-Pinguine seit einigen Jahren unter der Obhut der staatlichen Naturschutzbehörde. An einem überfüllten Restaurant finden wir einen Tisch, wo alle Platz finden, von hier aus sehen wir auch ein paar Pinguine, die sich auf den Felsen am Strand sonnen. Die Kolonie selber besuchen wir nicht, es ist zu heiß ( und es schmeckt so gut..). Ralf verspricht, dass wir noch eine andere Kolonie zu sehen bekommen.

Vorbei an Simonstown entlang der Bahngleise der Metro, die zwischen Muizenberg und Simon’s Town dicht am Meer entlang verläuft, fahren wir durch den kleinen Ort Fish Hoek’s, den schönen Sandstrand sehen wir leider nicht. Direkt hinter Fish Hoek fahren wir auf die Mountain Road Boyes Drive und sehen den schönen Sandstrand von oben.

Wir treffen auch auf einen Stand eines Sharkwatchers, er sieht ob Haie kommen und warnt die Surfer, die sich weit unten in Muizenberg am Strand tummeln wohl über Funk. Der Rückweg durch die Constantia Winelands ist sehr angenehm, im Schatten der Wälder läßt es sich gut fahren, doch die Straße wird immer breiter bis wir schließlich wieder über Camps Bay in Sea Point ankommen.

Wir tanken in der Nebenstraße die Motorräder voll und nach der Ankunft im Hotel geht’s für eine Abkühlund  in den Pool, nach einer knappen Stunde ist die Sonne verschwunden und es wir „saukalt“

Als wir zum Abendessen los wollen zieht zusätzlich noch dicker Nebel auf und es wird empfindlich kalt, alle zurück aufs Zimmer und dicke Jacken an, bevor wir den Abend mit einem herrlichen Essen im „Quay Four“ beenden.

 

4. Tag nach Paarl

Heute heißt es alles zusammen packen ,es geht nun wirklich los. Nach dem Frühstück tragen wir die Packsäcke zum Auto, und bereiten uns für die Tour nach Paarl vor.

Ralf erklärt wieder die Route. Wir fahren  wieder über Camps Bay nach Hout Bay, biegen aber nicht rechts zum Chapman´s Peak sondern links Richtung Constantia und kommen über die M64 wieder in Muizenberg an und fahren entlang der Küste und sehen diesmal die Surfer etwas näher. Es ist sehr windig und teilweise stark bewölkt.

Nachdem wir den Ort durchfahren haben erreichen wir eine lange gerade Straße, links Dünen, rechts Strand und das tosende Wasser. Der Wind peitscht den Sand über die Straße und die Motorräder fahren etwas schräg. Es ist so imposant wie mühsam und halten auch mal kurz an um die Situation zu genießen.

Nach einigen Kilometern erreichen wir die N2, auf die wir Richtung Grabouw fahren. Eine breite gut ausgebaute Highway, wir lassen die Motorräder mit ungefähr 100km/h laufen und kommen schnell auf den Sir Lowry Pass, sicher einer der meist befahrene Pässe in Südafrika. Die aufgrund der Steigung langsameren Lkws können wir gut überholen, die Straße ist sehr breit und gut ausgebaut. Der Blick in die Ebene ist gigantisch.

Die Abfahrt nach Grabouw verpassen wir nicht und treffen am verabredeten Treffpunkt dem The Orchard Farmstall auf die anderen. In dem Laden mit Café und Restaurant kann man sich wunderbar aufhalten – es gibt leckeren Kuchen, gute Salate und Snacks das Angebot ist verlockend und wir probieren.

Nach über einer Stunde fahren wir die R321 und fahren am Theewaterskloof Dam Reservoir vorbei bevor wir die R45 zum Franschhoek Pass abbiegen – dort verfahren sich einige.

Vom 701 Meter hohen Franschhoek Pass am Ende des Tals hat man eine super Aussicht auf den gleichnamigen Ort und die umliegende Landschaft. Leider regnet es leicht. Wir fahren zwar in einem Zug den Pass hinauf, blicken aber immer wieder auf die herrliche Landschaft. Der frühere „Elefantenpass“ war der Trampelpfad der hier lebenden Dickhäuter über die Berge. Wir erreichen schließlich die Stadt Franschhoek (französische Ecke) sie wurde von französischen Hugenotten gegründet.

Wir fahren weiter Richtung Stellenbosch über den Helshoogte Pass, der riesig ausgebaut ist und damit kaum auffällt. Die Aussicht in die Landschaft bleibt grandios, Weinanbaugebiet soweit das Auge reicht. Von Stellenbosch geht es weiter nach Paarl. Wir entdecken unterwegs immer mehr Weingüter, deren Namen uns recht bekannt vorkommen – Boschendal, Beyersklof und sogar Wiesenhof (wohl weniger mit Wein bekannt…). Die Zufahrten zu den Gütern sind immer mit einem großen weißen Torbogen versehen – aber individuell gestaltet.

In Paarl sind wir in dem netten „Pontac Manor Hotel“ untergebracht – nach einen  Stiefelbier bummeln wir durch die Stadt, die an der Scienic Route 62 liegt. Die Straße soll die längste Weinstraße der Welt sein. Die Sonne hatte sich wieder durchgesetzt sodass uns ein lauer Sommerabend bevorsteht.

Paarl ist eine der ältesten Siedlungen des Hinterlandes von Kapstadt und hat für den Obst- und Weinanbau optimale klimatische Verhältnisse und  Paarl ist eine der ältesten Siedlungen des Hinterlandes von Kapstadt. Seit der Besiedlung werden aufgrund des sehr fruchtbaren Bodens und dem optimalen Klima verschiedene Obst- und Gemüsesorten angebaut. Die Häuser im viktorianischem Stil sind sehr gut erhalten. Die Läden schließen aber schon, um 17:00 Uhr ist alles dicht. Nix bummeln.

Die Sonne geht langsam unter und nachdem wir die Kirche bewundert haben gehen wir zurück zum Hotel, wo die anderen schon mit einer guten Flasche Wein auf der Terrasse warten.

Das Abendessen wird im Haus eingenommen – alles total lecker und dazu den Wein aus der Region. Was will man mehr.

 

5. Tag in die Cederberge

Um halb zehn  soll Abfahrt sein, aber alle stehen schon um 9:00 Uhr bei den Motorrädern  und scharren mit den Stiefeln, es soll weiter gehen.  Von Paarl fahren wir Richtung Norden, durchfahren das Örtchen Wellington, das Zentrum der Trockenfrüchte-Industrie und der Branntweinherstellung

Gleichzeitig ist Wellington das Tor zum Bainskloof Pass, zu dem eine enge, unebene Straße führt. Die Passstraße windet sind nun durch ein enges, malerisches und üppig grünes Tal. Auf der Passhöhe, „Eerste Tol“, stehen noch einzelne Häuser, die ehemals zur Zollstation bzw. den Händlern dort gehörten und einige scheinen verlassen zu sein. Wir biegen auf die R46 und fahren bis Tulbagh, ein Weinort am Ende des Breede River-Tal. Im Jahre 1969 gab es ein Erdbeben, das den Ort sehr stark beschädigt wurde.  Die Church Street wurde als geschlossenes Ensemble von Häusern im kapholländischen Stil wiederaufgebaut und unter Denkmalschutz gestellt. Wir kehren in das Cafe „Things i Love“  ein, das super niedlich eingerichtet ist und leckere Sachen zum Essen und kaufen  anbietet.( Internet:  www.thingsilove.co.za/)

Der Weg geht wieder zurück über den Mitchell´s Pass nach Ceres. De R46 ist bestens ausgebaut und das Fahren macht zwar Spaß, die Sicht auf die Landschaft ist noch imposanter. Ceres ist eines der größten Gemüse- und Obstanbaugebiete Südafrikas. Die bekannten Obstsäfte, ganz berühmt der Ceres Apfelsaft, werden hier produziert und seit einiger Zeit wird auch Wein gekeltert.

Nach ein paar Kilometern erreichen wir Prince Alfred Hamlet, da der Ort einen Namen brauchte nahm man den vom zweiten Sohn der Queen Victoria benannt. Auch hier wird hauptsächlich Obst angebaut, was an den Plantagen und an den reichlich gestapelten Holzkästen unübersehbar ist.

Die Fahrt führt weiter auf der R 303 über den 1.018 Meter hohen Gydo Pass und schließlich über Nebenstrecken in die Cederberge.

Nachdem wir von der R303 abgebogen sind fängt endlich der Schotter an und wir sind in den Cederbergen. Auf einem Schild ist zu lesen, dass hier auch Leoparden beheimatet sind. Der Weg führt durch unheimlich schöne Täler Richtung Wuppertal, hier sind wir schon mit der Kapstadt-Windhoek-Tour gewesen.

Der Fluss Grootrivier begleitet uns seitdem wir den Blingbergpass überfahren haben bis zur Unterkunft „Mount Ceder“. ( Internet:www.mountceder.co.za)

Thorsten und Hermann sind schon da und haben schon am Wein genippt. Als Ralf ankommt fahren wir zu unseren Häusern, die alle zerstreut in der Landschaft verteilt sind. Anja, Thomas, Barbara und ich haben ein eigenes Chalet – unweit am Fluss, Hermann und Thorsten wohnen etwas höher. Wir verabreden uns zum Baden und treffen uns am Fluss, der zwar sehr flach ist, aber es macht Spaß sich in dem kühlen Wasser zu bewegen. Die Außentemperaturen sind bestens für ein Bad geeignet. Anschließend sitzen wir alle zusammen auf der Terrasse  und genießen den mitgebrachten Wein und einige Biere.

Ralf holt uns mit dem Land Cruiser ab und wir fahren in das „Old Millhouse“ ( das Haupthaus der Lodge ) wo der Tisch sorgfältig gedeckt ist. Hermann sucht den Wein aus, da kann man auch nicht viel falsch machen, lachen alle.

Hermann bestellt zum Wein ein paar Oliven mit etwas Olivenöl, so köstliche Oliven habe ich ganz selten gegessen. Auf der Farm werden auch Olivenbäume angepflanzt und sie stellen auch ihr eigenes Olivenöl her. Dann wird die Vorspeise serviert – typisch Buren meint Ralf …..Ein Klumpen Schafkäse mit Biltong gemischt – unheimlich lecker und schwer. Die Hauptspeise ist ein Steak vom Hausherrn gegrillt, dazu gibt es Brot mit einer Butterfüllung, Salat und Gemüse und dann noch Nachtisch – Kuchen. Voll satt werden wir in unsere Chalets gefahren – wir sind ja nicht zum Wandern hier..

 

6. Tag nach Montagu

Das Frühstück muss vor 8:00 eingenommen werden, da in dieser Region an diesem ab 8:00 LOAD SHEDDING angesagt war.

Bei LOAD SHEDDING  wird zu festen Zeiten der Strom abgeschaltet, weil sich das Land in einer Stromkrise befindet. Im November letzten Jahres fielen Teile eines wichtigen Stromwerkes aus und die staatseigene Elektrizitätsfirma Eskom kann an manchen Tagen nicht mehr genug Strom für die Bevölkerung produzieren. Eskom führte eine Maßnahme namens “Load Shedding” ein, was auf deutsch „Lastabwurf“ oder “Lastabschaltung” oder einfach regelmäßige Stromausfälle bedeutet.  Wir bekommen unseren Kaffee und die Eier rechtzeitig und das Frühstück sucht wieder seines Gleichen – Ralf wiederholt sich – typisch Buren.

Wir überfahren wieder den Blinkbergpass und biegen dann in die Ceres-Karoo. Die Landschaft ist umwerfend, lange Täler zwischen den Bergketten, dazwischen, Pflanzen und Gestrüpp und strahlend blauer Himmel. Zunächst fahren wir über den Katbakkies Pass der über die Swartruggens-Hochebene führt. Der Pass ist teilweise asphaltiert und bietet einen super Ausblick auf die felsige und karge Landschaftsszenerie.

Die Landschaft bleibt schön während wir über den Peerboomskloof Pass wieder hinunter zur R355 fahren. Es ist wohl mit 40km die längste ununterbrochene Schotterstraße Südafrikas. Sie ist etwas eintönig aber allem macht die Fahrerei auf der Schotterpiste mächtig Spaß. Wir treffen auch auf 2 Motoradfahrer, die mit viel Staub an uns vorbeifahren – kurzer Gruß und weiter. Auf der R46 folgt noch der „Die Venster-Pass“ bis wir auf die N1 in Touwsrevier ankommen, neben der Tankstelle ist ein kleines Restaurant, wo wir Pause machen.

Wir biegen schnell wieder von N1 ab auf die Schotterpiste Richtung Montagu. Wir überqueren den Nougaspoort, ein auf 900m Höhe liegender Pass und dann treffen wir auf die asphaltierte R318 und damit zum Rooihoogte Pass mit schöne geschwungene Kurven. Leider sind immer wieder Lkws mit Obstkisten unterwegs, sie fahren sehr langsam. Auf dem Burgers Pass oder ursprünglich Koo Pass genannt, halten wir auf dem Parkplatz an und staunen über die herrliche Aussicht über das Tal. Da unten liegt Montagu.

Montagu ist heute eine kleine Stadt mit zahlreichen gut gepflegten kapholländischen und viktorianischen Bauten, in den ca. 15.000 Einwohner leben. Zahlreiche Künstler und Kunsthandwerker haben Montagu als Domizil gewählt und tragen zur besonderen Atmosphäre des Ortes bei. Wir tanken im Ort und finden mit etwas Mühe das Montagu Country Hotel.

Nach dem Stiefelbier bummeln wir noch durch die Stadt, nur die Lebensmittelgeschäfte sind noch offen, viele Menschen kaufen dort noch ein und warten auf ihre Minibusse und wollen zurück in ihre Townships. Die typischen kapholländischen Häuser sind liebevoll restauriert und der Bummel durch die schöne Stadt an der Route 62 lohnt sich. Wir finden natürlich auch einen Aufkleber der Route 62.

Zum Abendessen erscheinen noch zwei Freunde von Ralf, die in Montagu über die Winterzeit leben, sie erzählen einiges über die Stadt und der Abend ist leider viel zu schnell vorbei.

 

7. Tag nach Prince Albert

Wir verlassen die schöne Stadt Montagu, wo wir gerne noch einen Tag zum Verweilen geblieben wären schon früh. Wir durchqueren bergisches Farmland entlang des Anysberg Reservat und die Hochebene der Kleinen Karoo. Dort werden wir auf einem Schild mit „Welcome to Eden“ begrüßt. Und so sieht es auch aus – schöne Landschaft, blühende Wüstenpflanzen und ein paar Tiere wie Emus und auch Giraffen, die hier von den Farmern gehalten werden. Man sieht immer deutlich wo es Wasser gibt, grüne Wiesen und Felder mitten in der Wüste.

Der Langkloof Poort ist der erste Pass, die Schotterpiste hat mehrfache Flussdurchfahrten auf dem Programm, doch es gibt wenig Wasser und es ist kein Problem. Der imposante Seweweekspoort führt über 17km durch enge Felslandschaften zur Route 62, die uns über den Huisrivier-Pass nach Calitzdorp bringt. Der Name des Passes bedeutet, dass ein Ochsengespann durch diesen neuen Pass aus 1860 einen Umweg von 7 Wochen spart und man daran erinnern möchte welche große Errungenschaft Thomas Bain mit diesem Pass erzielte.

Der kleine Touristenort Calitzdorp wurde durch seinen Portwein berühmt, wir trinken aber nur einen Kaffee und dazu ein leckeren Obstsalat und fahren zum nächsten Highlight Richtung Swartbergpass.

Zunächst geht’s über sehr enge zugewachsene Schotterwege am Nels River entlang Richtung Norden. Die Kurven sind nicht einsehbar und wir fahren extrem vorsichtig. Auf der linken Seite sind die Swartberge, ich suche schon den schmalen Weg der da hochführen soll. Der Gravel wechselt mit Asphalt und nun erkennen wir die Passstraße.

Der Swartbergpass ist vor uns. Der Swartberg Pass gehört mit seinen 27 km Länge zu den schönsten Bergpässen der Welt. Eine Schotterstraße, die sich bis zu 1.583 m über dem Meeresspiegel hinaufwindet und mit steilen Serpentinen mit steinernen Seitenbegrenzungen und eine immer neue atemberaubende Aussichte auf dieser Strecke bietet. Wir halten oft an, um diese Aussicht zu genießen. Entlang des Weges stehen Überbleibsel eines alten Gefängnisses, einer Mautstation und andere historische Gemäuer. Auf dem höchsten Punkt sehen wir noch mal ins Tal als Anja und Thomas auch hochfahren. Wir stehen einige Zeit erstaunt da und blicken in die Tiefe. Dann geht’s weiter, über den Pass und dort erschließt sich ein ähnlich schönes Bild.

Die Straße liegt teilweise schon im Schatten und wir beeilen uns noch vor Dunkelheit nach Prince Albert zu gelangen.

PRINCE ALBERT ist ein verschlafenes, kleines Karooörtchen am Fuße der großen Swartberge und die Stadt entspricht dem, wie man sich ein verschlafenes Karoo-Nest so vorstellt: eine weite Hauptstraße, teils menschenleer und gesäumt von prächtigen, alten Gebäuden und Bäumen.  Einige Hotels und Gästehäuser, kleine Geschäfte und wenige Restaurants locken Gäste. Hier wohnen wohl viele Aussteiger, die sich mit Ihrer Kleinkunst oder wie Brian Finch von seiner Musik ein Auskommen sichern.

Selbstverständlich steht Thorsten schon am Tor und winkt uns zu den Parkplätzen. Der schöne Pool in der Lodge De Bergkant ist klasse, das Bier schmeckt und wir geniessen den Spätnachmittag.

Am Abend sind wir im Gallery Cafe. Das Kudu Steak war nicht besonders aber sonst war das Essen lecker, der Wein sogar vorzüglich. Zusammen mit Brian und seiner Frau hatten wir einen netten Abend in dem Lokal.

 

8. Tag Tour in De Hell

Wir entschließen uns alle an der Tour in De Hell teilzunehmen, wir nehmen 4 Liter Wasser pro Person mit und Ralf lässt Lunchpakete einpacken un d schon geht’s los. Wir fahren zunächst den Swartbergpass hinauf und biegen zum Gamkaskloof ab.

Diese Straße führt parallel zur Bergkette der Swartberge in das entlegene Tal von „die Hell“ hinein.

Bekannt wurde das Tal, weil hier vor mehr als 100 Jahren eine kleine, stolze Gemeinschaft in absoluter Abgeschiedenheit lebte. Man konnte nur zu Fuß oder zu Pferde über die Berge in das Tal gelangen, ein weiterer Zugang war bei Niedrigwasser über den Gamkas-Fluss.

Erst im Jahre 1962 wurde zusammen mit dem Staudamm am Gamkas die Schotter-Straße Richtung Swartbergpass gebaut. Von der Hochebene in das Gamkas-Tal geht es ziemlich steil bergab. Mangels Verdienstmöglichkeiten verließen die Leute nach und nach das Tal. Die bescheidenen Bauernhäuser und die Überreste der Obstgärten kann man heute noch besichtigen.

Die Anfahrt war relativ einfach, ein paar ausgewaschene Stellen und ein paar Steine auf dem Weg und eine kleine Flussdurchfahrt waren zu bewältigen. Doch die Abfahrt hat es schon in sich, es geht extrem steil runter, dazu kommt noch die herrliche Aussicht auf das Tal „de Hell“. Aber auch das schaffen alle ohne Sturz, recht zu frieden und glücklich treffen wir uns im Tal und Ralf verteilt die gutgefüllten Lunchpakete.

Es ist sehr warm und wir suchen Schatten während der Pause. Wir haben fast 2 Stunden für die Strecke benötigt, die Zeit verging wie im Flug. Wir machen uns wieder auf den Weg und fahren die Serpentinen wieder hoch, es gibt ja auch keinen anderen Weg. Irgendwie geht der Aufstieg schneller von Statten und wir halten nur noch ab und zu um die Aussicht zu genießen. Die Paviane laufen schnell weg, als wir ankommen, fotografieren lassen sich die Tiere anscheinend auch ungern, sobald die Kamera in der Hand ist sind sie weg.

