BuGonTour
Good Hope Tour – Südafrika 2015

1. Tag: Anreise Deutschland – Namibia

Wir reisen schon ein paar Tage früher nach Kapstadt, wir wollen diese Stadt die uns 6 Jahre zuvor so fasziniert hat näher kennenlernen. Mit dem Taxi lassen wir uns um 10:00 Uhr nach Volksdorf fahren,  dann schleppen wir die beiden Taschen von der U-Bahn in den ICE nach Frankfurt und fliegen mit etwas Verspätung endlich ab. Der Nachtflug ist unspektakulär, bei ein paar Gläsern Rotwein „Meerkat“ und einem relativ guten Abendessen überstehen wir die halbwegs schlaflose Nacht und landen pünktlich in Windhoek. Dort müssen wir umsteigen, für uns hektisch aber das Flugpersonal hat die Ruhe weg.

2. Tag: Ankunft in Kapstadt

Am Flughafen in Windhoek werden wir aufgefordert einen Zettel gewissenhaft auszufüllen – Ob wir schon in Ebola infizierten Ländern waren, ob wir Kopf-, Magen oder Halsschmerzen haben – wir kreuzen immer das Nein-Kästchen an, legen den Zettel auf den Tisch und gehen durch den Transitschalter. Der ist zunächst nicht besetzt und einige unruhige Touristen regen sich schon auf – nur die Ruhe wir sind in Afrika.

Der Weiterflug ist sehr angenehm, ein leichtes Frühstück wird serviert.  Am Flughafen in Kapstadt werden wir vom Fahrer des Hotels abgeholt und unter freundlichen Hinweisen durch die Stadt zum Hotel gefahren. Das Winchester Mansions liegt in Sea-Point, direkt an der Küste. Wir begrüßen zunächst Andy der auch gerade hier ist, da er die Windhoek Kapstadt Tour begleitet hat. Er erzählt uns von seinen Erlebnissen von der zurückliegenden Tour und verrät auch den Namen unseres Mitreisenden mit den Worten, den kennt Ihr doch: Hermann Hahn.

Wir bummeln ein wenig an der Promenade bevor wir gegen 14:00 Uhr das Zimmer beziehen können, machen uns frisch und gehen entlang der Promenade zur Waterfront. Auf dem Weg treffen wir wieder Andy in Begleitung von Ralf, er wird die Tour selbst guiden und wir verabreden uns für später.

Den Abend bleiben wir an der Waterfront und suchen uns ein schönes Lokal. Die Plätze im Freien sind nahezu alle belegt und wir setzen uns einfach in ein Lokal und werden auch gut bedient.

3. Tag: Long Street und Greenmarket

Heute wollen wir uns die markanten Highlights in der Innenstadt von Kapstadt ansehen – wir fahren mit dem Bus zur Longstreet. Sie zählt zu den ältesten Straßen in Kapstadt. Sie war – mit einer Länge von 3,8 Kilometern – zu Gründerzeiten tatsächlich die längste Straße im Stadtkern und reichte vom Hafen bis nach Tamboerskloof. Die zahlreichen viktorianischen Gebäude mit ihren kunstgeschmiedeten Balkongittern, die in den letzten Jahren aufwendig restauriert wurden sind besonders schön. Wir landen schließlich auf dem Greenmarket. Gleich zu Beginn des Marktes treffen wir auf einen Stand mit wunderschön gemalten Bilder, der junge Verkäufer bietet uns gleich seine Ware an, wir möchten uns aber erst einmal ein paar andere Stände und Bilder ansehen, mal schauen.

Greenmarket Sqaure liegt zwischen Shortmarket und Longmarket Sts. in der Innenstadt und ist wohl der bekannteste Flohmarkt von Kapstadt, umgeben von alten Gebäuden, Cafés und Hotels. Hierher kommen die Händler mittlerweile aus den verschiedensten Ländern Afrikas und verkaufen Textilien und kunsthandwerkliche Produkte, es gibt aber auch Secondhand-Bücher und anderes zu kaufen. Unser Fokus ist auf die Bilder gerichtet, die an vielen Ständen angeboten werden. Die vielen Souvenirs, die meist aus Kenia oder gar China stammen sind nicht wirklich anziehend . Das erste Bild ist doch das Schönste, stellen wir endlich fest  und wir gehen zu dem Stand zurück, der junge Verkäufer freut sich und wir verhandeln mit ihm und kaufen zwei schöne Bilder.

Wir schlendern weiter und erreichen den Company’s Garden. Der botanische Garten wurde durch Kapstadts Gründervater Jan van Riebeeck im Auftrag der Holländisch-Ostindischen Handelskompagnie angelegt. Company’s Garden ist heute ein ausgedehnter Park und botanischer Garten. Besonders im Sommer, wenn sich in den Häuserschluchten der Stadt die Hitze staut, ist ein Bummel durch die schattigen Parkanlagen mit seinem schönen alten Baumbestand ausgesprochen erfrischend.

Am Ende des Parks treffen wir wieder auf die Long Street und schlendern entlang der alten Häuser, wo die schmiedeeisernen Balkongeländer der Blickfang sind. Vorbei an verschiedenen Backpacker Hotels und diversen Cafes und Restaurants, u.a. auch am Mama Africa, eins der bekanntesten Restaurants mit Lifemusik. Wir halten schließlich am Pan Africa Market und gehen durch das bunte Treppenhaus in das im Obergeschoss befindliche Timbuktu Café. Hier gibt es auf dem zugewachsenen Balkon äthiopische Spezialitäten und leckeren äthiopischen Kaffee, die Atmosphäre ist einzig.

Der Rückweg zum Hotel ist etwas beschwerlich, allmählich werden die Füße schwer und an der nächstmöglichen Busstation steigen wir ein und fahren zurück zum Hotel. Am Abend gehen wir wieder an die Waterfront und essen im „Hildebrands“, eine tolle Lage und ziemlich dicht am Wasser. Wir genießen das leckere Essen bei hervorragendem Weine und Aussicht auf die Waterfront.

4. Tag: Tafelberg und kleine Stadtteile

Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Linienbus zum Tafelberg, irgendwie reizt es doch nach oben zu fahren und den Blick auf die Stadt zu genießen, das Wetter ist herrlich  es ist windig, aber dadurch auch absolut klare Sicht. Als wir endlich ankommen, wundern wir uns schon das es so leer ist, kein Wunder, die Bahn fährt nicht, der schöne Wind ist so stark das die Bahn nicht fahren kann – schade, aber wir stehen am Fuß eines faszinierenden Berges und haben trotzdem einem tollen Blick auf Kapstadt.

Wir fahren mit dem Bus zurück und nach Woodstock, ein ehemaliges Industriegebiet, in dem heute viele Lagerhäuser leer stehen oder von artfremden, modernen Kleinunternehmen belegt ist. Wir gehen eine Seitenstraße entlang und finden auch die Biskuit Mill, wo eigentlich ein Markt sein soll – leider nicht am Sonntag und wir ziehen wieder von dannen. Die Straßen sind bis auf einige Jugendliche, die an einem Auto arbeiten leer, uns überkommt ein komisches Gefühl aber das ist absoluter Quatsch, warum sollen die gerade auf uns warten – wie blöd sind eigentlich Vorurteile.

Mit dem Bus fahren wir zurück in die Innenstadt und erreichen das muslimische Viertel Malay Quarter, auch Bo-Kaap genannt. Der interessante, historische Teil wird von den Kapmalayen bewohnt. Einige Minarette und wunderschöne pastellfarbene Häuser prägen das Bild der im späten 18. Jahrhundert entstandenen Wohngegend. Die Kapmalayen sind Nachkommen jener Sklaven, die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts aus Asien kamen.

Wir schlendern auf dem Kopfsteinpflaster durch die bunten Häusergassen und der Fotoapparat hat einiges zu tun, die Eindrücke festzuhalten. Als wir auf die Buitengracht gelangen und finden wir  auch das BMW-Motorrad-Center Kapstadt. Es hat leider geschlossen, es ist ja schließlich Sonntag.

