BuGonTour
Südschweden 2018 – mit den Huskys unterwegs

Wir sind recht früh an der Fähre und die Sonne scheint, was will man mehr. Wir haben unsere beiden Husqvarnas auf den Anhänger geladen und fahren mit dem Wohnmobil nach Schweden. Die Fährfahrt ist angenehm, wir gönnen uns ein opulentes Mittagessen. Eine Woche Endurofahren in Schwedens Wälder ist diese Woche unsere Divise:

Wir kommen in Schweden an und fahren auf der Autostraße 23 bis kurz vor Hässleholm auf einen Campingplatz und ergattern noch einen „schlechten“ Platz. Wir essen eine Kleinigkeit und gehen eine Runde zum See und gehen auch schnell schlafen.

Am Morgen nach dem Frühstück fahren wir zum Bolmen und finden einen schönen Campingplatz. Hier richten wir uns ein. Die Motorräder hole ich schon mal vom Anhänger und wir freuen uns auf die erste Ausfahrt rund um den Bolmen.

Wir verladen wieder die Motorräder um nach Hofmannstorp zum Gökaskratts Camping zu fahren. Hier waren wir schon ein paarmal und fanden den Platz immer sehr schön. neben einem kurzen Bad im Rotnen genießen wir hier auch die Ruhe.

Dennoch fahren wir auch mit den Huskys los. Einmal großzügig rund um den Rottnen. Wir treffen auch mal auf ein Verbotsschild, fahren aber nur auf legalen Wegen weiter. An Zugang zum See halten wir und gehen mit den Füssen zur Abkühlung ins Wasser. Am nächsten Tag geht Richtung Asnen. Auch wieder durch die schönen Nadelwälder, über Waldwege und Schotter nach Tyngsryd zum Einkaufen und wieder zurück auf kleinen Wegen nach Hovmannstorp.

Wir bereiten uns dann auch auf die Heimreise vor und Verladen alles. Am Abend sind wir dann in Trelleborg um am nächsten Morgen die Fähre nach Travemünde zu nehmen

 

Routeninformation

Mo. 16 Juli 09:30 17:45, Travemünde Trelleborg, Nils Holgersson (Premium Summer)
So. 22 Juli 11:30 19:15, Trelleborg Travemünde, Peter Pan (Premium Summer)

Zusammenfassung

Hinfahrt:

Rückfahr Knaller 84.50 €

2x Erwachsene ab 18 Jahren inklusive
1x Wohnmobil (540 cm), 1x Anhänger (300 cm) inklusive
2x Sommer Lunch Buffet 28.78 €

Rückfahrt:

Rückfahr Knaller 84.50 €

2x Erwachsene ab 18 Jahren inklusive
1x Wohnmobil (540 cm), 1x Anhänger (300 cm) inklusive

Gesamtpreis 197,78 €

 

Enduro-Training Hechlingen

2-tägiges Enduro-Training 9.-10.09.2015

auf dem Weg ins Friaul machen wir Station in Hechlingen, um im BMW-Enduropark kurzfristig am 2-tägigem Endurotraining teilzunehmen. Wir sind diesmal auf dem Campingplatz und machen uns am Montag einen schönen Tag in der Gegend.

Am Abend gehen wir in das Hotel, welches uns vom Enduropark empfohlen wurde und können schon einige Teilnehmer beim Bier kennenlernen.

Am Morgen geht es dann um 9:00 Uhr los, Treffpunkt ist der Enduropark, in voller Montur treten wir in die Halle des Parks ein und bald geht die Vorstellungsrunde los.
Wir teilen uns wieder nach eigenen Einschätzung in verschiedenen Leistungsgruppen ein und gehen zu den Motorrädern.

Die Übungen waren in der mittlereren Gruppe nach den ersten Grundübungen deutlich anspruchsvoller als im letzten Jahr. Unser Trainer Bernd Hiemer hat echt einen Blick dafür, was die einzelnen Teilnehmer können. So wurden einige Teilnehmer hoch gestuft, einige in die Anfängergruppe gestuft.

….und uns in der mittleren Gruppe hat er ganz schön provoziert, seine Grenzen zu finden. Das Ganze mit einer sehr netten und freundlichen Art und Weise.Es waren mal wieder schöne 2 Tage, das Wetter hat mitgespielt und wir hatten eine super Truppe zusammen.

Nach dem Training fahren wir zurück zum Campingplatz, gönnen uns ein Stiefelbier und packen unsere Sachen für die Weiterfahrt. Abends saßen wir bei einem Bier im Hotel zusammen, es blieb bei einem Bier, da fast alle fix und fertig waren. Der zweite Tag hatte es auch in sich und eine Ausfahrt rund um Hechlingen war der Abschluss.

Neben viel Spaß habe ich auch viel gelernt und  denke es war nicht das letzte Mal beim Enduropark Hechlingen. Wir fahren dann weiter nach Friaul, wo wir das Gelernte mit den kleineren Enduros mal testen werden.

 

Friaul-Toscana September 2015

2-tägiges Enduro-Training 9.-10.09.2015

auf dem Weg ins Friaul machen wir Station in Hechlingen, um im BMW-Enduropark kurzfristig am 2-tägigem Endurotraining teilzunehmen. Wir sind diesmal auf dem Campingplatz und machen uns am Montag einen schönen Tag in der Gegend.

Am Abend gehen wir in das Hotel, welches uns vom Enduropark empfohlen wurde und können schon einige Teilnehmer beim Bier kennenlernen.

Am Morgen geht es dann um 9:00 Uhr los, Treffpunkt ist der Enduropark, in voller Montur treten wir in die Halle des Parks ein und bald geht die Vorstellungsrunde los. Wir teilen uns wieder nach eigenen Einschätzung in verschiedenen Leistungsgruppen ein und gehen zu den Motorrädern.

Die Übungen waren in der mittlereren Gruppe nach den ersten Grundübungen deutlich anspruchsvoller als im letzten Jahr. Unser Trainer Bernd Hiemer hat echt einen Blick dafür, was die einzelnen Teilnehmer können. So wurden einige Teilnehmer hoch gestuft, einige in die Anfängergruppe gestuft. Uns in der mittleren Gruppe hat er ganz schön provoziert, seine Grenzen zu finden. Das Ganze mit einer sehr netten und freundlichen Art und Weise.Es waren mal wieder schöne 2 Tage, das Wetter hat mitgespielt und wir hatten eine super Truppe zusammen.

Nach dem Training fahren wir zurück zum Campingplatz, gönnen uns ein Stiefelbier und packen unsere Sachen für die Weiterfahrt. Abends saßen wir bei einem Bier im Hotel zusammen, es blieb bei einem Bier, da fast alle fix und fertig waren. Der zweite Tag hatte es auch in sich und eine Ausfahrt rund um Hechlingen war der Abschluss.

Neben viel Spaß habe ich auch viel gelernt und  denke es war nicht das letzte Mal beim Enduropark Hechlingen. Wir fahren dann weiter nach Friaul, wo wir das Gelernte mit den kleineren Enduros mal testen werden.

 

11. September – weiter ins Friaul

Von Hechlingen aus sind wir mit dem Auto-Gespann zur A9 gefahren– wir müssen aufgrund einer Straßensperrung eine Umleitung fahren, die uns fast eine Stunde kostet, doch dann rollt der Caddy auf der Autobahn Richtung München. Ein Blick zur Allianz Arena reicht uns – sie leuchtet weiß – es ist keiner „dahoam“.
Die A8 führt uns fast ohne Stau an Salzburg vorbei, den Pickerl kaufen wir recht zeitig und können nun für 8,70 € die Österreichischen Autobahnen nutzen. Zäh geht es am Kratschbergtunnel voran, das Einreihen an den jeweiligen Schaltern fällt einigen Leuten sehr schwer und sie kreuzen hin und her. Schließlich erreichen wir Villach und kurz darauf die italienische Grenze. Stichprobenartig wird eine Verkehrskontrolle  durchgeführt – wir vermuten wegen der Schleuser- und  Flüchtlingsrouten.

Bei Tolmezzo fahren wir von der Autobahn ab Richtung Ovaro, wo wir den Campeggio Spin als suchen. Wir fahren einmal an dem Hinweisschild vorbei, bei der Rückfahrt sehen wir die kleine Tafel an der Kreuzung. Wir werden freundlich begrüßt und wir dürfen auf der ersten Stufe der mit Rasergittersteinen ausgelegten Campingfläche stehen.
Drei Motorradfahrer aus Gummersbach stehen an der Hütte, wir grüßen freundlich, sie brummeln aber nur ein kurzes „Hallo“ zurück.

Wir bauen unser Vorzelt auf und richten den Caddy zum Schlafen her – die Motorräder holen wir noch schnell vom Anhänger, damit wir am nächsten Tag schnell losfahren können.
Zum Abendessen gehen wir in die Trattoria des Campeggio – hausgemachte Nudeln in verschiedenen Variationen und super leckeren Saucen werden in drei Gängen serviert. Dazu trinken wir einen leckeren Vino rosso di friuli.

Der Mann erzählt dass es bis Sonntag noch schön sein dürfte und Montag wäre definitiv mit  Regen zu rechnen, aber erst gegen Abend. Auf dem Fußballfeld trainieren ein paar ortsansässige Mannschaften und wir sehen amüsiert zu wie sich der anscheinend ältere Torwart vor den Torschüssen duckt und die Bälle dann aus dem Tor holt, anstatt sie vorher aufzuhalten.

 

12.09.   Friaul – Monte Zoncolan

Schon früh sind wir wach und starten auch bald nach dem Frühstück die Motorräder, Zuerst fahren wir in die Stadt Ovaro um ein wenig einzukaufen. Wir legen die Ware – hundert Gramm Prosciuto crudo und ein Stück Käse – in die Kühltasche und auf geht´s.  Über den kleinen Ort Liariis zum Monte Zoncolan, der Pass gehört traditionell zur Giro d´Ítalia , was immer wieder auf den Plakaten neben der Strasse und auf der Straße in großen Lettern zu lesen ist.
Die relativ glatt asphaltierte Straße ist nur schmal und die Kehren sind sehr eng und steil, die 250er haben ganz schön zu ackern, die teilweise 18%ige Steigung zu bewältigen. Wir durchfahren schließlich drei Tunnels, die Beleuchtung wird durch Bewegungsmelder eingeschaltet, es wird hell im Tunnel. Direkt nach dem Tunnel halten wir auf ein Plateau mit herrlichen Panoramablick.

Ein paar Kehren noch und wir aben den  Pass erreicht, hier treffen sich Radfahrer und sie holen sich den Stempel aus einer Hütte neben dem Denkmal, auch T-Shirts mit dem  Logo des Monte Zoncolan können dort erworben werden, ein Foto vor dem Denkmal ist Pflicht. Wir mit Motorrad, die Radfahrer mit Ihren Rädern. Alle Achtung von den Radfahrern.

Nach Überqueren des Passes erreichen wir das Skigebiet, breite grüne Pisten sind überall zu sehen, die Skilifte hängen nutzlos herum und einige Hotels stehen an gut ausgebauten Parkplätzen. Wir fahren nun auf gut ausgebauter breiter Straße bergab nach Sutrio, die zahlreichen Kehren sind schwungvoll zu nehmen. In Sutrio halten wir bei Ericas Bar an und trinken für 1,50€ einen Cappucino, bevor wir weiter nach Paluzzo fahren.

Die enge Straße führt uns über Treppo Carnico nach Paularo, wo sich der Start des Passes Cason di Lanza befindet. Wir fahren über extrem enge Strassen mit vielen steilen Kehren durch fast urwaldähnliche Wälder.
Wir durchfahren einige unbeleuchtete Tunnels und kommen bald auf einem Parkplatz an, wo auch zwei weitere Motorradfahrer (12er GS ADV und eine XJR) halten, muffelig erwidern sie unsere Begrüßung.

Erst nach fast fünf Minuten kommt einer der Fahrer auf uns zu du fragt ernsthaft, ob wir denn mit den 250ern hier hergefahren seien – wahrheitsgemäß antworten wir natürlich „mit dem Anhänger“ aber eigentlich hätte man diese doofe Frage anders beantworten müssen.
Auf der gegenüberliegenden Seite sehe ich ein Hinweisschild Malga Zermula – Agritourismo – Da können wir doch hochfahren, Barbara nickt und wir überqueren die Straße und fahren auf einer knapp 2m breiten Betonstraße, die Kehren sind noch steiler und enger – da kommt nur ein 4WD hoch – da sind wir uns sicher – und unsere 250er, die ganz ordentlich arbeiten müssen.Schließlich erreichen wir den Hof , wo  schon Gäste sitzen – wir nehmen Platz und genießen die herrliche Aussicht. Das Mädchen fragt was Sie uns bringen kann – Panne et Salame bestelle ich schnell und dazu frische Milch. Eine riesige Holzplatte mit verschiedenen Käsesorten, Salami und Schinken stellt Sie kurze Zeit später mit einem Korb Weißbrot auf den Tisch, die Milch bringt Sie anschließend. Wir sind begeistert und essen alles auf.

Wir fahren die Betonpiste wieder runter und fahren weiter Richtung Pass. Das Rifugio Cason di Lanza hat anscheinend geschlossen – gut dass wir schon unsere Pause hatten. Die Straße führt uns entlang des Flusses Pontebbana – teils mit bis zu 20% Gefälle – ins Tal nach Pontebba. Dort drehen wir um und fahren die Strecke wieder zurück. Jetzt kommen uns nur einige Motorradfahrer entgegen – die Strecke ist wohl zu schmal, die Kehren zu steil, wir freuen uns die „Kleinen“ dabei zu haben.

Um schnell wieder nch Ovaro zu kommen, nehmen wir die kürzeste Strecke über Rovascletto und sind auch bald in der kleinen Stadt. Die Geschäfte haben pünktlich um 14:00 Uhr geschlossen un d wir fahren ohne einkaufen zu können zum Campingplatz.

Barbara hatte auf dem Weg zum Zoncolan eine Pizzeria gesehen – wir gehen zu Fuß hoch nach Liariis und nehmen in der Ortsmitte auf der Veranda der Pizzeria Platz. Anscheinend ist es ungewöhnlich draußen zu essen aber die netten Wirtsleute gestatten uns draußen auf der Terrasse Platz zu nehmen. Viele Einheimische treffen sich um zu klönen – ein Glas Wein oder Apo Spritz und ein paar Worte – tolle Atmosphäre.
Unsere Pizza hat einen relativ dicken Teig ist aber super belegt – mit Salsicia und geräuchertem Ricotta – sehr mächtig das ganze – der halbe Liter Rotwein kostet nur 3,80€ und schmeckt super lecker.

Wir gehen wieder bergab nach Ovaro und finden in der Bar Moderna Platz – die haben sogar Wlan 🙂 Barbara trinkt einen Aperol Spritz und ich ein weiteres Glas Rotwein. Ein schöner Abend.