Nach dem Aufstieg folgt noch die lange Etappe, langsam geht’s aufwärts und wir sind mehr als rechtzeitig am Swartbergpass. Hatten wir gestern noch Sorge, ob wir die Swartbergabfahrt auch gut schaffen, so fühlte sich die Abfahrt nun spielerisch an.

Der Pool war äußerst erfrischend und das kühle Bier zischte. So lassen wir den Tag am Pool ausklingen und fahren am Abend zum Privatkonzert von Brian Finch. Wir sind von Brian und Marion zum Essen eingeladen, es gibt leckeren Salat und Nudeln mit „Meatballs“ und dazu Getränke unserer Wahl – Rot- oder Weisswein oder Bier.

Nachdem alle satt waren beginnt Brian mit seiner Musik, direkt am Tisch, die neue Martin in der Hand. Exklusiv und nur für uns spielt er neue und alte Stücke. Uns hat es gefallen. Nach einigen Glas Wein und vielen Songs von Brian fährt Marion uns ins Hotel zurück, ein unvergesslicher Abend.

8.Tag zum Tsitsikamma Nationalpark

Nach dem opulentem Frühstück fahren wir wieder früh los, zunächst fahren wir mit etwas dickem Kopf die R407 über den unspektakulären Kareedouwbergpass aber durch wunderschöne Landschaft zur N12, die uns südlich über den Meiringsport führt. Die tiefe natürliche Schlucht, die in fast schon unwirklich anmutender Weise mitten durch das imposante Swartberg-Gebirge führt. Der Anblick dieser fast senkrecht abfallenden Kluft ist deshalb so faszinierend, weil der majestätische Swartberg-Gebirgszug auf den ersten Blick absolut undurchdringbar erscheint. Wir halten an dem Parkplatz, wo ein kleines Besucherzentrum über Fauna und Flora der Region informiert.

Ein kurzer Fußweg von 5 Minuten führt über felsigen Untergrund hinein in eine Nebenschlucht. Hier befindet sich der Wasserfall des Skelm, der sich in einen kristallklaren Naturpool plätschert.

Das eiskaltes Bergwasser ist uns zu kalt, um da hinein zu springen oder etwa die dicken Schuhe auszuziehen und in das Wasser zu treten. Wir fotografieren kräftig und räumen weiteren Touristen das Feld.

Auf der gutbefahrenen N12 sind viele Motorradfahrer unterwegs, so grüßen einige BMW Fahrer und auch eine Gruppe Harleys sind auf Tour. Das nächstliegende Dorf ist De Rust, wo uns wenige Häuser erwarten im reizvoll restaurierten viktorianischen Dorf erwartet. Einige Läden laden zum Stöbern ein aber wir fahren R341 weiter Richtung Barandas und biegen dann wieder auf eine herrliche Schotterpiste ab um nach Uniondale zu kommen, im Cracklin Rosy Coffee Shop machen wir Mittagspause.

Wir fahren weiter auf der gut ausgebauten R339 zum Uniondale Poort und erreichen die Route 62, überqueren sie und gelangen kurz darauf zum Prince Alfred Pass, der wohl Thomas Bain’s größtes Werk war, nicht nur weil es einer der längsten Pässe sondern auch alle Schwierigkeiten mit unterschiedlichen Untergründen hat.

Mit 68km ist der Prince Alfred Pass der längste Pass Südafrikas und er ist der zweitälteste. Unheimlich enge Wege und Brücken werden überquert.

Wir sind nun in einer Landschaft, ähnlich wie im Sauerland – die Kiefern die riesigen Täler und Hügel, teilweise sind die Baumstreifen abgeholzt und es wirkt kahl. Wenn die rotblühenden Büsche nicht gewesen wären,dann wären wir im Sauerland. Aber der schöne Unterschied ist halt, in Südafrika dürfen wir solche Wege fahren, im Sauerland ist es verboten.

Wir halten uns schließlich links Richtung Plettenberg und fahren auf der R340 zur N2, die wir Richtung Tsitsikama fahren.

Nachdem wir an der Mautstation unseren Eintritt für Tsitsikamma Nationalpark gezahlt haben, überfahren wir bald auf Bloukraansbrücke, von der der höchste Bungee Sprung der Welt mit über 210 Metern möglich ist. In einem Visitercenter wird der Bau der Brücke sehr interessant dargestellt: Die Bloukrans Bridge ist eine Bogenbrücke aus Spannbeton, mit einer freien Spannweite von 272m, Gesamtlänge von 451m und eine Höhe von 216m über dem Tal. Sie gilt als die länsgte Spannbetonbogenbrücke der Welt.

Wir warten auf einen Mutigen, der springt aber es tut sich nicht, viele jinge Leute tummeln sich hier herum aber irgendwie traut sich keiner, wir auch nicht.

Wir fahren weiter zu unserer Unterkunft Tsitsikamma Village Inn.

Hermann und Thorsten winken uns durch das Tor „Ihr könnt vor die Häuser fahren“ – das tun wir dann auch und wirken irgendwie auffällig. Ralf reagiert auch sauer als die Motorräder auf dem Gelände sieht. Hermann versichert aber, man habe ihm da gesagt und die nette Bedienung bestätigt das Ganze auch. Nach dem sich die Lage beruhigt hatte trinken wir unser Stiefelbier und beziehen unsere Häuser. Jedes Haus ist andersartig im großen Kreis gebaut. Auch die Räume sind fantastisch eingerichtet.

Am Pool trinken wir noch ein leckeres Bier bevor wir im Restaurant zum Abendessen Platz nehmen.

 

9. Tag Knysna

Es hat ein wenig geregnet aber dennoch frühstücken wir lieber draußen. Wir haben noch Zeit für eine Wanderung durch den Urwald. Ein Trampelpfad führt uns knapp eine Stunde durch den Wald. Kleines Getier und Vögel sowie etliche Farne sind am Wegrand zu sehen. Es ist feucht und wir kommen ein wenig ins Schwitzen aber haben den Rundweg schnell geschafft.

Leider fällt die Canopy Tour aus und Ralf schlägt, vor die Hängebrücke am Storms Revier Restcamp anzufahren. Wir fahren los und treffen an der Mautstation wieder auf Hermann und Thorsten, die an der Schlange angestellt haben. Nun stehen wir zusammen und Hermann verhandelt mit dem Beamten über einen Gruppentarif und er schafft es wirklich, statt 168Rd zahlen wir nun „nur“ 84Rd pro Person, immerhin. Der Weg zum Strand ist schnell zurückgelegt und wieder kommt Hermann auf die Idee, die Motorradklamotten in eine Hütte legen zu dürfen. ER spricht mit einem Officer und wir sammeln schnell für einen Tipp. So haben wir es einfacher, die Motorräder werden nun bewacht, die Klamotten liegen sicher in der Hütte und  die Damen haben ein wenig Taschengeld.

Von dem Parkplatz laufen wir gut eine Stunde zu den Hängebrücken, die eine wird gerade instand gesetzt und kann nicht begangen werden. Aber die Landschaft und der Blick auf das Meer ist ausreichend um uns zufrieden zu stellen, wir wandern wieder zurück und pausieren im Café.

Der N2 folgen wir bis Plettenberg und biegen bald rechts ab auf Schotterpiste in den Wald und erreichen bald die Route von gestern, R340. Sie macht einfach Spaß zu fahren, teilweise haben wir leichten Sandboden und das Heck pendelt ein wenig, macht aber nichts. Dann treffen wir auf die R339 und biegen links auf dem Prince Alfred Pass, auf dem wir gestern ja schon die erste Hälfte genießen durften.

Viel zu schnell tauchen die Townships von Knysna auf und wir kommen zu unserer Unterkunft Bamboo Guesthouse www.bambooguesthouse.co.za.

Auch die Unterkunft besteht wieder aus zig verschiedenen Häusern, die mit Stegen verbunden sind, alle Häuser sind unterschiedlich. Die europäischen Au Pair Mädchen zeigen uns die Häuser und checken uns ein. Nach unserem Willkommenbier ordern wir ein Taxi, dass uns zur Waterfront nach Knysna bringen soll. Nach einer halben Stunde steht der Minibus vor der Tür, er fährt uns in die Stadt und wir bitten ihn uns um 18:30 wieder abzuholen.

Die Läden in der Passage sind schnell abgeklappert, die Knysna Waterfront ist ähnlich dem Kapstadter Vorbild und bietet neben dem normalen Touriläden jede Menge Speiseangebot. Leider gibt es auch Softeis, wo ich nicht widerstehen kann.

Pünktlich steht das Taxi am ausgemachten Ort und wir fahren zurück und genießen die vielfältige Ausstattung des Gusthouse bei einem Bier.

Das Abendessen wird auch bald serviert und so geht wieder ein schöner Tag zu Ende.

10. Tag Oudtshorn

Wenn sich mein Darm nicht melden würde, ich sitze die halbe Nacht auf der Toilette. Barbara besorgt am Morgen Tabletten und ich kann etwas essen. Bevor wir losfahren nehme ich noch eine Tablette und es geht einigermaßen.

Wir verlassen die Lagune von Knysna und verschwinden in dichten Wäldern und Schluchten über den Phantom-Pass nach Norden. Die Piste ist richtig staubig und schlängelt sich durch den Wald.

Die alte 7 Pässe Route führt uns durch wunderschöne Wälder, vorbei an vergessene Forststationen. Die einzelnen Pässe waren aber nicht zu erkennen, wir biegen schließlich zur Küste nach Wilderness ab, dort gibt es einen schönen weißen Strand. Wenn es jetzt noch wärmer wäre und mir es besser gehen würde, könnte ich mir ein Bad vorstellen. Aber mir geht es nicht gut und ich suche die Toilette auf. Müde und schlapp setze ich mich wieder auf das Motorrad und wir fahren wieder in die Wildniss.

Wir queren George und fahren entlang des Outeniqua Nationalparks nach Herold, dort geht’s auf die N9 und wieder zurück Richtung George. Die Straße ist dann gesperrt und wir kommen nicht weiter. Ralf fährt vor, zunächst zurück nach George und dann wieder Richtung Norden und wieder Road Closed. Das gute daran war dass auf einer Wiese Wasserbüffel, Zebras, Strauße und Antilopen zu sehen bekamen. Sie weideten einfach da und guckten uns leicht vertört an. Dan fuhren wir weiter und standen wieder vor einer gesperrten Straße. Ralf beschloss die R328 zu nehmen, da die Kurverei doch erheblich Zeit in Anspruch nimmt.

Am Horizont stehen Brandwolken, da sind wohl größere Flächenbrände, die Sonne wird teilweise davon schon abgedunkelt. Barbara läßt das Motorrad gutt laufen, die Straße ist sehr gut ausgebaut. Mit über 120km/h fährt sie über den Asphalt. In Oudtshorn tanken wir und fahren zu unserer Guestfarm De Zeekoe www.dezeekoe.co.za

Ich bin total im Arsch und lege mich sofort hin und schlafe fest bis Barbara mich zum Abendessen weckt. Ich stehe auf und geh mit aber richtig schmecken tut mir nichts. Ich lege mich wieder hin und wach am Morgen hungrig auf.

11.Tag De Hoop Nature Reserve

Das Frühstück schmeckt wieder und wir können wieder früh starten. Wir fahren durch das Farmgebiet mitten durch die vielen Straußenfarmen. Die Strauße werden hier gehalten wie bei uns Kühe, teilweise ist es schon Massentierhaltung. Die Tiere stehen oftmals in der prallen Sonne auf abgegrasten Böden, nur Auto- oder Trecker-Reifen mit denen sie spielen können liegen einigermaßen sortiert herum.

Der Rooiberg Pass führt auf knapp 800mu.N.N. in die Rooiberg Conservanca und ist einfach atemberaubend. Ralf warnte noch beim Briefing, das die Piste ausgewaschen sein könne aber wir finden eine schöne Schotterstraße vor, sehr gut zu befahren. Die Serpentinen machen richtig Spaß weil der Schotter auch recht griffig ist. Die Aussicht auf die kleine Karoo ist einfach klasse und wir halten auch ab und zu mal an um die Landschaft zu genießen.

Vorbei an Van Wyksdorp kommen wir wieder auf die Route 62 und biegen nach links Richtung Barrydale ab. Die Route 62 ist breit ausgebaut und macht fahrerisch keinen Spaß aber es gibt schon witzige Sachen auf der Stecke. Da ist zum Beispiel Ronnie´s Sex Shop. Ein Lokal in dem nur Getränke und ein paar Würste verkauft werden, das Lokal wirkt runter gekommen und schmuddelig, on der Decke hangen jede Menge Büstenhalter, Slips und T-Shirt, teilweise beschriftet herunter. Im Nebengebäude verkauft Ronnie T-Shirt mit dem Aufdruck I Love Route 62. Der Schriftzug Ronnies´s Shop wurde von einem Spassvogel mit „Sex“ ergänzt, der ehemlaige Farmshop florierte dann als Kneipe.

Ein paar Harley Fahrer stehen vor dem weißen Laden und machen mit lauter Musik und Gasgeben auf sich aufmerksam und fahren dann auf die Route 62 davon. Wir setzen unsere Fahrt nach Barrydale fort.

Barrydale ist ein kleiner Ort, wo wie so oft Obst- und Wein angebaut wird, die kleinen Cafe´s und SHops laden zum Verweilen ein, doch wir tanken nur und fahren dann auf der R324 über den Tradow Pass, wieder ein Bain´s Pass mit 17km Länge, über Suurbraak nach Swellendam.

Der Ort Swellendam wurde im Jahre 1745 als Außenposten der Niederländischen Ostindien-Gesellschaft gegründet und ist die drittälteste Stadt Südafrikas. Die Gebäude im kapholländischen Stil schmücken die Straße, wo überwiegend Cafe´s und B&B Guesthouses zu finden sind. Wir fahren durch die Hauptstraße bis zur Brücke, wo sich das „La Belle Alliance“ befindet. Ein nettes Lokal mit Bier- bzw. Teegarten. Es gibt wieder leckere Speisen und dazu gesellen sich noch zwei alte Musikanten, ein Mann mit Gitarre und einer mit Saxophon, sie geben ihr Bestes, stellen eine Tipbox auf und bedanken sich bei jedem der einen Tip abgibt mit einer Verbeugung. Richtig nett.

Es dauert lange bis wir endlich das Essen bekommen, wir waren wohl gerade nach einer Busladung angekommen, dennoch schön war´s.

Wir fahren wieder durch die Stadt auf die N2 zurück und biegen rechts auf die Schotterpiste nach Maalgas ab. Wir durchfahren weites Farmland auf schönem Gravel.

Wir kommen an der Fähre über den Breede River an, die Fähre ist gerade auf der anderen Seite, vor uns stehen zwei Motoräder, Anja und Thomas haben schon die Seiten gewechselt. Die Motorradfahrer werden zuerst herangewunken, dann folgt Ralf mit dem Anhänger, wir stellen und schließlich daneben.

Die Fähre von Menschenkraft über den Breede River gezogen, zwei Fährmänner ziehen die Fähre, indem sie sich mittels einer Kette in ein Stahlseil einklinken und dann auf der Fähre nach vorne gehen. Dann klinken sie sich aus, gehen zurück und beginnen von vorne. Das ganze geschieht ohne Hast und es bleibt immer Zeit für ein Lächeln für die fotografierenden Touristen.

Die Fahrt dauert ungefähr eine viertel Stunde, zwischen durch zahlen wir und unterhalten uns mit den Mitreisenden. Am anderen Ufer warten Anja und Thomas und wir fahren weiter Richtung Wydgelee. Nachdem wir abgebogen sind eiert mein Motorrad in jeder Kurve, ich halte an, mein Vorderrad hat nur noch wenig Luft. Ich schiebe das Motorrad auf eine gerade Ebene, ziehe meine Klamotten aus und warte auf Ralf, der auch bald ankommt. Das Vorderrad ist schnell getauscht und die Fahrt geht weiter. Wir treffen uns wieder am Tor zum De Hoop Nature Reserve, wo wir heute unser Nachtlager finden. In der Ferne sehen wir schon die weißen Dünen, man vermutet zunächst es sei Wasser aber es sind riesige Dünenlandschaften. Auf dem Weg zur Unterkunft sehen wir viele Bonteböcke und auch Strauße.

Das Haupthaus ist eine alte Farm mit einem Bestand vieler alter und mächtiger Feigenbäume. Die Rezeption ist im Haupthaus, die Quartiere befinden sind ein paar Meter im Gelände. Wir ziehen uns um, trinken ein Glas Wein an der Rezeption und nehmen den leckeren Wildekrans Chenin blanc mit zum Wasser, ein kleiner See mit Braakwasser hinter dem Farmgebäude und unternehmen einen Sundowner. Zwei Flaschen reichen uns nicht, Barbara holt noch mal Nachschub und wir genießen die Ruhe an der Wasser

Das Abendessen im Restaurant ist ein Gedicht und wir gehen gemeinsam zu unseren Häuschen und genießen die Ruhe in der lauen Nacht.

 

12. Tag nach Hermanus

nach dem Frühstück checken wir aus und fahren zunächst zu den mächtigen weißen Dünen. Die Wolken hängen tief schwarz runter, einige ziehen sich ihre Regensachen profilaktisch schon mal an. Unterwegs soll eine Herde von Zebras am Wegesrand gestanden haben, wir haben sie nicht gesehen, es waren wohl zu viele.

Wir können bis zum Parkplatz fahren, da Ralf bei den Motorrädern bleibt können wir die Wanderung über die Holzstege ohne große Ballast vornehmen. Der Blick über die Dünenlandschaft ist gigantisch, auf der anderen Seite tost eine Brandung, schroffe Felsen, die aus dem weißen Sand herausragen, werden von den heftigen Wellen umspült. Die Wolken werden immer bedrohlicher und wir laufen zurück zu den Motorrädern.

Das erste Stück ist wieder schöner Schotter durch flaches Farmland bis wir auf die R319 kommen. Wir fahren nach Bredastorp, die Verwaltung des Districts Overberg und Getreidesilos, Agrarhandel bestimmen das Geschehen, mehr ist hier auch nicht.

Die Wolken werden immer dunkler, ein paar Tropfen fallen schon. Wir fahren runter zur Küste nach Arniston, der regen fällt langsam, es wird kalt. Wir machen einen kleinen Schlenker durch den kleinen Hafenort. Bei schönem Wetter ist das sicher sehr idyllisch. Wir fahren wieder zurück und biegen bal auf die Schotterpiste, wo Kap Agulhas schon ausgeschildert ist. Der Regen nimmt wieder ab aber mir ist schon ziemlich kalt.

Auf der R319 erreichen wir auch L´Agulhas und wir fahren direkt zum „Southernmost Tip of Africa“, den südlichsten Punkt von Afrikaa, wo sich der Atlantische und Indische Ozean treffen. Der Himmel ist mit tief schwarzen Wolken verhangen, doch wir lassen es uns nicht nehmen uns am Markierungstein zu fotografieren. Auch der Leuchtturm, der rot-weiß auf der Anhöge steht ist sehr fotogen.

Im Hafen soll ein nettes Lokal sein, wo wir uns treffen wollen, also los bald ist Mittag.´Unten am Hafen sehen wir auch schon die Motorräder von Hermann und Thorsten, es fängt an zu tröpfeln. Ich suche noch nach dem Rochen, der im Hafenbecken schwimmt und finde ihn auch, er schwimmt aber immer weg. Nun fängt es doch heftig an zu regnen und ich gehe schnell zu den anderen unter das Zeltdach des Fischrestaurant. Total leckere Sachen haben sie auf der Speisekarte aber mir fehlt noch ein wenig der Apetit. Barbara ist Prawns mit Fritten, auch die anderen lassen sich es munden.

Als der Regen endlich nachlässt steigen wir wieder auf die Motorräder und fahren raus aus der Stadt und biegen bald links ab Richtung Elim.