Auch heute geht es zum Abendessen an die Waterfront, der Wind ist sehr frisch und wir suchen einen Platz im Inneren eines Lokals aber alles ist besetzt, die anderen Menschen wollen auch nicht draußen sitzen. Zu guter Letzt sind wir im Mitchell’s fündig geworden. Es gibt gutes Bier und leckere Filetsteak zu fairen Preisen.

 

5. Tag: Ankunft der Mitfahrer

Wir genießen das Frühstück extrem lange und unterhalten uns eine Weile mit Hermann, sortieren unsere sieben Sachen und erholen uns am Pool bis schließlich auch unsere Mitreisenden im Hotel ankommen. Wir treffen uns in der Bar und lernen Anja und Thomas, ein Paar aus Bargteheide und Thorsten aus Dessau kennen. Ralf erzählt etwas über die vor uns liegende Tour, weist auf Gefahren des Linksverkehrs und allgemeine Verhaltensregeln hin. Wir verabreden uns für den Abend, Abfahrt ist um 19:00Uhr am Hotel.

Hermann und ich fahren zur BMW Niederlassung Donford. Er erzählte von einer guten HP2, die in dem Laden zum Verkauf steht – die schauen wir uns an und tatsächlich finden wir ein super Motorrad vor. Aber gekauft wird nix – nur ein Donfort-T-Shirt. In dem Geschäft stehen die üblichen BMW-Motorräder aber auch ein paar Oldtimer.

Der Glastisch mit zwei Boxermotoren als Unterbau wäre ein schönes Mitbringsel. In dem angrenzenden Café trinken wir noch einen Cappuccino und fahren schließlich zum Hotel zurück, wo Barbara gespannt auf uns wartet.

Gemeinsam fahren wir zum Shoppen und bummeln erneut zur Waterfront, wo wir die Craftcenter aufsuchen und noch nach ein paar Souvenirs Ausschau halten.

Am Harbour House V&A Waterfront trinken wir noch eine Kleinigkeit und fahren zurück zum Hotel.

Pünktlich fahren wir mit der ganzen Gruppe in den Freihafen Kapstadts zu „Panama Jack“. Hier gibt es eine riesige Auswahl von Fischen und Seafood. Wir lassen es uns gut gehen und fahren mit dem Taxi schließlich zurück zum Hotel.

6. Tag: zum Kap der guten Hoffnung

Wir frühstücken früh und sitzen gemeinsam an einem schönen Tisch im Innenhof vom Winchester Manson. Für das reichhaltige Frühstücksbuffet ist kaum Zeit, denn um 9:30 wollen wir uns an den Motorrädern treffen, es soll heute zur ersten Etappe losgehen.

Ralf erklärt nochmal die Navigationsgeräte von Garmin und unsere Route auf der Karte.  Er weist auf ein paar Gefahrenpunkte hin – insbesondere sollen wir darauf achten auf der linken Seite zu fahren und immer dran denken – erst links, dann rechts gucken, wenn auf einer Singleroad unverhofft Gegenverkehr kommt – links bleiben. Wir rollen die XT´s an die Hauptstraße und biegen links ab.

Zunächst ist es einfach auf der Beachroad dem Hauptverkehr zu folgen. Wir kommen bald in Camps Bay an, das auch die Côte d’Azur Südafrikas genannt wird. Camps Bay, eingebettet zwischen der bis zu 500 Meter hohen Bergkette „Twelve Apostles“ und dem Atlantik ist ein echtes Unikat mit wunderschönen weißen Sandstränden. Die Mainroad ist voll mit Badegästen, und wir lassen die Motorräder langsam entlang der Strände rollen. Ein super Ausblick. Die Restaurants und Cafés sind voll, Menschen flanieren an der Promenade entlang – hier lässt es sich sicher aushalten.

Wir fahren die M6 Victoria Rd. Weiter bis Houte Bay, ein kleine Fischerei- und Touristenort, immer den Blick auf die Küste. Nachdem die kleine Stadt durchfahren ist, beginnt ein Höhepunkt der Tour – der Chapman’s Peak Drive.

Eine der schönsten Panoramastraßen der Welt, leider viel zu kurz. Der in den massiven Fels geschnittene Chapman’s Peak Drive wurde zwischen 1915 und 1922 gebaut und verbindet damit Hout Bay und Noordhoek. Die Straße wurde genau dort in den Felsen geschlagen, wo der weichere Sandstein über dem härteren Granit liegt.

Wenige hundert Meter unter uns prallt der Atlantik mit hohen Gischt-Fontänen an die zerklüfteten Klippen. Als wir 2008 hier fahren wollten war die Strecke gesperrt, da zahlreiche Stahlträger vom Salz der Meeresluft zerstört waren. Umso mehr freuen wir uns an der Mautstelle auf die 10km lange Fahrt, wir zahlen die 25 Rand pro Motorrad und los geht’s, die Küste immer rechts im Blick.

Zahlreiche Haltebuchten, die leider immer küstenseitig angelegt wurden (und damit für uns immer auf der falschen Seite liegen – Linksverkehr), bieten sich für Foto- und Stopps für Genießer an. Die sagenhaften Aussichten lassen sich  kaum beschreiben. Und genau in dem Moment passiert es – Herman und Thorsten fahren los – beide bleiben auf der rechten Straßenseite, wir schreien und hupen hinterher, können nur noch hoffen dass die beiden ihren  Irrtum noch rechtzeitig bemerken  – und es ist nochmal gut gegangen.

Auf  der Hälfte des Chapman’s Peak Drive ist die Kontrollstelle, nur ich muss die Quittung vorzeigen, die anderen fahren so durch. Weitere Infos zum www.chapmanspeakdrive.co.za

Hinter Sunvalley biegen wir rechts auf die M65 über Oceanview Richtung Scarborough und weiter geht’s  in den Capepoint National Park.

Das südliche Ende der Kap Halbinsel kann eigentlich mit zwei Spitzen aufwarten, dem Cape of Good Hope und dem noch etwas weiter südlichen und höher gelegenen Cape Point oder das „Kap der Stürme“, wie Bartholomeus Diaz es 1488 nannte. Auf dem Weg dorthin überholen wir eine Horde Radfahrer mit Bus als Lumpensammler, die wir dann auch später am Schild beim Kap wieder treffen. Auf dem großen Parkplatz herrscht reges Treiben, jeder will „alleine“ auf das Foto und auch wir schieben demonstrativ eine XT vor das Schild, nachdem die Radfahrer genug posiert haben und stellen uns hinter das bekannte Holzschild. Ein freundlicher Busfahrer fotografiert uns mit den verschiedenen Fotoapparaten. Den Weg zum Leuchtturm sparen wir uns ( zumindest die Fußweg hoch)  und wir fahren zurück und aus dem Park hinaus.

Kurz vor Simonstown biegen wir nach Boulders Beach ab, hier ist die Kolonie der Afrikanischen- oder Brillen-Pinguine seit einigen Jahren unter der Obhut der staatlichen Naturschutzbehörde. An einem überfüllten Restaurant finden wir einen Tisch, wo alle Platz finden, von hier aus sehen wir auch ein paar Pinguine, die sich auf den Felsen am Strand sonnen. Die Kolonie selber besuchen wir nicht, es ist zu heiß ( und es schmeckt so gut..). Ralf verspricht, dass wir noch eine andere Kolonie zu sehen bekommen.

Vorbei an Simonstown entlang der Bahngleise der Metro, die zwischen Muizenberg und Simon’s Town dicht am Meer entlang verläuft, fahren wir durch den kleinen Ort Fish Hoek’s, den schönen Sandstrand sehen wir leider nicht. Direkt hinter Fish Hoek fahren wir auf die Mountain Road Boyes Drive und sehen den schönen Sandstrand von oben.

Wir treffen auch auf einen Stand eines Sharkwatchers, er sieht ob Haie kommen und warnt die Surfer, die sich weit unten in Muizenberg am Strand tummeln wohl über Funk. Der Rückweg durch die Constantia Winelands ist sehr angenehm, im Schatten der Wälder läßt es sich gut fahren, doch die Straße wird immer breiter bis wir schließlich wieder über Camps Bay in Sea Point ankommen.