 

13.09.2015 Friaul – Monte Paularo

Frühstück – Barbara kocht Kaffee und zum Frühstück gibt’s aufgewärmte Brötchen ( der Campingplatz hat nämlich einen Backofen !) den Prosciutto Crudo und ein Stück Käse, den wir gestern gekauft haben. Und los gehts.
Wieder über den Monte Zolcano nach Paluzzo und ab in die Berge zum Monte Paularo. Der erste Teil ist asphaltiert, doch nach ein paar Kilometern fängt eine feine Schotterpiste an, zuerst kleine Steine dann wird es langsam ziemlich grob, die WRs fahren sauber durch alles durch, mit uns oben drauf.

Auf der Hälfte treffen wird zwei Hirten die Ihre Schafe in die Hänge jagen, die Schafe werden auf die Art auch nicht dick. Viele Wanderer sind unterwegs, es ist Sonntag. Leider spielt das Wetter nicht mit, es wird immer nebliger und kälter.
Schade, oben angekommen sieht man rein gar nichts mehr von dem versprochenen Panorama – nur das Plattaeu auf dem wir stehen und ab und an wabern die Nebelschwaben weg und wir sehen den kleinen See keine 100m unter uns.

Ok, dann zurück, Schotter abwärts, mit jedem Meter nach unten wird es wieder wärmer, die Hände sind aber auch schon ziemlich kalt geworden. Unter angekommen, am Castelllo di Valdejer, beschliessen wir, statt eines Kaffee doch direkt die nächste Tour, laut Beschreibung eine reine Schotterstrecke anzugehen.

Das Wetter zieht sich zusehends zu, schade. Also fahren wir zurück nach Paluzza und dann nach Cervivento, gegenüber einer Picknickarea geht’s los zum Monte Tenchia. Zuerst Asphalt, dann immer noch Asphalt nach 6 km immer noch Asphalt, komisch. Und dann kommen die ersten Ferienhäuser, deshalb. 10 km Asphalt rechts und links Ferienhäuser.
Nix Schotter, dazu kommt immer mehr Nebel. Plötzlich keine Ferienhäuser mehr und kein Asphalt – Schotter !
Aber wir sehen nix mehr, Sichtweite 3 m – Scheiße, keine Aussicht nix. Und es wird ziemlich kalt, irgendwie sinnbefreit das Ganze. Wir stoppen und fahren zurück, einige Wanderer sind auch hier unterwegs.

Nach dem Abstieg, suchen wir ein Café, aber es ist Sonntag 13:30 Uhr – in Italien bzw. im Friaul ist Ruhe, flächendeckend Ruhe. Na, dann fahren wir nach Ovaro da gibt’s bestimmt was – ein Café hat offen. Das reicht uns – Cappuchino und ein Eis. Es war eine tolle Tour heute, leider mit kaum Sicht aber es hat Spass gemacht.

 

14.09.2015 Friaul – …und ab in die Toscana

Am nächsten Morgen regnet es immer noch, die ganze Nacht hatte es durchgehend geregnet – wir frühstücken im Vorzelt und packen in der Regenpause alles ein – unser Ziel ist zunächst Brunello aber als wir dort ankommen hängen tiefe Wolken über dem Tal und spontan entscheiden wir uns in die Toscana zu fahren.

Nachdem wir an Venedig vorbei sind wird es wärmer und der Regen hatte schon lange aufgehört – die Autobahn ist monoton, etwas Abwechslung bringt eine Vollbremsung, die wir vornehmen mussten weil direkt vor uns ein PKW heftigst mit einem LKW kollidiert ist. Der Mercedes war wohl dem Lkw zu nahe gekommen und hatte sich auf der Autobahn mehrfach gedreht und blieb auf dem Standstreifen stehen. Es muss gerade in dem Moment passiert sein – die Insassen waren aber wohl auf und der Fahrer suchte wohl Kontakt zum Lkw-Fahrer, der ein paar hundert Meter entfernt am Straßenrand stand. Auf der Autobahn werden die Tunnels bis Florenz zum Highlight, vor allem weil es dort kurvig und ziemlich eng zuging. Auf halber Strecke zwischen Florenz und Siena fahren wir in Tarvanelle ab und finden schnell den Camping Platz Semifonte in Barberino Val d´Elsa. Wir bauen unseren Caddy schnell um, für das Vorzelt brauchen wir auch nicht lange, schnell noch die Motorräder vom Anhänger.

Wir gehen dann auch recht zügig in den kleinen Ort, wo ein gutes Ristorante und eine Pizzeria direkt neben der Kirche sein soll.
Wir bummeln einwenig durch die engen Gassen und nehmen auf dem Piazza vor der Pizzeria an einem Tisch Platz – die Pizza ist etwas oval, mindesten 40cm breit und 30cm breit und hat einen ganz dünnen Teig und ist sehr fein belegt – so muss eine Pizza sein – dazu serviert die freundliche Kellnerin einen leckeren Rotwein. Mit herrlicher Aussicht über das Tal genießen wir den Wein und die Pizza, bei lauem Sommerwind, es wird schnell dunkel und die Beleuchtung des kleinen Ortes wirkt romantisch.

 

15.09.2015 durch die Weinberge nach San Gimignano

Es ist warm, wir ziehen unsere Motorradsachen an und fahren über asphaltierte, kleine enge Strassen durch kleine Örtchen wie Marcialla, Fiano oder Gigliolo.
Von den Straßen biegen wir ab und zu mal auf kleine Schotterwege ab und durchfahren Oliven- und Weinanbaugebiete. Wir müssen aber immer wieder zurück, weil der auf dem Navi angezeigte Weg dann doch in einem Weinberg endet „privata“ .

Das macht aber auch nichts, denn die Landschaft ist genial und die Fahren macht hier viel Spaß.

Über Montespertoli und S. Martino erreichen wir Certaldo tangieren die Stadt und fahren durch Weinberge und ganz engen Strässchen nach San Gimignano. Dort stellen wir die Motorräder ab und „bummeln“ mit den schweren Motorradklamotten durch die steilen Gassen des historischen Örtchens.

Die Besucherströme sind noch nicht so groß aber der touristische Charakter der Stadt ist deutlich – tuscani tipico ist das Aushängeschild und jede Menge Nippes wird angeboten.

Wir setzen uns am „Hauptplatz“ und trinken unser Wasser und genießen ein leckere Eis. Die Besucherführungen laufen auf vollen Touren aber auch wir sind es anscheinend Wert angesehen zu werden – die meisten Passanten starren und aufgrund unserer dicken Stiefel oftmals an.
Über kleine Straßen fahren wir westlich vorbei an Poggibonsi, eine große Industriemetropole im ansonsten beschaulichen Chianti-Gebiet. Wir finden auch wieder eine schöne Piste zurück nach Barberino Val d´Elsa.

Am Camping Platz kühlen wir uns am Schwimmbad ab und kochen diesmal unser Abendessen selber mit einem leckeren Wein natürlich.

 

17.09.2015 Besuch und Ruhetag

Den Morgen verbringen wir mit Frühstücken und Ausruhen – „die Seele baumeln lassen“ ist heute Morgen unser Motto.
Gegen Mittag trifft unser Besuch ein. Die Schwiegereltern sind z.Zt. auch mit dem Wohnmobil in der Toscana unterwegs und sie besuchen uns für einen Tag. Wir sitzen am Nachmittag auf unserem Campingplatz zusammen und genießen auch mal das Nichtstun. Zwischendurch gibt es Kaffee und Kuchen.

Am späten Nachmittag gehen wir in die Stadt, spazieren durch die engen Gassen der Altstadt. Die Wohnungen in den Gassen scheinen leer, es sind wenige Menschen unterwegs.
Unser Ziel ist wieder die Pizzeria an der Chiesa di San Bartolomeo, der Hauptkirche des Ortes. Bei der leckeren Pizza und leckerem Rotwein lassen wir unseren Ruhetag ausklingen.

 

17.09.2015 die wichtigen Chianti-Orte

Nachdem unser Besuch abgefahren ist warten wir nicht lange und ziehen uns für die Motorradtour um.
Wir biegen direkt am Ortausgang auf einen Schotterweg ab, halten aber nach 2km schon an einem „Privatschild“, wir akzeptieren das und drehen um und nehmen nun die „Hauptstraße“ Richtung Certaldo, biegen aber bald auf eine schmale Straße nach Semifonte, deren Kehren so steil und eng sind, dass wir froh sind die kleinen WRs dabei zu haben. Ein Stück fahren wir noch in den Weg hinein, den ich als Schotterweg geplant hatte – und wirklich ist es eine herrliche Strecke, teils ausgespült mit Versätzen. Leider verliert sich der Weg in einem Waldstück und wir müssen nach ca. 4km wiederum umkehren, den reizvollen Weg und die steilen Kehren zurückfahren. Wir werden aber nicht enttäuscht und fahren auf einer engen kurvigen Straße weiter. Der Asphalt endet und ein der Schotterweg führt uns durch die Weinberge.

Das Navi weist nach links, ein sandiger Feldweg führt in die Weinberge, wir biegen ein und fahren eine Zeitlang durch herrlichstes Weinanbaugebiet. An einer Kreuzung hält ein Mann uns an, er drückt gerade ein Netz nach unten, um den Traktor passieren zu lassen. Die Netze dienen der Fasanenjagd, die Vögel werden aus den Büschen gescheucht und flüchten in die Netze. Der Mann spricht uns auf italienisch an, wechselt aber schnell auf Deutsch und meint, dass wir hier nicht fahren dürften, es sei Privatgebiet und außerdem Fasanenjadgzeit. Gleichzeitig zeigt er uns aber auch einen Weg nach Vivo d´Elsa. Wir fahren immer am Feldrand entlang und es geht teilweise sehr steil hinauf und wir sind auch nass geschwitzt als wir den Ort erreichen.

Die Hauptstraße führt uns direkt nach Poggibonsi, wir fahren in das Zentrum und trinken in einem Café Cappuchino und essen dazu eine leckeres Pannini, mit Käse und Salami. Es ist ganz schön heiß als wir aus der Chianti Metropole herausfahren. Auch jetzt passt die geplante Route nicht, der Weg endet im Nichts, wir kehren mal wieder um und fahren weiter auf dem Asphalt bis wir zum Castelvecchio abbiegen. Das alte Gemäuer erreichen wir über weiche Schotterwege und auch der weitere Weg ist mit teilweise dickerem Schotter belegt. Irgendwann kommen wir auf einem Weingut an, rechts davon führt der Weg weiter, ist aber sehr schmal und eng. Wir fahren weiter, das Navi zeigt nach links, eine steile Abfahrt führt uns entlang der Weinstöcke immer rechts, links hoch runter und dann stehen wir vor einem Graben. Vorsichtig fahren wir durch und fahren weiter auf dem weichen Lehmboden entlang des Feldes. Plötzlich erreichen wir einige Häuser, die offenbar zu einem Weingut gehören und der Feldweg endet auf deren Hof. Die Ausfahrt ist mit einer Schranke versperrt, ich steige ab um zu sehen wie wir vorbei kommen, da ruft eine alte Dame von einem Balkon ds die Strasse weiter oen ist, ich erkläre Ihr dass wir wenig italienisch verstehen und den Weg suchen. Sie ändert ihren Ausdruck und öffnet die Schranke. Mit einem freundliche Grazie – arrividerci steigen wir auf und fahren weiter. Ein paar Kilometer fahren wir noch auf Schotter, bis wir auf die Straße nach Poggibonsi abbiegen. Wir quälen uns durch die Stadt und fahren auf kurzem Weg, der auch die Schotterwege nicht ausschließt, nach Barberino zurück.

18.09.2015 auf Abwegen durchs Chianti

Wir biegen direkt am Ortausgang auf einen Schotterweg ab, halten aber nach 2km schon an einem „Privatschild“, wir akzeptieren das und drehen um und nehmen nun die „Hauptstraße“ Richtung Certaldo, biegen aber bald auf eine schmale Straße nach Semifonte, deren Kehren so steil und eng sind, dass wir froh sind die kleinen WRs dabei zu haben. Ein Stück fahren wir noch in den Weg hinein, den ich als Schotterweg geplant hatte – und wirklich ist es eine herrliche Strecke, teils ausgespült mit Versätzen. Leider verliert sich der Weg in einem Waldstück und wir müssen nach ca. 4km wiederum umkehren, den reizvollen Weg und die steilen Kehren zurückfahren. Wir werden aber nicht enttäuscht und fahren auf einer engen kurvigen Straße weiter. Der Asphalt endet und ein der Schotterweg führt uns durch die Weinberge.

Das Navi weist nach links, ein sandiger Feldweg führt in die Weinberge, wir biegen ein und fahren eine Zeitlang durch herrlichstes Weinanbaugebiet. An einer Kreuzung hält ein Mann uns an, er drückt gerade ein Netz nach unten, um den Traktor passieren zu lassen. Die Netze dienen der Fasanenjagd, die Vögel werden aus den Büschen gescheucht und flüchten in die Netze. Der Mann spricht uns auf Italienisch an, wechselt aber schnell auf Deutsch und meint, dass wir hier nicht fahren dürften, es sei Privatgebiet und außerdem Fasanenjagdzeit. Gleichzeitig zeigt er uns aber auch einen Weg nach Vivo d´Elsa. Wir fahren immer am Feldrand entlang und es geht teilweise sehr steil hinauf und wir sind auch nass geschwitzt als wir den Ort erreichen.

Die Hauptstraße führt uns direkt nach Poggibonsi, wir fahren in das Zentrum und trinken in einem Café Cappuchino und essen dazu eine leckeres Pannini, mit Käse und Salami. Es ist ganz schön heiß als wir aus der Chianti Metropole herausfahren. Auch jetzt passt die geplante Route nicht, der Weg endet im Nichts, wir kehren mal wieder um und fahren weiter auf dem Asphalt bis wir zum Castelvecchio abbiegen. Das alte Gemäuer erreichen wir über weiche Schotterwege und auch der weitere Weg ist mit teilweise dickerem Schotter belegt. Irgendwann kommen wir auf einem Weingut an, rechts davon führt der Weg weiter, ist aber sehr schmal und eng. Wir fahren weiter, das Navi zeigt nach links, eine steile Abfahrt führt uns entlang der Weinstöcke immer rechts, links hoch runter und dann stehen wir vor einem Graben. Vorsichtig fahren wir durch und fahren weiter auf dem weichen Lehmboden entlang des Feldes. Plötzlich erreichen wir einige Häuser, die offenbar zu einem Weingut gehören und der Feldweg endet auf deren Hof. Die Ausfahrt ist mit einer Schranke versperrt, ich steige ab um zu sehen wie wir vorbei kommen, da ruft eine alte Dame von einem Balkon ds die Strasse weiter oen ist, ich erkläre Ihr dass wir wenig italienisch verstehen und den Weg suchen. Sie ändert ihren Ausdruck und öffnet die Schranke. Mit einem freundliche Grazie – arrividerci steigen wir auf und fahren weiter. Ein paar Kilometer fahren wir noch auf Schotter, bis wir auf die Straße nach Poggibonsi abbiegen. Wir quälen uns durch die Stadt und fahren auf kurzem Weg, auch über kleine steile Schotterwegezurück nach Barberino zurück.

wir gehen am Abend dann nochmal in die Stadt und bummeln durch die Gassen. Der herrliche Platz neben der Pizzeria bietet einen schönen Ausblick auf die umliegenden Weinberge. Dann gehen wir auch wieder in die Pizzeria, und nehmen den Tisch an der Mauer. Die Pizza ist super und der Ausblick einfach herrlich.