Elim ist eine ehemalige Missionsstation aus 1824 mit ca. 1400 Einwohnern, die Dorfstraße besteht im Grunde aus einer Reihe kleinen weißen Häuschen, die mit Reetdächern gedeckt sind. Die Herrnhuter Brüdergemeine hat 1963 dort das „Elim Tehuis“ gegründet, ein Heim für 50 Kinder und Jugendliche mit Behinderungen.

Weiter geht es über Gravelroad durch das Farmland bis Staandford und weiter nach Hermanus, immer die großen Berge auf der rechten Seite im Blick.

In Hermanus tanken wir wieder und finden dann auch unser Hotel, das Harbour House Hotel www.harbourhousehotel.co.za direkt am Meer.

Die Motorräder stehen sich im Innenhof und auch Ralf´s Gespann findet durch viele Mithelfer seinen Platz. Das obligatorische Stiefelbier nehmen wir am Pool ein und dann gehen wir noch mal in die Stadt etwas bummeln. Aber auch in Hermanus gelten die Ladenschlussgestze, um 17:00 Uhr ist alles dicht, nur ein Lebensmittelgeschäft hat offen und da stöbern wir natürlich durch.

Anschließend gehen wir zur Bucht und schauen auf das Wasser, wo die Southern Right Walen jedes Jahr zwischen Juni und Dezember die Bucht von Hermanus besuchen.

Der Name der aus der Familie der Glattwale stammenden Southern Right Wale ist aus der Zeit, als die Wale noch gejagt wurden. Sie waren die „richtigen“, geradezu idealen Wale zum Jagen Leider sind wir außerhalb der Saison da und sehen keine Walflosse aber der Blick ist dennoch einfach schön und wir genießen das Tosen des Wassers.

Um 19:30 treffen wir uns wieder mit den anderen und gehen in das La Pentula http://hermanus.lapentola.co.za. Von außen ist der exklusive Laden unscheinbar. Wir werden drinnen vom Chef Shane Sauvage begrüßt, der etliche Auszeichnungen und verschiedene Bücher geschrieben hat.

Die Menükarte wird richtig erklärt, jede Speise bekommt dabei eine Bedeutung. Ich entscheide mich schließlich für Surf & Turf, Barbara nimmt den Crayfisch. Mit Vor- Haupt- und Nachspeise, die allesamt super lecker sind, gehen wir gesättigt in unser Hotel und trinken in der Bar noch einen Absacker.

13. Tag nach Stellenbosch

Was soll jetzt noch kommen, denke ich mir – wir fahren jetzt mal eben nach Stellenbosch, unsere letzte Station und damit Ende der Reise. Aber weit gefehlt, wir fahren aus Hermanus rau und finden wieder Gravelroad, die wieder einmal richtig Spaß bereiten. Das Farmland, wo wir auch Paradieskraniche und Störche sehen, ist unendlich weit, die Wege durchschneiden die Weite. Blauer Himmel mit weißen Wolken unterstreichen die Farbigkeit der Landschaft. Wir fahren durch das Hemel en Aarde Tal und dann über gleichnamigen Pass, das bedeutet Himmel und Erde und so sieht es hier auch aus, alles ist eins.

Wir erreichen schließlich den Ort Caledon. Der Ort ist nicht nur durch die Heilquellen, sieben rund 50 °C heiße Mineralquellen, in zunehmendem Maße populär sondern heute wohl durch das moderne Casino, was mittlerweile die Haupteinnahmequelle des Ortes sein soll. Etliche Cafe´s und Restaurant säumen die Hauptstraße. Wir halten an einem Café an und bestellen. Die Bedienung ist nicht besonders flott, teilt nur kurz mit, dass Load Shedding gleich stattfindet und es kann etwas dauern, nicht so lange. Auf Nachfrage nach eine knappen Stunde bringt sie dann auch bald das Essen. Lecker aber sehr langsam.

Von Caledon fahren wir dann über die N2 und R44, die beide Autobahnähnlich angelegt sind nach Betty´s Bay zur Hauptattraktion des kleinen Ortes, der Pinguin-Kolonie Stony Point. Wir halten am Parkplatz und gehen über lange Holzstege längs durch die ganze Pinguin Kolonie. Die Tieren scheinen sich kaum zu stören und sind völlig unbeeindruckt von den Besuchern auf den Felsen und aalen sich weiter in der Sonne.

Brillenpinguine sind die einzigen heute noch in freier Wildbahn lebenden Pinguine in Afrika und sind hier an der größten Kolonie zusammen mit Klippschliefer, Kormorane und andere Vögel zu sehen.

Etwas unbeholfen sehen sie aus, die kleinen Männlein im schwarz-weißen Frack, wenn sie an Land tollpatschig umher watscheln, im Wasser sind sie genial Schwimmer.

Unsere Fahrt geht auf der R44 weiter entlang der Falsebay, ein fantastischer Küstenpass mit ständigem Blick auf das Meer auf der linken Seite und den Felsen auf der rechten Seite. Wir halten mehrfach an den Haltebuchten an und genießen die herrliche Aussicht. Kurz vor Gordons Bay halten wir zum letzten Mal auf einem Parkplatz an und sehen wie Delphine in einer kleinen Gruppen aus dem Wasser springen und ziemlich schnell ihre Bahnen ziehen. Wir können schon den Ferien- und Geschäftsstadt Strand. Unten sehen wir einen Minigolfplatz und zwei großen Gezeitenbecken. Die Fahrt durch die Stadt ist unangenehm, wir müssen uns auf das Navi konzentrieren und der Verkehr nimmt übermäßig zu. Das sind wir nicht mehr gewohnt. Wir finden aber den Weg nach Stellenbosch und das Roosenwijn Guesthouse, wo wir schon erwartet werden. Ein Windhoek Lager als Stiefelbier genehmigen wir uns zum Abschluss gerne, bevor wir uns umziehen und in die Innenstadt gehen. Wir gehen an das „Alte Hauptgebäude“ (Ou Hoofgebou) der Universität vorbei, ein schönes Gebäude welches in 1905 erbaut wurde. In der Innenstadt sind viele kapholländischen Häuser zu sehen, die meisten beherbergen Shops und  Souvinierläden und natürlich Winery wie auch das Brampton Wine Studio in der Chzurch Street. www.brampton.co.za

Wenn man die Weinkarte in die Hand nimmt, kommt pure Freude auf, hier werden herrliche Weine im Glas für 22Rd (knapp 1,80€) oder die Flasche für 56Rd (knapp 4,50€) angeboten, davon träumen wir bei uns nur. Ich nehme diesmal einen Rosé, der vorzüglich schmeckt. Wir amüsieren uns köstlich vor dem Weinstudio, un deinige Flaschen Wein gehen über den Tresen. Es wird kühl und wir gehen dann langsam zu unserem Restaurant, das Ralf noch ausfindig machte, das Oude Werf Hotel.

www.oudewerfhotel.co.za

Heute ist Valentinstag, dieser „Feiertag“ gehört er zu den beliebtesten Festtagen in der Kapregion und alle Paare scheinen an dem heutigen Tag ihre Liebe mit einem gemeinsamen Essen bestätigen zu wollen. Alle Restaurants sind ausgebucht und das geplante Restaurant hatte Ralfs Reservierung wohl ignoriert. jedes Paar aus Stellenbosch und Umgebung sitzt am heutigen Abend zu zweit an einem Tisch und schauen sich verliebt an. Auch in unserem Restaurant sind wir die einzige Gruppe, um uns herum sind nur Paare, allen Alters. Es gibt ein spezielles 5 Gänge-Valentins Menü, das uns sehr liebevoll serviert wird. Das Essen ist fantastisch und wir haben am letzten Abend auch viel Spaß.

Gegen Mitternacht gehen wir zurück zum Guesthouse und genießen noch ein paar Minuten auf dem schön angelegten Hof.

14. Tag Abschied in Kapstadt

Das Frühstück ist in dem alten Gemäuer des Hauses, die Holzdielen quietschen beim Begehen, es ist sehr urig und das Frühstück ausgezeichnet. Danach packen wir unsere Sachen und uns steht noch eine gute Stunde Rückfahrt nach Kapstadt zum Winchester Manson bevor. Die Fahrt geht einfach über die Autobahn, vorbei an den Townships, dessen Ausmaße bei der Fahrt deutlich werden, wenn man erfährt, dass das was wir sehen nur ein Bruchteil der Townships sein soll.

Das Personal vom Winchester Manson erwartet uns schon, wir dürfen uns im Raum neben dem Pool umziehen und uns noch duschen, sie legen Handtücher bereit und sind sehr aufmerksam. Ralf hat uns zum Abschluss ins Radisson zum Dinner eingeladen, Francois Du Plessis spielt dort und ist einer wenn nicht sogar der beste Entertainer in der Kapregion.

Es ist nicht weit zum Hotel, es liegt wunderbar an der Bucht, wir sitzen auf der Terrasse und haben einen super Ausblick auf die Bucht und auf die Waterfront. Francois baut noch auf, während wir schon am ersten Wein nippen. Das ist eine Stimmung, blauer Himmel, guter Wein und dazu erwartet uns gleich schöne Musik. Francois´ Anfang ist genial, er spielt Gitarre, elegante Riffs mühelos vorgetragen, dann wird´s ein wenig schnulzig, Songs von Sinatra und Bobby Williams sind wohl in diesem Etablissement angesagt.

Aber wir freuen uns auf ein vorzügliches Dinner und trinken den Wein, erfreuen uns einfach an dem Moment wo wir gerade sind.

Leider kommt die Zeit zur Abreise 15:00 Uhr viel zu früh aber irgendwann ist es so. Der Kleinbus vom Hotel Winchester Manson steht vor der Tür und holt uns ab. Wir verabschieden uns von allen und bedanken uns für diesen absolut fantastischen Urlaub.

 

4×4 Kaokoveld 12

 

Wir waren ja schon 2 mal mit dem Veranstalter Gravel Travel per Motorrad in Namibia und Südafrika unterwegs gewesen. Da wir uns die Kaokofeldtour mit dem Motorrad nicht zutrauten haben wir uns für Barbara´s besonderen Geburtstag auch die besondere Tour mit dem Allradwagen ausgesucht. Es ist die Geländewagentour ins Kaokofeld Namibias – eine Safari der ganz besonderen Art. Auf teilweise geschobene Schotterpisten, vorwiegend abenteuerliche Buschpisten und Pässe, Sanddünen und Flussbetten mit Tagesetappen zwischen 250 und 350 km soll es 13 Tage in das Kaokofeld gehen.

Die fahrerisch anspruchsvolle Tour fordert schon ein wenig Erfahrungen im Offroad Bereich, die wir ja bereits per Motorrad gesammelt und mit einem Training beim ADAC Fahrsicherheitszentrum Lüneburg auf das Auto umgesetzt haben.

Tag 1: Anreise Deutschland – Namibia

Wir reisen mit dem Zug ICE 2.Klasse nach Frankfurt-Flughafen, dort treffen wir noch einen ehemaligen Stammtischler Rüdiger, der nun in Frankfurt lebt. Er verkürzt uns die Wartezeit ein wenig. Schließlich checken wir ein, lassen uns filzen und steigen in den Flieger der Air Namibia, der uns über Nacht nach Windhoek bringt.

Tag 2: Windhoek – Auasberge

Am frühen Morgen kommen wir auf dem Hosea Kutako International Airport von Windhoek, wo wir von Andy, Jonny und einem weiteren Tourguide begrüßt werden. Jetzt lernen wir auch unsere Begleiter der nächsten 2 Wochen kennen. Sie kommen allesamt aus Hamburg, nur Eduardo lebt mittlerweile in Chile, hat aber in Hamburg studiert. Die 3 Freunde Edu, Jörg und Olaf kennen sich beruflich und unternehmen regelmäßig gemeinsame Touren. Bernd hat spontan gebucht und will alleine fahren.

Wir fahren mit einem einstündigen Transfer zur Windhoek Mountain Lodge in den südlichen Ausläufern der Auas Berge, die die Basisstation aller Gravel Travel-Touren ist. Wir nutzen die Gelegenheit zum Akklimatisieren und zur Entspannung, der Pool ist viel zu kalt denn es ist schon Herbst, der Morgen ist kalt und wir hoffen auf einwenig mehr Wärme am nachmittag. Der reizvolle Ausblicke auf die umliegenden Bergzüge entschädigen aber schnell.

Am Nachmittag findet die Reisebesprechung statt und wir werden in die Fahrzeuge, Fahrtechnik und GPS-Navigation eingewiesen. Mit einer Spritztour ins Gelände prüft der Tourguide unsere Fähigkeiten – ja sollte gehn, meint er. Abends gibt es dann das legendäre Bushman-Fondue auf der Lodge und dazu das leckere Windhoek Lager.

Tag 3: Auasberge – Brandberg

Bereits der erste Tag zeigt die Vielseitigkeit namibischer Landschaften, zunächst fahren wir nach Windhoek – tanken, anschließend über das Asphaltband nach Okahandja. In Okahandja ist der große Handwerkermarkt ansässig und wir bummeln kurz und schauen uns einige interessante Sachen an. Vorher weist Andy daraufhin, keine Wertsachen offen im Auto liegen zu lassen. Da wir am Anfang der Tour sind, kaufen wir nichts und fahren weiter. Auf gut geschobene Sand-Pads Richtung Uis.  Pad ist der allgemeine Begriff für Straße in Afrikaans.  In einem Flussbett halten wir, fahren im Tiefsand etwas herum. Nach einer Pause kontrollieren wir den Reifendruck und stellen fest – mit etwas weniger fährt man besser.

Die Pads sind kurvenreichen und die Hügel und Bergzügen des Khomas Hochlandes sind wunderschön, hier sind weitläufige kommerzielle Farmen angesiedelt und wir kommen über Wilhelmstal in die flachere Region um Omaruru. Wir sehen schon die gewaltigen Erongo Berge. Nach einer Mittagspause in Omaruru, wo sich die 3 Jungs ordentlich mit Cheeseburger verpflegen lassen, fahren wir weiter gen Westen in dem ehemaligen Minenort Uis. Hier haben wir sowohl den Anfang kommunaler Farmgebiete erreicht, als auch den Ausgangspunkt für den abenteuerlichen Teil der Reise. Wir übernachten im Wild Lady Guesthouse, das wir auch schon von der Namibia Classic kennen. Auch hier gibt es das sogenannte Stiefelbier, auch wenn wir nur mit dem Auto unterwegs sind.

Zum Abendessen gehen wir zum nahe gelegenen Campingplatz, wo es neben gegrilltem Fleisch auch ausreichend Bier gibt. Als Attraktion gibt Basil eine Runde Schnupftabak von der Maschine aus und anschließend einen scharfen Schnaps. Der Wirt, der aussieht wie Rübezahl schenkt jedem einen ein und trinkt doch selbst am liebsten mit.

 

Tag 4: Brandberg & Umgebung

Der Königsstein Gipfel des Brandberges gilt als Namibias höchste Erhebung und überragt die weiten kargen Flächen im Randgebiet der Namib Wüste um mehr als 2.000 Meter. Wo immer man hinschaut, dominiert das gewaltige Bergmassiv die Landschaft in diesem Gebiet. Den Einwohnern des Landes diente diese Landschaft als Kultstätte und Hunderte von Felszeichnungen wurden auf die Steine verziert. Die weiße Lady ist nur auf langen beschwerlichen Wanderungen zu erreichen, deshalb konzentrieren wir uns auf die abwechslungsreiche Umgebung des Brandbergs, in der es zahlreiche interessante Routen gibt.

 

Das Fahren auf Sand und losem Geröll gehört ebenso dazu wie das durch breite Trockenflussbetten, wo wir auch gleich stecken bleiben. Der Reifendruck ist zu hoch und wir lassen deutlich Luft aus den 4 Rädern, danach geht es deutlich besser und wir fahren durch die Fuhrten im Flussbett durchqueren canyonartige Felsformationen und staubige Pads sowie die ersten steinigen Trails.

Zurück in unserem Quartier in Uis und gehen noch mal zum Campground zu Basil, diesmal gibt es

 

Tag 5: Uis – Huabtal

Auf einer Namibia-Karte scheint die Straßenroute zwischen Uis und Palmwag nichts Besonderes zu sein, auf keiner offiziellen Karte ist die Route auch nicht verzeichnet, denn wir folgen einem alten Prospektorenwegen durch nahezu unbesiedeltes Gebiet vom Ugab Tal in Richtung Norden. Dank der Navis kommen wir nicht von den teils kaum noch sichtbaren Spuren ab. Wir fahren durch ein einsame Landschaften des nördlichen Damaraland bis ins Huab Tal und kommen am Nachmittag im ersten Outdoor Camp an. Alles ist für uns vorbereitet, Ignatz und Jonny haben die Zelte vor dem hohen Fels aufgebaut, der Küchenwagen steht unmittelbar am fels, davor brennt schon das Lagerfeuer. Es fehlt an nichts, eine gute Küche gehört ebenso zu diesen Camps wie eine gut ausgestattete Bar, in der immer kühle Getränke bereit stehen. Selbst eine Dusche und eine Toilette ist mit dabei.

Wir klettern zum Sundowner auf dem Felsen, die Berge färben sich kräftig rot, die Farben werden immer knalliger. Nach Sonnenuntergang gibt es lecker Essen und Windhoek Lager dazu. Allmählich erscheinen die Sterne, Andy nennt uns einige Konstellationen. Andy hat die Idee nochmal auf Elefantensuche zu gehen, schnell steigen wir in 2 Autos und fahren durch die Nacht. Ausser dicke Ballen Kot und ein paar Spuren finden wir aber nichts und fahren gemütlich wieder in das Camp zurück und fallen dann müde ins Zelt

 

Tag 6 : Huabtal – Opuwo

Die Sonne scheint schön grell, der Felsen leuchtet rot aber es ist noch kühl. Andy hat aber schon Kaffee parat und das Lagerfeuer fackelt.

Nach dem Frühstück fahren wir zunächst durch das Flussbett zu den Elefantenspuren und es gibt jede Menge. Sie können nicht weit sein und tatsächlich, wir treffen auf eine ganze Herde von Wüstenelefanten. Eine halbe Stunde lang marschieren die Dickhäuter an uns vorbei, spielen und beobachten. Wir kommen auf eine normale Schotterpiste und fahren weiter nach Norden, um das eigentliche Kaokoveld zu erreichen. Die extremen Landschaften im nördlichen Damaraland begleiten uns auf dem Weg Richtung Norden, Zebras Sträuße und Trappen sehen wir flüchten. Zwischendurch halten wir an einem schönen Punkt unter scheinbar den einzigsten Bäumen machen wir Pause. Bei der abschließende Etappe nach Opuwo fahren wir über Pisten, die durch kleine Dörfer führen. Kleine Kinder stehen am Wegesrand, kommen gerne an den Wagen mit vorgehaltener Hand und betteln. Opuwo ist der letzten Außenposten der Zivilisation im Zentrum des Kaokoveldes. Auf einem Hügel hoch oben über der Stadt liegt die Opuwo Country Lodge mit einem gigantischen Ausblick über die unenendlichen Weiten des Kaokolandes. Hier genießen wir die Abendsonne und  das Windhoek Lager am Pool.

 

Tag 7 : Opuwo – Marienfluss

Heute stehen wir früh auf und nehmen eine anspruchsvolle Etappe in Angriff, die volle Aufmerksamkeit und Konzentration sowie gute Kondition erfordert. Zwei Tage werden wir benötigen, um unser nördlichstes Ziel am Kunene Fluss zu erreichen

Der erste Teil der Route führt auf kaum instand gehaltenen Pisten durch weit verstreute Buschdörfer. Hier sind vor allem Angehörige des Ovahimba-Stammes anzutreffen, eine hererosprachige Bevölkerungsgruppe, die noch heute uralte Sitten und Gebräuche pflegt und teils nomadisch lebt. Die ungewöhnlichen traditionellen Trachten der Himba aus Tierhäuten, ihr Schmuck aus Eisen und die komplette Bedeckung des Körpers mit einer Mischung aus Ockerfarbe und Fett sind in zahlreichen Bildbänden über das Kaokoveld dokumentiert. An den Pisten sehen wir viele Reiter auf Eseln oder auch Radfahrer, Eselskarren sind oft mit 5-6 Personen beladen. Die Menschen winken meistens freundlich und lächeln.