Wir tanken in der Nebenstraße die Motorräder voll und nach der Ankunft im Hotel geht’s für eine Abkühlund  in den Pool, nach einer knappen Stunde ist die Sonne verschwunden und es wir „saukalt“

Als wir zum Abendessen los wollen zieht zusätzlich noch dicker Nebel auf und es wird empfindlich kalt, alle zurück aufs Zimmer und dicke Jacken an, bevor wir den Abend mit einem herrlichen Essen im „Quay Four“ beenden.

 

4. Tag nach Paarl

Heute heißt es alles zusammen packen ,es geht nun wirklich los. Nach dem Frühstück tragen wir die Packsäcke zum Auto, und bereiten uns für die Tour nach Paarl vor.

Ralf erklärt wieder die Route. Wir fahren  wieder über Camps Bay nach Hout Bay, biegen aber nicht rechts zum Chapman´s Peak sondern links Richtung Constantia und kommen über die M64 wieder in Muizenberg an und fahren entlang der Küste und sehen diesmal die Surfer etwas näher. Es ist sehr windig und teilweise stark bewölkt.

Nachdem wir den Ort durchfahren haben erreichen wir eine lange gerade Straße, links Dünen, rechts Strand und das tosende Wasser. Der Wind peitscht den Sand über die Straße und die Motorräder fahren etwas schräg. Es ist so imposant wie mühsam und halten auch mal kurz an um die Situation zu genießen.

Nach einigen Kilometern erreichen wir die N2, auf die wir Richtung Grabouw fahren. Eine breite gut ausgebaute Highway, wir lassen die Motorräder mit ungefähr 100km/h laufen und kommen schnell auf den Sir Lowry Pass, sicher einer der meist befahrene Pässe in Südafrika. Die aufgrund der Steigung langsameren Lkws können wir gut überholen, die Straße ist sehr breit und gut ausgebaut. Der Blick in die Ebene ist gigantisch.

Die Abfahrt nach Grabouw verpassen wir nicht und treffen am verabredeten Treffpunkt dem The Orchard Farmstall auf die anderen. In dem Laden mit Café und Restaurant kann man sich wunderbar aufhalten – es gibt leckeren Kuchen, gute Salate und Snacks das Angebot ist verlockend und wir probieren.

Nach über einer Stunde fahren wir die R321 und fahren am Theewaterskloof Dam Reservoir vorbei bevor wir die R45 zum Franschhoek Pass abbiegen – dort verfahren sich einige.

Vom 701 Meter hohen Franschhoek Pass am Ende des Tals hat man eine super Aussicht auf den gleichnamigen Ort und die umliegende Landschaft. Leider regnet es leicht. Wir fahren zwar in einem Zug den Pass hinauf, blicken aber immer wieder auf die herrliche Landschaft. Der frühere „Elefantenpass“ war der Trampelpfad der hier lebenden Dickhäuter über die Berge. Wir erreichen schließlich die Stadt Franschhoek (französische Ecke) sie wurde von französischen Hugenotten gegründet.

Wir fahren weiter Richtung Stellenbosch über den Helshoogte Pass, der riesig ausgebaut ist und damit kaum auffällt. Die Aussicht in die Landschaft bleibt grandios, Weinanbaugebiet soweit das Auge reicht. Von Stellenbosch geht es weiter nach Paarl. Wir entdecken unterwegs immer mehr Weingüter, deren Namen uns recht bekannt vorkommen – Boschendal, Beyersklof und sogar Wiesenhof (wohl weniger mit Wein bekannt…). Die Zufahrten zu den Gütern sind immer mit einem großen weißen Torbogen versehen – aber individuell gestaltet.

In Paarl sind wir in dem netten „Pontac Manor Hotel“ untergebracht – nach einen  Stiefelbier bummeln wir durch die Stadt, die an der Scienic Route 62 liegt. Die Straße soll die längste Weinstraße der Welt sein. Die Sonne hatte sich wieder durchgesetzt sodass uns ein lauer Sommerabend bevorsteht.

Paarl ist eine der ältesten Siedlungen des Hinterlandes von Kapstadt und hat für den Obst- und Weinanbau optimale klimatische Verhältnisse und  Paarl ist eine der ältesten Siedlungen des Hinterlandes von Kapstadt. Seit der Besiedlung werden aufgrund des sehr fruchtbaren Bodens und dem optimalen Klima verschiedene Obst- und Gemüsesorten angebaut. Die Häuser im viktorianischem Stil sind sehr gut erhalten. Die Läden schließen aber schon, um 17:00 Uhr ist alles dicht. Nix bummeln.

Die Sonne geht langsam unter und nachdem wir die Kirche bewundert haben gehen wir zurück zum Hotel, wo die anderen schon mit einer guten Flasche Wein auf der Terrasse warten.

Das Abendessen wird im Haus eingenommen – alles total lecker und dazu den Wein aus der Region. Was will man mehr.

 

5. Tag in die Cederberge

Um halb zehn  soll Abfahrt sein, aber alle stehen schon um 9:00 Uhr bei den Motorrädern  und scharren mit den Stiefeln, es soll weiter gehen.  Von Paarl fahren wir Richtung Norden, durchfahren das Örtchen Wellington, das Zentrum der Trockenfrüchte-Industrie und der Branntweinherstellung

Gleichzeitig ist Wellington das Tor zum Bainskloof Pass, zu dem eine enge, unebene Straße führt. Die Passstraße windet sind nun durch ein enges, malerisches und üppig grünes Tal. Auf der Passhöhe, „Eerste Tol“, stehen noch einzelne Häuser, die ehemals zur Zollstation bzw. den Händlern dort gehörten und einige scheinen verlassen zu sein. Wir biegen auf die R46 und fahren bis Tulbagh, ein Weinort am Ende des Breede River-Tal. Im Jahre 1969 gab es ein Erdbeben, das den Ort sehr stark beschädigt wurde.  Die Church Street wurde als geschlossenes Ensemble von Häusern im kapholländischen Stil wiederaufgebaut und unter Denkmalschutz gestellt. Wir kehren in das Cafe „Things i Love“  ein, das super niedlich eingerichtet ist und leckere Sachen zum Essen und kaufen  anbietet.( Internet:  www.thingsilove.co.za/)

Der Weg geht wieder zurück über den Mitchell´s Pass nach Ceres. De R46 ist bestens ausgebaut und das Fahren macht zwar Spaß, die Sicht auf die Landschaft ist noch imposanter. Ceres ist eines der größten Gemüse- und Obstanbaugebiete Südafrikas. Die bekannten Obstsäfte, ganz berühmt der Ceres Apfelsaft, werden hier produziert und seit einiger Zeit wird auch Wein gekeltert.

Nach ein paar Kilometern erreichen wir Prince Alfred Hamlet, da der Ort einen Namen brauchte nahm man den vom zweiten Sohn der Queen Victoria benannt. Auch hier wird hauptsächlich Obst angebaut, was an den Plantagen und an den reichlich gestapelten Holzkästen unübersehbar ist.

Die Fahrt führt weiter auf der R 303 über den 1.018 Meter hohen Gydo Pass und schließlich über Nebenstrecken in die Cederberge.

Nachdem wir von der R303 abgebogen sind fängt endlich der Schotter an und wir sind in den Cederbergen. Auf einem Schild ist zu lesen, dass hier auch Leoparden beheimatet sind. Der Weg führt durch unheimlich schöne Täler Richtung Wuppertal, hier sind wir schon mit der Kapstadt-Windhoek-Tour gewesen.

Der Fluss Grootrivier begleitet uns seitdem wir den Blingbergpass überfahren haben bis zur Unterkunft „Mount Ceder“. ( Internet:www.mountceder.co.za)

Thorsten und Hermann sind schon da und haben schon am Wein genippt. Als Ralf ankommt fahren wir zu unseren Häusern, die alle zerstreut in der Landschaft verteilt sind. Anja, Thomas, Barbara und ich haben ein eigenes Chalet – unweit am Fluss, Hermann und Thorsten wohnen etwas höher. Wir verabreden uns zum Baden und treffen uns am Fluss, der zwar sehr flach ist, aber es macht Spaß sich in dem kühlen Wasser zu bewegen. Die Außentemperaturen sind bestens für ein Bad geeignet. Anschließend sitzen wir alle zusammen auf der Terrasse  und genießen den mitgebrachten Wein und einige Biere.