 

19.09.2015 noch mal einen Tag Ruhe

wir schlafen mal aus und frühstücken spät. Wir gehen gegen Mittag zu Fuß in den Ort und kaufen auf dem kleinen Markt ein wenig Obst und Gemüse – meistens ist es Tomate und Gurke – Der Nachbarort  Tavarnelle ist nicht weit und wir gehen auf Schusters Rappen dort hin und bummeln durch den Ort. Es gibt ein Eis am Marktplatz und wir bummeln zurück. Den Abend lassen wir dann mit einem guten Tropfen und einem leckeren Salat aus der Region enden.

20.09.2015 wir wechseln die Seite

Wir beschließen bald, den Standort zu wechseln. Wir fahren nachdem alles gepackt ist über Siena und Arrezzo nach Poggi, wo wir einen Campingplatz ausgesucht haben, es ist auch der einzige. Von hier aus wollen wir die Gegend mit den Motorrädern erkunden. Als wir am Campingplatz ankommen, sitzt eine Frau am geschlossenen Zaun und meint „chiuso – Operatio“ und zeigt auf ihre Hüfte –  der einzige Campingplatz weit und breit ist dicht. Wir fahren zum nächsten in Richtung Florenz und finden einen abgefrackten schmuddeligen Platz, der noch offen hat. Hier bleiben wir aber nicht lange und lassen auch die Motorräder auf dem Anhänger.

Unweit unseres Platzes hat sich eine Womo-Gruppe getroffen, sie stellen ihre Tische und Stühle in eine Reihe, jeder bringt etwas zum Essen und Trinken mit und es wird laut gelacht und gelabert. Wir beschließen am nächsten Tag weiter zu fahren und zwar zum Gardasee.

 

21.09.2015 Gardasee

wir haben uns den Campingplatz in der Nähe von Lazise ausgesucht und erfahren an der Rezeption, dass wir nicht mit den Motorrädern auf den Platz dürfen. Wir nehmen einen Platz in der Nähe des Motorradparkplatz und stellen die WRs dort ab. Eigentlich wollen wir hier nicht mehr fahren und akzeptieren das Ganze.

Wir gehen dann auch gleich in den Ort Lazise, es ist überall recht voll und wir suchen uns ein Restaurant, das etwas abseits des Trubels liegt. Der Abend ist lau und wir genießen den Gang am See.

Am nächsten Tag ist Markt in Lazise, da müssen wir natürlich bummeln gehen. Es gibt wieder alles, vom Ledergürtel bis zum Fisch und Rollerhelme. Ich finde sogar noch einen passenden Helm für mich. Als wir zurück gehen wird´s dunkel am Horizont, kurze Zeit später gießt es aus allen Rohren – wir sind klatsch nass als wir am Caddy ankommen.

wir bleiben ganze 3 Tage bevor wir wieder nach Hause fahren und decken uns natürlich noch mit Olivenöl und Wein ein.

 

Albanien 2014
Anreise und F-GS-Treffen
19. Juni 2014 auf nach Altona zum Autoreisezug

Um 19:00 sind die Motorräder gepackt, unsere Nachbarn winken zum Abschied und wir rollen Richtung Autoreisezug Altona. Ein riesiger Stau vor dem Check In erwartet uns, wir fahren vorsichtig vorbei und checken ein. Am Bahnhofsvorplatz erwarten uns schon viele Motorradfahrer. Eike und Wolfgang sind auch gekommen, Gert kam etwas später noch dazu, um uns zu verabschieden.

Mit fast einstündiger Verspätung waren endlich alle Motorräder verladen und unser Zug setzt sich in Richtung München in Bewegung. In unser Abteil, das mit 5 Motorradfahrern belegt ist, herrscht ziemliche Enge, die Sachen werden verstaut und nach und nach zieht sich jeder etwas gemütlichere Klamotten an, während auf dem Gang reges Gerede mit den Nachbarn eine recht sympathische Zugfahrt einleitet. Gegen 24:00 geht es in die Betten und die allseitigen Schnarchgeräusche versuchen den Lärm des Zuges zu über tönen – und sie schaffen es zum Bedauern von Barbara auch.

20. Juni 2014 München Ost zum Königsee

Die Verspätung hat der Zug nicht aufgeholt und so erreichen wir über einer Stunde verspätet München-Ost, die Anträge für die 25% Entschädigung der Bahn werden durch das Bahnpersonal wie selbstverständlich verteilt. Die Verspätung verändert nicht unsere Reiseplanung sondern erspart uns eine Wartezeit im Regen von München. Wir haben unsere Camelbags zu Hause liegen lassen. Für Albanien wollen aber ganz und gar nicht darauf verzichten.

Die Geschäfte öffnen erst um 10:00 Uhr. Eine Wanderung durch die Münchener Innenstadt kann sehr langatmig werden, vor allem wenn man in Motorradsachen unterwegs ist und es regnet, während wir von einem Laden in den nächsten hetzen. Im Outdoorgeschäft Schuster finden wir endlich die gewünschten Camelbags.
Nun können wir unsere geplante Tour Richtung Königsee zum F800GS-Treffen antreten. Es regnet schon eine Weile und wir fahren auf der Autobahn Richtung Salzburg, biegen auf die B13 nach Großhartpenning wo wir einen kleinen Weg finden und die Regenpause genießen. Schließlich führt uns die Mb19 durch schöne Landschaften.

Wir fahren am Schliersee vorbei und genießen bei Bayrisch Zell ein paar Serpentinen. In Agg kehren wir zum Mittagessen beim „Gasthof zum Bauern“ ein, Barbara bestellte nur die Bratkartoffeln, ohne Soße, das war für den Wirt ein Ding der Unmöglichkeit, als er das Essen brachte meinte er nur : „nicht das Du mir dran erstickst“. Es ging gut.

Der Nieselregen bleibt, aber wir fahren gut gesättigt weiter und kommen gegen 16:00 Uhr bei einem wunderschönen Platzregen in Schönau am Königsee an. Die Verspätung hat der Zug nicht aufgeholt und so erreichen wir über einer Stunde verspätet München-Ost, die Anträge für die 25% Entschädigung der Bahn werden durch das Bahnpersonal wie selbstverständlich verteilt. Die Verspätung verändert nicht unsere Reiseplanung sondern erspart uns eine Wartezeit im Regen von München. Wir haben unsere Camelbags zu Hause liegen lassen. Für Albanien wollen wir aber ganz und gar nicht darauf verzichten.

Die Geschäfte öffnen erst um 10:00 Uhr. Eine Wanderung durch die Münchener Innenstadt kann sehr langatmig werden, vor allem wenn man in Motorradsachen unterwegs ist und es regnet, während wir von einem Laden in den nächsten hetzen. Im Outdoorgeschäft Schuster finden wir endlich die gewünschten Camelbags.
Nun können wir unsere geplante Tour Richtung Königsee zum F800GS-Treffen antreten. Es regnet schon eine Weile und wir fahren auf der Autobahn Richtung Salzburg, biegen auf die B13 nach Großhartpenning wo wir einen kleinen Weg finden und die Regenpause genießen. Schließlich führt uns die Mb19 durch schöne Landschaften.

Wir fahren am Schliersee vorbei und genießen bei Bayrisch Zell ein paar Serpentinen. In Agg kehren wir zum Mittagessen beim „Gasthof zum Bauern“ ein, Barbara bestellte nur die Bratkartoffeln, ohne Soße, das war für den Wirt ein Ding der Unmöglichkeit, als er das Essen brachte meinte er nur : „nicht das Du mir dran erstickst“. Es ging gut. Der Nieselregen bleibt, aber wir fahren gut gesättigt weiter und kommen gegen 16:00 Uhr bei einem wunderschönen Platzregen in Schönau am Königsee an. Cora treffen wir bereits am Campingplatzeingang, sie zeigt uns den Campingplatz. In einer Regenpause stellen wir schnell unser Zelt auf und wecheln das Outfit. Wir wollen uns mit den anderen F-GS Fahrern zum Abendessen in einem nahegelegen Lokal treffen.

 

21. Juni 2014 Rundfahrt um die Seen

den heutigen Samstag werden verschiedene Touren angeboten, in Gruppen von bis zu acht Motorrädern führten sie rund um den Königsee, zum Großglockner oder über Schotter in die Bergwelt. Wir schließen uns Markus an, und fahren zu fünft eher gemütlich durch die Landschaft.
Am Abend gibt es ein Grillfest mit anschließender großer Versteigerung. Freerk macht das Ganze recht professionell und so kommen die gestifteten Preise für gutes Geld an die Frau oder den Mann. Zwar lief parallel das Spiel zwischen Deutschland gegen Ghana aber irgendwie ging das im Getümmel der Versteigerung und dem Benzingerede unter.

 

22. Juni 2014 Auf nach Triest

Am Sonntag ist großes Verabschieden und nach einem Gruppenfoto geht es für uns weiter Richtung Triest zur Fähre nach Igoumenitsa. Die geplante Route führt über Hallein, Bischofshofen, Oberntauern nach Spital. Und schon sind wir in Österreich. Auf der Passhöhe Oberntauern treffen wir zwei Motorradfahrer aus Cloppenburg, das Grinsen war bei den Beiden im Gesicht fest gebrannt, „so viel Spaß haben wir lange nicht gehabt“ erzählt der Honda-Fahrer begeistert.

Wir machen kurz Pause und essen den Rest Käse und das Brot im Stehen. Die Straße ist wunderbar zu fahren und wir halten kurz nach 3:00 Uhr vor Matschiedl im Alpengasthof „Windische Höhe“ an und genießen einen leckeren Erdbeerkuchen.
Wir passieren schließlich die Grenze nach Italien, die kaum erkennbar ist und sind dann auch schon nach 15km in Slowenien angekommen.
Es begrüßt uns eine herrliche Bergpracht, die Straßen schlängeln sich Motorradfreundlich durch das Tal. Unsere Blicke bestaunen die herrlichen Felsen an denen wir vorbei fahren. Kurz vor der Grenze nach Italien machen wir wieder Pause und trinken in einem kleinen Lokal noch eine Cola, bevor der letzte Teil bis Triest ansteht.
Die Gegend wird langweiliger, wir kommen in die italienisch Tiefebene und erreichen im Stau Triest, entlang der Küstenstraße ist fast Stillstand. Wir tun es den Italienern gleich und fahren an der endlos scheinenden Autoschlange vorbei. In Triest angekommen suchen wir den Fährhafen und fragen mehrfach Passanten, die einen schicken uns nach Osten, die anderen nach Westen, einige wissen gar nichts.

Schließlich finden wir ziemlich genervt das Terminal im Puerto Nuove und wir stellen uns hinter drei BMW Motorräder aus Pinneberg ab. Es ist erst 21:30 und wir packen die Stühle aus, essen die Reste aus dem Topcase und warten geduldig. Es wird dunkel, ab und zu fahren Fahrzeuge heran und reihen sich in die Warteschlange für die Fähre ein.

23. Juni 2014 die Fähre nach Griechenland

Wir schlafen und dösen ein wenig herum, es wird langsam zur Qual doch es nützt nix, die Fähre ist noch nicht da und wir hängen weiter rum. Um vier Uhr packen wir die Stühle ein und schlafen nochmal eine Stunde auf dem Boden sitzend ein.
Eigentlich sollte die Fähre gegen 2:30 ankommen und nach dem Entladevorgang für uns bereit stehen. Eigentlich. Erst um 6:00 kommt Bewegung in die Masse und wir können endlich um 7:00 die Fähre befahren und unsere Kabine beziehen, uns duschen und umziehen. Auf den Decks, haben sich die Deckpassagiere schon überall breit gemacht – auch Bänke und Sitze im Innenbereich sind belegt. Das Wort Deckpassage scheint sich auf alle Gänge des Schiffes zu beziehen.  Nach dem Frühstück legen wir uns in die Kabine und versuchen den verpassten Schlaf nachzuholen.
Nach 4 Stunden rappeln wir uns auf und gehen an Deck um den Seetag irgendwie zu genießen. Die Preise an Bord sind überproportional hoch aberessen müssen wir und gehen abends wie alle anderen im Selfservice Restaurant essen.

24. Juni 2014 von Griechenland nach Albanien
Am Morgen erreichen wir gegen 11:00 Igouminitsa. Die Autos sind schnell von der Fähre herunter und auch wir rollen an die warme Luft.
Wir winken den Pinnebergen zu und fahren durch die sonderbar wirkende Stadt Igouminitsa die Küste entlang. Die Straßen sind eher schlecht aber dafür ist die Landschaft umso schöner. Es ist warm und es regnet nicht!
An der Küste in der Nähe Sagiada finden wir ein nettes Lokal direkt am Meer und wir stellen die Motorräder in den Schatten und nehmen am Tisch Platz bestellen den üblichen Greeksalat, der uns bereits gut schmeckt, als die Pinneberger ebenfalls anrollen. Wir sehen uns bestimmt noch öfter, sagt die Frau lachend.

Albanien und seine Südküste

An der albanischen Grenze geht es recht zügig (für eine außereuropäische Grenze ganz schön erstaunlich) und wir fahren über eine Nebenstraße Richtung Butrint , die unser Fahrkönnen erstmalig auf die Probe stellt. Dicke Schottersteine sind zu überfahren und mit der schweren Fuhre ist es doch ganz schön anstrengend. Als wir die kleine Fähre nach Butrint erreichen, stellen wir schockiert fest, dass wir ja gar keine albanische Währung, Leck, haben und eigentlich gar nicht bezahlen können. Doch der Fährmann winkt uns heran und nimmt auch gerne Euros, er kann sogar in Euros wechseln, was uns erst mal erstaunt, aber später immer wieder passiert.

Knapp 100m hinter der Fähre befindet sich das Hotel Livia, das direkt neben der Ausgrabungsstätte Butrint liegt, die wir besichtigen wollen. Wir fragen nach einem Zimmer, der freundliche Mann zeigt uns zunächst die Suite, die uns aber zu groß erscheint, dann zeigt er uns noch ein sehr schönes großes Zimmer mit allem was man braucht. Der Preis liegt bei 40€ incl. Frühstück für das Zimmer. Wir ziehen uns um und gehen zur Ausgrabungsstätte Butrint, die auf der Halbinsel im Butrintsee liegt und als Weltkulturerbe zu den beliebtesten Touristenzielen Albaniens zählt.
Vom 10. bis 4. Jahrhundert v. Chr. war Butrint einer der führenden Orte Griechenlands und wurde zu dieser Zeit auch sprachlich und kulturell von den Griechen bestimmt. Im 4. Jahrhundert. war sie eine der größten Städte der Region und besaß mehrere Prachtbauten u.a. das Theater, der Asklepios-Tempel, und ein Gymnasium sowie einer 870 Meter langen Stadtmauer.