Die Wege werden steiniger und enger, direkt in einem Dorf werden wir von einem alten Himba beschimpft, er läuft mit erhobenem Stock auf uns zu, wir fahren schnell weiter.

Schließlich liegt der berüchtigte Van Zyl’s Pass vor uns, Andy gibt uns in der Pause Instruktionen. Er fährt die schwierigen Passagen vor, während wir am Felsrand zu sehen können.

Der schmale Weg führt durch die zerklüfteten Berglandschaft Otjihipa und besteht aus grobem Geröll und zerklüftete Felsen. Er ist äußerst schwierig zu fahren, es geht nur abwärts und darf nur von Ost nach West (Abfahrt) gefahren werden.

Es ist die größte Herausforderung der Reise und ganz bestimmt einer der herausragenden Höhepunkte. Die Autos schieben langsam durch die engen Hänge, rechts und links Fels und dazwischen – der Pass. Über Funk meldet sich Jörg plötzlich, der Hilux hat einen Platten. Auf einem ebenen Stück halten wir und tauschen das Rad, auch hier tauchen wie aus dem Nichts Himbamädchen auf.

Nach einer weiteren schwierigen Passage haben wir den 20km langen Pass bewältigt, es sind nur noch wenige, allerdings sehr sandige Kilometer bis zu unserem Tagesziel im Trockenflussbett des Marienflusses. Die Sonne steht schon tief und wir sind erschöpft. Heute übernachten wir wieder im Outdoor Camp, unter einem Ahnenbaum.

Ignatz und Jonny haben wieder alles perfekt vorbereitet, kühles Bier wird mit Erdnüssen serviert.

 

Tag 8: Marienfluss – Okahirongo Elephant Lodge

 Durch Marienfluss fahren wir zurück auf die Piste durch eine grandiose Landschaft in Richtung Kunene Fluss. Neben der Piste entdecken wir 8 bis 10m große Kreise, die sogenannten Feenkreise oder Hexenkreise. Die Himbas glauben, es seien Fußabdrücke Gottes, doch es handelt sich wohl um unterirdische Thermitenbauten. Dennoch spektakulär anzusehen. Die Weiten des Kaokoveldes, seine tollen Bergzüge und frei umherziehenden Wildtiere begeistern uns. Die Gräber von Himba- Häuptlingen sind eines der wenigen Anzeichen, dass dieses Gebiet nicht ganz verlassen ist. Die Gräber sind nach christlichem Vorbild mit Grabsteinen markiert und Schädel, Gehörn oder Geweihe sind daneben gestellt.

Wenn wir das Tal des Kunene erreichen, bietet sich ein völlig anderer Ausblick: Gruppen der hochwachsenden Makalani- Palme und dichte, satt-grüne Laubvegetation säumen das Ufer des Flusses, von dessen Mündungsdelta in den Atlantik wir nur noch wenige Kilometer entfernt sind. Diese Oase lädt zum Baden ein aber im Flußschwimmen Krokodile und Flusspferde

Unsere Unterkunft ist heute die Luxus-Lodge Okahirongo Elephant Lodge, die direkt am Flussufer liegt. Wir genießen den freien Nachmittag am Pool, den die Tempearturen stiegen auf knapp 40°C, zum Sundowner machen wir eine Bootsfahrt auf dem Kunene und hoffen ein paar Kroks zu entdecken, die Fahrt und die Aussicht war klasse aber es gab keine Kroks zu sehen

 

Tag 9: Okahirongo Elephant Lodge – Khumib Rivier

Auf geht’s am frühen Morgen, unsere Tour gen Süden führt uns über den gleichen Weg entlang des Marienfluss, rechts die Hartmannberge im Blick, vorbei an Himbadörfern. Die Spuren vom Vortag sind noch zu erkennen, dann biegen wir rechts ab Richtung Red Drum oder  Rooidrom, eine rot gestrichene Tonne; die die Mitte des Kaokoveldes kennzeichnet. Der rote Sand wird weniger, es folgen Büsche in hellem Sand und Steine und wir erreichen den Hartmannpass, der  wieder Aufmerksamkeit verlangt. Barbara fährt den Toyota gekonnt durch die steinigen Passagen. Eine grandiose Steinwüstenlandschaft mit gedrungen Büschen, wo Schaafherden von jungen Himbas bewacht werden. Wir durchqueren das breite Khumib Flussbett, weicher Sand so weit wir sehen können, in den Baumwipfeln ragen Giraffenköpfe. Wir fahren immer entlang des Khumib und biegen dann in das Flussbett und erreichen unser Zeltcamp, wo Jony und Ignatz wieder auf uns warten. Die Zelte stehen unter dem Anabbaum und wir genießen wieder den herrlichen Sonnenuntergang, den Abend am Lagerfeuer.

Tag 10: Khumib Rivier – Palmwag

Barbara hat Geburtstag und die Bernd, Edu, Jörg und Olaf geben ein Ständchen. Nach dem Sektfrühstück fahren wir eine lange Zeit durch das Flussbett des Khumib, sehen immer wieder Löwen- und auch Elefantenspuren. Der einsame Nordwesten des Damaralandes besonders das Huarusib- und Hoanib-Flussbett ist ihr bevorzugtes Futtergebiet.

Wir durchqueren das breite Huarusib-Flussbett bei Puros, weicher Sand so weit wir sehen können, in den Baumwipfeln ragen Giraffenköpfe ie Route ist trotz Navi schwer auszumachen. Wir folgen der D3707 und kommen durch einige kleine Dörfer, kaufen zum Erstaunen unserer Mitreisenden in dem Fontain Shop in Sesfontain Guavesaft ein. Ab jetzt fahren wir nur noch Piste, rechts und links steinige Wüstenlandschaft, im Hintergrund Berglandschaften. In Palmwag tanken wir richtig voll, der Tank war fast leer und fahren weiter zur Grootberg Lodge. Ein herrlicher Blick in die Täler des Etendeka Plateau.

 

Tag 11: Palmwag – Ugab Rivier

Wer dachte, wir würden heute gemütlich entlang ausgebauter Straßen zur zentralen Küste trödeln, könnte nicht weiter von der Realität entfernt sein! Noch einmal fahren wir eine ganz besondere Route. Zunächst die Steile Abfahrt von der Grootberg Lodge runter zur C43, dan durch den Veterinärzaun in Palmwag und dann taauchen wir in eine faszinierende Berglandschaft ein, durch das Torra Conservancy. Ein Schmaler Weg führt durch eine Steinwüstenlandschaft mit Gräsern und scheinbar verdorrten Büschen. Zebras, Oryxe und Strauße laufen in Sichtweite, auch Giraffen waren von weitem zu sehen. Neben Welwitschia stehen Sekulenten in dem kargen Sand.

Auf einem Aussichtshügel machen wir Pause und genießen die Aussicht, bevor wir auf die Wanderdüne, die durch den Huab-Fluss hier entstand. Andy fährt vor und wir hinterher, 30m geht es steil herunter, Sandkasten für Erwachsene. Die letzten Kilometer vor unserem Ziel fahren wir in Labyrinth-ähnlichen Flussbetten inmitten tief ausgeschnittener Canyons, wo wir im Schatten gigantischer Felswände  unser letztes Outdoor Camp im Ugap Rivier aufschlagen.

 

Tag 12: Ugab Rivier – Kobo Kobo Hills

Zunächst müssen wir einige Flussbetten und Canyons bewältigen, bevor wir wieder den gewaltigen Brandberg zu Gesicht bekommen. Von hier aus fahren wir westwärts zur Atlantikküste und dann auf der Salzstraße hinunter nach Swakopmund, wo wir eine Pause einlegen. Danach geht es wieder auf normalen und für uns nun leicht zu fahrenden Schotterpisten weiter ins Khomas Hochland. Dort wartet das traumhafte Kobo Kobo Hills auf uns. Bananenbrot und Windhoek Lager, eine Mischung die irgendwie passt.

 

Tag 13: Kobo Kobo Hills – Windhoek Mountain Lodge

Spät, nachdem alle ausgeschlafen und geruhsam gefrühstückt haben, brechen wir zu unserer letzten Etappe auf. Es sind heute wieder normale Schotterpisten, doch bietet die Fahrt über den  Bosua Pass, der einige Serpentinen bereit hält Fahrspaß pur – es geht auf und ab und die Strecke ist für namibische Verhältnisse extrem kurvenreich. Gegen Nachmittag erreichen wir die Windhoek Mountain Lodge, wo wir mit dem Windhoeklager begrüßt werden. Noch einmal genießen wir das „Bushman Fondue“ und haben die ganze Nacht Zeit, die vergangenen Tage zu besprechen.

Tag 14: Windhoek Mountain Lodge – Red Dune Camp

Eigentlich ist die Reise hier zu Ende, doch wir übernehmen das Auto und fahren noch einmal die Stadt Windhoek, kaufen ein paar Souvenirs und etwas für die Tour Richtung Süden. Gegen 17:00 Uhr kommen wir auf der Red Dune Camp, südlich von Gochas. Schöne Zelte mit Feldbetten stehen mitten in der Kalahari-Düne. Die Grillen zirpen und wir genießen die nächtliche Ruhe.

 

Tag 15: Red Dune Camp – Kgalagadi Transfrontier National Park

Die Nacht war ziemlich kalt, dennoch standen wir vor Morgengrauen auf, um Fotos vom Sonnenaufgang zu machen. Nach dem Frühstück auf der Farm fahren Richtung der südafrikanischen Grenze nach Mata Mata, dem Eingang zum Kgalagadi Transfrontier National Park.

Wir melden uns an und fahren auf der Piste mit 40km/h und beobachten alles was sich in den Dünengräsern auf den Dünenfeldern bewegt. Neben den Steppentieren Oryx, Springböcke, Gnus, Eland und Giraffen sind hier Löwen, Geparden und Leoparden zu sehen. Wir hoffen zumindest alles sehen zu können. Am Späten Nachmittag treffen wir in Twee Rivieren ein, die Rezeption ist gleichzeitig Meldepunkt und Grenzübergang zu Botswana und Südafrka. Nachdem wir unser einfaches Zimmer bezogen haben, gehen wir eine kleine Runde und später essen wir im Restaurant. Am Abend wird es richtig kühl, während am Tag locker 30grad erreicht werden.

Tag 16: Kgalagadi Transfrontier National Park

Der quer durch den Park verlaufende Grenzfluss Nossob, der Grenze zu Botswana bildet kann ohne jede Grenzformalitäten in beiden Richtungen überschritten werden. Der Park darf jedoch grundsätzlich nur zu dem Land hin verlassen werden, aus dem man in den Park hineingefahren ist.

Früh morgens fahren wir entlang des Nossob Flusses und wir entdecken die großen Katzen am Straßenrand. Ein Löwenpaar liegt in der Sonne und schläft. Von knapp 5m Entfernung lassen Sie sich gut fotografieren. Die Steppentiere sind ebenfalls in Massen an den Wasserstellen anzutreffen. Es ist reichlich Verkehr an dem sich die Tiere wohl gewöhnt haben, kaum ein Tier flüchtet. Wir haben alle Tiere auch Adler, Falken, Geier und Webervögel gesehen.

 

Den Abend lassen wir bei einem netten Essen im Restaurant ausklingen.

Tag 17: Kgalagadi Transfrontier National Park – Torgos Safari Lodge

bei der Rücktour nach Mata Mata entdecken wir Geparden unter einem Baum sowie wieder jede Menge Zebras und Gnus, Riesentrappen und Sekretäre. Die Abmeldeformalitäten waren schnell erledigt und wir waren früh in der Torgos Safari Lodge. Der Gastgeber lädt uns zum Sundowner in den Dünen ein und bereitet ein eindrucksvolles Abendessen.

Tag 18: Torgos Safari Lodge – Windhoek

die Rückfahrt ist lang, die Piste ist endlos und der Abschied naht. Mit Musik von Brian Finch fahren wir mit Wehmut nach Windhoek zurück. Wir geben das Auto ab und fliegen mit Air Namibia zurück nach Deutschland.

 

 

 

 

 

 

Namibia Classic 2010

Namibia Classic 14.01-5.02.2010

Nach dem wir schon in 2008 die Kapstadt Windhoektour mit Gravel-Travel unternommen haben freuten wir uns sehr auf die nächste Tour – der Namibia Classic. Mit gemischten Gefühlen fuhren wir los. Werden wir diese Tour immer wieder mit der Kapstadttour vergleichen oder sind die Erwartungen vielleicht zu hoch gesteckt? Nein, obwohl wir schon einige Orte der Tour kannten war es wieder etwas ganz Neues. Es ist Regenzeit und alles war grün, überall blühte es. Die Landschaft wirkte ganz frisch und anders, nein es hatte nicht viel mit der ersten Tour zu tun, Ian hätte auch diesmal gesagt „Every Day is different“

Anreise und Einweisungstour

Mit dem ICE ging es reibungslos nach Frankfurt von wo wir mit Air Namibia ins ca. 8200km entfernte Windhoek fliegen. Vom Schnee und -5°C in knapp 30°C.
Am frühen Morgen landen wir auf dem Hosea Kutako International Airport von Windhoek und werden von Ralf, Volker und Andy abgeholt. Ralf macht einen Abstecher in eine Einkaufsmall, um Brötchen für die 18 Classic-Fahrer einzukaufen. Nachdem wir die Zimmer bezogen haben frühstücken wir ausgiebig.
Nach kurzer Eingewöhnung und kurzem Bad im Pool treffen wir uns um 14:00 Uhr zur Einweisung. Der gemeine Papierkram in Sachen Versicherung und Sicherheit muss erledigt werden und Ralf gibt wichtige Hinweise für die kommende Tour.

Die Einführungsfahrt von knapp 100km führt uns auf die D1483, die schon alles bieten soll was uns auf der Tour begegnen wird. Es geht schon ganz gut und die Trockenflussdurchfahrt und die leicht ausgewaschenen Stellen werden leicht gemeistert. Auch den ersten Platten gab es schon.
Am Abend fing es wieder an zu regnen und das Bushmannfondue muss unter das Vordach gestellt werden, wir essen alle drinnen und genießen den Abend .

 

Auas Berge  – Kalahari Wüste

Um 9:00 Uhr ist Briefing, Andy ruft alle zusammen, erklärt die Strecke und danach fahren alle langsam vom Hof der Lodge. Nach kurzer Fahrt auf der B1 biegen wir auf die D1483, auf der uns der Blick in Auas Berge bis zur C23 begleitet. Das Tor am Ende der Farmroad muss geschlossen werden, weil es geschlossen war aber hatten wir vorher eine aufgemacht?
Die Teerstraße führt uns nach Dorbabis, zur ersten Tankstelle. In dem kleinen Store kaufen sich schon einige etwas zu trinken oder zum Essen. Die C23 ist eine ebene Schotterpiste, sehr gut und zügig befahrbar, rechts und links sehen wir grüne Dornenbüsche und Grasbüschel. Auf dem GPS wird das Überfahren des südlichen Wendekreis, Tropic of Capricorn angezeigt.

Die Teerstraße führt uns nach Dorbabis, zur ersten Tankstelle. In dem kleinen Store kaufen sich schon einige etwas zu trinken oder zum Essen. Die C23 ist eine ebene Schotterpiste, sehr gut und zügig befahrbar, rechts und links sehen wir grüne Dornenbüsche und Grasbüschel. Auf dem GPS wird das Überfahren des südlichen Wendekreis, Tropic of Capricorn angezeigt.

Als erster Treffpunkt ist Uhlenhorst ausgewählt, eine kleine Siedlung mit einer Tankstelle und einem riesigen Kakteengarten, der zur Lodge nebenan gehört. Wir fahren weiter auf der C15 über Hoachanas und Stampriet, wo wir trotz kurzer Distanz wieder tanken. Unterwegs treffen wir schon die ersten Eselskarren, vor denen Ralf gewarnt hatte, tatsächlich kreuzen die Esel einfach die Straße. Ich halte mal an und fotografiere die Fuhre, mit breitem Grinsen winken die Reisenden in die Kamera und freuen sich darüber.
Bei der Fahrt nach Gochas durch das  Auob Tal haben wir die erste Wasserdurchfahrt. Einige halten an und zeigen wo die Durchfahrt am einfachsten ist und schießen natürlich auch entsprechende Aktionfotos.

Es fängt an zu donnern, die Blitze krachen irgendwo in der Kalahari ein. Gegen 16:00 Uhr treffen wir im „Kamelruhe Guesthouse“ ein und genießen beim Windhoek Lager die Aussicht auf die Hügel, wo es heftige Blitze gibt, ein paar Regentropfen fallen und ein heftiger Wind kommt auf. Doch das ganze beruhigt sich schnell.
Wir springen in den eiskalten Pool  und sind pünktlich zum Sundowner am Auto. Auf 2 Jeeps geht’s in die Kalahari-Dünen, die roten Dünen machen uns sprachlos, Marie erklärt uns die Weberneste im Kameldornbaum  und die Fauna und Flora am Boden.

Schließlich stoppen wir an einer großen roten Düne, auf denen Namas stehen und singen. Wir gehen neugierig hoch und bekommen einen Sundowner-Drink angeboten und sehen begeistert eine große weiss eingedeckte  Tafel im roten Dünensand.
Nach einigen Drinks nehmen wir am Tisch Platz und genießen beim Sonnenuntergang ein super 3 Gängemenü. Jeder einzelne Gang wird im einzelnen vorgestellt.

Nachdem Essen singen die Nama ihre Lieder, wir sind begeistert, versuchen im Takt mitzuklatschen. So gefährlich ist Afrika, meinte Radek und erzählt von den Warnungen vor der Reise.
Das einzige was etwas nervte war die Zunahme der kleinen Mistviecher, die an Armen und Beinen zwicken, dennoch genießen wir die Ruhe und Frische auf der Düne.
Spät fahren wir zurück in die Lodge. Das Gewitter hat die Stromversorgung unterbrochen, die Klimaanlagen sind aus und die Beleuchtung geht nur auf Sparflamme.

 

Kalahari Wüste – Gariganus

Die Nacht ist sehr warm und Moskitos unterstützen das Wachsein in der Nacht, fast keiner hat richtig gut geschlafen.
Nach dem Frühstück und anschließendem Briefing fahren wir die C15 im Auob-Tal Richtung Süden, immer mit Blick auf die roten Dünen und die Kameldornbüsche rechts und links. Die C17 macht irgendwann eine scharfe Rechtskurve und wir kommen auf eine interessante Berg- und Talfahrt über die Dünengürtel aus orange-rotem Sand. Die Piste ist weiß und glänzt neben den roten Dünen.

Erst in der Nähe von Koës erreichen wir die sanften Hügel und weiten Flächen, die so typisch sind für das Gebiet um Keetmanshoop. Auf dem Weg zur Farm Garianus kommen wir am Giant’s Playground vorbei. Eine bizarre Felslandschaft, wo aufgetürmte Dolerit-Felsen zu sehen sind, als seien sie von Riesen hingelegt worden. Die aus Block-Verwitterung entstandenen Gesteinsblöcke bestehen aus 170 Millionen Jahre altem Basalt, vulkanischem Ursprungs. Das Thermometer zeigt mittlerweile 43,6° an und wir fahren schnell zur Farm weiter – der Pool ruft.

Nachdem die Zimmer auf der Farm bezogen sind, versammeln sich all im Pool zu einem (oder zwei )kalten Bier. Um 17:00 Uhr ist eine Gepardenfütterung angesagt. Zunächst sind wir ein wenig skeptisch, ob es Sinn macht Geparden hier festzuhalten. Doch Andy erklärt, dass diese Tiere aus einer jämmerlichen Haltung stammen und hier auf dieser Farm aufgepäppelt werden. Coenie, der Lodgebesitzer wirft den Geparden ein Stück Fleisch hin und erklärt uns ein wenig über die Verhaltensweisen der Katzen. Solange der Gepard frisst, kann und darf jeder das Tier streicheln.