Ralf holt uns mit dem Land Cruiser ab und wir fahren in das „Old Millhouse“ ( das Haupthaus der Lodge ) wo der Tisch sorgfältig gedeckt ist. Hermann sucht den Wein aus, da kann man auch nicht viel falsch machen, lachen alle.

Hermann bestellt zum Wein ein paar Oliven mit etwas Olivenöl, so köstliche Oliven habe ich ganz selten gegessen. Auf der Farm werden auch Olivenbäume angepflanzt und sie stellen auch ihr eigenes Olivenöl her. Dann wird die Vorspeise serviert – typisch Buren meint Ralf …..Ein Klumpen Schafkäse mit Biltong gemischt – unheimlich lecker und schwer. Die Hauptspeise ist ein Steak vom Hausherrn gegrillt, dazu gibt es Brot mit einer Butterfüllung, Salat und Gemüse und dann noch Nachtisch – Kuchen. Voll satt werden wir in unsere Chalets gefahren – wir sind ja nicht zum Wandern hier..

 

6. Tag nach Montagu

Das Frühstück muss vor 8:00 eingenommen werden, da in dieser Region an diesem ab 8:00 LOAD SHEDDING angesagt war.

Bei LOAD SHEDDING  wird zu festen Zeiten der Strom abgeschaltet, weil sich das Land in einer Stromkrise befindet. Im November letzten Jahres fielen Teile eines wichtigen Stromwerkes aus und die staatseigene Elektrizitätsfirma Eskom kann an manchen Tagen nicht mehr genug Strom für die Bevölkerung produzieren. Eskom führte eine Maßnahme namens “Load Shedding” ein, was auf deutsch „Lastabwurf“ oder “Lastabschaltung” oder einfach regelmäßige Stromausfälle bedeutet.  Wir bekommen unseren Kaffee und die Eier rechtzeitig und das Frühstück sucht wieder seines Gleichen – Ralf wiederholt sich – typisch Buren.

Wir überfahren wieder den Blinkbergpass und biegen dann in die Ceres-Karoo. Die Landschaft ist umwerfend, lange Täler zwischen den Bergketten, dazwischen, Pflanzen und Gestrüpp und strahlend blauer Himmel. Zunächst fahren wir über den Katbakkies Pass der über die Swartruggens-Hochebene führt. Der Pass ist teilweise asphaltiert und bietet einen super Ausblick auf die felsige und karge Landschaftsszenerie.

Die Landschaft bleibt schön während wir über den Peerboomskloof Pass wieder hinunter zur R355 fahren. Es ist wohl mit 40km die längste ununterbrochene Schotterstraße Südafrikas. Sie ist etwas eintönig aber allem macht die Fahrerei auf der Schotterpiste mächtig Spaß. Wir treffen auch auf 2 Motoradfahrer, die mit viel Staub an uns vorbeifahren – kurzer Gruß und weiter. Auf der R46 folgt noch der „Die Venster-Pass“ bis wir auf die N1 in Touwsrevier ankommen, neben der Tankstelle ist ein kleines Restaurant, wo wir Pause machen.

Wir biegen schnell wieder von N1 ab auf die Schotterpiste Richtung Montagu. Wir überqueren den Nougaspoort, ein auf 900m Höhe liegender Pass und dann treffen wir auf die asphaltierte R318 und damit zum Rooihoogte Pass mit schöne geschwungene Kurven. Leider sind immer wieder Lkws mit Obstkisten unterwegs, sie fahren sehr langsam. Auf dem Burgers Pass oder ursprünglich Koo Pass genannt, halten wir auf dem Parkplatz an und staunen über die herrliche Aussicht über das Tal. Da unten liegt Montagu.

Montagu ist heute eine kleine Stadt mit zahlreichen gut gepflegten kapholländischen und viktorianischen Bauten, in den ca. 15.000 Einwohner leben. Zahlreiche Künstler und Kunsthandwerker haben Montagu als Domizil gewählt und tragen zur besonderen Atmosphäre des Ortes bei. Wir tanken im Ort und finden mit etwas Mühe das Montagu Country Hotel.

Nach dem Stiefelbier bummeln wir noch durch die Stadt, nur die Lebensmittelgeschäfte sind noch offen, viele Menschen kaufen dort noch ein und warten auf ihre Minibusse und wollen zurück in ihre Townships. Die typischen kapholländischen Häuser sind liebevoll restauriert und der Bummel durch die schöne Stadt an der Route 62 lohnt sich. Wir finden natürlich auch einen Aufkleber der Route 62.

Zum Abendessen erscheinen noch zwei Freunde von Ralf, die in Montagu über die Winterzeit leben, sie erzählen einiges über die Stadt und der Abend ist leider viel zu schnell vorbei.

 

7. Tag nach Prince Albert

Wir verlassen die schöne Stadt Montagu, wo wir gerne noch einen Tag zum Verweilen geblieben wären schon früh. Wir durchqueren bergisches Farmland entlang des Anysberg Reservat und die Hochebene der Kleinen Karoo. Dort werden wir auf einem Schild mit „Welcome to Eden“ begrüßt. Und so sieht es auch aus – schöne Landschaft, blühende Wüstenpflanzen und ein paar Tiere wie Emus und auch Giraffen, die hier von den Farmern gehalten werden. Man sieht immer deutlich wo es Wasser gibt, grüne Wiesen und Felder mitten in der Wüste.

Der Langkloof Poort ist der erste Pass, die Schotterpiste hat mehrfache Flussdurchfahrten auf dem Programm, doch es gibt wenig Wasser und es ist kein Problem. Der imposante Seweweekspoort führt über 17km durch enge Felslandschaften zur Route 62, die uns über den Huisrivier-Pass nach Calitzdorp bringt. Der Name des Passes bedeutet, dass ein Ochsengespann durch diesen neuen Pass aus 1860 einen Umweg von 7 Wochen spart und man daran erinnern möchte welche große Errungenschaft Thomas Bain mit diesem Pass erzielte.

Der kleine Touristenort Calitzdorp wurde durch seinen Portwein berühmt, wir trinken aber nur einen Kaffee und dazu ein leckeren Obstsalat und fahren zum nächsten Highlight Richtung Swartbergpass.

Zunächst geht’s über sehr enge zugewachsene Schotterwege am Nels River entlang Richtung Norden. Die Kurven sind nicht einsehbar und wir fahren extrem vorsichtig. Auf der linken Seite sind die Swartberge, ich suche schon den schmalen Weg der da hochführen soll. Der Gravel wechselt mit Asphalt und nun erkennen wir die Passstraße.

Der Swartbergpass ist vor uns. Der Swartberg Pass gehört mit seinen 27 km Länge zu den schönsten Bergpässen der Welt. Eine Schotterstraße, die sich bis zu 1.583 m über dem Meeresspiegel hinaufwindet und mit steilen Serpentinen mit steinernen Seitenbegrenzungen und eine immer neue atemberaubende Aussichte auf dieser Strecke bietet. Wir halten oft an, um diese Aussicht zu genießen. Entlang des Weges stehen Überbleibsel eines alten Gefängnisses, einer Mautstation und andere historische Gemäuer. Auf dem höchsten Punkt sehen wir noch mal ins Tal als Anja und Thomas auch hochfahren. Wir stehen einige Zeit erstaunt da und blicken in die Tiefe. Dann geht’s weiter, über den Pass und dort erschließt sich ein ähnlich schönes Bild.

Die Straße liegt teilweise schon im Schatten und wir beeilen uns noch vor Dunkelheit nach Prince Albert zu gelangen.

PRINCE ALBERT ist ein verschlafenes, kleines Karooörtchen am Fuße der großen Swartberge und die Stadt entspricht dem, wie man sich ein verschlafenes Karoo-Nest so vorstellt: eine weite Hauptstraße, teils menschenleer und gesäumt von prächtigen, alten Gebäuden und Bäumen.  Einige Hotels und Gästehäuser, kleine Geschäfte und wenige Restaurants locken Gäste. Hier wohnen wohl viele Aussteiger, die sich mit Ihrer Kleinkunst oder wie Brian Finch von seiner Musik ein Auskommen sichern.