Die ältesten Funde stammen aus der Zeit der Griechen zwischen dem 10. und 8. Jahrhundert v. Chr. und werden im Museum mehr oder weniger als Kopien dargestellt. Danach kamen die Römer, die auch ihre Baukünste in Butrint ausprobierten, typisch ist das Aquädukt, ein Bad, ein Forumskomplex sowie vielen Büsten und Statuen des Augustus, seiner Gemahlin Livia, nachdem auch das benachbarte Hotel benannt war.
Am Abend setzen wir uns in den Garten des Hotels , die Grillen geben ihr Bestes, während wir die Speisekarte bewundern und wir uns etwas Leckeres aussuchen. Ich bestelle Greeksalat, Schweinefilet und Patates – Barbara gegrilltes Gemüse und Hähnchenbrustfilet in Limonensoße. Dazu gibt es einen leckeren albanischen Wein. Es schmeckte nicht nur richtig gut, es war auch mehr als reichlich und incl. Getränke zahlen wir gerade mal 25€.

25. Juni 2014 zur Küste

das Frühstück, ein Omelette, Tomate und Gurke mit Brot und starkem kleinen aber leckeren Kaffee ( unseren Kaffeebecher zum Frühstück kann man in Albanien getrost vergessen, Kaffee ist immer klein und stark), war aufgrund des opulenten Essen am Abend vorher, mehr als ausreichend.
Die SH81 schlängelt sich bis Sarande an der Küste entlang, eine sehr gut ausgebaute Straße und die Kurven machen richtig Spaß . Ab und zu stehen echte Kühe auf der Straße oder liegen hinter einer Kurve. In der Stadt Sarande finden wir schnell eine Bank mit einem Geldautomat und holen uns Geld in der uns unbekannten albanischen Währung Leck. Wir fahren schnell aus der hektischen Stadt heraus. Zu viele Hotels und Restaurants säumen die Straße, der Tourismus ist in Albanien angekommen.
Wir biegen wir auf die SH 99 ab zum „Blauen Auge“ oder „Syri i Kalter“ wie er auf Albanisch heißt. Am Schlagbaum erklärt ein Officer den Weg und kassiert 200 Leck. Die Straße führt uns direkt zum Restaurant, ein idyllischer Schattenplatz direkt am Fluß. Ein paar Meter weiter sprudelt kristallklares Wasser aus der Tiefe, man hat das Gefühl den Boden des über 50m tiefen Loches zu sehen – ein Engländer springt in das 10° kalte Wasser und meinte es wäre „good“ – na ja.

Die Bar des Restaurants, ist um diese Uhrzeit bereits ordentlich mit Albanern gefüllt ist, die hier Mittag machen. Wir genießen ein erfrischendes Getränk. und den herrlichen Schattenplatz. Es ist doch ganz schön heiß.
Wir fahren zurück nach Sarande und weiter Richtung Vlore auf der SH8. Auch dieser Straße ist es super zum Fahren, Serpentinen und Kurven mit viel Fahrspaß.
Bei Himare haben wir uns für den Kranea Camping www.camping-kranea.com entschieden und finden den Platz dank GPS und Beschilderung recht schnell. Das Zelt ist schnell aufgebaut und wir genießen bei über 30° das kühlende Wasser und den schönen Strand der Albanischen Riviera.
Zum Abendessen gehen wir in eines der netten Lokale mit gutem Angebot direkt am Strand, lokales Essen, rustikal serviert und dazu äußerst schmackhaft. Hier sind kaum ausländische Touristen, überwiegend Albaner sitzen an den Tischen und die Kinder spielen am Strand. Eine super lockere Atmosphäre. Urlaubsstimmung kommt auf.
Petra und Siggi aus dem Allgäu sind auch auf dem Platz. Wir hatten uns eigentlich über das Karawane-Forum am Skodra See verabredet aber nun treffen wir die beiden schon zu Beginn unserer Reise. Wir sitzen nach dem Abendessen zusammen und unterhalten uns angeregt bei albanischem Bier und Wein über vergangene Touren und was wir noch unternehmen wollen oder sollten.

26. Juni 2014 Kranea Camping
Auf dem Campingplatz herrscht ein reges Treiben, einige interessante Autos stehen hier umher. Z. B. Ist der Camping Platz der Standort des Hobo Teams. Martina und Günther organisieren 4×4 Touren in Albanien und kennen sich bestens aus. Günther gibt ein paar Tipps und erzählt von seinen Erfahrungen. Wir bleiben einen weiteren Tag und genießen die Ruhe, Wäsche waschen, Bericht schreiben und baden gehen ist angesagt.
Auch Max mit seinem alten 4×4 Volvo in Camouflage-Bemalung setzt sich dazu und wir unterhalten uns über die 4×4-Touren und die Besonderheiten von Albanien. Max hat bei seinem LKW ein Getriebeproblem und muss sich unter das Auto legen um den Schaden zu beheben, immer wieder rollt er mit seinem dicken Bauch unter dem Lkw hervor, streicht durch seinen Bart und flucht leise grinsend.
Am späten Nachmittag gibt´s Fußball, Deutschland-USA und wir sind kurz vor 18:00 im Restaurant des Campingplatzes.

Dennis, der Campingplatzbesitzer gibt sich alle Mühe, die Leinwand etwas abzudunkeln, es gelingt ihm aber eigentlich nicht, man sieht nur die USA-Spieler aber das Tor von Müller nehmen wir deutlich war.
Zusammen mit Petra und Siggi essen wir heute Abend Mussaka und Salat – dazu einige Biere und vom Chef einen Raki, das Wasserglas ist halbvoll versteht sich. Deutschland gewinnt, alle sind zufrieden und wir sitzen noch bis kurz nach 22:00 Uhr und verabschieden uns von allen – morgen ist ein langer Tag.

in das Hinterland nach Girokaster
27.Juni 2014 nach Gjirokaster

Frühstücken, Zelt abbauen – das geht alles fix, Petra und Siggi kommen vorbei und verabschieden sich von uns und wir verabreden uns am Skodra-See auf dem Campingplatz. Auch die anderen Camper winken freundlich zum Abschied.
Wir fahren über den Lgora Pass, der von allen gelobt wird, aber uns eher unspektakulär anmutet. Die Straße rauf ist schön zu fahren, sehr kahl und in sehr gutem Zustand, mit Erreichen der Passhöhe wird der Straßenbelag schlechter, riesige Ausbrüche und Versackungen sind zu umfahren oder zu überwinden. Ohne Ankündigung sind tiefe Löcher im Asphalt oder Absätze von gut 30-50cm Höhe zu überspringen. Wir fahren durch dichten Wald, es riecht herrlich frisch.

Nach einer guten drei-viertel Stunde erreichen wir Vlore, die Stadt ist laut und voll. Auch der Strand ist unendlich voll und die alten Häuser an der Küste müssen Hotel neuester Kategorie weichen. Die Innenstadt ist dem Verkehrsrausch erlegen, aus allen Nebenstraßen drängen Autos auf die Straße, Mercedesliebhaber können hier in Albanien alle alten Modelle bewundern, die es bei uns schon lange nicht mehr gibt.
Die SH 8 führt uns bis Fier und dann geht´s auf die Sh4, sie ist sehr gut ausgebaut und wir kommen schnell voran, dann endet die Ausbaustrecke gut 30km vor Gjirokatser und die Route wird wieder richtig schön.
An einem Wasserfall mit Wasserzapfstellen halten wir an, nicht nur weil es fast alle tun, sondern weil dort auch ein interessantes Restaurant ist, wo wir eine Pause einlegen wollen. Das Gebäude ist in den Hang gebaut, der Wasserfall ist überall, in allen Etagen tost das Wasser.
Es gibt nichts Besonderes denkt man, Schafkäse/ Yoghurt und Patates, frittierte Kartoffelecken, aber gerade das ist das Besondere. Wir essen genüsslich und beobachten das Treiben an der Wasserstelle. Autos halten an, ganze Batterien von Kanister oder einzelne Flaschen werden gefüllt. Einige Menschen waschen auch noch schnell ihren Kopf und kühlen sich ab.

Wir kommen in Gjirokaster an und finden schnell den Weg direkt in die Altstadt. Wir müssen auf dem glatten Kopfsteinpflaster an steilen Hängen durch die engen Gassen fahren. Ganz enge Kehren, sind nicht so einfach zu fahren auf dem Kopfsteinpflaster. Barbara meinte später wenn das geregnet hätte wäre der Weg noch weniger erbaulich gewesen.
Ich verfahre mich, zu allem Überfluss müssen wir in der Altstadt unter Beobachtung aller Fußgänger drehen – Gefälle, glatter Untergrund und überall Leute.
Aber es klappt ohne Sturz und wir fahren weiter Richtung B&B Hotel Kotoni. Herr Kotoni www.kotonihouse.com kommt uns entgegen gelaufen weil er das Ganze schon in der Altstadt von oben schon gesehen hatte. Ob wir gebucht hätten fragte er, wir verneinten, aber das war Gott sei Dank egal – ein Zimmer war noch frei. Puh. Das Parken der Motorräder findet auf einem schmalen Streifen neben der Straße statt, links Straße, rechts geht’s den Hang runter. Wir wünschen unseren Motorrädern gute Standfestigkeit.

Haxhi und Vita Kotoni laden uns zu Kaffee und Tee ein, nachdem wir uns umgezogen und Spaziergangfertig sind. Sie erzählen von ihren Kindern, die in den USA leben. Wir hatten uns schon über die enorme Polizeipräsenz gewundert, an allen Kreuzungen standen schwer bewaffnete Polizisten, Haxhi Kotoni erzählt uns auch warum. Das Gebiet rund um Lazarat ist wohl das größte Anbaugebiet für Canabis im Land, bis zu 90 % der 7.000 Dorfbewohner sind am Cannabishandel beteiligt. In dem Dorf setzen sich Marihuana-Bauern gegen eine Cannabis-Razzia der Polizei mit Waffengewalt zur Wehr. Polizisten mit kugelsicheren Westen und gepanzerten Fahrzeugen umstellten das als Europas „Cannabis-Hauptstadt“ bekannte Dorf. Die Anwohner gingen mit Maschinengewehren und Raketenwerfern auf die Einsatzkräfte los, doch die Polizisten zerstörten die gesamten Felder.

Haxhi beschreibt uns den kürzesten Weg zur Burg und er gibt auch noch einen Tipp zum Essen. Beides befolgen wir gerne. Wir wandern hoch zur Burg und zahlen Eintritt für die Burganlage, die Museen lassen wir aus. In der Burg befindet sich das Nationale Waffenmuseum, mit Waffen aus dem ersten und dem Zweiten Weltkrieg (Partisanenbewegung). Außerhalb des Museumsbereichs ist ein US-amerikanisches Düsenflugzeug Lockheed T-33 ausgestellt, es soll im Dezember 1957 in Mittelalbanien zur Landung gezwungen worden und später nach Gjirokastra überführt worden sein. Nun rostet es vor sich hin. Auf dem Hof steht eine riesige Bühnenanlage, die wohl für eine große Aufführung gebaut wurde und nun langsam verfällt.

Gjirokastra zählt seit 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist eine der ältesten Städte des Landes und ein wichtiges kulturelles Zentrum Südalbaniens. Sunniten, Bektashi und orthodoxe Christen leben seit Jahrhunderten neben- und miteinander. Sowie auch unsere Hotelbesitzer, Haxhi ist Bektashi, Vita ist Christin. Den Beinamen „Stadt der Steine“ verdankt Gjirokastra seinem einzigartigen Stadtbild, die alten Häuser der heutigen Altstadt sind mit Steinplatten aus den nahen Gebirgen gedeckt und regulieren das Klima in den Häusern.
Wir gehen noch ein wenig spazieren nach dem der überraschende Regenschauer aufgehört hat. Die Kopfsteine sind ganz schön glatt und rutschig, gut dass wir jetzt nur zu Fuß unterwegs sind. Schließlich gehen wir zu dem empfohlenem Lokal und sind begeistert. Das Essen – einfach genial: Forelle gebacken (gegrillt) und Lammkotelett dazu Reiskugeln Gjirokaster Art und gebackenes (gegrilltes) Gemüse, ein paar Bier und einen Raki – das passte.
Zum Abschluss setzen wir uns in der Altstadt in ein Straßencafé – bei einem Bier beobachten wir das Getümmel. In der Altstadt ist entgegen der Beschreibung im Reiseführer mächtig was los, an fast allen Cafés und Bars stehen draußen Stühle und Tische, die auch überwiegend besetzt sind, Leute flanieren auf dem Kopfsteinpflaster und unterhalten sich. Es macht Spaß dabei zu sein. Es ist wie in überall in Südeuropa.

28.Juni 2014 über kleine Straßen zum Ohridsee

Erstmal aus der Altstadt von Gjirokaster herauskommen, wo finden wir den einfachsten Weg (ohne zu viele 180°-Kehren auf diesem Kopsteinpflaster) um die Stadt zu verlassen. Der Kopfstein ist dermaßen glatt dass die Reifen beim Anfahren schon quietschen und wir fahren vorsichtig auf Empfehlung von Haxhi Richtung Burg und dann langsam runter in die Altstadt und biegen dann zur SH4 ab, die wir bis zur Abbiegung nach Permet nehmen. Den Weg hätten wir auf dem Hinweg auch nehmen sollen…
Die Straße wird immer schlechter aber die Landschaft umso schöner. Wir folgen dem Vjose, der Fluss hat sich das Tal super schön hergerichtet. Alte Brücken und scheinbar herrenlose Häuser sind zu sehen, ab und zu weiden Ziegen oder Schafherden auf den Weiden, Esel werden mit Grasladungen bepackt. Die Arbeit der Leute ist hart, sehr hart aber immer winken sie freundlich mit einem Lachen im Gesicht wenn wir vorbei fahren oder wie bei den Eseln halten und fotografieren. Wer ist der Esel?

Die Straße wird mal besser, mal schlechter, die Landschaft bleibt aber beeindruckend, bei Carshove biegen wir ab und fahren durch ein kurvenreiches Gebiet über Ersekenach bis Korca. Kurz zuvor wird die Straße etwas besser. Die Stadt gefällt uns nicht sonderlich und wir fahren die SH3 weiter Richtung Pogradec, wo wir auch einhellig der Meinung sind, dass ein Stop nicht zwingend erforderlich ist.
Wir sind auch müde, die Hitze fordert ihren Tribut und wir suchen bald einen Campingplatz. Bei Hudenisht am Ohridsee finden wir einen Platz direkt am See. Hier treffen wir auch wieder 4×4 Lkw-Wohnmobile und die Haller Motorradfahrer, die wir schon auf der Fähre gesehen hatten. Sie wollen aber keinen Kontakt und grüßen nur flüchtig, der Eine erzählt, dass sie nach Makedonien „weitermachen“, unsere Ziele hatten sie schon drei Jahre vorher bereist. Wir wünschen den beiden gute Fahrt. Wir nutzen noch das schöne Wetter und genießen ein Bad im Ohridsee.
Ein nettes österreichisches Paar mit Defender erzählt uns nach dem Abendessen auf der Terrasse des Restaurants von Ihren Erlebnissen im Land und sie sind ebenso begeistert wie wir. Wir erhalten noch ein paar gute Tipps, die wir später in die Tat umsetzen und gehen recht früh schlafen.