Am Abend fahren wir zum nahe gelegenen Köcherbaumwald um den  Sonnenuntergang im Köcherbaumwald bei einem Windhoek Lager zu geniessen. Der Köcherbaumwald mit vermutlich 200-300 Jahre alten und um die 5 Meter hohen Aloen wurde 1955 zum Nationalen Denkmal erklärt,  in dem etwa 250 Köcherbäume (Aloe dichotoma) stehen. Das heraufziehende Gewitter wird immer beeindruckender der Himmel zeigt traumhaft Farbspiele. Einige gehen zurück zur Farm, einige bleiben noch beim Bier im Regenschatten der Bäume sitzen und genießen diesen besonderen Sundowner.

 

Kalahari Wüste – Felix Unite

Es ist leicht bedeckt am Morgen, wir packen die Motorräder und fahren nach dem Frühstück und dem Briefing über die Umgehungstrasse an Keetmannshoop vorbei zur ersten Tankstelle.
Wir biegen auf die  D608, eine landschaftlich schöne Strecke durch die Kleinen Karas Berge und genießen die interessante Strecke mit Ausblicken auf einsame Berge und scheinbar endlosen Flächen. Die Straße wird kurviger und die Gegend hügeliger, ein paar Wasserdurchfahrten sind wieder zu meistern.

An der C12 sehen wir die Schmalspurbahn, die von Lüderitz nach Südafrika führt und erreichen das erste Etappenziel, das Roadhouse. Ein großes Restaurant mit vielen Oldtimern, teilweise in die Wände integriert, teilweise als Ganzes im Saal stehend. Es ist alles neu und sieht doch urig aus. Die kleine Tankstelle wird nur bei dringendem, Bedarf und ausdauerndem Hupen besetzt. Das Essen ist sehr gut und reichlich und träge setzen wir unsere Fahrt Richtung Fish-River-Canyon fort.

Der Canyon am Unterlauf des Fisch-Flusses gehört zu den eindrucksvollsten Naturschönheiten im südlichen Teil Namibias. Mit seiner Tiefe von bis zu 550 Metern gilt der Fish River Canyon – nach dem Grand Canyon in Amerika – als zweitgrößter Canyon der Welt. Die Schlucht windet sich über eine Distanz von rund 160 Kilometern durch das zerklüftete Koubis-Bergmassiv bis hinunter nach Ai-Ais. Der rund 500 Millionen Jahren alte Canyon ist Teil eines staatlichen Naturschutzparks. Beim Parktor zahlen wir den Eintritt und fahren noch 10km zum Aussichtspunkt, der einen beeindruckenden Blick auf den „Höllenbogen“ (Hell’s Bend) bietet. Von Westen zieht erneut eine Gewitterschauer heran und wir starten die Rücktour, unterwegs bekommen wir noch einige dicke Tropfen ab, die aber eher als Kühlung willkommen sind.

Auf ebener Schotterstraße fahren wir östlich des Canyons durch faszinierende Landschaften Richtung Süden. Die Landschaft Richtung Oranje wird immer karger, teilweise hat man das Gefühl auf dem Mond herumzufahren. Direkt am Fluß gibt es einen grünen Streifen an dem sogar Wein angebaut wird. Wir fahren lange neben dem grünen Streifen auf der einen und kargem Sandgebiet auf der anderen Seite und erreichen schließlich die Cabanas der Felix Unite. Wieder gibt es einen herzlichen Empfang  mit kühlen Getränken und leckeren Snacks. Ein kurzes Bad im Oranje spült den Staub vom Tag weg und wir genießen den Sonnenuntergang beim Abendessen.

 

von der Grenze nach Aus

Früh am Morgen starten wir in einem alten Schulbus der uns Richtung Südafrikanische Grenze bringt, von hier starten wir zu einer  Kanufahrt auf dem Oranje, der mit 2.160 Kilometer der längste Fluss im südlichen Afrika ist. Er fließt durch Lesotho und Südafrika und bildet an seinem Unterlauf die Grenze zwischen Südafrika und Namibia. Kurz vor Noordoewer werden die Kanus in den Fluss gesetzt und wir paddeln gemächlich den Fluss herunter. Die Grenze verläuft am nördlichen Flussufer und so können wir zu Recht behaupten auch in Südafrika gewesen zu sein ( ohne Passtempel )
Nach etwas mehr als 2 Stunden treffen wir wieder bei Felix Unite ein und nach einem kleinen Frühstück gehts wieder auf die Motorräder.

Unsere nächste Tagesetappe führt uns in Richtung Westen, entlang des Oranje über Aussenkehr. Die Straße wird zur Zeit erneuert und wir fahren abseits der Straße in weichem Sand. Die Arbeiterhäuser werden von den Saisonarbeitern, die in der Weinlese arbeiten bewohnt.
Die Strecke ist relativ öde und wir sind um so mehr begeistert als wir den Oranje wieder sehen und auf kurvigen engen Pisten schließlich den Fish River überqueren.

Am Eingangstor des Richtersveld Nationalpark müssen wir uns bei der Einfahrt eintragen  und später am Ausgangtor wieder austragen. Gerd fotografiert zwei Mädchen und zeigt ihnen das Foto, schüchtern und mit Freude schauen sie sich die Bilder an und freuen sich unheimlich.

Kurz vor Erreichen des Minenort Rosh Pinah liegt  auf der rechten Seite ein großes Bergwerk, wo Zink oder Blei abgebaut wird. In Rosh Pina tanken wir und fahren dann über ein nerviges 165km langes Asphaltband durch das einsame Randgebiet der Namib Wüste. Auf dem Weg sehen wir einige Zebras und Strauße, die wir bei 120km/h auf Asphalt ausführlich betrachten können und eine schöne Abwechslung bieten.

Beim Tanken in Aus werde ich von einem Jungen auf relativ gutem Deutsch angesprochen woher ich komme usw. Ruckzuck schnitzt er meinen Namen in die schon mit Schnitzereien der Big-Five vorbearbeitete Makalani-Nuss und möchte mir diese zum Kauf anbieten. Ich fand die Art und Weise wie der Junge das Verkaufsgespräch führte sympathisch und hätte auch eine Nuss gekauft, leider wird er von einem Einheimischen vertrieben. Die Nüsse werden fast überall angeboten und man kann sie durchaus für 20-30 NAD kaufen, sofern die Jungs es auf witzige Art machen.  Schließlich fahren wir zur Unterkunft Klein-Aus Vista.

von Aus durch die Namib Naukluft

Eine lange Etappe führt uns durch eines der abwechslungsreichsten Gebiete Namibias. Wir lassen die Neisip Fläche rechts liegen und fahren die D707, die majestätischen Tiras Berge von der Namib-Randstufe trennt. Das Farbenspiel auf den scheinbar unendlichen, lebensfeindlichen Weiten und Bergzügen im Randgebiet der Namib lässt uns ständig anhalten um das ganze Digital festzuhalten. Auch hier laufen Strauße, Springböcke auf der anderen Seite der Zäune, die den staubigen Weg begleiten.

In Beta wird noch mal getankt und wir fahren  die C27, eine der meist befahrenen Straßen in Namibia. Deswegen ist sie wohl auch so durchfurcht und mit weichem Sand versehen. Die Staubwolken sind riesig. Ab und zu haben wir auch Wellblech unter den Rädern aber bei 90km/h geht es ganz gut.
In Namibrand-Naturschutzreservat gibt es keine Zäune, die Tiere stehen teilweise auf der Piste, laufen aber davon sobald wir uns nähern.

Am späten Nachmittag kommen wir in Desert Homestead am Hang der Wüstenberge an. Die Hütten haben einen schönen Ausblick in die Wüste. Die Sonne knallt am Pool und wir suchen schnell den Schatten im Innern der Lodge.
Noch während dem Abendessen färbt die untergehende Sonne die umliegenden Berge und Landschaft. leider sehen wir wegen der leichten Bewölkung keine Sterne, doch die Ruhe ist unvergleichbar.
Am nächsten Morgen nüssen wir früh hoch, deshalb ist der Abend auch recht kurz.

 

Vom Sossusvlei nach Kobo Kobo

Vor Sonnenaufgang fahren wir mit drei Autos der Lodge zum Sesriem-Tor. Ab hier geht’s entlang desuralten Tsauchab-Flussbett bis zu seinem Ende im berühmten Sossusvlei. Die 65km lange Strecke ist eine gut Asphaltstrasse entlang der großen Dünen, unter anderem auch an die 100m hohe Düne 45, die laut Andy „ausgetreten“ ist. Am Ende der Teerstrasse, geht es weitere 5km durch Tiefsand zum Sossusvlei. Diese Lehmbodensenke ist von einigen der höchsten Sanddünen der Erde umgeben und durch Versanden des Tsauchab entstanden. Der Fluss transportiert das Wasser bei besonders starkem Regen hier in die Senke und es soll dabei sogar ein See entstehen.

Ab jetzt geht es zu Fuss weiter. Klar erklimmen wir die Düne und genießen einen super Ausblick über das Sandmeer. Auch wenn der Sand nocht nicht von der Sonne aufgeheizt ist, ist der Weg auf dem Dünenkamm recht mühselig. Dafür geht es abwärts umso schneller. Komischerweise sind unweit der Rastfläche auch Oryx Antilopen und Springböcke unterwegs und fressen von den dürren Pflanzen.
Die Fahrer der Autos haben bereits das Frühstück ausgepackt. Jeder erhält eine  Frühstückbox und wir geniessen die beeindruckende Landschaft und das Frühstück. Entlang der Dünen im Schatten der teils verdorrten Bäume fahren wir zurück zur Lodge.

Wieder auf die Moppeds geht es die gleiche Strecke zurück bis Sesriem, diesmal zum tanken. Der Tsauchab der die C19 quert hat nur noch wenig Wasser und die Durchfahrt macht jetzt keine Probleme. Gut das wir morgens mit den Autos gefahren sind, denn morgens hätten wir hier mit den Motorrädern  einige Probleme bekommen.
Anscheinend ist der Regen nur bis zur Straße, der C27, gekommen. Die Hänge der Naukluftberge sind deutlich grüner, während die Namib in gelblich weißem Licht erscheint und richtig trocken ist, wobei viele gelbe Büschel zu sehen sind.  Wir fahren von Sesriem Richtung Solitär, eine kleine Siedlung mit der einzigen Tankstelle weit und breit sowie einem Bäcker, wo wir wieder den berühmten Apfelkuchen essen.

Nach kurzer Pause und tanken fahren wir weiter über die C14 zum Gaub-Pass, der eigentlich nur am Schild zu erkennen ist. Wir überfahren wieder den südlichen Wendekreis, Tropic of Capricorn.
Der Kuiseb-Canyon stattdessen ist recht imposant. Der 560km lange Kuiseb ist einer der stärksten Riviere in Namibia und entspringt im Khomashochland. Er hat den Canyon in das Schiefer und Quarzit geschnitten und dabei eine Landschaft geformt, die schroff ist und menschenfeindlich scheint, wie man sie auf dem Mond vermuten würde.

Die D1998 führt uns wieder in den Namib-Naukluftpark und wir erreichen die Einfahrt zur Kobo-Kobo Lodge, die über eine 10km lange Endurostrecke mit Fels und Tiefsand zu erreichen ist. Es ist die eindrucksvollste Lodge auf der Tour, viele kleine Hütten aus Stein, Außenduschen und Zelte.
Zum Abendessen gibt’s feinstes Kudusteak vom Grill und einen leckeren Rotwein. Der Abend wird noch lang…
Wir 3 Paare übernachten in drei Häusern die in marokkanischem Stil gebaut sind, etwas unterhalb der eigentlichen Lodge. Wir haben den Vorteil, dass wir auf dem Dach übernachten dürfen  – wir haben ein Millionen-Sterne-Hotel.

 

Zur Atlantikküste nach Swakopmund

Nach dem Frühstück fahren wir die 10km Endurostrecke runter bis zur D1985 und dann auf der schnurgeraden Schotterpiste C28 nach Swakopmund quer durch die Namib Wüste. Teilweise ist die Piste geteert und die Fahrt ist eher nervig. Mit jedem Kilometer wird es frischer, wir nähern uns der „kalten“ Atlantikküste. Wir müssen tatsächlich das Innenfutter in die Jacke packen.

Kurz vor Swakop bleibt meine XT stehen, seit knapp 100km fahre ich schon auf Reserve und nur knapp 2km vor der nächsten Tankstelle. Also ruhig bleiben und auf Andy warten. Mit einem Grinsen schenkt er mir einen Liter ein und ich kann zur nächsten Tanke fahren, wo die anderen schon auf mich warten. Der Spruch „na heute wohl nicht geschont“ als eine Anspielung auf zu „hohem“ Spritverbrauch blieb natürlich nicht aus.

Das Stadtbild von Swakopmund ist durch zahlreiche Kolonialbauten geprägt, das wichtigste ist wohl das „Woermann Haus“ aus dem Jahre 1905 mit seinem 25 Meter hohen Damara-Turm sowie das Hohenzollern Haus, das Alte Amtsgericht, und das Prinzessin Rupprecht Heim.
Rund 30.000 Einwohner leben in der Stadt, wobei hier der Anteil deutschstämmiger Bewohner sehr hoch scheint. Hier wird überall deutsch gesprochen. In jedem Geschäft kann man die Verkäufer in Deutsch oder Englisch ansprechen und sie antworten in Deutsch.
Die Stadt hat sich den Charakter eines typischen nordeuropäischen Badeortes über mehr als 100 Jahre erhalten.

Die Sehenswürdigkeiten erkunden wir zu Fuß den Strand und bummeln durch die Stadt, wo auch Kaffee und Kuchen nicht fehlen darf.
Am Abend sitzen wir in „Kükis Pub“, eine gemütliche Kneipe mit einer guten Speisekarte. Serviert werden vor allem Meeresfrüchte der Region und die Portionen sind recht ordentlich.
Nach reichhaltigem Essen gehen wir durch die sandigen Straßen zurück zum Hotel.

 

die Stadt und die Dünen von Swakopmund

Vormittags gehen wir noch mal in die Stadt um ein paar Souvenirs auf dem Holzschnitzermarkt zu ergattern. Der Holzschnitzermarkt ist ganz witzig, die Verkäufer recht freundlich und die Preise immer verhandelbar. Auch die Makalani-Nuss wird versucht auf interessanter Art und Weise an den Mann oder die Frau zu bringen. Wir klappern alle Highlights der Stadt ab, unter anderem den Leuchtturm und natürlich die Jetty. Der über 300 Meter langer Landungssteg wurde von 1904 bis 1907 erbaut und sollte zur Anlandung der Versorgungschiffe für Deutsch-Südwest dienen. Aufgrund der ständigen Versandung der flachen Küste war dies aber nur selten möglich. Die Brandung und Springflutenhaben haben der Brücke schwer zugesetzt und sie wurde deshalb ab 2005 renoviert. Auch heute ist die Instandsetzung noch nicht abgeschlossen und die Brücke ist nur zur Hälfte begehbar.

Wir sind dann extra ins Café Anton gegangen, um eine Schwarzwälder Kirschtorte zu essen. Die Torte wurde uns freundlich serviert, doch leider ist die Schwarzwälderkirsch sauer und wir erhalten nachdem wir meckerten einen neues frisches Stück Sahnecreme.
Beim Bummel kommen wir an einem Infokasten vorbei, der Swakopmunder Männergesangverein sucht noch einen Chorleiter, ob wir uns da mal vorstellen?

Am Nachmittag treffen wir uns zur Ausfahrt in die Dünen mit Quad Bikes. Fast alle hatten sich am Auto versammelt und wir fahren zur Desert Explorers Station. Nach Bezahlen der Tickets und intensiver Einweisung fahren wir dem Guide hinterher. Die Fahrt war anfangs etwas zögerlich, das Tempo und die Dünenhöhen nehmen aber schnell zu und das Fahren macht richtig Spaß. Nach Etwas mehr als 2 Stunden sind wir aus den Dünen zurück und gönnen uns ein kühles Bier zur Erfrischung.

Abends treffen wir uns alle im „Swakopmund Brauhaus“ zum Abendessen. Ein ebenso deutsches Haus wie die Bevölkerung dieser  Stadt.

 

Von Swakopmund über Cape Cross nach Uis

Nach dem Frühstück reisen wir entlang der mit Salz beschichteten Küstenstraße weiter nach Norden. Etwa 10 km in nördlicher Richtung von Swakopmund entfernt befindet das größte Salzwerk des Landes. Das natürliche Vorkommen ist bereits seit Mitte der 50er Jahre erschöpft und heute werden täglich bis zu 18 Millionen Liter Meerwasser in künstlich angelegte flache Becken zur Verdunstung gepumpt. Später werden am Straßenrand hübsche Salzkristalle auf kleinen Kisten und Tischen zum Kauf angeboten. Die Kristalle sehen aus wie Schmucksteine, schmecken aber original salzig.

An Wlotzkasbaken und Hentiesbaai vorbei geht es zum Kreuzkap-Robbenreservat von Cape Cross. An der Naturreservat-Station müssen wir auf Andy warten, weil wir nur mit einem Auto in das Reservat fahren dürfen, alles Reden hilft nichts, die Motorräder müssen draußen bleiben.

Hier in der größten Pelzrobben-Kolonie leben bis zu 250.000 Tiere und entsprechend stinkt es auch. Es wimmelt von schwarzen Robben an Land wie auch im Wasser, es quiekt und blökt und dazu der Gestank. Im fischreichen Wasser des arktischen Benguela Stromes finden die Robben ausreichend Nahrung.
Nachdem wir ausreichend Fotos gemacht haben fahren wir auf dem Landrover zurück zum Eingang wo wir die Motorräder schon wieder auf uns warten.

Nach 30km biegen wir auf die D2303 und es wird schlagartig wärmer als wir die erste Kuppe überfahren. Es beginnt eine schöne Fahrt durch das Damaraland zum fast 2.000 Meter hohen Brandberg-Massiv. Die Schotterstraße ist eng bewachsen, die Dornenbüsche sind bis 2 m hoch und reichen bis an die Fahrbahn heran.
Wir biegen auf die D2342 und der Brandberg ist immer in Sicht. Die Farben der Hügel und Flächen sind fantastisch und die ersten Welwitschias tauchen auf. Auf den ersten Blick scheint sie wie ein loser Blätterhaufen im Sand zu liegen, tatsächlich sind es nur zwei Blättern, die sich in Streifen teilen. Die Pflanzen, an der wir angehalten haben muß  über 100 Jahre alt sein. Ab und zu sehen wir auch blühende Welwitschia am Pistenrand.

Nach dem wir die C35 erreichen, fahren wir nach Uis zum Tanken und weiter zum White Lady Guesthouse. Wir trinken einige Windhoeklager um den Staub der Pisten wegzuspülen.  Ein kurzer Spaziergang durch die Stadt führt uns zum Restaurant, wo wir abends auch noch eine Gesangseinlage der Bedienung geboten bekommen.

 

Von Uis zum Grootberg Pass

Von Uis aus geht es weiter auf der C53 gen Norden. Wir fahren ein paar Kilometer und sehen am Straßenrand kleine Verkaufstände mit einer Himba- und mehreren Hererofrauen. Beim zweiten Verkaufsstand halten wir an und betrachten die nett gemachten Ketten, Anhänger, Ringe und Puppen. Die Himbas gehören eigentlich nicht in diese Region des Damaralands, sie ziehen aber ebenso wie die Hereros in die Gegenden wo Touristen ihre kleinen Kunstwerke kaufen. Auch stellen Sie sich für ein Foto zurecht, um das Geschäft zu fördern. Wir kaufen den Damen eine Kette ab und machen Fotos von den Menschen, besonderes die Kinder freuen sich über die Bilder wenn diese ihnen direkt auf der Kamera gezeigt werden.

Wir überqueren den Ugab-River, wo nur noch einige Pfützen Wasser stehen und biegen auf die D2612. Die Gegend scheint recht trocken zu sein, Berge aus zusammen geschobenen Felsbrocken sehen witzig aus. Dazwischen viel Sand und trockenes Wüstengras. Auch die am Straßenrand abgestellte Schrottautos geben ein witziges Bild ab.