Selbstverständlich steht Thorsten schon am Tor und winkt uns zu den Parkplätzen. Der schöne Pool in der Lodge De Bergkant ist klasse, das Bier schmeckt und wir geniessen den Spätnachmittag.

Am Abend sind wir im Gallery Cafe. Das Kudu Steak war nicht besonders aber sonst war das Essen lecker, der Wein sogar vorzüglich. Zusammen mit Brian und seiner Frau hatten wir einen netten Abend in dem Lokal.

 

8. Tag Tour in De Hell

Wir entschließen uns alle an der Tour in De Hell teilzunehmen, wir nehmen 4 Liter Wasser pro Person mit und Ralf lässt Lunchpakete einpacken un d schon geht’s los. Wir fahren zunächst den Swartbergpass hinauf und biegen zum Gamkaskloof ab.

Diese Straße führt parallel zur Bergkette der Swartberge in das entlegene Tal von „die Hell“ hinein.

Bekannt wurde das Tal, weil hier vor mehr als 100 Jahren eine kleine, stolze Gemeinschaft in absoluter Abgeschiedenheit lebte. Man konnte nur zu Fuß oder zu Pferde über die Berge in das Tal gelangen, ein weiterer Zugang war bei Niedrigwasser über den Gamkas-Fluss.

Erst im Jahre 1962 wurde zusammen mit dem Staudamm am Gamkas die Schotter-Straße Richtung Swartbergpass gebaut. Von der Hochebene in das Gamkas-Tal geht es ziemlich steil bergab. Mangels Verdienstmöglichkeiten verließen die Leute nach und nach das Tal. Die bescheidenen Bauernhäuser und die Überreste der Obstgärten kann man heute noch besichtigen.

Die Anfahrt war relativ einfach, ein paar ausgewaschene Stellen und ein paar Steine auf dem Weg und eine kleine Flussdurchfahrt waren zu bewältigen. Doch die Abfahrt hat es schon in sich, es geht extrem steil runter, dazu kommt noch die herrliche Aussicht auf das Tal „de Hell“. Aber auch das schaffen alle ohne Sturz, recht zu frieden und glücklich treffen wir uns im Tal und Ralf verteilt die gutgefüllten Lunchpakete.

Es ist sehr warm und wir suchen Schatten während der Pause. Wir haben fast 2 Stunden für die Strecke benötigt, die Zeit verging wie im Flug. Wir machen uns wieder auf den Weg und fahren die Serpentinen wieder hoch, es gibt ja auch keinen anderen Weg. Irgendwie geht der Aufstieg schneller von Statten und wir halten nur noch ab und zu um die Aussicht zu genießen. Die Paviane laufen schnell weg, als wir ankommen, fotografieren lassen sich die Tiere anscheinend auch ungern, sobald die Kamera in der Hand ist sind sie weg.

Nach dem Aufstieg folgt noch die lange Etappe, langsam geht’s aufwärts und wir sind mehr als rechtzeitig am Swartbergpass. Hatten wir gestern noch Sorge, ob wir die Swartbergabfahrt auch gut schaffen, so fühlte sich die Abfahrt nun spielerisch an.

Der Pool war äußerst erfrischend und das kühle Bier zischte. So lassen wir den Tag am Pool ausklingen und fahren am Abend zum Privatkonzert von Brian Finch. Wir sind von Brian und Marion zum Essen eingeladen, es gibt leckeren Salat und Nudeln mit „Meatballs“ und dazu Getränke unserer Wahl – Rot- oder Weisswein oder Bier.

Nachdem alle satt waren beginnt Brian mit seiner Musik, direkt am Tisch, die neue Martin in der Hand. Exklusiv und nur für uns spielt er neue und alte Stücke. Uns hat es gefallen. Nach einigen Glas Wein und vielen Songs von Brian fährt Marion uns ins Hotel zurück, ein unvergesslicher Abend.

8.Tag zum Tsitsikamma Nationalpark

Nach dem opulentem Frühstück fahren wir wieder früh los, zunächst fahren wir mit etwas dickem Kopf die R407 über den unspektakulären Kareedouwbergpass aber durch wunderschöne Landschaft zur N12, die uns südlich über den Meiringsport führt. Die tiefe natürliche Schlucht, die in fast schon unwirklich anmutender Weise mitten durch das imposante Swartberg-Gebirge führt. Der Anblick dieser fast senkrecht abfallenden Kluft ist deshalb so faszinierend, weil der majestätische Swartberg-Gebirgszug auf den ersten Blick absolut undurchdringbar erscheint. Wir halten an dem Parkplatz, wo ein kleines Besucherzentrum über Fauna und Flora der Region informiert.

Ein kurzer Fußweg von 5 Minuten führt über felsigen Untergrund hinein in eine Nebenschlucht. Hier befindet sich der Wasserfall des Skelm, der sich in einen kristallklaren Naturpool plätschert.

Das eiskaltes Bergwasser ist uns zu kalt, um da hinein zu springen oder etwa die dicken Schuhe auszuziehen und in das Wasser zu treten. Wir fotografieren kräftig und räumen weiteren Touristen das Feld.

Auf der gutbefahrenen N12 sind viele Motorradfahrer unterwegs, so grüßen einige BMW Fahrer und auch eine Gruppe Harleys sind auf Tour. Das nächstliegende Dorf ist De Rust, wo uns wenige Häuser erwarten im reizvoll restaurierten viktorianischen Dorf erwartet. Einige Läden laden zum Stöbern ein aber wir fahren R341 weiter Richtung Barandas und biegen dann wieder auf eine herrliche Schotterpiste ab um nach Uniondale zu kommen, im Cracklin Rosy Coffee Shop machen wir Mittagspause.

Wir fahren weiter auf der gut ausgebauten R339 zum Uniondale Poort und erreichen die Route 62, überqueren sie und gelangen kurz darauf zum Prince Alfred Pass, der wohl Thomas Bain’s größtes Werk war, nicht nur weil es einer der längsten Pässe sondern auch alle Schwierigkeiten mit unterschiedlichen Untergründen hat.

Mit 68km ist der Prince Alfred Pass der längste Pass Südafrikas und er ist der zweitälteste. Unheimlich enge Wege und Brücken werden überquert.

Wir sind nun in einer Landschaft, ähnlich wie im Sauerland – die Kiefern die riesigen Täler und Hügel, teilweise sind die Baumstreifen abgeholzt und es wirkt kahl. Wenn die rotblühenden Büsche nicht gewesen wären,dann wären wir im Sauerland. Aber der schöne Unterschied ist halt, in Südafrika dürfen wir solche Wege fahren, im Sauerland ist es verboten.

Wir halten uns schließlich links Richtung Plettenberg und fahren auf der R340 zur N2, die wir Richtung Tsitsikama fahren.

Nachdem wir an der Mautstation unseren Eintritt für Tsitsikamma Nationalpark gezahlt haben, überfahren wir bald auf Bloukraansbrücke, von der der höchste Bungee Sprung der Welt mit über 210 Metern möglich ist. In einem Visitercenter wird der Bau der Brücke sehr interessant dargestellt: Die Bloukrans Bridge ist eine Bogenbrücke aus Spannbeton, mit einer freien Spannweite von 272m, Gesamtlänge von 451m und eine Höhe von 216m über dem Tal. Sie gilt als die länsgte Spannbetonbogenbrücke der Welt.

Wir warten auf einen Mutigen, der springt aber es tut sich nicht, viele jinge Leute tummeln sich hier herum aber irgendwie traut sich keiner, wir auch nicht.

Wir fahren weiter zu unserer Unterkunft Tsitsikamma Village Inn.

Hermann und Thorsten winken uns durch das Tor „Ihr könnt vor die Häuser fahren“ – das tun wir dann auch und wirken irgendwie auffällig. Ralf reagiert auch sauer als die Motorräder auf dem Gelände sieht. Hermann versichert aber, man habe ihm da gesagt und die nette Bedienung bestätigt das Ganze auch. Nach dem sich die Lage beruhigt hatte trinken wir unser Stiefelbier und beziehen unsere Häuser. Jedes Haus ist andersartig im großen Kreis gebaut. Auch die Räume sind fantastisch eingerichtet.

Am Pool trinken wir noch ein leckeres Bier bevor wir im Restaurant zum Abendessen Platz nehmen.