 

29.Juni 2014 Über Mazedonien nach Peshkopi nach Sug

Die SH3 ist sehr gut ausgebaut, nach dem wir die Baustelle ( die leider auch den Campingplatz mit Staub belegt ) überwunden haben. Der See liegt auf der rechten Seite und wir sehen immer wieder Fischer am Ufer und Frauen die den Fang aus Wasserbecken verkaufen. Wir biegen auf die SH9 und fahren Richtung Grenze nach Mazedonien, die schnell passiert ist. Die freundliche Dame nimmt meinen Personalausweis und und winkt mich weiter, auch Barbara darf ohne den Helm abzunehmen durchfahren. Das ging ja fix.
Die Landschaft wird grüner und der Blick zum See ist verschwunden. Bei Struga biegen wir links ab und fahren am Crini Drim entlang, die Straße ist herrlich zu fahren, die Landschaft grün und wunderschön. Am Stausee sehen wir mehrere Bunker, die mit Parolen verschmiert sind. An der Grenze von Mazedoniern nach Albanien sollen wir erstmalig die grüne Versicherungskarte zeigen, bislang wurden nur, wenn überhaupt die Fahrzeugpapiere gewünscht.

Ich deutete an, dass wir die Karten besitzen und diese tief in den Koffern verstaut haben. Als ich den Helm abziehen wollte, winkt die Frau im Grenzhäuschen ab und sagt „ok“ wir können weiter. Kurz hinter der Grenze erfrischen wir uns in einem Café. Wieder fragen die Gäste uns wo wir herkommen und Glückwünschen zur tollen Fußballmannschaft. Die Albaner sind Fußballfans und feuern die deutsche Nationalmannschaft an.
Die SH6 führt uns nach Peshkopie, die Metropole im Osten Albaniens mit fast 20.000 Einwohnern. Die Menschen arbeiten in den Behörden oder verkaufen auf dem Markt Gemüse und Obst oder sonstige Ware. Die Stadt ist wuselig, alle Straßen sind voll. Wir fahren langsam durch die teilweise sehr schlechten Straßen und Barbara legt sich auf die Seite, weil ein Minibus unvermittelt bremst und ihr Fuß ein Schlagloch trifft. Ganz schnell stehen 3 Männer am Motorrad und heben es für sie auf. Wir fahren weiter und erreichen sehr schnell den Stadtrand.
Eigentlich wollten wir nach dem Zustand der Straße fragen, doch als wir die asphaltierte Straße sehen fahren wir weiter. Die geniale Straße führt uns zum Drin I Zi, der Fluss ist mit einer Brücke aus verrostetem Fachwerk und Holzbohlenbelag überspannt. Bevor wir die Brücke überqueren machen wir an dem Lokal am Strand des Drin Pause und nun hören wir erstmalig, dass der Wirt keinen Strom habe und uns keine warmen Speisen bereiten könne. Dann gibt´s eben Salat und Cola.
Wir sind beruhigt als wir sehen, welcher Verkehr über die Brücke geht, sie ist wohl doch stabil.Wir fahren auf den aufgelegten Holzbohlenüber die Brücke.Im Ort fragen nach dem Weg. Der Junge zeigt auf den nach einer Hinterhofzufahrt anmutenden Weg. Wir fahren rein und entdecken eine Landschaft, die einfach herrlich ist. Allerdings ist die Straße oder was davon übrig blieb, alles andere als gut befahrbar. Aber wir fahren nicht zurück und quälen uns über die steilen Anstiege, den dicken Schottersteinen, Absätzen und Löchern.
In den Kehren ist es besonders dick, die Steigung auf Aspalt wäre schon für manchen eine Herausforderung aber dies ist reiner Kies, dick und massív. Ab und zu können wir uns auf lehmigen Untergrund erholen und denken nun wird´s besser aber es wurde eher schlechter. Der Kopfsteinpflaster ist teilweise weg und die Kiesel liegen dazwischen oder sind ausgewaschen. Tiefe Absätze längs des Weges und dann begegnen uns noch zwei IFA-Lkw, voll beladen mit Holz. Wie weit ist es noch?

Die Hälfte schien geschafft, doch auch das täuschte. Die anfangs angezeigten 40km rundeten sich locker auf 60km auf und die Straße endete schließlich bei, Burgajet auf eine herrliche neu asphaltierte Straße mit einen super Verlauf bis kurz vor Burrel, wo uns der Schotter wieder hatte. Unser eigentliches Ziel Krujes verschieben wir auf morgen und wir folgen dem Campingplatzschild 10km nach Sug
Dort stehen wir enttäuscht vor eine Kirche, aus der wir Gesang hören. Wir wollten schon umkehren da kommt ein junger Mann aus dem Haus und fragt ob wir nicht campen möchten? Er zeigt uns den Kirchplatz und wir könnten überall stehen. Der Gesang aus der Kirche geht weiter. Im Haus zeigt er uns Duschen und Küche. Der Campingplatz gehört zum Camping Albania Oasi Alla Chiesa  einer italienischen Mission.
Wir stellen unser Zelt auf, und duschen in dem etwas seltsam anmutenden Duschbad. Über das Stehklo wird eine Art Holzpalette gelegt und wird damit zur Dusche. Alles ganz einfach aber pikobello sauber.
Der junge Mann gibt uns einen Tipp wo wir essen können, wir finden das beste und einzige Restaurant im Ort.
Die Männer sehen Fußball, Holland gegen Mexico. Ein junger Mann gesellt sich neben uns und erzählt von seiner Arbeit in England. Er spricht dialektfrei englisch und erzählt dass er nur wegen der Wärme und der Menschen wieder zurück gegangen ist. Er sei arm und habe wenig Geld aber hier wäre seine Heimat.
Der Wirt kommt raus und fragt was wir denn gerne hätten. „Was gibt es denn?“ war unsere Gegenfrage. „Salad and meat“ meint der Wirt mit verschwitztem Gesicht. Nach einer knappen halben Stunde servierte der Mann das Essen, es war fantastisch, wieder einmal perfekt und wir genießen die interessante Atmosphäre.

30. Juni 2014 auf nach Krujes

Der junge Mann von der italienischen Mission erklärt uns den kürzesten Weg nach Krujes. Barbara winkt ab und besteht auf den Umweg über die SH6, die kurvig und gut durch die schöne Landschaft am Stausee des Mati führt. Das Stück Autobahn Richtung Tirana ist furchtbar, viel Verkehr und immer gerade aus, die Abbiegung nach Krujes ist voll, anscheinend fahren alle nach Krujes.

Wir beziehen das Panorama Hotel , 55€ für dasZimmer, mit herrlichem Blick über die Stadt und die Landschaft bis Tirana. Hier ist der Name Programm und wir gönnen uns einfach den Luxus. Allein die Anfahrt war schon spannend, die Stadt hat nur kleine Straßen mit hohen Steigungen und wir können bequem in die Hotel-Garage fahren, parken auf einer geraden Ebene. Nachdem wir uns umgezogen haben gehen wir in die Altstadt, die unterhalb des Hotels beginnt.
Am Fuße des Burghügels liegt die restaurierte Basarstraße, deren Gebäude aus dem 19. Jahrhundert stammen und die typische Architektur der Berggegend widerspiegeln. Die Läden werden nun von Souvenier Verkäufern genutzt, Jede Menge touristischen Kram wird hier verkauft, der Tourismus hat den Durchbruch geschafft und die Verkäuferinnen sprechen jeden an, doch „for free“ herein zu kommen und sich um zu sehen.
Kram den die Welt nicht gebraucht aber egal, es macht Spaß sich den Kram anzusehen und ich finde bei einem Musikanten eine CD mit traditioneller Musik, er spielt mir auch ein wenig vor. Barbara findet noch einen schönen Schal.
Dann gehen wir aufwärts zur Burg. Die Festung Kruja ist für die albanische Nation ein historisches Heiligtum, innerhalb der Festung ist das Skanderberg-Museum eingerichtet, das Burgähnliche Gebäude wurde von der Architektin Pranvera Hoxha, der Tochter von Enver Hoxha, konzipiert.

Das Museum Skanderbergs hat Montag geschlossen aber wir haben Glück und schlüpfen rein weil eine Gruppenführung stattfindet und die Säle für diese Führung geöffnet wurden. Ganz schön pompös die Gemächer.
Die ursprüngliche Burg von Skanderberg aus dem 15 Jhd. liegt etwas höher und ein junger Student erzählt uns etwas zu aufdringlich über die verschiedenen Sightseeings, um uns dann in ein Lokal zu lotsen. Wir nehmen aber davon Abstand und sehen uns alles auf eigene Faust an. Die Statue des Skanderbergs ist ein paar hundert Meter unterhalb unseres Hotels – wir fotografieren das klotzige Teil und es fängt doch tatsächlich auch noch an zu regnen. Dicke Tropfen knallen auf uns herunter und wir laufen in unser Hotel zurück, legen uns aufs Bett und geniesen den Ausblick über das Tal, der Regen tut dem keinen Abbruch.
Am Abend gehen wir in ein Lokal gegenüber dem Hotel, Fußball wir auch hier geschaut, das gefällt uns und bei einem leckeren Abendessen bei leckerem Fleisch mit Salat, das Fußballspiel zu sehen. Beim Bezahlen spricht uns der Wirt auf Deutsch an und wir kommen ins Gespräch. Bei einem Glas Raki verrät er, dass er 10 Jahre in Heppenheim als Koch in einem griechischen Lokal gearbeitet hat und von dem Geld die 4 Etagen dieses Hauses ausgebaut hat. Eine super Leistung, Café und Bar im EG, Restaurant im 1.OG und Wohnungen im Keller und 3.OG.
Wir bummeln noch durch die Straßen und setzen uns auf den Balkon unseres Zimmers und genießen das Panorama – hier ist der Name des Hotels wirklich Programm.

01. Juli 2014 Über die neue Autobahn nach Bajram Curri ins Valbona Tal

Nach einem leckeren Frühstück das keine Wünsche offen ließ, das wir auf der Veranda des Hotels bei einem herrlichem Ausblick auf das Tal genießen, fahren wir aus dem Parkdeck raus durch die Stadt zur SH 1. Die mehrspurige Straße wirkt wie eine Autobahn. Am Straßenrand haben Obst- und Melonenhändler ihre Stände aufgebaut. Aus Nebenstraßen kann man auch direkt auf die „Autobahn“ gelangen, man wird auch mehrspurig überholt und irgendwie ist alles hektisch.
Wir wechseln zur SH30, die dann ca. 20km zur neuen Autobahn wird, eine 4-spurige, super ausgebaut Autobahn mit allem was wir aus Europa gewohnt sind. Sogar eine ganz moderne Raststätte mit Tankstelle und Restaurants, die wir für einen Kaffee und etwas zu Essen nutzen. Autobahnauffahrten sind hier nicht unbedingt zu erkennen, zwischen den Lücken der Leitplanken fährt plötzlich ein Auto auf die Autobahn. Privatauffahrt. Es ist so langweilig wie auch spannend auf der fast leeren Autobahndahin zu cruisen, die herrliche Landschaft zu betrachten und dann durch den 8km langen Tunnel zu fahren, natürlich mit Geschwindigkeitsbegrenzung.

Als wir an der SH 5 ankommen hat uns Albanien wieder, die Straße ist schlecht dafür aber kurvig und wir fahren mit mäßiger Geschwindigkeit durch karstiges Gebiet. Am Pass Oafa e Shilakut verfehlen wir fast die Abfahrt nach Bajram Curri, die Straße wird noch schlechter und die Schlaglöcher nehmen auch zu. Die Straße, sofern noch vorhanden wird immer kurviger und wir müssen uns konzentrieren.
In einem kleinen Ort steht ein Mädchen ca. 3-4 Jahre alt auf der Straße und hält uns Plastikbecher mit Blaubeeren entgegen, wir fahren langsamer und das Mädchen geht auf uns zu und wir müssen schließlich anhalten. Wir wollen ihr nichts abkaufen und kurven um die Kleine herum und fahren weiter.
Nach einigen Pausen kommen wir am ersten Stausee des Drin an und suchen in Fierze eine Tankstelle, leider ohne Erfolg – die einzige Tankstelle hat geschlossen. Etwas irritiert fahren wir weiter nach Bajram Curri, eine kleine Stadt mit 5340 Einwohnern im Nordosten Albaniens. Die Grenze zum Kosovo und zu Montenegro ist nicht weit und wird auf Schildern angezeigt. Die Stadt verfügt über zahlreiche Läden, einen Markt, mehrere Hotels und ein Krankenhaus.
Wir fahren in die Stadt und halten an der ersten Tankstelle, ein Junge hängt sich aus dem Fenster und schreit „no Bensin“ und dann im Nachsatz „Hotel?“ – wenn er schon kein Benzin hat, wollen wir auch kein Zimmer bei ihm und fahren zur nächsten Tankstelle.
Dort werden wir herzlich empfangen. Wo wir her kommen fragte einer auf gebrochenem Deutsch. Wir unterhalten uns kurz während der Tankwart die Tanks füllt. Der Mann zeigt uns den Weg zu einem Hotel und wir kreisen durch die Stadt und finden in einem typischen Hotel ein Zimmer.
An der Rezeption haben wir den Eindruck nicht unbedingt willkommen zu sein, ein kritisch blickender Albaner betrachtet uns und unsere Motorräder. Doch schließlich stellen wir fest, dass der mürrische Blick einfach auf Sprachschwierigkeiten beruht, und englisch nicht wirklich versteht und deswegen unsicher ist und mürrisch wirkt
Er ist eigentlich recht hilfsbereit, kann es nur nicht richtig ausdrücken.
Nachdem wir das Zimmer bezogen haben fahren wir noch in das Valbonatal. Das Tal ist nach dem Ort Valbona und dem gleichnamige Fluss in den Nordalbanischen Alpen benannt. Das Tal ist von über 2400m hohen Bergen umgeben. Die Schotterstraße ist einfach zu fahren, sie führt entlang des Flusses in eine herrliche Landschaft. Kurz vor Valbona stoppen wir und kehren um.
Wir fahren mit einigen Fotostopps zurück nach Bajram. Das ganze Gebiet rund um das Dorf gehört zum Nationalpark Valbonatal.
Schade, dass wir das Hotel schon bezogen haben und uns auch vom Schotter haben abschrecken lassen, es wäre sicher schön gewesen in der herrlichen Landschaft das Zelt aufzuschlagen und einfach die Landschaft zu genießen. Wir fahren zurück in unser Hotel und fragen nach einem Restaurant.