Wir erreichen gegen Mittag die Twyfelfontein Lodge, wo auch beeindruckende Felsgravuren und Bushman-Malereien zu sehen sind. In der Umgebung von Twyfelfontein wurden über 2500 Felsgravuren und einige Felsmalereien auf glatten Felsplatten gefunden und sie wurden in 2007 zum Weltkulturerbe erklärt.

Auf der Lodge befinden sich die sogenannten „Little Twyfelfontain Engravings“ Die Großen Gravuren, wo unter anderem die „White Lady“ zu sehen ist besuchen wir nicht, weil das eine 2-stündige Wanderung bedeutet. Auf der Lodge trinken wir etwas kaltes und fahren dann weiter gen Norden. Die kegelförmigen Berge nehmen zu in der insgesamt hügeligen Gegend und die Pisten werden reizvoller. Wir erreichen die C39 und dann die C43, mit der wir das Gebiet der Torra Conservancy durchfahren. Das Hegegebiet, dass zwischen den Flüssen Huab und Uniab liegt, und im Westen an den Skelettküstenpark angrenzt.

Hier soll es Wüstenelefanten geben, leider sind die Warnschilder das einzige, was wir von ihnen sehen. Dafür ist das Gelände richtig schön hügelig. Wir machen einen Abstecher nach Palmwag, wo wir hinter dem Veterinärzaun die Tankstelle aufsuchen.  Nach einem Plausch mit einem Autofahrer fahren wir zum Tagesziel der Grootberg Lodge.

Kurz vor dem Pass ist das Gate, wo wir die Motorräder abstellen und per Allradfahrzeug die steile Zufahrt hinauf zur Lodge transportiert werden. Der grandiose Ausblick über das Tal ist überwältigend. Wir springen in den eiskalten Pool, der direkt am Hang gebaut wurde und genießen ein Windhoek Lager.
Nach dem Abendessen bringen die Bediensteten Ursula ein Ständchen zum Geburtstag, wir stoßen alle auf ihr Wohl an und hören bei der weiteren Vorführung zu. Zum Programm gehört auch der Tierstimmenimitator, mit viel Humor und Können macht der Damara-Mann einige Tiere der Region nach. Auch einen pupsenden Esel.

 

Vom Grootberg zum Etosha

Langsam kommt die Sonne hoch und wir bestaunen einen wunderschönen Sonnenaufgang. Es ist noch kühl, doch das gibt sich nach dem Frühstück.
Wir fahren  frühzeitig mit dem Allradfahrzeug runter zu den Motorrädern und fahren nach dem Briefing über den Grootberg-Pass auf der C40 hinunter zur Abbiegung auf die D2667.

Die Piste ist richtig staubig und hügelig und wir passieren kleine Orte, die meist aus einem kleinem Shop und ein paar Hütten oder auch nur aus einer Farm bestehen. Der Bewuchs ist wieder dicht an den Sandweg herangewachsen, wir fahren eignetlich viel zu schnell über die Piste.
Unser Zwischenziel ist Kamanjab, eine Stadt mit Flughafen, Tankstelle und kleinen Stores. Gegenüber der Tankstelle hat eine Werkstatt geöffnet, laute Reggeamusik schallt aus den völlig überbeanspruchten Lautsprechern. Im Store kaufen wir uns einen halben Liter Guavesaft, er sieht scheußliche aus, wie uns alle bestätigen, er schmeckt aber absolut köstlich und da er auch noch schön kalt ist das eine super Erfrischung.

Die gesamte Piste bleibt staubig und es geht kaum ein Wind um die Staubwolken zu vertreiben. Wir durchfahren Farmroads mit einigen Toren. An einem Tor stehen 2 Jungs, die uns freudestrahlend das Tor öffnen und wieder schließen, super Service. Ich bedanke mich dafür mit einem Foto von den Jungs am Motorrad. Auch sie freuen sich darüber und verabschieden sich mit einem Händeklatsch „Give me Five“

Schließlich erreichen wir die Taleni-Etosha-Lodge in der Nähe des Etosha Nationalparks. Leider klappt der Termin zum Gamedrive am Abend nicht und wir vertreiben uns die Zeit am Pool bis zum Abendessen. Ein wenig Erholung kann auch nicht schaden und es hat richtig Spass gemacht einfach nur so rumzuhängen.
Das Büffet am Abend war genial, Zebra, Warzenschwein und Gnu wurden frisch gegrillt. Mit Stolz haben die Köche das Fleisch serviert und das mit Recht, es war wirklich super lecker.

 

Ethosha und dann zur Mount Etjo

Wieder ganz früh aufstehen, das Frühstücksbüffet stand bereits vollständig bereit. Es geht gleich zum geführten Ausflug in das berühmte Naturschutzgebiet, das mehr als 20.000 Quadratkilometer groß ist  und eine große Vielzahl an Landschaften und Lebensräumen umfasst. Wir fahren bei recht kühlen Temperaturen mit flauschigen Decken verhüllt in den Park.

An den Wasserstellen sind Giraffen, Impalas, Gnus und Zebras zu sehen. Am Olifantsbad, wo eigentlich Elefanten sich den Rüssel geben, waren leider nur Springböcke zu sehen. Aloys, unser Tourguide erzählt uns einiges über die Tiere, die wir trotz dichtem grünen Gestrüpp entdecken.
Während der Regenzeit haben die Tiere es nicht nötig, die Wege zu den Wasserstellen zu gehen, sie finden überall zu fressen und haben auch überall genügend Wasser. So bleibt es bei kleinen Gruppen von Steppentieren, die wir vor die Objektive bekommen.

Gegen 11:00 Uhr sind wir zurück in der Lodge, Andy hatte zwischenzeitlich alle Motorräder gewartet.
Um 11:30 Uhr sind alle wieder auf der C38, die uns über 90km langweiligen Teer nach Outjo führt. Die Stadt mit knapp 5000 Einwohnern dient der Versorgung der umliegenden Farmregionen. Die Stadt bietet mehrere Banken, ein Hospital, gute Restaurants und Hotels, Supermärkte und einige Tankstellen und eine deutsche Bäckerei und Konditorei, wo man frische Brötchen, echte Käsesahnetorte und Schwarzwälder Kirschtorte sowie kleine Gerichte bekommt.

Wir tanken und fahren auf landschaftlich interessanten Nebenstrecken ins zentrale Farmgebiet der Nordregionen. In Kalkfeld biegen wir in die D2414 und haben einige sandige Passagen und Wasserdurchfahrten zu meistern, der Boden ist weich und wir erreichen die Zufahrt zur Wildreservat Mount Etjo.
Nachdem die Zimmer bezogen sind gibt es leckeren Kaffee und Kuchen direkt am Teich der Flamingos, die ohne Ende schnattern.
Gegen 16:00 Uhr fahren wir mit dem Spezial-Allrad-Fahrzeug der Lodge zu einem Gamedrive. Auf der Farm sind viele Tiere angesiedelt worden, neben verschiedenen Antilopenarten treffen wir auch auf Breitmaulnashörner. Bergzebras, Giraffen, Streifengnus und natürlich Springböcke bestimmen das Bild auf der Rundfahrt.

Nach dem Abendessen wird eine Löwenfütterung durchgeführt, wir lassen uns den Vorgang später erklären. Die Löwen werden in einem Gehege mit Giraffenschenkel gefüttert und die Zuschauer sitzen hinter Mauerwerk und sehen durch die schmalen Sehschlitzen den Löwen zu. Wir hatten schon davon gehört und hatten für uns beschlossen nicht teilzunehmen.

 

vom Mount Etjo zur Windhoek Mountain Lodge

Wir fahren die ausgewaschene D2483 zurück zur D2414 und fahren auf gerader, ebenen Schotterpiste durch weites, grünes Farmland am Mount Etjo vorbei. Wir überqueren den Omaruru River, der aber schon trocken ist.
Schließlich biegen wir auf die D2121, Wolfram öffnet das Gatter und lässt und mit einem freundlichem Gruß durchfahren. Die Piste wird schmaler und sandiger, die grünen hochgeschossenen Büsche und Bäume reichen bis an die Straße heran. Wir wechseln auf die D2110, der Sand wird an einigen Stellen tiefer und die Büsche durchweg geschlossene, alles ist grün.
Kurz vor Okahandja treffen wir neben der Bahnlinie auf richtigen Tiefsand mit massiven Spurrillen. Hier muss es richtig heftig geregnet haben und die Asphaltstraße ist erstmalig unsere Rettung.

Wir fahren durch Ort Okahandja, der bis heute das wichtigste traditionelle Zentrum der Herero ist und stoppen beim Holzschnitzermarkt am Ortsausgang. Gegenüber ist eine Tankstelle und ein Bistro. Wir gehen nach dem Tanken auf den Markt und werden natürlich gleich von einigen Jungs angesprochen in ihren Shop zu kommen. Es ist schon ein wenig nervig aber auch interessant. Ich frage den einen Herero ob er Anton heiße, selbstverständlich bejahte er das weil er mit seinem Namen äußerst flexibel ist. Prompt erinnert er mich an mein Versprechen beim letzten Besuch, in seinen Shop zu kommen. Wir schlendern durch die Shop und kaufen nach zähem Verhandeln eine Giraffe und Schmuck. Später stellen wir fest, dass die Preise schon in Ordnung sind.

Nach einem leckeren Sandwich und Kaffee im Bistro geht es kurz über die B1 auf die D2102, die parallel zum Swakop läuft und den trockenen Fluss auch quert. Die Piste wird immer schlechter aber auch hügeliger und kurviger, damit auch interessanter. Einige Tiefsandpassagen sind zu durchfahren, die Straße ist richtig ausgewaschen. Schließlich treffen wir wieder auf den Swakop und die Durchfahrten werden immer tiefer, die Absätze am Flussbett immer höher. Nach dem wir den felsigen Pass erreicht haben entspannt sich die Straße und wird wieder gut befahrbar.

Wir erreichen dann auch die asphaltierte M53 und fahren recht zügig nach Windhoek, um zu tanken und dann zur Windhoek-Mountain-Lodge zurück. Die Wolken werden immer massiver und dunkler. Kurz nach unserer Ankunft und dem ersten Windhoek Lager in der Hand , fängt es an zu regnen. Es gießt in Strömen, im Haus gibt es ein paar Stellen im Dach die den Regen durchlassen, aber das scheint hier nicht ganz so schlimm zu sein…
Der Regen hörte irgendwann auf und wir sammeln uns an der Bar, Richie zeigt einpaar Videos und schließlich wird das leckere Buschmann Fondue angerichtet.
Der Abend wir wieder lang und wir freuen uns alles gut überstanden zu haben.

 

Windhoek und der Abschied

Nach dem Frühstück werden wir nach Windhoek gefahren, der individuelle Stadtbummel führt uns zu einigen Sehenswürdigkeiten.
Das viel diskutierte Reiterdenkmal, das an den Kolonialkrieg des Deutschen Kaiserreichs gegen die Herero und Nama erinnert, ist zur Zeit abgebaut. Auf seinem ursprünglichen Standort wird momentan ein Unabhängigkeitsmuseum gebaut, das Denkmal wird trotz massiver Proteste etwa 100 Meter weiter südlich neben der „Alten Feste“ wieder aufgebaut.
Wir wandeln durch die Innenstadt mit den zahlreichen Einkauf-Malls und Souvenierstände kehren in eins der zahlreichen Straßencafés ein.

Am frühen Abend findet der Transfer zum Hosea Kutako Airport statt, wir verabschieden uns von dem Großteil der Gruppe und winken kräftig, schade die schöne Tour ist vorbei und die wirklich nette Gruppe ist nun wirklich aufgelöst. Wir bleiben noch ein paar Tage auf der Lodge und fahren dann für eine Woche in die Namib und in die Kalahari.

 

Kapstadt – Windhoek 2008

 

Um es vorweg zu nehmen, die Tour war nicht einfach eine Motorradtour, es war  kleine Weltreise in 14 Tagen oder wie Ian sagte „every day is different“. Es war etwas besonderes auch weil ich 50 wurde. Geburtstag in der Wüste, auf der anderen Seite der Erde.
Schon im Vorfeld hatten uns einige Motorradfahrer in verschiedenen Foren ihre positiven Erfahrungen mit Gravel Travel geschildert und schließlich hat der Kontakt mit ehemaligen Teilnehmern beim Gravel-Travel-Treffen in Wriedel-Brockhöfe unseren Entschluss unterstrichen, die Tour zu machen

Ankunft 4.11

Mit dem ICE um 11:24 sind wir eigentlich viel zu früh in Hamburg los gefahren, immer mit der Unsicherheit ob die ICEs pünktlich fahren und auch pünktlich ankommen. Verspätet aber immer noch viel zu früh kommen wir am Flughafen in Frankfurt an. Lange warten wir in der Abflughalle und beobachten immer wieder die Abflugtafel, die sich regelmäßig neu sortiert. Um 19:00 checken wir ein und treffen auf andere Motorradfahrer. Uwe, Felix und Johannes stehen vor dem Schalter. Der Abflug geht um 22:30 Uhr, immer noch viel Zeit und wir trinken ein Bier und ein Weizen zu je 5,80€, Flughafengastronomie weiß was der „Abflieger“ will ?!
Pünktlich um 22:30 startet die Maschine der Air Namibia und wir schlafen nach dem Essen und ein paar Plastikbecher Wein bis zum Morgen.
5.11
Nach dem Frühstück landen wir in Windhoek, wir sind in Afrika. Über den Transitschalter ging es gleich wieder zurück auf das Rollfeld und wir steigen in eine kleinere Air Namibia Maschine Richtung Kapstadt. Mit einem Zwischenstopp in Walvisbaai landen wir schließlich mit etwas Verspätung in Kapstadt.
Frauke und Ralf empfangen uns am Flughafen, wir tauschen bzw. holen uns Geld aus dem Automaten und fahren mit den anderen Gravel-Travelern durch Kapstadt in unser Hotel Winchester Mansions.
Zwischendurch erzählt uns der Fahrer im Vorbeifahren von den Townships und zeigt mit Stolz, das im Bau befindliche WM-Stadion. Er ist sich sicher dass es 2010 bespielbar ist.

Training und Kapstadt-Sightseeing  6.11.

Nach dem sehr gutem Frühstück treffen wir uns in der Bar. Ralf erklärt die Formalitäten, Mietvertrag für das Motorrad, Haftungsausschlusserklärung und ein Merkblatt über das Fahren in Südafrika und Namibia. Danach gehen wir an die Motorräder und Ralf erklärt uns das GPS sowie ein paar technische Details an den Maschinen.
Um 10:00 geht´s los, erst mal „onroad“. Wir fahren zu einem ca. 40km entfernten Crossbahn und Ralf gibt ein paar Tipps zum Fahren im Gelände. Wir drehen unsere Runden auf lockerem Sand sowie durch ein wenig Tiefsand. Das Stehen auf dem Motorrad war nicht so gelungen, doch sonst war Ralf mit unseren Fahrleistung schon zufrieden und er meinte wir dürften auf der Tour keine Probleme haben.

Nach der Rückfahrt zum Hotel gehen wir auf Sightseeingtour. Auf Empfehlung von Ralf haben wir die „rote Buslinie“ gewählt, die uns eine Schnellüberblick durch und um Kapstadt zeigen soll. Die Tour führte uns an die Waterfront. Durch diverse Stadtteile, zum Tafelberg, zum Lionshead und an der Küste zurück zum Hotel.

Gegen 17:00 waren wir wieder zurück und trotz einiger Regentropfen setzen wir uns in den Innenhof des Hotels und bestellen Kaffee und Scones für Barbara und ein Windhoek-Lager für mich. Es fängt richtig zu regnen an und die Bedienung wundert sich, dass wir unter dem Schirm sitzen bleiben. Unsere Erklärung, wir wären den Regen gewöhnt erntet beim Personal nur ein undurchsichtiges Lächeln, trotzdem bekommen wir unsere Getränke und Scones im Regen unter dem Sonnenschirm serviert.

Um 19:30 treffen wir uns dann mit den anderen vor dem Hotel und fahren durch Kapstadt zu einem urigen Restaurant „Panama Jacks Taverna Live Lobster“ im Industriehafen. Ganz leckere diverse Fischgerichte wurden serviert, dazu noch Bier und die Welt war in Ordnung.

von Kapstadt nach Hermanus  7.11.

Nach dem Frühstück und dem Packen geht es auf die erste Etappe unserer Tour: über Cape of Hope nach Hermanus. Leider war der Chapman´s Peak geschlossen und wir mussten einen auch recht netten Umweg im Landesinnere machen. Wieder zurück an der Küste beobachten wir die gigantische Brandung und wunderschöne Strände. Die XTs laufen gut und wir erreichen die Zufahrt zum Cap Point. Bevor wir den Eintritt zahlen beobachten wir die „wilden“ Paviane, die gerade einen Bus belagern. Wir treffen uns mit der Gruppe gegen 12:30 am Holzschild Cape Hope zum obligatorischen Foto.
Das Kap der Guten Hoffnung ist nicht der südlichste Punkt Afrikas sondern nur der südlichste Punkt der Kaphalbinsel. Geographisch ist das Kap Agulhas tatsächlich der südlichste Punkt Afrikas.

Ralf erklärt die weitere Route, mahnt gleichzeitig nicht an den an der Strasse liegenden Townships anzuhalten. Wir fahren zurück auf die Haupstrecke , raus aus dem Naturreservat und treffen auf eine Straußenfamilie, die aber schnell den Abhang herunter flüchtet, nachdem wird die Kameras parat hatten.
Wir umfahren den False Bay und die Küste ist gigantisch. Vor Summerset West fahren wir an einem Township vorbei, 1 Millionen Menschen sollen hier leben, eine riesige Fläche an kleinen Hütten aus Wellblech und irgend welchen Schrottmaterialien, soweit das Auge reicht. Am Rande der Fläche stehen zig „Dixie-Klos“.
Wir fahren kurz auf die N2 und finden aber schnell die R44 die uns wieder an die Küste führt. In Kleinmond treffen wir wieder auf andere Mitfahrer an einem Café und beim tanken.

Kurz darauf treffen wir in Hermanus ein, unser Hotel liegt direkt am Meer. Vom Balkon unseres Zimmers aus haben wir einen herrlichen Blick auf die Bucht, die regelmäßig von Walen besucht wird. Wir haben Glück und können mindestens 5 Stück zählen. Es ist wunderschön das Meer und die Wale zu beobachten, so das Barbara erst kurz vor dem Abendessen die Motorradsachen gegen „Zivilkleidung“ tauscht

Zu Fuss gehen wir in den Ort zum Italiener, wieder erwartet uns eine freundliche Bedienung und serviert wieder gutes Essen in sehr gemütlicher Atmosphäre.

von Hermanus nach Stellenbosch 8.11

Nach dem Frühstück stehen wir an der Bucht und suchen die Wale, sie sind weg. Um 8:30 ist Tourbesprechung und um 9:00 Abfahrt.

Über kleine sehr gut befahrbare Schotterstraßen geht es zunächst zum Kap Agulhas, der südlichste Punkt Afrikas und die geographische Grenze zwischen dem Atlantischen und dem Indischen Ozean. Nach kurzer Pause am Hinweisschild des Kaps schauen wir uns noch den Leuchtturm von Kap Agulhas an, der nun ein Museum und ein Café beherbergt.

Wir fahren zurück durch den Ort und auf langen geraden Straßen durch eine Ebene mit landwirschaftlich genutzten Flächen. Die Getreideflächen sind abgeerntet und das Stroh liegt in langen geraden Reihen, ziemlich gerade und ordentlich auf dem Feld. Dann geht´s wieder über Schotter zur Künstlerstadt Greyton und weiter zum Theewaterskloof Damm. Kapstadt wird von diesem Stausee mit Wasser versorgt.
Schließlich erreichen wir den Franchhoek Pass in schön geschwungegen schnellen Kurven, welche die XT sehr gut meistert. Wir fühlen uns etwas an die Seealpen erinnert. Vom Pass aus haben wir einen herrlichen Blick auf Franchhoek und die Ebene rund um Franchhoek . Nach kurzem Halt in Franchhoek treffen wir beim privaten Weingut und Gästehaus Rozendal in Stellenbosch in den Western Cape Winelands ein. Ein kurzer Sprung in den Pool und wir sitzen, die Abendsonne geniessend auf dem Balkon unseres Zimmers.