 

9. Tag Knysna

Es hat ein wenig geregnet aber dennoch frühstücken wir lieber draußen. Wir haben noch Zeit für eine Wanderung durch den Urwald. Ein Trampelpfad führt uns knapp eine Stunde durch den Wald. Kleines Getier und Vögel sowie etliche Farne sind am Wegrand zu sehen. Es ist feucht und wir kommen ein wenig ins Schwitzen aber haben den Rundweg schnell geschafft.

Leider fällt die Canopy Tour aus und Ralf schlägt, vor die Hängebrücke am Storms Revier Restcamp anzufahren. Wir fahren los und treffen an der Mautstation wieder auf Hermann und Thorsten, die an der Schlange angestellt haben. Nun stehen wir zusammen und Hermann verhandelt mit dem Beamten über einen Gruppentarif und er schafft es wirklich, statt 168Rd zahlen wir nun „nur“ 84Rd pro Person, immerhin. Der Weg zum Strand ist schnell zurückgelegt und wieder kommt Hermann auf die Idee, die Motorradklamotten in eine Hütte legen zu dürfen. ER spricht mit einem Officer und wir sammeln schnell für einen Tipp. So haben wir es einfacher, die Motorräder werden nun bewacht, die Klamotten liegen sicher in der Hütte und  die Damen haben ein wenig Taschengeld.

Von dem Parkplatz laufen wir gut eine Stunde zu den Hängebrücken, die eine wird gerade instand gesetzt und kann nicht begangen werden. Aber die Landschaft und der Blick auf das Meer ist ausreichend um uns zufrieden zu stellen, wir wandern wieder zurück und pausieren im Café.

Der N2 folgen wir bis Plettenberg und biegen bald rechts ab auf Schotterpiste in den Wald und erreichen bald die Route von gestern, R340. Sie macht einfach Spaß zu fahren, teilweise haben wir leichten Sandboden und das Heck pendelt ein wenig, macht aber nichts. Dann treffen wir auf die R339 und biegen links auf dem Prince Alfred Pass, auf dem wir gestern ja schon die erste Hälfte genießen durften.

Viel zu schnell tauchen die Townships von Knysna auf und wir kommen zu unserer Unterkunft Bamboo Guesthouse www.bambooguesthouse.co.za.

Auch die Unterkunft besteht wieder aus zig verschiedenen Häusern, die mit Stegen verbunden sind, alle Häuser sind unterschiedlich. Die europäischen Au Pair Mädchen zeigen uns die Häuser und checken uns ein. Nach unserem Willkommenbier ordern wir ein Taxi, dass uns zur Waterfront nach Knysna bringen soll. Nach einer halben Stunde steht der Minibus vor der Tür, er fährt uns in die Stadt und wir bitten ihn uns um 18:30 wieder abzuholen.

Die Läden in der Passage sind schnell abgeklappert, die Knysna Waterfront ist ähnlich dem Kapstadter Vorbild und bietet neben dem normalen Touriläden jede Menge Speiseangebot. Leider gibt es auch Softeis, wo ich nicht widerstehen kann.

Pünktlich steht das Taxi am ausgemachten Ort und wir fahren zurück und genießen die vielfältige Ausstattung des Gusthouse bei einem Bier.

Das Abendessen wird auch bald serviert und so geht wieder ein schöner Tag zu Ende.

10. Tag Oudtshorn

Wenn sich mein Darm nicht melden würde, ich sitze die halbe Nacht auf der Toilette. Barbara besorgt am Morgen Tabletten und ich kann etwas essen. Bevor wir losfahren nehme ich noch eine Tablette und es geht einigermaßen.

Wir verlassen die Lagune von Knysna und verschwinden in dichten Wäldern und Schluchten über den Phantom-Pass nach Norden. Die Piste ist richtig staubig und schlängelt sich durch den Wald.

Die alte 7 Pässe Route führt uns durch wunderschöne Wälder, vorbei an vergessene Forststationen. Die einzelnen Pässe waren aber nicht zu erkennen, wir biegen schließlich zur Küste nach Wilderness ab, dort gibt es einen schönen weißen Strand. Wenn es jetzt noch wärmer wäre und mir es besser gehen würde, könnte ich mir ein Bad vorstellen. Aber mir geht es nicht gut und ich suche die Toilette auf. Müde und schlapp setze ich mich wieder auf das Motorrad und wir fahren wieder in die Wildniss.

Wir queren George und fahren entlang des Outeniqua Nationalparks nach Herold, dort geht’s auf die N9 und wieder zurück Richtung George. Die Straße ist dann gesperrt und wir kommen nicht weiter. Ralf fährt vor, zunächst zurück nach George und dann wieder Richtung Norden und wieder Road Closed. Das gute daran war dass auf einer Wiese Wasserbüffel, Zebras, Strauße und Antilopen zu sehen bekamen. Sie weideten einfach da und guckten uns leicht vertört an. Dan fuhren wir weiter und standen wieder vor einer gesperrten Straße. Ralf beschloss die R328 zu nehmen, da die Kurverei doch erheblich Zeit in Anspruch nimmt.

Am Horizont stehen Brandwolken, da sind wohl größere Flächenbrände, die Sonne wird teilweise davon schon abgedunkelt. Barbara läßt das Motorrad gutt laufen, die Straße ist sehr gut ausgebaut. Mit über 120km/h fährt sie über den Asphalt. In Oudtshorn tanken wir und fahren zu unserer Guestfarm De Zeekoe www.dezeekoe.co.za

Ich bin total im Arsch und lege mich sofort hin und schlafe fest bis Barbara mich zum Abendessen weckt. Ich stehe auf und geh mit aber richtig schmecken tut mir nichts. Ich lege mich wieder hin und wach am Morgen hungrig auf.

11.Tag De Hoop Nature Reserve

Das Frühstück schmeckt wieder und wir können wieder früh starten. Wir fahren durch das Farmgebiet mitten durch die vielen Straußenfarmen. Die Strauße werden hier gehalten wie bei uns Kühe, teilweise ist es schon Massentierhaltung. Die Tiere stehen oftmals in der prallen Sonne auf abgegrasten Böden, nur Auto- oder Trecker-Reifen mit denen sie spielen können liegen einigermaßen sortiert herum.

Der Rooiberg Pass führt auf knapp 800mu.N.N. in die Rooiberg Conservanca und ist einfach atemberaubend. Ralf warnte noch beim Briefing, das die Piste ausgewaschen sein könne aber wir finden eine schöne Schotterstraße vor, sehr gut zu befahren. Die Serpentinen machen richtig Spaß weil der Schotter auch recht griffig ist. Die Aussicht auf die kleine Karoo ist einfach klasse und wir halten auch ab und zu mal an um die Landschaft zu genießen.

Vorbei an Van Wyksdorp kommen wir wieder auf die Route 62 und biegen nach links Richtung Barrydale ab. Die Route 62 ist breit ausgebaut und macht fahrerisch keinen Spaß aber es gibt schon witzige Sachen auf der Stecke. Da ist zum Beispiel Ronnie´s Sex Shop. Ein Lokal in dem nur Getränke und ein paar Würste verkauft werden, das Lokal wirkt runter gekommen und schmuddelig, on der Decke hangen jede Menge Büstenhalter, Slips und T-Shirt, teilweise beschriftet herunter. Im Nebengebäude verkauft Ronnie T-Shirt mit dem Aufdruck I Love Route 62. Der Schriftzug Ronnies´s Shop wurde von einem Spassvogel mit „Sex“ ergänzt, der ehemlaige Farmshop florierte dann als Kneipe.

Ein paar Harley Fahrer stehen vor dem weißen Laden und machen mit lauter Musik und Gasgeben auf sich aufmerksam und fahren dann auf die Route 62 davon. Wir setzen unsere Fahrt nach Barrydale fort.

Barrydale ist ein kleiner Ort, wo wie so oft Obst- und Wein angebaut wird, die kleinen Cafe´s und SHops laden zum Verweilen ein, doch wir tanken nur und fahren dann auf der R324 über den Tradow Pass, wieder ein Bain´s Pass mit 17km Länge, über Suurbraak nach Swellendam.