Im Hotel gibte es nichts und der Kellner erklärt uns den Weg zum Restaurant, das wir auch gleich finden. Wir gehen jedoch weiter, um eins zu suchen wo wir schön draußen sitzen können, was es aber in Bajram Curri nicht gibt. Überall in den Bars sitzen Männer und schauen sich das Fußballspiel an, teilweise sind die Bars überfüllt und die Straße wirkt fast wie ein Stadion. Wir finden kein anderes Restaurant, es gibt nur eines in der Stadt. So wie im Reiseführer beschrieben haben die Albaner kaum genug Geld um sich den Luxus zu leisten und essen zu Hause. Bislang konnten wir diese Aussage des Reiseführers nicht bestätigen, doch hier in Bajram Curri ist es so.
Wir betreten das Restaurant, ein muffiger Raum mit runden Tischen, die mit dicken Decken und Platzsets ausgestattet sind. Eine Frau, die an einem der Tisch sitzt, steht auf und fragt freundlich ob wir die Karte haben möchte. Mit aufgeklappter Karte erklärt Sie auf Albanisch was es alles gibt. Sie spürt dass wir unsicher sind und sie eigentlich gar nichts verstehen. Sie fordert Barbara auf mit in die Küche zu kommen und sich die Speisen auszusuchen.

Begeistert kommt Barbara wieder, sie hat etwas für mich bestellt, genau kann sie es auch nicht sagen, es sah aber lecker aus. Schließlich kommt Frau mit zwei Tellern auf unseren Tisch zu: es gibt gebratenes, etwas fettiges Fleisch mit Salat, eingelegten Gurken und Gemüse, dazu Kartoffeln und saurer Joghurt. So richtig lecker war das gerade nicht aber es war etwas Besonderes, auch die Umgebung. Nachdem Essen gehen wir durch die immer noch belebten Straßen zurück zum Hotel und trinken bei lauen Temperaturen noch ein Bier und einen Raki auf der Terrasse des Hotels.

01. Juli 2014 zum Komani Stausee

Das Frühstück findet im Restaurant statt und es ist etwas dürftig, es gibt nur einen Kaffee, ein kleiner Mocca, etwas Wurst, keine Butter, keine Marmelade aber ein Omelette ( das arg fettig ist ). Wir haben die Motorräder schon gepackt, die Baustelle auf der anderen Seite wird gerade mit Steinen beliefert und wir können den betonierten Parkplatz gar nicht verlassen aber die Bauarbeiter unterbrechen ihre Arbeit machen Platz und wir können losfahren.
Wir fahren die Strecke zurück nach Fierze und wollen uns mal den „Fährhafen“ ansehen, wo wir die alte Fähre „Jecerka X“ am Anleger finden. Total verrostet liegt sie seit Eröffnung der Autobahn an der Stelle, der Verkehr wurde eingestellt weil es sich nicht mehr lohnte. Auf der Strecke treffen wir wieder auf das kleine Mädchen, nun ist sie aber geschminkt und hält uns wieder Becher mit Früchten entgegen, wieder stellt sie sich vor das Motorrad und fleht um den Kauf. Was ist wenn hier der „Falsche“ kommt.

Wir kommen an die Abbiegung zur SH5 und hoffen vergeblich, dass die Straße besser wird. Dafür sehen wir aber eine herrliche Panorama- landschaft, den Stausee sehen wir aber nicht – er ist einfach zu weit weg.

In Fushe Arrez halten wir am zentralen Dorfcafe und wecken Interesse bei den Menschen, sie schauen uns an aber kommen nicht näher. Die Jungs auf der Straße sind so 16 bis 20 jahre alt und flanieren auf der sandigen Straße, sie gucken sich die Motorräder an und bewundern uns.

Die Cafébesucher erzählen sich auch etwas, wobei wir sicher das Thema sind. Man spricht uns sonst aber nicht an, nur ein Mann fragt kurz „Alleman“ und fragt etwas auf Albanisch, ich antworte und er dreht sich lächelnd und zufrieden ab. Barbara kauft ein bisschen Obst und Kekse in dem kleinen Geschäft ein, wer weiß ob es auf dem nächsten Campingplatz etwas gibt.

Nach einer guten halben Stunde brechen wir wieder auf und fahren weiter auf der SH5. Immer wieder machen wir Halt und genießen die Aussicht auf die Berge. An einem Café wird ein Braunbär in einem Käfig gehalten, wir stoppen nur kurz und sehen wie sich der Bär im engen Käfig hin und her bewegt. Am Straßenrand stehen wieder Frauen mit Wasserbecken, in den sie Fische zum Verkauf anbieten.

Kurz vor Van i Dejes biegen wir Richtung Komanstausee ab. Der Asphalt ist ziemlich schlecht aber immerhin ist er befestigt. Nun sehen wir endlich den Stausee – herrlich blaues Wasser. In Komani überqueren wir die Brücke und sehen das Schild „Camping“, wir fahren runter und entdecken den Platz unter der Brücke, von denen uns die Österreicher erzählt hatten.
Ein alter Mann kommt uns entgegen und zeigt uns einen Platz. Der Camping Platz ist der Hammer, ein kleiner Platz mit in Stufen angelegtem Platz für Zelte, im Hof können für 2 – 3 Wohnmobile stehen. Unterhalb der Brücke befindet sich ein kompletter Ausbau, das Restaurant, die Waschanlagen und Toiletten sowie mehrere Zimmer sind dort untergebracht. Die Dusche ist wie so oft mit dem Stehklo kombiniert, etwas ungewohnt aber die gesamte Anlage ist sauber und ordentlich.

Wir bauen unser Zelt an dem zugewiesen Platz auf und wir richten uns ein. Die Brücke über den rauschenden Fluss ist schon recht zerfallen, das Geländer ist teilweise schon gar nicht mehr vorhanden. Der Landcruiser den wir am Vormittag auf der Strecke begegnet sind, kommt auch auf den Platz gefahren, ein junges Paar aus München stellt sich vor. Sie wollen auch wie wir am nächsten Tag die Fahrt auf dem Komani Stausee unternehmen. Wenig später rollen 7 Motorräder auf den Hof, Tschechen mit den verschiedensten Großenduros kommen nach und nach an, sie suchen sich einen Platz auf den Terrassen
Zwei von ihnen wollen morgen die Fähre nehmen und ihre Motorräder mitnehmen, den anderen ist das Ticket zu teuer – stolze 25,-€ sollen bezahlt werden. Der Sohn des Campingbesitzers kommt auf uns zu und fragt ob auch wir mit der Fähre fahren möchten. Wir erzählen, dass wir gerne die Touristenfahrt machen möchten und kaufen bei ihm die Tickets. Wir sollen am Morgen abgeholt werden – alles scheint organisiert.

Gegen Abend setzen wir uns an einen der frei aufgestellten Tische und der Wirt bringt uns die Karte, Wein und gegrilltes Fleisch oder Fisch stehen auf dem Programm, dazu Salat. Nach einer halben Stunde serviert er das Essen und wir sind mal wieder begeistert. Nach ein paar Tirana (Biere) gehen wir in unser Zelt.

03. Juli 2014 auf dem Komani Stausee

schon gegen 7:00 sind wir auf den Beinen, die Dusche ist noch frei und wir nutzen die Gelegenheit. Während wir unser Frühstück bereiten werden auch die Tschechen wach und nun ist Hochbetrieb in den Duschen. Wir sollen unser Zelt abbauen, damit der Landy-Camper, der sich am Wasser aufgestellt hatte, vorbei kommt, meint der Wirt, doch wir diskutieren solange, bis der Münchner vorschlägt seinen seinen Wagen soweit zu nach vorne zu fahren, das alle den Platz verlassen können. Klappt alles. Etwas ungeduldig warten wir bis viertel nach acht und dann wird’s hektisch, ein Opel Safira steht auf dem Hof und wir sollen schnell einsteigen. Mit klapperndem Auspuff fährt der junge Mann mit voller Ladung die Steigung hoch, wir durchfahren den nicht oder schlecht beleuchteten Tunnel und erreichen die Anlegestelle nach gut! 2km.
Auf engstem Raum erfolgt die gesamte Abwicklung des Ladeverkehr, mehrere kleine Personenfähren liegen am Anleger, hunderte Menschen entladen Autos und beladen die kleinen Nussschalen. Ein Gewusel sondergleichen. Wir finden unsere Fähre, die „Annika“ am Anleger und gehen schon mal an Bord. Die Tschechen stehen auch am Wasser und diskutieren mit den Leuten der Fähre, die alle mit blauen T-Shirts ( Corporate Identity in Albanien ) bekleidet sind.

Die beiden Tschechen mit der Yamaha Super Teneré und der BMW R1150GS ADV bleiben, während die anderen den Landweg wählen und durch den Tunnel zurückfahren.
Schließlich erscheint die Personenfähre Dragobia, die auch für größere Lasten wie Motorräder von Touristen genutzt wird. Das Busboot, ein Stahlboot mit abgeschnittenem Busoberteil, legt an.
Die Leute strömen an Bord und 6-8 Personen transportieren die Motorräder der beiden Tschechen nach und nach absolut behutsam an Bord. Die Motorräder stehen seitlich der Kabine und sind gut verzurrt und das Boot legt ab, nimmt schnell Fahrt auf und verschwindet am Horizont des See.
Auch unser Boot legt langsam ab und der Reiseführer Alban stellt sich vor, er erklärt auf der Fahrt verschiedene Höhlen, die wir kaum an den Hängen erkennen. Er erzählt auch von der Errichtung der Staudämme, der Staudamm am Ende des Komansee hat eine Höhe von mit 115m und wurde von 1980 bis 1988 durch Chinesen erbaut. Die Staumauer staut den Koman-Stausee in der Schlucht von Malgun von zwölf km² Fläche. (Veranstalter www.lakekoman-boattours.eu)
Das Wasserkraftwerk hat eine Leistung von 600MW und war damals das größte Kraftwerk in Albanien. Die Stromproduktion musste wegen Wasserknappheit wiederholt drastisch heruntergefahren werden. In Fierze, wo ein weiterer Staudamm errichtet wurde stehen die Hochhäuser, wo die chinesischen Bauarbeiter wohnten und die etwas komfortableren Villen für die Bauleitung. Heute sind alle Häuser verfallen und werden nicht mehr genutzt.
Die einfache Fahrt nach Fierze dauert rund zweieinhalb Stunden durch hohe Felswände und enge Schluchten, die an norwegische Fjorde erinnern. Ab und zu sehen wir kleinere Boote, die Personen und Waren zu Anlegestellen bringen, von dort wandern die Leute in abgelegenen Dörfern nochmal 1-2 Stunden. Die Orte sind oft nur über den Wasserweg erreichbar. Der See liegt wirklich genial in den Schluchten. Leider sieht man hier auch jede Menge Plastikmüll schwimmen, teilweise ist der gesamte See voll mit Unrat. Es wird einfach im Hang weggeschmissen und der Regen spült die Plastikflaschen in die Flüsse und damit gelangt der Müll in den See.

Wir kommen in Fierze an und gehen in das einzige Restaurant zur Mittagspause. Es ist brütend heiß und wir sitzen mit den anderen Gästen auf der Terasse im Schatten. Es gibt mal wieder leckeren Salat und Kartoffelecken. Nach einer Stunde beginnt die Rückfahrt. Alban erklärt nochmal die Situation der Autofähren, die da verrostet am Ufer liegen. Mit dem Neubau der Autobahn wurde der Betreib eingestellt und sie wurden da platziert. Ab und zu werden sie als Partyboote für Feste genutzt. So wie gestern, wo wir nur eine Fähre am Anleger sahen.
Auf halber Strecke biegen wir in einen Stich ab, es soll Pancakes geben, wir wundern uns schon, wie er das organisieren will. Doch siehe da, das Boot hält an einer kleinen Anlegestelle, wo eine Mutter mit zwei Kindern an Bord kommt. Die ältere Tochter hat eine Platte auf dem Arm und Alban verteilt die frisch gebackenen Pancakes, die super lecker schmecken.

Das Boot fährt weiter in den Stich hinein und fährt auf ein Kiesfeld auf, die Rampe wird herab gelassen und die Passagiere können zum Baden aussteigen. Einige haben Badesachen dabei und genießen die Kühle, ich gehe nur bis zu den Knien ins Wasser, es ist ziemlich kalt. Die Sonne steht schon tief und knallt während der Rückfahrt ins Gesicht, es mal langsam Zeit wieder von Bord zu kommen, die Aussicht ist wie morgens und nach knapp 7 Stunden und sehen wir auch endlich den Anleger.

Schnell ist angelegt und die Passagiere von Bord, unser Abholer steht auch schon bereit, um uns zum Campingplatz zurück zu fahren.
Es war eine gelungene Tour und wir erzählen beim Abendessen noch von den Geschehnissen. Es gibt wieder Salat und zweimal Fleisch vom Grill, dazu das leckere Tirana-Bier und als Abschluß einen Raki. Der Wirt verkauft mir noch einen halben Liter von dem goldbraunen Raki, falls es in den nächsten Tagen nichts gibt.

04. Juli 2014 Zum Skodra See

Wir frühstücken nach dem wir das Zelt abgebaut und verstaut haben beim Wirt. Es gibt landestypisch Kaffee, Weißbrot, Tomate und Gurke, Butter und Wurst. Wir schauen dem Treiben auf dem Platz zu, wieder warten Gäste ungeduldig auf den Abholer und wieder läuft der Wirt hin und her, um den Gästen alles zu bieten. Wir bezahlen unsere Rechnung und verlassen dann auch den wirklich schönen Campingplatz.

Entlang des Flusses fahren wir auf der schlechten Straße Richtung Skodra. In Lac halten wir am Supermarkt und kaufen ein paar Lebensmittel ein, ein wenig Wurst, Käse und Brot.
Nach kurzer Zeit erreichen wir Skodra und fahren die kleine Straße nach Mes, wo wir die Brücke von Mes oder auch Ura e Mesit suchen. Die osmanische Steinbrücke aus dem 18. Jahrhundert überspannt den kleinen Fluss Kir mit 13 Bögen. Der Fluss ist jetzt nur ein Rinnsal im Schotterbett, wo einige Kinder im Wasser spielen.

Bei sengender Hitze fahren wir den Weg zurück nach Skodra und wir quälen uns durch die Stadt. Zu unserem Erstaunen sind hier sehr viele Radfahrer unterwegs, wir fahren bis zu einer Geschäftsstraße und halten am Straßenrand, Barbara sucht einen Bankautomaten, während ich die Leute beobachte.

Auf dem Gehweg sind zig Stände aufgebaut, die Händler verkaufen Hüte, Schuhe, Tabak, Zigaretten oder schleifen Messer. Wir setzen uns gegenüber ins Café und trinken einen kleinen Kaffee mit Keks. Das anschließende Eis ist nicht so lecker wie es aussieht aber man muß es ja probieren.

Wir fahren wieder aus der Stadt heraus zum See, wir suchen den Campingplatz Lake-Shkodra-Resort , wo Petra und Siggi schon auf uns warten. Wir stehen an der Rezeption und sind zuerst entsetzt, wie ordentlich ist das denn hier, alles neu und die Stellplätze in Reih und Glied. Wir erhalten eine Karte und fahren neben den Platz von Petra und Siggi. Wir unterhalten uns bei Kaffee und Keksen über das bisher erlebte und freuen uns wieder zusammen zu sein. Wir gehen schließlich in den flachen See, das Wasser kühlt nicht ab, es hat die gleiche Temperatur wie die Luft.
Wir genießen den Nachmittag auf der Liege und im Schatten. Am Abend gehen wir mit Petra und Siggi in das Ressort Restaurant. Das Essen ist etwas teurer als üblich aber auch sehr gut, der Wein und das Bier sind ebenfalls wieder lecker und so lassen wir den Abend ausklingen.