Zum Abendessen gibt es eine Spezialität des Hauses, Vinegar, den man in den Mund nimmt und erst herunterschluckt wenn er weich geworden ist – muss nicht jeder mögen – regt aber die Magensäfte an, zur besseren Bekömmlichkeit des dann folgenden Essens, das fast ausschliesslich aus selbsterzeugten Produkten besteht Das Menü war einzigartig und der hauseigene Wein passt hervorragend zum Essen.

von Stellenbosch nach Clan Williams 9.11

Zum Frühstück werden wir von Joseph bedient, er liebt Trikots von allen Fußballmannschaften der Welt, insbesondere Bayern München. Er bringt auf Bestellung Rührei, Spiegelei und gekochtes Ei mit einem witzigen Akzent, [Ruuooaah…eiiii] [Ssssbbbiiigle..ei] wenn jemand kein Ei will, gibt es ein Nullei.
heute fahre ich nach Roadbook, parallel zum GPS kann es informativ sein und ich habe es mir ausgeschnitten und werde mal sehen wie es klappt.

Auf dem Weg Richtung Franchhoek und weiter nach Paarl fahren wir mitten in einem Fahrrad-Straßenrennen mit, auffällig waren die vielen stämmigen Personen, von den man nicht meint, dass sie diese Strecken schaffen, denn es war inzwischen sehr warm geworden. Ian erzählt später das vor ihm ein Fahrradfahrer einfach umgekippt ist. Die Strasse ist traumhaft und wir sehen die riesigen Weinfelder. Über Paarl geht’s nach Wellington. Am Rande der Townships wird eine Messe zelebriert, der Pastor, zwei Messdiener und eine handvolle Leute alle in weiß gekleidet feiern die Messe am Rande der Slums „open air“. Am Straßenrand sitzen viele Schwarze umher, einige grüßen freundlich, einige ballen die Fäuste.

Wir biegen auf die R303 , es geht wieder auf Schotter mit weichem Sand. Wir fahren über den Bain’s Kloof Pass der uns einen herrlichen Blick über Paarl, Wellington and Swartland bietet und uns in die Obstplantagen von Ceres führt. In Prince Alfred Hamlet tanken wir voll und fahren über den Gydo Pass auf schönen Schotterstraßen in hügeliger Landschaft in die Cederberge. Die Landschaft wird rauher und die Schotterpiste auch unangenehmer.
An der Baustelle verpassen wir die Abfahrt nach Clanwilliams und fahren einfach gerade aus. Ein schöner Weg in die Berge, nach ca. fünf Kilometern bemerken wir unsere Irrfahrt und kehren um.

Da wir mal wieder die letzten in der Gruppe sind, haben wir Bedenken das Ralf mit seinem Auto an der richtigen Abfahrt abgefahren ist und nun wir das Schlusslicht bilden. Später stellt sich heraus, wir waren nicht die einzigen. Schließlich erreichen wir die den großen Clanwilliam Damm und die „St du Barry’s Country Lodge“ in Clanwilliam.
Die anderen Mitfahrer sitzen schon im Schatten mit einem Windhoeklager in der Hand. Wir gesellen uns dazu, springen noch kurz in den kleinen kalten Pool und genießen den Schatten unter dem Feigenbaum. Die Gegend ist für ihre großen Obst- und Rooibostee-Plantagen bekannt und der Gastgeber bietet alle mögliche Waren von Seife bis Tee aus Roibusch an.
Das Abendessen wird als Büffet serviert, mit soviel leckeren Sachen das der Magen eigentlich wieder mal zu klein ist. Wir genießen den Rest des Abends noch bei einem gutem Weißwein.

von Clan Williams nach Vensterklip 10.11

Ralf wechselt den Reifen von Daniels Motorrad noch vor dem Frühstück. Da sitzt jeder Handgriff. Wie jeden Morgen geht´s recht pünktlich auf die Etappe, heute nach Elandsbay. Wir fahren zurück zur Baustelle, wo wir uns gestern verfahren hatten und bleiben auf der alten Route bis zum Abzweig nach Wupperthal. Dort erreichen wir eine extrem ausgewaschene Straße durch die Cederberge, mit Stufen, Wasserdurchfahrten und Tiefsandpassagen in einer herrlichen Landschaft. Die Straße ist teilweise nicht mehr erkennbar aber uns gefällt die „Straße“ mit aneinander gereihten Felsen , eben langsames Enduro-Wandern in schöner Umgebung. Was rauf geht muß auch wieder runter. Runter geht’s über eine Betonstrasse, links steil bergab, vor uns, na eben runter.

Als wir in Wupperthal ankommen sitzen die meisten unter dem Baum, trinken kalte Getränke und warten auf den Rest. Kinder sind neugierig und schauen zunächst von weitem, sie trauen sich nicht an die Fremden heran. Irgendwann gibt Barbara einigen einen Keks, „oh Biskuit“ lachen sie und laufen wieder davon, später kommen weitere Jungs und wollen auf die Motorräder, trauen sich aber überhaupt nicht. Der eine schickt den anderen vor, würden gerne aufsteigen aber sobald ich sie anspreche ziehen sie wieder zurück.
Die ehemalige Missionsstation wurde 1829 im Auftrag der Rheinischen Missionsgesellschaft von Johann Gottfried Leipoldt aus Barmen (Wuppertal) gegründet und ist bis heute regionales Zentrum mit Post, Schule, Klinik, Pfarrei, Geschäften und einer Schuh- und Handschuhfabrik.

Nach einer halben Stunde kommt Ralf auf dem Anhänger hat Uwes Motorrad aufgeladen. Uwe hatte einen Stein übersehen und ist gestürzt, dabei ist der Motorseitendeckel gerissen und Öl trat aus. Er selber hatte „nur“ Rippenprellungen, Uwe sagte zwar nicht viel, man konnte ihm die Schmerzen und ein bischen Frust dennoch ansehen.
Wir tranken noch gemeinsam einen Kaffee und fuhren dann weiter über herrliche Schotterstraßen in die Weinanbaugebiete des Olifant Rivers. In der Nähe von Klawer tanken wir und fahren dann wieder auf sehr weicherem Schotter- und Sandpisten weiter. Plötzlich reißt mein Vorderrad aus und ich habe Mühe, dass ich die Kiste nicht wegwerfe, komme langsam zu stehen und sehe den Plattfuß. Barbara fährt weiter und auch Felix und Johannes sausen vorbei. Es dauert nicht lange bis Ralf ankommt, binnen knapp zehn Minuten hat er den Schlauch des Vorderrades getauscht und ich kann weiterfahren. Super Service. Danke noch mal Ralf!
Barbara wartet bei Beginn der Asphaltstraße mit einem glücklichen Blick, 30 km weicher Sand – ohne Sturz.

Noch 100km zur Vensterklipp Farmhouse, eine typisch südafrikanische Lodge.
Die Zimmer sind sehr rustikal ausgestattet, dennoch alles sauber und ordentlich. Das Abendessen findet in einer Art Scheune statt und es war wieder Klasse. An der Wand hängen verschiedene Bilder mit Westernmotiven und eins von Nelson Mandela, der darauf für eine Anti-Aids-Kampagne wirbt.
Zwischendurch kam der Koch und meinte ein Motorrad sei wegen des Windes umgefallen, Joachim beruhigte ihn „it´s sleeping“. Es war Uwes Motorrad das am Boden lag weil Ralf den Seitendeckel mit Kaltmetall versuchte zu flicken, leider hat es nicht gehalten, sodaß Uwe auch am nächsten Tag im Auto mitfahren musste.
Das Abendessen war super, während der Wind durch die Löcher in den Toren pfiff, konnten wir den herrlichen Salat und das leckere Fleisch genießen. Anschließend gab´s noch einen Absacker in der Bar

von Vensterklip nach de Houthopp 11.11

Mein Geburtstag, Barbara weckte mich mit zwei Geschenken und mit einer Kerze und wir frühstücken in der Scheune. Diesmal war das Frühstück nicht so besonders aber auch nicht schlecht, die Jungs gaben sich alle Mühe und gaben ihr Bestes.
Um 8:30 war Abfahrt zur längsten Etappe der gesamten Tour knapp 440 km. Wir fahren zunächst full Speed etwa 120km nach Lutzville auf Asphaltstraße zum Tanken, danach geht es wieder auf Schotter durch das Hardeveld.

Bei Kotzesrus machen wir einen Schlenker, rote Sandstraßen wechseln sich mit Wellblech ab, es wird einsam und durchweg fahren wir so zwischen 65-80km/h. Einige Gatter sind auf dem Weg zu durchfahren, kameradschaftlich hält der ein oder andere das Tor mal auf.Wallekraal wird auf den Straßenschildern schon lange angekündigt, auf dem Roadbook steht „und das ist Wallekraal „ 2 Häuser sind daneben skizziert. Wir sind schneller vorbei als wir dachten und durchqueren schon auf einsamen Schotterpisten das Namaqualand.
Dort biegen wir auch ab nach Soebatsfontein und erreichen die Minengebiete von De Beers. Wir fahren zum Tanken nach Komaggas, die einzige Tankstelle wird von anscheinend besoffenen Männern umlagert. Ein alter Mann sitzt auf der Treppe am Haus und beschimpft irgend jemand, vielleicht auch uns, ein anderer lallt uns an. Kinderspielen im Sand und kommen auch zu uns an die Motorräder, möchten uns ansehen. Offenbar hat die älteste Tochter den Tankdienst, sie macht ihre Sache gut und wir fahren dann durch den Ort zurück zur Hauptstraße, auf die Privatstraße der De Beers. Die Straße ist glatt gewalzt, ein glatter roter Belag liegt wie eine rote Asphaltschicht vor uns. Der Himmel zieht sich dunkel und diesig zu, bitte kein Regen – nicht hier, dann löst sich sicher der rote Lehm und die Piste ist richtig glatt.
Nach über 440km kommen wir in um 17:15 auf dem Gelände der Campingfarm „de Houthoop“ an.
Kleine Hütten auf einem großen Gelände, eine Werkstatt, ein Areal mit verschieden Vogelgehegen und ringsum nichts als ehemalige Diamantenminen von De Beers.
Ralf unternimmt einen weiteren Versuch den Schaden an Uwes Motorrad zu beheben, er kratzt das Kaltmetall ab und versucht den Riss hartzulöten, nachdem der Riss zu ist, schmiert er wieder Hartmetall auf. Am nächsten Morgen ist die Maschine wieder fahrbereit!
Das Abendessen ist draußen angerichtet, auf dem Feuer liegen halbe Langusten, daneben frischen Austern aus Walvis Bai. Die Langustensaison ist zwar noch nicht eröffnet, bzw. wir sind zu früh, aber ……. dazu wurde Salat und selbst gebackenes Brot gereicht. Ralf mahnt: esst nicht soviel Brot. Dann brachte Veronica zusammen mit vier Namas eine Pfanne von ca. 1m Durchmesser, gefüllt mit Muschel, Hakefisch, Brassen, Tiger-Garnelen und so weiter. Ein Wahnsinn. Die muß leer werden, war der Tenor von Ralf, sonst bekommt die nächste Gruppe nur noch die Hälfte. Es hat zwar nicht ganz geklappt aber für die nächste Gruppe ist der Abend gerettet. Das Essen war super gut und ich mag es garnicht weiter beschreiben, noch heute läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Zum Dessert gab es noch Kuchen mit Vanillesauce. – alles super lecker und viel zu viel.

Nach dem Essen habe ich noch eine Runde Schnaps auf meinen Geburtstag ausgegeben, konnte aber bei Veronica keine Geld dafür loswerden. Es war ein toller Tag mit einem super Ausklang, so werde ich gerne 50. In der Nacht hat es angefangen zu regnen und es tropfte auch an einer Stelle durch das Dach auf Barbaras Gesicht – aber es machte uns nichts aus, wenn das alles ist.

 

von de Houthopp über die Grenze 12.11

Es ist stark bewölkt, leichter Nieselregen und wir fahren wie immer um 9:00 Uhr los. Es geht zunächst über eine Farmroad bis zur R355. Eine ziemlich ausgewaschene Piste mit einigen unangenehmen Tiefsandlöchern, auf der R355 über festeren Schotter nach Port Nolloth. In dem kleinen Hafen legen nur Langustenfischer und Diamantensuchboote an, auch hier wird alles von de Beers überwacht. Zuerst wird das Motorrad betankt, anschließend wir in einem Café an der Hauptstraße. Lange bleiben wir bei Kaffee und Eis auf der Terrasse sitzen und schauen uns das Straßengeschehen an. Ein Engländer kommt mit einer baugleichen XT vorbei, hält an und unterhält sich lange mit Ian und Ralf über Veränderungen an der XT. Viele Einheimische gucken uns zweifelnd an und andere grinsen und wir hören ein „nice bikes“. Die 11 Motorräder sehen in Reihe aufgestellt ja auch recht imposant aus, so was kommt wohl nicht oft in dem kleinem Ort vor.

Ralf erklärt die geänderte Route, denn die geplante Route ist aufgrund starker Regenfälle in den letzten Monaten nicht befahrbar und wir fahren eine Variante.
Es geht über 180km auf Asphalt lange gerade aus, durch das Richtersveld, eine sehr karge Gegend mit dem Blick auf die Berge im Hintergrund. Highlight der Strecke ist der Anenous Pass (890m). Wir biegen bei Steinkopf links auf die N7 ab, die uns von der Hochebene 850m langsam in wärmere Gefilde auf 180m ü. NN. zur namibischen Grenze bei Noordoewer bringt. Je tiefer wir kommen, je wärmer wird es auch. Auf der Hochebene war es mit nur 16°C recht frisch, an der Grenze konnte ich immerhin schon 25°C vom Thermometer ablesen.

An der Grenze treffen wir uns alle wieder und wir holen uns die Passierzettel beim Grenzbeamten ab und durchlaufen die 3 Stationen Custom, Zoll und Polizei durch. Wir hatten Glück, die Aktion war sehr schnell erledigt, Ralf erzählte von deutlich längeren Prozeduren, wo jeder sein Gepäck auspacken bzw. vorzeigen musste. Auch der namibische Staatsakt war schnell erledigt, wir füllten das Formular aus und ich fragte mich ob die meine Schrift überhaupt lesen können, egal der Pass ist gestempelt.

Nach dem Tanken fahren wir auf Teer recht zügig weiter bis zu unserer Lodge, der Orange River Carbans Felix Unite. Wir wurden mit kalten Getränken wie dem üblichen Windhoek Lager, Orangensaft und Mix-Getränken empfangen, dazu werden Snacks wie Salzkräcker mit Muschel, Tomaten und Käse, Avocado-Mus und zusammengeklappt mit Tomate und Käse gefüllte Sandwich gereicht. Alles super lecker, die Tabletts waren ziemlich schnell leer.
Nachdem wir die Chalets bezogen haben geniessen wir den Nachmittag in der herrlichen Sonne am Fluss.
Abends wird es frisch, es Wind kommt auf während wir am Tisch sitzen und den Sonnenuntergang beobachten und auf das Essen warten. Es gibt Hühnerhälften auf portugiesischer Art. Es schmeckt absolut Klasse und die Jungs geben sich wirklich Mühe uns den Aufenthalt trotz der aufkommenden Kühle angenehm zu gestalten.
Normalerweise sind hier 40° und hier ist der heißeste Ort auf der Tour, erklärt uns Ralf, doch kaum einer glaubt ihm das.

von Nordoewer nach Lüderitz  13.11

Das Frühstück war mittelprächtig, die beiden Mädchen bereiten jedes Spiegelei und Rührei einzeln her und es dauert lange bis jeder versorgt ist. Brötchen kommen auf Anfrage von Ralf dann auch noch zum Vorschein. Ansonsten gab es wieder das Standardprogramm. Trotz allem fahren wir gut gestärkt pünktlich um 9:00 Uhr los. Entlang des Oranje River durch wunderschöne Landschaft. Die Schotterstraße ist gut befahrbar und die wenigen trockenen Flußdurchfahrten machen Spaß.
Am Ende der Schotterstraße erreichen wir Rosh Pinar und tanken die Motorräder wieder voll. Bei Rosh Pinar wurde ein großes Zinkvorkommen gefunden und die kleine Stadt wandelt sich in eine Boomtown. Die C13, eine für den Zinkabtransport sehr gut ausgebaute Asphaltstraße soll uns nun für 180km über das Huib-Hochplateau führen.16°C und ewig karge Gegend begleiten uns.

Man kann nicht sagen, dass es langweilig ist die ewig gerade Straße zu befahren, die Berge erscheinen immer in einem anderen Licht. In der kargen Wüste sehen wir immer wieder irgendwelche Tiere, meistens laufen Strauße herum.
Die Tour dauert, obwohl wir stetig mit 120km/h unterwegs sind, gefühlt ziemlich lange.
Endlich in Aus angekommen, treffen wir auf die anderen an der einzigen Tankstelle im Ort und im kilometerweiten Umland. Weiter geht’s zur Klein-Aus Vista Lodge, dort essen wir eine Kleinigkeit, ein leckeres Sandwich und trinken Kaffee. Gleichzeitig bewundern wir die Aussicht von der Veranda aus.

Dann fahren wir 120km auf der B4, eine gerade Asphaltstraße, nach Lüderitz. Die 120km zeigen uns eine einsame und unwirtliche Gegend. Ca. 20 km vor Lüderitz sind einige Sandverwehungen an der Straße aufgetürmt, der Wind bläst den feinen Wüstensand über die Straße. Die Sanddünen ragen bis an die Straße. Hier heißt es Visier runter, oder ein kostenloses „Peeling al la Sand“. Lüderitz ist eine Hafenstadt an der Lüderitzbucht und wurde nach dem Bremer Kaufmann Franz Adolf Eduard Lüderitz benannt. In der Stadt selber leben etwa 5.800 Menschen. Bei der Einfahrt sehen wir uns ins letzte Jahrhundert versetzt. Alte intakte Gebäude reihen sich aneinander.

Im Nesthotel das am Ortsrand von Lüderitz liegt werden wir wieder sehr nett empfangen und beziehen unserer Zimmer direkt am Wasser, der Lüderitz-Bucht. Das Wasser ist vom Fenster aus zum Greifen nah. Nach einer Dusche und einem Windhoek Lager gehen wir eine Runde durch den deutsch geprägten Ort spazieren. Über die Bismarckstraße und Kirchstraße zur evangelisch lutherischen Kirche, die auf dem Felsen den Ort überragt. Alle Läden haben schon ab 17:00 geschlossen und wir bummeln wieder zum Hotel, wo das Abendessen a la carte wartet.

von Lüderitz nach Helmeringhausen 14.11

Wir besuchen die seit 1954 gänzlich verlassene Diamantenmienenstadt Kolmanskuppe, eine Geisterstadt. Die Stadt war ein Boomtown nach Fund der ersten Diamanten, die durch Sieben des losen Sandes regelrecht geerntet wurden. Die Stadt hatte alles, eine Stadthalle mit Theater, Kegelbahn, Krankenhaus mit Röntgengeräte, Eismaschine und Kühlhaus für Fleisch, Geschäfte wie Fleischer und Kolonialwaren. Die Röntgengeräte wurden überwiegend genutzt, um den Diamantenschmuggel zu unterbinden. Einige Arbeiter hatten sich die Diamanten unter der Haut eingenäht oder verschluckt, diese wurden kontinuierlich untersucht und gestellt. Wir hatten eine angenehme knapp einstündige Führung durch die Geisterstadt.