Der Ort Swellendam wurde im Jahre 1745 als Außenposten der Niederländischen Ostindien-Gesellschaft gegründet und ist die drittälteste Stadt Südafrikas. Die Gebäude im kapholländischen Stil schmücken die Straße, wo überwiegend Cafe´s und B&B Guesthouses zu finden sind. Wir fahren durch die Hauptstraße bis zur Brücke, wo sich das „La Belle Alliance“ befindet. Ein nettes Lokal mit Bier- bzw. Teegarten. Es gibt wieder leckere Speisen und dazu gesellen sich noch zwei alte Musikanten, ein Mann mit Gitarre und einer mit Saxophon, sie geben ihr Bestes, stellen eine Tipbox auf und bedanken sich bei jedem der einen Tip abgibt mit einer Verbeugung. Richtig nett.

Es dauert lange bis wir endlich das Essen bekommen, wir waren wohl gerade nach einer Busladung angekommen, dennoch schön war´s.

Wir fahren wieder durch die Stadt auf die N2 zurück und biegen rechts auf die Schotterpiste nach Maalgas ab. Wir durchfahren weites Farmland auf schönem Gravel.

Wir kommen an der Fähre über den Breede River an, die Fähre ist gerade auf der anderen Seite, vor uns stehen zwei Motoräder, Anja und Thomas haben schon die Seiten gewechselt. Die Motorradfahrer werden zuerst herangewunken, dann folgt Ralf mit dem Anhänger, wir stellen und schließlich daneben.

Die Fähre von Menschenkraft über den Breede River gezogen, zwei Fährmänner ziehen die Fähre, indem sie sich mittels einer Kette in ein Stahlseil einklinken und dann auf der Fähre nach vorne gehen. Dann klinken sie sich aus, gehen zurück und beginnen von vorne. Das ganze geschieht ohne Hast und es bleibt immer Zeit für ein Lächeln für die fotografierenden Touristen.

Die Fahrt dauert ungefähr eine viertel Stunde, zwischen durch zahlen wir und unterhalten uns mit den Mitreisenden. Am anderen Ufer warten Anja und Thomas und wir fahren weiter Richtung Wydgelee. Nachdem wir abgebogen sind eiert mein Motorrad in jeder Kurve, ich halte an, mein Vorderrad hat nur noch wenig Luft. Ich schiebe das Motorrad auf eine gerade Ebene, ziehe meine Klamotten aus und warte auf Ralf, der auch bald ankommt. Das Vorderrad ist schnell getauscht und die Fahrt geht weiter. Wir treffen uns wieder am Tor zum De Hoop Nature Reserve, wo wir heute unser Nachtlager finden. In der Ferne sehen wir schon die weißen Dünen, man vermutet zunächst es sei Wasser aber es sind riesige Dünenlandschaften. Auf dem Weg zur Unterkunft sehen wir viele Bonteböcke und auch Strauße.

Das Haupthaus ist eine alte Farm mit einem Bestand vieler alter und mächtiger Feigenbäume. Die Rezeption ist im Haupthaus, die Quartiere befinden sind ein paar Meter im Gelände. Wir ziehen uns um, trinken ein Glas Wein an der Rezeption und nehmen den leckeren Wildekrans Chenin blanc mit zum Wasser, ein kleiner See mit Braakwasser hinter dem Farmgebäude und unternehmen einen Sundowner. Zwei Flaschen reichen uns nicht, Barbara holt noch mal Nachschub und wir genießen die Ruhe an der Wasser

Das Abendessen im Restaurant ist ein Gedicht und wir gehen gemeinsam zu unseren Häuschen und genießen die Ruhe in der lauen Nacht.

 

12. Tag nach Hermanus

nach dem Frühstück checken wir aus und fahren zunächst zu den mächtigen weißen Dünen. Die Wolken hängen tief schwarz runter, einige ziehen sich ihre Regensachen profilaktisch schon mal an. Unterwegs soll eine Herde von Zebras am Wegesrand gestanden haben, wir haben sie nicht gesehen, es waren wohl zu viele.

Wir können bis zum Parkplatz fahren, da Ralf bei den Motorrädern bleibt können wir die Wanderung über die Holzstege ohne große Ballast vornehmen. Der Blick über die Dünenlandschaft ist gigantisch, auf der anderen Seite tost eine Brandung, schroffe Felsen, die aus dem weißen Sand herausragen, werden von den heftigen Wellen umspült. Die Wolken werden immer bedrohlicher und wir laufen zurück zu den Motorrädern.

Das erste Stück ist wieder schöner Schotter durch flaches Farmland bis wir auf die R319 kommen. Wir fahren nach Bredastorp, die Verwaltung des Districts Overberg und Getreidesilos, Agrarhandel bestimmen das Geschehen, mehr ist hier auch nicht.

Die Wolken werden immer dunkler, ein paar Tropfen fallen schon. Wir fahren runter zur Küste nach Arniston, der regen fällt langsam, es wird kalt. Wir machen einen kleinen Schlenker durch den kleinen Hafenort. Bei schönem Wetter ist das sicher sehr idyllisch. Wir fahren wieder zurück und biegen bal auf die Schotterpiste, wo Kap Agulhas schon ausgeschildert ist. Der Regen nimmt wieder ab aber mir ist schon ziemlich kalt.

Auf der R319 erreichen wir auch L´Agulhas und wir fahren direkt zum „Southernmost Tip of Africa“, den südlichsten Punkt von Afrikaa, wo sich der Atlantische und Indische Ozean treffen. Der Himmel ist mit tief schwarzen Wolken verhangen, doch wir lassen es uns nicht nehmen uns am Markierungstein zu fotografieren. Auch der Leuchtturm, der rot-weiß auf der Anhöge steht ist sehr fotogen.

Im Hafen soll ein nettes Lokal sein, wo wir uns treffen wollen, also los bald ist Mittag.´Unten am Hafen sehen wir auch schon die Motorräder von Hermann und Thorsten, es fängt an zu tröpfeln. Ich suche noch nach dem Rochen, der im Hafenbecken schwimmt und finde ihn auch, er schwimmt aber immer weg. Nun fängt es doch heftig an zu regnen und ich gehe schnell zu den anderen unter das Zeltdach des Fischrestaurant. Total leckere Sachen haben sie auf der Speisekarte aber mir fehlt noch ein wenig der Apetit. Barbara ist Prawns mit Fritten, auch die anderen lassen sich es munden.

Als der Regen endlich nachlässt steigen wir wieder auf die Motorräder und fahren raus aus der Stadt und biegen bald links ab Richtung Elim.

Elim ist eine ehemalige Missionsstation aus 1824 mit ca. 1400 Einwohnern, die Dorfstraße besteht im Grunde aus einer Reihe kleinen weißen Häuschen, die mit Reetdächern gedeckt sind. Die Herrnhuter Brüdergemeine hat 1963 dort das „Elim Tehuis“ gegründet, ein Heim für 50 Kinder und Jugendliche mit Behinderungen.

Weiter geht es über Gravelroad durch das Farmland bis Staandford und weiter nach Hermanus, immer die großen Berge auf der rechten Seite im Blick.

In Hermanus tanken wir wieder und finden dann auch unser Hotel, das Harbour House Hotel www.harbourhousehotel.co.za direkt am Meer.

Die Motorräder stehen sich im Innenhof und auch Ralf´s Gespann findet durch viele Mithelfer seinen Platz. Das obligatorische Stiefelbier nehmen wir am Pool ein und dann gehen wir noch mal in die Stadt etwas bummeln. Aber auch in Hermanus gelten die Ladenschlussgestze, um 17:00 Uhr ist alles dicht, nur ein Lebensmittelgeschäft hat offen und da stöbern wir natürlich durch.

Anschließend gehen wir zur Bucht und schauen auf das Wasser, wo die Southern Right Walen jedes Jahr zwischen Juni und Dezember die Bucht von Hermanus besuchen.

Der Name der aus der Familie der Glattwale stammenden Southern Right Wale ist aus der Zeit, als die Wale noch gejagt wurden. Sie waren die „richtigen“, geradezu idealen Wale zum Jagen Leider sind wir außerhalb der Saison da und sehen keine Walflosse aber der Blick ist dennoch einfach schön und wir genießen das Tosen des Wassers.