05.Juli 2014 Ruhepause am See

mir geht es nicht gut, der Darm dreht durch und wir beschließen heute nichts zu machen. Bericht schreiben, im Stuhl sitzen, nix tun, baden, lesen, baden, nix tun und wieder nix tun.
Petra und Siggi fahren eine Runde mit ihren Motorrädern und sind nach etwa 2 Stunden total verschwitzt wieder zurück, es ist zu warm 35°C.

06.Juli 2014 Fahrt nach Thet

Die Straße ist bis Boge asphaltiert, dann wird gebaut und schlecht passierbar, Baufahrzeuge stehen auf der Straße und hobeln die Felsen ab. Wir probieren es am Sonntag, in der Hoffnung dass dann nicht gebaut wird und die Bauarbeiteter auch mal eine Pause machen. Und so fahren wir ohne Gepäck nach Koplik und finden die Abbiegung zunächst nicht, das Navi-Kartenmaterial ist nicht ausreichend und wir suchen die Ortschaften, die ebenfalls schlecht auszumachen sind. Doch irgendwann finden wir die gut asphaltierte Straße nach Boge, die Berge sind schon im Visier, eine herrliche Aussicht.
Ab Boge beginnt die Baustelle, platt planierte Schotterpiste, auf den Geraden sehr gut befahrbar, in den Kehren ist es aufgewühlt und wir müssen uns anstrengen, immer den Stoß auf die Fußraste und Blick nach oben, dann klappt es. Barbara mag nicht weiter fahren und so „düse“ ich alleine weiter.

Irgendwann erreiche ich die Stelle, wo die Bagger den Felsen begradigen, der grobe Schotter liegt auf der Straße verteilt, es ist mühsam vorbei zu kommen. Die Baufahrzeuge stehen an der Seite und keiner arbeitet, ist ja schließlich Sonntag.

Nach gut 6 km ist die Baustelle zu Ende und die „Naturstraße“ beginnt, anfangs ist die Straße gut befahrbar, dann wachsen die Felsen aus dem Boden und die Absätze werden immer heftiger. Das Navi zeigt noch 12km bis zum Ziel, meine Kräfte lassen langsam nach und ich überlege umzukehren. Völlig verschwitzt stehe ich auf einem geraden Stück und erhole mich.
Ein Landrover, ein Mitsubishi, gefolgt von einem hupenden Kleinbus kommen an meinen schönen Aussichtspunkt vorbei – ich schiebe das Motorrad zur Seite und merke, dass meine Kraft extrem wenig geworden ist – und beschließe umzukehren.

Die Aussicht ist gigantisch und die Abfahrt ist schnell erledigt. Bei Barbara angekommen fahren wir zusammen nach Boge und trinken eine Cola und bestellen etwas zum Essen (Schafkäse und Chips), die Frau ist extrem eifrig und stellt uns zusätzlich Wasser Brot, Erdnüsse auf den Tisch. Der Kampf um die Touristen hat schon begonnen, der Mann von gegenüber hatte auch schon aggressiv um uns geworben, wir entschieden uns aber für die Frau.
Der Platz war einfach schöner. Nach einem Stück Käse und Patates bezahlen wir und runden wie üblich auf. Die Frau ist derart begeistert, dass sie noch einen Korb mit Äpfeln und Aprikosen heranträgt und uns die Früchte aufdrängt. Wir nehmen jeweils eine Aprikose, die sau gut schmeckt und einen Apfel.

Auf dem Campingplatz gehen wir noch mal baden und beschließen einen weiteren Tag zu bleiben. Petra und Siggi haben schon gepackt als wir zurück kommen, wir feiern beim Abendessen unseren Abschied.

07.Juli 2014 Besuch Skodra

Nachdem wir den Beiden zum Abschied gewunken haben, gehen wir zu Fuß zur Straße und stehen wenn es hoch kommt 2 Minuten. Statt des Minibusses hält ein privater Pkw und nimmt uns mit in die ca. 20km entfernte Stadt. Auf die Frage was er bekommt, winkt er ab – er hat uns einfach mitgenommen und wünscht uns einen schönen Tag in der Stadt.
Wir bummeln durch die Hauptstraße, Cafés und Geschäfte mit allen möglichen Sachen. An der Straße stehen kleine Stände, die Händler verkaufen Früchte, selbst hergestellten Wein, Raki, Tabak oder Olivenöl. Wir erreichen den Obstmarkt, viele kleine Händler und Bauern in ihren ländlichen Trachten kommen hierher – zum Teil nach einem weiten Weg von den Bergen – um in der Stadt ihre Produkte zu verkaufen. Sie bieten ihre Früchte, Gemüse und Fisch sowie Käse an – der Fisch liegt oftmals zappelnd im Wasser oder am Boden, eine Fischhändler nehmen Fische aus, es riecht ganz übel.

Wir schauen uns die Ebu-Bekr-Moschee an, die in der Sonne ein herrliches Bild bietet und machen in einem nahe gelegenen Cafe und herrlichen Bäumen Pause und geniessen einen Kaffee und ein Soda Lemon (das kannten wir zu Hause noch nicht, schmeckt aber lecker).
Im Schatten ist es gut auszuhalten und nach einem kurzen Nickerchen gehen wir weiter in die wunderschöne Flaniermeile und bummeln durch die Gasse mit den schick aussehenden Fassaden.
Eigentlich wollten wir uns noch die Burg Rozafa ansehen, die eine schöne Aussicht auf die nordalbanische Landschaft mit den Alpen im Hintergrund, dem See und der Stadt haben soll. Doch die Stadt ist plötzlich wie leer gefegt, die Händler sind weg, die Läden geschlossen und wir haben schließlich auch genug von der Stadt und gehen zum Kreisverkehr, wo auch schon ein Minibus Richtung Koplik bereit steht. 200Lek bezahlen wir und nennen unser Ziel. Kurz bevor wir das Schild zum Campingplatz erreichen, kündigt der Fahrer unser Ziel an und wir steigen verschwitzt aus.
Am Campingplatz gehen wir noch mal eine Runde Baden und sortieren alles für die Rücktour. Ein letztes Mal Abendessen im Restaurant am See.

Rückfahrt und Besuch in Dubrovnik
08.Juli 2014 über Montenegro nach Dubrovnik

ganz früh sind wir schon auf den Beinen, alles ist eingepackt und wir könnten frühstücken gehen aber das Restaurant öffnet erst um 8:00. Wenn das Brot noch nicht fertig ist wird es auch mal später, so wie heute. Das Frühstück ist aber ausgezeichnet, mit allem was die albanische Küche zu bieten hat. Omelete, Käse, Wurst und das leckere Weißbrot.
Schließlich fahren wir Richtung Shkodra, ich muss noch Luft prüfen, dabei stellen wir fest, dass die Tankstellen nicht über Luftstationen verfügen, diese gibt es hier so nicht. Wir halten schließlich bei einem Reifenhändler, der die Reifen mit ausreichend Reifendruck versorgt.
Wir quälen uns durch die volle Stadt, Autos, Händlerkarren, Radfahrer und Fußgänger wuseln in der belebten Stadt. Wir finden den Abwzeig über die Brücke des Buné auf die E851zur Grenze von Montenegro.
Plötzlich stehen wir an der Grenze vor einer langen Autoschlange. Eine Sintifrau kommt mit bettelnder Hand und Kind auf dem Arm auf mich zu und schreit, „nix Auto“ und zeigt auf die überdachte schmale Durchfahrt, wo wir dann auch hinfahren. So fahren wir an über 50 Autos vorbei und fahren auf dem engen Weg zur Grenzstation. Die Formalitäten sind mit aufgesetztem Helm schnell erledigt und wir können weiter, die Papiere werden hier von den Albanern zu den Montenegrern weitergegeben und so gibt es nur diesen einen Halt – das ist doch fortschrittlich.

Bei Vladimir, ein unscheinbarer Ort fahren wir auf die kleine Straße Richtung Shkodra-See, die Straße ist eng und steigt stetig an. Ein VW-Golf aus den Anfängen der 80er fährt mit einer Russwolke vor uns her , er fährt freundlich zur Seite und lässt uns passieren. Auf dem Berg stehen Funkmasten, etwas abseits bunkerähnliche Gebäude, die wohl aus einer anderen Zeit stammten. Auf der Ostseite der Bergkette ist alles grün, der Himmel bezieht sich bedrohlich. Ohne Halt fahren wir die Panoramaroute entlang, es fängt auch leicht an zu tröpfeln.
Wir verzichten aufgrund der Wärme darauf Regensachen überzuziehen und fahren weiter. An den Straßen stehen Wein- und Obstlerverkäufer, im Nachinein bedauere ich, nicht angehalten zu haben nur weil es regnet.
Wir kommen in Virpazar an und suchen die kleine Straße über die Bergkette bei Sitonici und finden sie auch schließlich. Nach zwei Kilometern kommen wir an eine Baustelle, die Arbeiter machen gerade Pause und wir überqueren ihre frisch betonierten Reparaturstellen. Sie haben extra Bohlen über die Stellen gelegt aber Barbara fährt mittendurch und stellt ihren Fehler erst später fest.

Die Straße wird immer schmaler und schließlich endet sie auf einer Wiese, sehr idyllisch aber wir sind wohl falsch. Also kehren wir um, hoffentlich machen die Bauarbeiter noch Pause, denkt Barbara sich. Als wir dort wieder ankommen, gibt es freudenstrahlende Gesichter, die Stelle war schon wieder gerichtet und ein Bauarbeiter winkt mit einer Wasserflasche – alles ok, wir kommen unbeschadet davon. Die Abbiegung nach Komarno kommt uns ähnlich klein vor, so dass wir den Bogen über Podgorica in Kauf nehmen, wir hatten schon viel Zeit bei der Bergstreckensuche verschenkt. Die Strecke ist langweilig aber wir sehen den Shkodra-See wieder und biegen kurz vor Podgorica nach Cetinje ab. Auch die 3 ist langweilig und breit ausgebaut.
An einem Rasthof bei Bolnica machen wir Pause und trinken einen Kaffee, Barbara geht zur Toilette als sie total aufgregt zurück kommt. Irgendwas hat mich gestochen, ruft sie aufgeregt. Am Nachbartisch springt ein junger Mann hoch, holt aus dem Cafe einen Löffel und die Zuckerdose und drückt ihr den Löffel in die Hand. Barbara soll 3 Löffel Zucker zu sich nehmen, verwundert aber ohne Widerworte vertilgt sie die 3 Löffel, der junge Mann drückt dann den Motorradschlüssel auf die Stiche und meint beruhigend dass jetzt alles ok sei. Der Kellner aus dem Rasthoft bringt noch ein paar Eiswürfel. Die Hand schwillt nicht ganz so stark,die Stiche tun zwar weh aber dennoch ziehen wir uns nach einer halben Stunde an und fahren los.
Über Cekanje führt uns die kurvigen Bergstraße R1 nach Erakovici, die Fahrt macht auch beladen nun richtig Spaß. Schließlich befahren wir den Lovcen-Pass, eine herrliche Landschaft in dem Hauptgebirge und Nationalpark Lovcen. Wir kommen aus einenm Fahrvergnügen in das nächste, wir treffen auf die Bucht von Kotor, dem südlichsten Fjord Europas. Die Aussicht über die Bucht ist einzigartig, das blaue Wasser, die weißen Schiffe und die Häuser aus fast 1000m Höhe. Wir halten am Sightseeingpunkt an und bewundern die Aussicht.

Nach den ersten Serpentinen folgen noch 50 weitere, es hört gar nicht mehr auf. Barbaras Hand hat sich wieder normalisiert, leicht geschwollen aber ohne Schmerz, Zucker hilft anscheinend. Am Ende der Serpentinenstrecke kommen wir in Kotor an, wir biegen in die Stadt ab und denken, die Strecke am Wasser entlang kann ja nicht so weit sein.
Ist sie auch nicht aber so schön wie die Strecke ist, so voll und langsam ist sie auch – die Zeit wird lang.

Als wir an der Fähre ankommen, ist diese schon fast am Ablegen. In letzter Minute kauft Gerd noch die Tickets für uns und wir dürfen die letzte Lücke auf der Fähre über die Meeresenge füllen. Nach ca. 10 Minuten sind wir auf der anderen Meerseite angekommen und fahren dann entlang der Küste noch mal eine Stunde bis zur kroatischen Grenze.
Auf der dann wirklich langweiligen D8 fahren wir bis zum Campingplatz Kate in Mlini bis kurz vor Dubrovnic. Der Platz ist ziemlich voll aber wir finden noch ein schnuckeliges Plätzchen unweit der Hauptzufahrt. Nach dem Zeltaufbau und einer kurzen Pause gehen wir über die endlosscheinenden Stufen zum Meer und gehen schwimmen. Später nach dem Duschen gehen wir wieder runter zum Strand und suchen uns ein Lokal, uns trifft der Schlag 0,4l Bier für 3,80€ und dann die Essenpreise, mindestens 9,00€ für eine einfache Pasta. Wir haben aber keine Lust mehr herum zu laufen und bestellen Spaghetti Fruiti di Mare und Spaghetti Aglio e Olio und sind nun auch von der Qualität enttäuscht. Die Fruiti di Mare sind mit Kartoffelwürfel durchsetzt um Volumen zu erzeugen, Barbaras Spaghetti sind versalzen. Also noch ein Bier, damit es nicht so weh tut.

09.Juli 2014 ein Tag Dubrovnik

Die südkroatische Hafenstadt Dubrovnik soll ein außergewöhnliches historisches Ambiente und eine besondere Atmosphäre haben. Wir nehmen uns eine Tag Zeit um das festzustellen. Wir stehen zeitig auf und fahren mit dem Bus in die Innenstadt. Während der Anfahrt im völlig überfüllten Bus, bekommen wir schon den ersten Eindruck von dem Weltkulturerbe der UNESCO.
Die Stadtmauer sieht man vom Bus aus, eigentlich sollte der Blick reichen, denn tausende Menschen pilgern in die Eingangstore der Stadtrepublik.Alles spielt sich tatsächlich in dem Innenkreis der hohen Stadtmauern ab. Der Zugang auf die Stadtmauer kostet 24€ Eintritt, das sparen wir uns denken wir. Jedes Museum kostet Eintritt, viele Führungen von Gruppen stehen in den Gassen und sperren die Straße. Nach der ersten halben Stunde haben wir schon keine Lust mehr aber wir halten durch, gehen durch die engen Gassen und schauen uns einige Läden an. Hier werden nicht nur der übliche Souvenier-Quatsch sondern auch teure Klamotten, Hüte oder Schals, Schmuck und Bilder verkauft.
Der Besuch der Kirchen ist frei und wir finden einige, die offene Türen haben in denen auch nicht viel los ist. Schließlich pausieren wir in einem kleinen Café außerhalb der Stadtmauer mit herrlichem Blick über das Meer und die angrenzenden Inseln. Die Luft ist wunderschön kühl und schattig. Der Blick auf die Getränkekarte beweist, dass dies ein besonderer Ort ist. Eine Cola (0,2l) für 4,20€, nun ja der Blick ist schon und die leichte Brise verschafft Abkühlung.