Dann geht es weiter, die 110km Asphaltstrecke zurück Richtung Aus. Kurz vorher fuhren wir links ab, um die Wildpferde zu sehen, die sich an einem künstlichen Wasserloch erfrischen. Die Wildpferde sollen Nachfahren der Armeepferde sein, die während der Kolonialzeit per Schiff aus Deutschland angeliefert wurden. Die Pferde wurden in der Nähe der Küste ins Wasser gejagt, um dann an Land wieder eingefangen zu werden. Die Wildpferde sollen entlaufenen Pferden entstammen, diese Pferde haben die Fähigkeit entwickelt eine große Zeitspanne ohne Wasser auszukommen.. Wir sahen nur wenige Pferde und einige Strauße am Wasser. Wieder zurück auf der asphaltierten Straße geht es zügig nach Aus um den Tank der Motorräder wieder zu füllen.

Nachkurzer Pause nehmen wir die C13 Richtung Helmeringhausen. Es ist eine angenehm breite Schotterstraße die wir teilweise mit über 100km/h befahren und bewundern die Gegend. In Fahrtrichtung sehen wir ein Stück entfernt die Tirasberge.
Dann biegen wir auf die Farmroad D425, mit teilweise ausgewaschenen Mulden, teilweise planiert. Einige Passagen sind richtig sandig und so mussten wir uns durch 20-30m langen Tiefsandpassagen wühlen. Arsch nach hinten und Gas, nur so meistert man den tiefen Sand, bei um die 30°C ist es schon mühsam. Schließlich erreichen wir die sandige C14, die trotz der wenigen Flussquerungen auch gut zu fahren ist.
In Helmeringhausen angekommen, tanken wir zunächst voll und kehren in das offenbar frisch renovierte Helmeringhausen-Hotel ein. Nachdem unsere Zimmer bezogen sind, springen wir in den Pool. Während des Abendessens gehen die Blicke immer wieder gen Himmel, es baut sich ein Sternenhimmel auf, den wir in dieser Form noch nie gesehen haben, einfach traumhaft. Joachim erklärt einige Sternenbilder und erkennt auch einige Planeten. Später erscheint der Vollmond, wir erkennen fast jede Kontur des Mondes.

 

von Helmeringhausen in die Namib 15.11

Bis Betta befahren wir eine super Sandpiste, schön fest und wir knallen mit über 100km/h über die Piste, in Betta fahren wir gerade aus, an der Tankstelle vorbei und besuchen das Schloss Duwisib in etwa 20km Entfernung. Der deutsche Adlige Hans Heinrich von Wolf hat sich mit dem Geld seiner amerikanischen Frau ein Schloss gebaut. Leider konnte er nur wenige Jahre dort wohnen, weil er in den 1.Weltkrieg ziehen musste und fiel. Wir treffen uns im Café und genießen den Kaffee und ein Stück Apfelkuchen im Schatten. Am Gatter balzt ein Strauß, den wir aus der Nähe beobachten.

Dann ging es zurück nach Betta zum Tanken und weiter auf die C27 entlang des Naturschutzgebiet Namib-Rand und damit der Grenze zwischen Namib-Wüste und Hochland. Westwärts sehen wir entfernt die roten Dünen der Namib und ostwärts die bizarren Naukluft- und Tirasberge. Teilweise ist die Schotterpiste recht weich und tief, die Motorräder eiern ganz ordentlich über die Straße. In Sesriem tanken wir noch mal die Motorräder auf. Wir treffen Felix und Johannes und erfrischen uns mit einer kalten Coca Cola unter einem schattenspendendem Baum.

Nur noch 20 Minuten bis zur Desert Homestead Lodge und wir fahren so schnell es geht die letzten 30km über die D826 und ein Stück Sandpiste C19. Wir werden mit einem Lächeln und kühlen Getränken an der Lodge empfangen. Die Gepäckstücke werden zu den ganz toll eingerichteten Chalets gebracht und wir genießen mal wieder die Erfrischung am Pool.

Heute sollen es 43°C warm gewesen sein, umso mehr sind wir überrascht, dass es uns gar nicht so heiß war. Klar die weiche Schotterstrecke war schon anstrengend und wir waren auch geschwitzt aber mit den heißen Temperaturen hatten wir nicht gerechnet. Wir genießen den Sonnenuntergang in der Wüste, und sind fasziniert von den in jeder Minute wechselnden Farben und schießen viele Fotos.

Der Blick in die Wüste ist gigantisch, die Farbspiele an den Bergen großartig. Nach Sonnenuntergang wird das Abendmenü serviert und nachdem das Kudusteak verspeist wurde kommen die Bediensteten aus dem Haus und singen und tanzen. Sie singen und trommeln mit viel Spaß über eine halbe Stunde lang und erfreuen die Gäste damit sehr.

von Desert Homestead nach Windhoek 16.11

Am nächsten Morgen stehen einige Frauen bei den Motorräder und wollen mit uns fotografiert werden. Selbstverständlich machen wir mit und wir erkennen wieder viel Gastfreundlichkeit und Freude.
Unsere letzte Etappe der Reise führt uns zunächst über eine gut befahrbare Sandpiste nach Solitaire. Der Ort, der es auf der zu Landkarte einen ansehnlichen Punkt gebracht hatte, besteht nur aus 4-5 Häusern, eine Tankstelle und einem Café. Am Eingangsbereich des Ortes stehen viele alte Autowracks, im Vorgarten des Cafés steht eine XS1100.

Wir machen einen Zwischenstop zum Tanken sowie zum Kaffee und leckeren Apfelkuchen. Einige sind schon wieder losgefahren, wir genießen aber noch den Kaffee und wollen den letzten Tag einfach ruhig genießen. Wir fahren die D1275 entlang der Rantberge zum Spreetshoogte Pass. Es ist eine karge Gegend und der Anstieg zum Pass ist sehr steil, die XTs quälen sich hoch. Vom höchsten Punkt haben wir einen imposanten Ausblick über die Weite der zurückliegenden Namibwüste. Das Foto auf dem Pass ist selbstverständlich.

Hinter Nauchas biegen wir links ab und erreichen die C26. Die Landschaft wird immer grüner und irgendwann steht auf dem Roadbook „ab hier Asphalt“ und es stimmte. Leider! Wir fahren nach Windhoek rein und tanken, die Jungs winken uns so eifrig an die Tanksäule, dass wir uns gar nicht entscheiden können welche Tanksäule wir nun anfahren sollen.
Wir fahren zur 15km entfernten Windhoek Mountain Lodge, dem Sitz von Gravel Travel.

Die Einfahrt zur Lodge bietet noch mal allerfeinsten Schotter, der Weg macht dem Firmennamen alle Ehre. Wir werden von Ute und Volker mit Windhoek Lager begrüßt und kühlen uns zunächst im Pool ab und genießen auch die vorbereiteten Snacks. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen haben räumten wir unsere Sachen zusammen, reinigen Rucksack und einige andere Kleidungsstücker unter der Dusche. Ian stellt sich praktischerweise direkt mit dem gesamten Motorradanzug unter die Dusche und zieht sich erst draußen aus. Das warme trockene Klima lässt die Klamotten schnell trockenen.

Am Abend gibt es Bushman-Fondue, Kudu Fleisch in heißem Öl gegart, dazu leckere Salate und natürlich Windhoek Lager.
Ralf hat zwischenzeitlich seine Fotos geordnet und zeigt sie auf dem Bildschirm in der Bar. Wir saßen nochlange in der Bar und nahmen langsam Abschied von der schönen Tour.
Das war auch gleichzeitig meine letzte gemeinsame Tour mit meinen Stiefeln, ich ließ meine Stiefel, die mir 12 Jahre lang treu waren zurück.

 

und wir fahren weiter:

von Windhoek zum Waterberg Plateau 17.-18.11

Nach dem Frühstück hieß es Abschied nehmen von der Gruppe, von Frauke und Ralf, von Ute und Volker und von der Gravel-Travel-Lodge. Volker bringt uns zur Europcar-Vermietung nach Klein-Windhoek und wir starten den 2. Teil – unsere Autofahrt zum Etosha-Nationalpark. Es fällt uns schwer den Wechsel vom Motorrad zum Auto zu akzeptieren und es fällt uns schwer die inzwischen liebgewonnenen gewohnten morgendlichen Rituale jetzt nicht mehr zu erfahren.
Zunächst fahren wir zum Waterberg Plateau, dem zerklüftete Waterberg Massiv. Der Weg führt uns über Okahandja, wo wir den Holzschnitzermarkt besuchen. Die Jungs sind uns zu aufdringlich und wir beeilen uns weiter zu kommen.

In der Waterberg Wilderness Lodge angekommen genießen wir einfach die Ruhe, die Stimmen der Tiere am Rand der Lodge.
Es ist alles durchorganisiert und irgendwie missfällt uns das von Anfang an. Dennoch erholen wir uns gut beim Game-Drive, wo wir die auf der Farm lebenden Tiere wie Giraffen, Gnus, Zebras, Antilopen und nicht zuletzt die Rhinos sehen. Auch die Ruhe am Pool kann sehr erholsam sein- und bringt Zeit um über die Tage mit dem Motorrad gemeinsam nachzudenken.
Wir bleiben hier 2 Tage.

von Waterberg Plateau zum Etosha 19.11

Wir fahren weiter zur Ethosha Aoba Lodge weiterfahren, die in einem 36.000ha großem privaten Naturschutzgebiet liegt. In der wunderschön gelegenen Lodge werden wir freundlich mit einem kühlen Drink empfangen. Wir beziehen das Challet und ruhen uns einwenig aus.
Auch hier wird ein Sundown-Gamedrive angeboten, wo Tiere in freier Wildbahn zu sehen sind. Der Sonnenuntergang ist herrlich. Am Abend genießen wir die sehr freundliche Atmosphäre beim Abendessen. Wir lernen hier auch Patricia kennen, die alleine unterwegs ist und sich recht gut auskennt.

Etosha-Nationalpark 20.-21.11

Am nächsten Tag fahren wir durch den Etosha-Park, zunächst müssen wir das Permit für 2 Tage kaufen. An vielen Stellen stehen Autos, wir halten dann auch und können wegen der geringen Bauhöhe des Toyota Yaris meistens nur in die Büsche sehen, doch wir erspähen schließlich doch noch Löwen und Elefanten auf der Straße sowie eine Menge an Strauße, Zebras und Gnus, sowie Springböcke.
Einen Abstecher zur Etosha Pfanne muss auch sein. Dort stehe ich ganz alleine, keine Seele weit und breit am Rand der 6200m² großen Lehmpfanne, die durch tektonische Aktivitäten vor ca. 4 Millionen Jahren entstand..

Als wir am späten Nachmittag im Okaukuejo Restcamp ankommen, sind wir ein wenig von dem staatlichen Camp enttäuscht, hier sind nun die Massen untergebracht. Die Ruhe privater Lodges ist hier nicht zu finden. Dennoch ist der Service recht gut.
Wir bleiben hier 2 Tage lang und genießen nach dem Abendessen, dass sehr gut ist, die Ruhe am beleuchteten Wasserloch. Leider sind die Tiere recht zögerlich, weil sie ja zu dieser Zeit überall genügend Wasser finden und den Touri-Rummel nicht benötigen. Dennoch kommen zwei Spitzmaulnashörner und einige Giraffen an das Wasserloch. Am nächsten Tag machen wir noch mal eine Runde durch den Park, fahren einige Wasserlöcher an und finden alle Tiere, die wir zu sehen wünschten.

zur Mount Etjo Lodge 23.11

Unser Tour führt uns weiter zur Mount Etjo Safari Lodge, die sich im Herzen des Okonjati Wildreservats befindet. Sie ist eines der ersten Privatreservate in Namibia und wurde von dem weltberühmten Naturschützer Jan Oelofse gegründet.

Am späten Nachmittag wird auch hier ein Gamedrive angeboten. Wir machen gerne mit und sind auch gleichzeitig über die Art des Tourismus entsetzt. Offenbar werden hier Tier „angesiedelt“ um sie dem Touristen auf einfache Weise zu präsentieren. Der Wagen fährt gefüllt mit überwiegend alten Leuten durch die Landschaft der großen Farm. Wir bekommen verschiedene Antilopenarten , Zebras, Giraffen und Gnus zu sehen . Irgendwann treffen wir auf den Höhepunkt – die Nasshörner. Die insgesamt drei Fahrzeuge umkreisen die Gruppe von 7 Nashörner und wir die Touristen können fotografieren.

In der Ferne entwickelt sich ein gewaltiges Gewitter und wir fahren zurück zu Lodge. Gott sei Dank kommt der Regen nicht über der Lodge herunter, trotzdem wird drinnen gegessen. Das Abendessen ist ein besonderes Erlebnis, der Rundbau ist wunderschön eingerichtet, leicht schummriges Licht und leise Musik. Das Kudu- und Oryxfleisch ist gegrillt, dazu gibt es lecker Salat und Kürbis. Als krönenden Abschluss gibt es noch ein Eis und Gesang der Bediensteten. Wir können die Bremer Touristen nicht verstehen, die da wegen der Dunkelheit und „miefigen“ Geruchs zu meckern beginnen aber Gott sei Dank den Saal recht zeitig verlassen.
Wir sitzen noch lange im Garten und genießen die Wärme von Namibia. Morgen geht der Flieger zurück nach Hause.

Es heißt packen alles verstauen und los fahren Richtung Windhoek. Leider haben die starken Regenfälle in der Nacht die Straße etwas „matschig“ gemacht. Bei zwei Wasserdurchfahrten müssen wir erstmal untersuchen, wo wir überhaupt durchkommen, mit Vollgas fahre ich durch die Brühe und bleibe nicht stecken. Der Unterboden des Autos ist auch für die Sanddurchfahrten stabil genug. Es knallt ganz schön laut als wir die Sanddurchfahrten auch mit viel Schwung nehmen. Da hängen zu bleiben ist nicht witzig.
Als wir die Asphaltstraße nach ca. 60 km erreichen, müssen wir das erste mal auf der Reise zugeben, „Gott sei Dank, endlich Asphalt“. Mit den Mopeds wäre uns diese Aussage nie über die Lippen gekommen.

Mit einem Zwischenstopp beim Kunsthandwerkermarkt in Okahandja geht es zurück nach Windhoek. Es bleiben noch ein paar Stunden bis wir zum Flughafen müssen, und so genießen wir noch einen Kaffee im „Zoo-Café“, erstehen noch ein paar Mitbringsel und fahren zum Flughafen. Das Auto abgeben dauert nicht mal 15 Minuten, obwohl es alle als eine „echt afrikanische Angelegenheit“ bezeichnet hatten. So sitzen wir wieder viel zu lange am Flughafen und „warten“ auf die Heimreise. Bei ca. 25° C gings um 20:30 Uhr Richtung Frankfurt/Main wo wir um 5:30 Uhr bei 0°C und Schnee landeten. Wir sind wieder in Deutschland.

 

 

 

Info zu Südafrika, Namibia

Namibia

Namibia liegt im Süden des afrikanischen Kontinents und grenzt an Angola, Sambia, Botswana und Südafrika. Auf einer Fläche von 825.000 qkm leben nur 1,9 Mio Einwohner, das sind 2,3 Menschen je qkm. Davon sind ca. 87% Christen, davon ca. 80% Protestanten und ca. 20% Katholiken; Rest Stammesreligionen. Namibia gliedert sich in 13 Regionen und die Hauptstadt
ist Windhoek, wo ca. 245.000 Menschen leben.
Das durchschnittliche Klima Namibias ist heiß und trocken umschreiben. Es gibt große Unterschiede zwischen den einzelnen Landesteilen. Der größte Teil Namibias liegt im tropischen Sommerregengebiet, das heißt mit zwar unregelmäßigen, aber gelegentlich sehr heftigen Regenfällen zwischen November und April; der äußerste Süden dagegen liegt im Winterregengebiet, so dass Regenfälle – wenn überhaupt – vor allem in den Monaten Juni und Juli auftreten.

Auf dem Gebiet des heutigen Staates Namibia war von 1884 bis 1915 die deutsche Kolonie Deutsch-Südwestafrika, danach wurde das Gebiet von den britischen Truppen Südafrikas eingenommen und mit dem Ende des Krieges der Südafrikanischen Union zur Verwaltung übergeben.
Durch den Jahrzehnte andauernden bewaffneten Kampf der in 1960 gegründete SWAPO – South-West Africa People’s Organisation gegen Südafrika erhielt Namibia  am 21. März 1990 seine Unabhängigkeit. Die Swapo stellt bis heute die Regierung.

Links:

Namibia Tourismus die offizielle Tourismus-Organisation in Namibia / Frankfurt
Namibia
Tourism
die offizielle Tourismus-Organisation in Namibia
Allgemeine Zeitung in
Namibia
deutschsprachige Zeitung
Namibia Facts Reisetipps für Namibia, aktuelle News
Internet Portal für
Nambia
deutsches Internetportal
Air Namibia Fluggesellschaft (gibt es leider nicht mehr)
Namibische
Botschaft

Südafrika

Südafrika ist der südlichste Staat von Afrika, ein Land voller Kontraste ein und faszinierendes Reiseziel. Mit 1.220.000qkm ist SA mit 4% Flächenanteil von Afrika 3,5 mal so groß wie Deutschland. 44 Millionen Menschen leben in SA, davon ca. Zionistisch Christlich 11.1%, Naturreligionen 8.2%, Katholisch 7.1%, Methodistisch 6.8%

Das Klima ist in den meisten Teilen des Landes gemäßigt. An der der Ostküste teilweise subtropisch. Die Tage sind warm und die Nächte kühl.

1990 wird die Apartheid aufgehoben, Namibia wird in die Unabhängigkeit entlassen und in 1994 gibt es erste freie Wahlen in Südafrika, 2 Jahre später wird die neue Verfassung verabschiedet

Links:

Südafrika-Net Online Reiseführer
Südafrika
Guide
allerhand Info
Südafrikanische
Botschaft

Allgemeine Links:

Gravel Travel unser Reiseveranstalter
Toucan-Reisen Reisebüro in Hamburg
Björns Bilder Mitfahrer

Bücherempfehlung:

 

viele kurze Infos über Kapstadt und die Kap-Region Südafrika. Handbuch für individuelles Reisen und Entdecken
(Taschenbuch)
von Christine Philipp (Autor)

 

Namibia: Das komplette Handbuch für individuelles Reisen und Entdecken
auch abseits der Hauptreiserouten in allen Regionen Namibias von Daniela
Schetar und Friedrich Köthe (Broschiert – April 2007)
Namibia kompakt (Broschiert)von Daniela Schetar (Autor), Friedrich Köthe (Autor)

Die Reisehöhepunkte sind gut in kompakter Form beschrieben, viele brauchbare Infos über Gästehäuser

Namibia (Broschiert)
von Clemens Emmler (Autor), Daniela, H. Schetar-Koethe (Autor), Friedrich Köthe (Autor)
Iwanowski´s Namibia

Michael Iwanowski

Tipps für Entdecker -mit guter Karte

Licht und Schatten in Namibia
von Anna Mandus – Alltag in einem Traumland
Kind Nr. 95: Meine deutsch-afrikanische Odyssee (Broschiert)
von Lucia Engombe (Autor), Peter Hilliges (Autor)Lucia Engombe erzählt aus ihrer Lebensgeschichte: Die Verschickung
von Waisenin die DDR Ende der 70er Jahre, von der Rückkehr nach Namibia
Die ‚ DDR-Kinder‘ von Namibia – Heimkehrer in ein fremdes Land (Taschenbuch)
von Constance Kenna (Herausgeber)
Morenga (Taschenbuch)
von Uwe Timm (Autor)schildert den Hottentottenaufstand und die Zustände in der kolonialen
Zeit sehr eindrucksvoll
endlich eine DVD mit schönen Bildern und gutem Bericht
sehr umfassende Informationen
 
Südafrika: Das komplette Handbuch für individuelles Reisen in allen Regionen Südafrikas, auch abseits der Hauptreiserouten

von Christine Philipp (Broschiert – 3. Januar 2008)

viele kurze Infos über Kapstadt und die Kap-Region
Südafrika.Handbuch für individuelles Reisen und Entdecken (Taschenbuch)
von Christine Philipp (Autor)
 
Südafrika (Broschiert)
von Dirk Bleyer (Autor), Jürgen C. Kurzhals (Autor)

 

 

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