Um 19:30 treffen wir uns wieder mit den anderen und gehen in das La Pentula http://hermanus.lapentola.co.za. Von außen ist der exklusive Laden unscheinbar. Wir werden drinnen vom Chef Shane Sauvage begrüßt, der etliche Auszeichnungen und verschiedene Bücher geschrieben hat.

Die Menükarte wird richtig erklärt, jede Speise bekommt dabei eine Bedeutung. Ich entscheide mich schließlich für Surf & Turf, Barbara nimmt den Crayfisch. Mit Vor- Haupt- und Nachspeise, die allesamt super lecker sind, gehen wir gesättigt in unser Hotel und trinken in der Bar noch einen Absacker.

13. Tag nach Stellenbosch

Was soll jetzt noch kommen, denke ich mir – wir fahren jetzt mal eben nach Stellenbosch, unsere letzte Station und damit Ende der Reise. Aber weit gefehlt, wir fahren aus Hermanus rau und finden wieder Gravelroad, die wieder einmal richtig Spaß bereiten. Das Farmland, wo wir auch Paradieskraniche und Störche sehen, ist unendlich weit, die Wege durchschneiden die Weite. Blauer Himmel mit weißen Wolken unterstreichen die Farbigkeit der Landschaft. Wir fahren durch das Hemel en Aarde Tal und dann über gleichnamigen Pass, das bedeutet Himmel und Erde und so sieht es hier auch aus, alles ist eins.

Wir erreichen schließlich den Ort Caledon. Der Ort ist nicht nur durch die Heilquellen, sieben rund 50 °C heiße Mineralquellen, in zunehmendem Maße populär sondern heute wohl durch das moderne Casino, was mittlerweile die Haupteinnahmequelle des Ortes sein soll. Etliche Cafe´s und Restaurant säumen die Hauptstraße. Wir halten an einem Café an und bestellen. Die Bedienung ist nicht besonders flott, teilt nur kurz mit, dass Load Shedding gleich stattfindet und es kann etwas dauern, nicht so lange. Auf Nachfrage nach eine knappen Stunde bringt sie dann auch bald das Essen. Lecker aber sehr langsam.

Von Caledon fahren wir dann über die N2 und R44, die beide Autobahnähnlich angelegt sind nach Betty´s Bay zur Hauptattraktion des kleinen Ortes, der Pinguin-Kolonie Stony Point. Wir halten am Parkplatz und gehen über lange Holzstege längs durch die ganze Pinguin Kolonie. Die Tieren scheinen sich kaum zu stören und sind völlig unbeeindruckt von den Besuchern auf den Felsen und aalen sich weiter in der Sonne.

Brillenpinguine sind die einzigen heute noch in freier Wildbahn lebenden Pinguine in Afrika und sind hier an der größten Kolonie zusammen mit Klippschliefer, Kormorane und andere Vögel zu sehen.

Etwas unbeholfen sehen sie aus, die kleinen Männlein im schwarz-weißen Frack, wenn sie an Land tollpatschig umher watscheln, im Wasser sind sie genial Schwimmer.

Unsere Fahrt geht auf der R44 weiter entlang der Falsebay, ein fantastischer Küstenpass mit ständigem Blick auf das Meer auf der linken Seite und den Felsen auf der rechten Seite. Wir halten mehrfach an den Haltebuchten an und genießen die herrliche Aussicht. Kurz vor Gordons Bay halten wir zum letzten Mal auf einem Parkplatz an und sehen wie Delphine in einer kleinen Gruppen aus dem Wasser springen und ziemlich schnell ihre Bahnen ziehen. Wir können schon den Ferien- und Geschäftsstadt Strand. Unten sehen wir einen Minigolfplatz und zwei großen Gezeitenbecken. Die Fahrt durch die Stadt ist unangenehm, wir müssen uns auf das Navi konzentrieren und der Verkehr nimmt übermäßig zu. Das sind wir nicht mehr gewohnt. Wir finden aber den Weg nach Stellenbosch und das Roosenwijn Guesthouse, wo wir schon erwartet werden. Ein Windhoek Lager als Stiefelbier genehmigen wir uns zum Abschluss gerne, bevor wir uns umziehen und in die Innenstadt gehen. Wir gehen an das „Alte Hauptgebäude“ (Ou Hoofgebou) der Universität vorbei, ein schönes Gebäude welches in 1905 erbaut wurde. In der Innenstadt sind viele kapholländischen Häuser zu sehen, die meisten beherbergen Shops und  Souvinierläden und natürlich Winery wie auch das Brampton Wine Studio in der Chzurch Street. www.brampton.co.za

Wenn man die Weinkarte in die Hand nimmt, kommt pure Freude auf, hier werden herrliche Weine im Glas für 22Rd (knapp 1,80€) oder die Flasche für 56Rd (knapp 4,50€) angeboten, davon träumen wir bei uns nur. Ich nehme diesmal einen Rosé, der vorzüglich schmeckt. Wir amüsieren uns köstlich vor dem Weinstudio, un deinige Flaschen Wein gehen über den Tresen. Es wird kühl und wir gehen dann langsam zu unserem Restaurant, das Ralf noch ausfindig machte, das Oude Werf Hotel.

www.oudewerfhotel.co.za

Heute ist Valentinstag, dieser „Feiertag“ gehört er zu den beliebtesten Festtagen in der Kapregion und alle Paare scheinen an dem heutigen Tag ihre Liebe mit einem gemeinsamen Essen bestätigen zu wollen. Alle Restaurants sind ausgebucht und das geplante Restaurant hatte Ralfs Reservierung wohl ignoriert. jedes Paar aus Stellenbosch und Umgebung sitzt am heutigen Abend zu zweit an einem Tisch und schauen sich verliebt an. Auch in unserem Restaurant sind wir die einzige Gruppe, um uns herum sind nur Paare, allen Alters. Es gibt ein spezielles 5 Gänge-Valentins Menü, das uns sehr liebevoll serviert wird. Das Essen ist fantastisch und wir haben am letzten Abend auch viel Spaß.

Gegen Mitternacht gehen wir zurück zum Guesthouse und genießen noch ein paar Minuten auf dem schön angelegten Hof.

14. Tag Abschied in Kapstadt

Das Frühstück ist in dem alten Gemäuer des Hauses, die Holzdielen quietschen beim Begehen, es ist sehr urig und das Frühstück ausgezeichnet. Danach packen wir unsere Sachen und uns steht noch eine gute Stunde Rückfahrt nach Kapstadt zum Winchester Manson bevor. Die Fahrt geht einfach über die Autobahn, vorbei an den Townships, dessen Ausmaße bei der Fahrt deutlich werden, wenn man erfährt, dass das was wir sehen nur ein Bruchteil der Townships sein soll.

Das Personal vom Winchester Manson erwartet uns schon, wir dürfen uns im Raum neben dem Pool umziehen und uns noch duschen, sie legen Handtücher bereit und sind sehr aufmerksam. Ralf hat uns zum Abschluss ins Radisson zum Dinner eingeladen, Francois Du Plessis spielt dort und ist einer wenn nicht sogar der beste Entertainer in der Kapregion.

Es ist nicht weit zum Hotel, es liegt wunderbar an der Bucht, wir sitzen auf der Terrasse und haben einen super Ausblick auf die Bucht und auf die Waterfront. Francois baut noch auf, während wir schon am ersten Wein nippen. Das ist eine Stimmung, blauer Himmel, guter Wein und dazu erwartet uns gleich schöne Musik. Francois´ Anfang ist genial, er spielt Gitarre, elegante Riffs mühelos vorgetragen, dann wird´s ein wenig schnulzig, Songs von Sinatra und Bobby Williams sind wohl in diesem Etablissement angesagt.

Aber wir freuen uns auf ein vorzügliches Dinner und trinken den Wein, erfreuen uns einfach an dem Moment wo wir gerade sind.

Leider kommt die Zeit zur Abreise 15:00 Uhr viel zu früh aber irgendwann ist es so. Der Kleinbus vom Hotel Winchester Manson steht vor der Tür und holt uns ab. Wir verabschieden uns von allen und bedanken uns für diesen absolut fantastischen Urlaub.

 

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