Wir wandern weiter zum Hafen, kaufen unser Bootsticket für die Rückfahrt, es dauert noch ein wenig und wir setzen uns in den Schatten am Rande der Stadtmauer. Barbara besorgt etwas zum Essen und zum Trinken und wir genießen den Ausblick auf den Hafen. Für Leute die noch nie da waren, kauft Euch ein Buch, da sieht man mehr, für Leute die schon da waren und nochmal hin wollen, bleibt weg und behaltet Eure Erinnerungen. Die Altstadt ist mit dem Touristenstrom völlig überfordert.
Das Boot legt an und wir sitzen in der ersten Reihe, es ist richtig Wellengang und die Bootstour macht mir Spaß, ab und zu spritzt auch Wasser über die Rehling. Als wir den ersten Hafen Srebreno erreichen sagt der Käptn, dass Mlini wegen des Wellengangs nicht angefahren wird. Wir steigen aus und gehen zu Fuß entlang der Promenade zurück zum Campingplatz.
Nachdem wir den Kulturschock verdaut haben gehen wir ins Meer schwimmen, der Wellengang war immer noch heftig und es macht riesigen Spaß sich treiben zu lassen.
Am Abend gehen wir etwas preiswerter Essen, wir waren nun ja auch schon etwas von den albanischen Preise kurriert und schauen uns das Halbfinale Deutschland-Brasilien in einer Bar am Wasser an. Das Bier war hier relativ preiswert und wir können gut sehen, als es zur Halbzeit 5:0 stand sind wir zurück zum Zelt und gehen schlafen.

10.Juli 2014 Rückfahrt über Bosnien-Herzegowina

am Morgen hören wir dass WIR 7:1 gewonnen haben, das soll uns noch mehrfach zu Gute kommen.
Wir fahren bei noch schönem Wetter auf die 8 und biegen auf die 20 Richtung Trebinje und erreichen nach gut 20 Minuten die Grenze zu Bosnien-Herzegowina, wo wir begeistert empfangen werden. „Alemann, Brasil gut gut“ wir brauchten nur den Personalausweis alles andere interessierte nicht, auch der Helm blieb wieder oben. Mit den besten Wünschen zu WM fahren wir weiter.
Die Wolken hängen tief, aber es bleibt trocken, jedoch nach knapp einer Stunde war´s vorbei und der Himmel öffnete die Schleusen, kurz vorher ziehen wir unsere Regensachen über und fahren auf der nun glatten Straße langsam weiter. Bei Avtovac biegen wir bei Starkregen nach Mostar ab. An einer Tankstelle bei Gocka halten wir und tanken und suchen unsere dicken Sachen raus. Wir wollen uns in dem Café angrenzenden aufwärmen.
Leider fehlt die Heizung und der total verrauchte Raum läßt uns nicht lange hier sitzen. Die M6.1 führt uns durch eine herrliche Landschaft, die Wolken hängen tief, es ist kalt und es regnet wie aus Eimern. Eigentlich ist die Landschaft, die wir durch die Regentropfen sehen, wunderschön.

In Mostar regnet es nicht mehr, die Straßen sind aber anfangs noch nass, es ist richtig warm. Fast 28°C erwarte uns bei der Parkplatzsuche im Zentrum der Stadt.
Die im 16. Jahrhundert erbaute Brücke über den Fluss Neretva galt als Meisterwerk der damaligen Baukunst, 28m lang und 19m hoch. Sie galt auch als Wahrzeichen für Frieden zwischen den Kroaten, Serben und Bosniern und wurde am 9. November 1993 von den Truppen der bosnischen Kroaten zerstört.
Mit der Zerstörung der Brücke sollten die bosnischen Truppen im Westteil der Stadt vom Nachschub abgeschnitten werden. Nach Ende des Krieges wurde sie aufwendig rekonstruiert und sehr schnell mit den alten Steinen, die im Fluss lagen wiederaufgebaut. Die Brücke wurde im Juli 2004 wiedereröffnet. Die Einigung der gespaltenen Stadt konnte nicht erreicht werden. Mostar ist auch heute noch ethnisch geteilt.
Wir mischen uns unter die zig Touristen in die Fußgängerzone, die mit Souvenierläden überfüllt sind, Touristen stehen in den engen Gassen, behindern sich gegenseitig. Uns wird es nun schon warm in den Motorradklamotten aber wir stiefeln weiter zur Brücke. Nun stehen wir auf der Mitte der kleinen Bogenbrücke und können zu beiden Seiten schauen, es ist schon beeindruckend auf dem neugeschichtlich wichtigen Punkt zu sein.
Doch der Rummel nervt uns und wir gehen zurück zu den Motorrädern. Wir nutzen dennoch die Gelegenheit in einem Shop Aufkleber einzukaufen, Barbara findet sogar noch eine Hose für sich, eine typische Pumphose. Wir steigen wieder auf die Motorräder und fahren raus aus der umtriebigen Stadt und wir fahren wieder auf der 17 in Richtung Norden. Die tiefen Wolken versprechen nichts Gutes und öffnen auch wenig später die Schleusen und es regnet wieder. Wir fahren durch eine abwechslungsreiche und sehr schöne Landschaft. Wir sind gut drauf, kommen gut voran, aber es gießt in Strömen, dann wird´s weniger aber die Straßen sind nass.

Irgendwann fährt ein Lkw vor uns, an Überholen ist nicht zu denken, die engen Straßen, Kurven und der Regen, irgendwie gibt es keine Gelegenheit. Ein roter Golf quetscht sich aus der Nebenstraße vor uns, etwas genervt möchte ich ihn überholen, klappt aber nicht. Als er dann endlich rechts blinkt und der Lkw nach links blinkt, denke ich ja nun schnell durch, aber das war mein Fehler. Es ging nur rechts oder gerade aus, der Lkw konnte bei grün geradeaus fahren und der Pkw hielt vorschriftsmäßig bei Rot an. Am Pkw war ich schon vorbei als ich das Schild rechts abbiegen sah und ich bog rechts ab. Barbara hinter mir her. Damit hatte ich den roten Pkw bei roter Ampel überholt und fiel den Polizisten förmlich in die Arme, die auf derart Verkehrssünder warteten. Der Polizist hob die Kelle und wir fahren rechts ran, „rotte Ampel“ sagte er, ich tat unwissend, denn ich hatte sie ja nicht gesehen. Ich versuchte zu erklären, dass ich die Ampel aufgrund der Witterung und des vorwegfahrenden Lkw, der die Gischt hochwirbelte nicht sehen konnte. Er zeigte wenig Verständnis und wies mich an zu seinem Kollegen in das Polizeiauto zu steigen. Das Auto war ein Lada, der schon einige Jahre im Dienst war, die Sitze waren schon arg durchgesessen und auch sonst nagte der Zahn der Zeit an der Ausstattung. Der Polizist holte einen Bock und versuchte mir zu erklären, dass ich 55€ zu zahlen hätte, meine Frau nicht weil ich ja der Chef bin. Ich solle den Bogen ausfüllen und morgen im Büro bezahlen. Ich zog meine Börse aus der Jackentasche und wollte ihm das Geld geben, das ging aber nicht, das muss der Kollege vom Büro übernehmen. Schließlich einigten wir uns darauf, dass ich mit dem Zettel zur Dienststelle fahre, dort bezahle und mit der Quittung meine Papiere wieder bekomme. Das Ausfüllen des Formulars viel ihm sichtlich schwer und immer wieder bat er seinen Kollegen um Hilfe. Endlich hatte ich den Zettel in der Hand und fuhr zur Dienststelle in den Ort. Barbara blieb weiterhin am Ort des Geschehens stehen und wartete. Prozor ist eine Kleinstadt und ich fand die Polizeistation ziemlich schnell. Ich übergab den Zettel und das Geld, doch der Zettel war für den Polizisten gar nicht lesbar und der rief dann bei jedem zweiten Wort den Streifenpolizisten an, nach 10 Minuten war es dann erledigt. Ich fuhr zurück und erhielt meine Papiere. Weiterfahren, freundlich lächeln und ärgern.

Nun war es schon spät und wir hatten auch unsere Tageskilometer zusammen, also suchten wir mit dem Navi ein Hotel. Es zeigte 2 Hotels an, doch das waren Ruinen, also weiter zum nächsten. In einem Industriegebiet bei Bugojno steht ein Schild Hotel Diskoteka. Da halten wir an und fragen nach einem Zimmer. Die Motorräder stehen auf dem Parkplatz ganz gut und wir beziehen die etwas miefige Bude im dritten Stock. Das Fenster geht nach hinten zur Produktionshalle, wo tiefgefrorenes Obst und Säfte hergestellt werden.
Das Abendessen gibt in dem großen Speisesaal, die Tische sind mit schweren weißen Tischdecken und roten Läufern und schweren Geschirr gedeckt, Weingläser mit Stoffservierten stehen neben dem Besteck. Sehr feudal das Ganze. Auch der Kellner weiß wie man bedient. Er gibt uns die Karte mit einer riesigen Auswahl an Essen. Wir wollen bestellen. Leider stellt sich heraus das de meisten Speisen der Karte „aus“ sind.. Nach unserem ersten Bier trinken wir zum Essen auch Rotwein, um dem Ambiente gerecht zu werden. Die Küche hat zwei Richtungen, Balkan und Ungarn und ist samt Nachtisch eine runde Sache.
An der Bar nehmen wir anschließend noch einen Absacker. In der Nacht hören wir den Ladeverkehr der Halle und das nervt dann doch ein wenig.

11.Juli 2014 wieder Kroatien und weiter nach Ungarn

Eigentlich wollten wir über Travnic am Dorf Paklarevo über die Bergkette Vlasic fahren. Doch aufgrund des Dauerregens haben wir die einfachere Route auf der 5 gewählt, die uns in Jajce auf die 16 in Richtung Banja Luka führt. Die Straße wird nun richtig schlecht, Spurrinnen versauen das Fahren und es fängt wieder an zu regnen. Die Landschaft ist schön, wir fahren am Fluss rechts und links Felshänge, Schluchtenartig. Wir durchfahren Tunnels, überqueren Brücken und Täler aber wir sehen nicht viel davon. So zieht es sich bis Banja Luka im Dauerregen.
Auch einen kurzen Bummel in Banja Luka lassen wir wegen des Regens ausfallen, wir fahren weiter zur Grenze nach Gradiska. Die Straße zieht sich anfangs am Fluss entlang und ist dann ziemlich gerade, was uns bei dem Wetter nicht weiter stört. Als wir den Ort gegen halb eins erreichen, stehen wir schon am Grenzposten, wieder reicht dem Zöllner der Kfz-Schein und Personalausweis und wir fahren über die Stahlbrücke über die Save, dem Grenzfluss zwischen Bosnien-Herzigowina und Kroatien. Es regnet weiter und der kroatische Grenzposten winkt uns durch.

In der Gegenrichtung ist der Grenzstau erheblich, Urlaubsbeginn in Europa.
Die Landschaft wird nun flacher und die Häuser und Gebäude werden ärmlicher, die Straßen die nun die Nr. 5 trägt werden schlechter.
In Grubisno Polje machen wir in einem Cafe mit Terrasse Pause, es ist kalt aber so wie wir durch und durch nass sind können wir das keinem Cafe-Besitzer zumuten, sein Mobiliar zu ruinieren. Wir hoffen, das der warme Kaffee uns soweit erwärmt, dass wir den Plattensee noch lebend erreichen. Die Regensachen bleiben an und fahren auf den nassen Straßen weiter.
Gegen halb vier haben wir auch die Grenze nach Ungarn in Barcs erreicht, es regnet wieder in Strömen und wir fahren genervt weiter.
Das Land ist flach und wir kommen durch kleine Dörfer mit niedrigen Häusern, wie man sie eben aus Ungarn kennt. Auf den Strommasten sind Storchennester, die auch oft bewohnt sind. Die Häuser wirken alt und verkommen aber die Leute leben hier.
Es regnet, jedes Dorf sieht ähnlich aus, alte Straße, Strommasten an der Straße, Straßengraben und die typischen ungarischen Häuser mit den niedlichen Scheunentoren. Es wirkt irgendwie romantisch, wenn es nicht so regnen würde und die Anmutung eines Zerfalls nicht da wäre. Am Plattensee haben wir uns bei Erreichen der Kreuzung für das Westufer entschieden ud wir fahrn in die Stadt Kesztely. Der Regen hat mittlerweile tatsächlich aufgehört und es ist sogar wieder warm geworden. Wir finden das Hotel Krystally. Wir haben auch keine Lust mehr nach über 400km Kälte und Regen noch länger zu suchen, der Preis von 70€ ist ok. Wir checken ein, entladen die Motorräder und duschen uns warm.

Nachdem die Welt nun wieder in Ordnung ist, gehen wir in das nahegelegene Stadtzentrum, wo wir ein Volksfest in der Fußgängerzone vorfinden. Geboten werden neben Volkstanz auf der Bühne, einzelne Künstler in der Straße, Wurstbuden und Buden mit Obstlerverkauf. Ein lebendiges Treiben in den netten Häuserzeilen der Innenstadt.
Nach unserem ersten Rundgang gehen wir in ein landes- oder auch stadttypisches Lokal, der Innenhof ist mit Tischreihen ausgestattet, Wein rankt am Gemäuer. Zuerst ein Bier und dann das typische ungarische Menü und anschließend einen Schnaps. Danach gehen wir müde in unser Hotel und schlafen schnell ein.

12.Juli 2014 Sightseeing in Kesztely

nach dem Frühstück gehen wir zum Strand bzw. zum Ufer des Balaton. Das Wetter lädt nicht gerade zum Baden ein, obwohl es herrlich warm ist, aber ziemlich diesig. Angler sitzen am Ufer und viele Touristenboote liegen am Steg, wir beobachten das Treiben und gehen dann durch den Helikonpark zur Innenstadt. Wir gehen in die Pfarrkirche und können uns die Probe des Chors anhören. Herrlicher Kirchengesang mit toller Akustik. Auf dem großen Marktplatz sehen wir eine gotische Kirche, die zu den ältesten Gebäuden der Stadt gehört. Unmittelbar neben der Kirche ist die sitzende Statue von György Festetics montiert. Der Mann sitzt leger auf der Bank, auf der sich viele neben ihm setzen um fotografiert zu werden. Das Museum und viele großartige Gebäude sind rund um den Marktplatz aufgereiht. Wir erreichen wieder die Fußgängerzone und schlendern zwischen den Geschäften und den Buden zum Schoss.

Das barocke Schloss Festetic aus dem Jahre 1745 gilt heute als eines der prachtvollsten Schlösser in Ungarn und bietet mit dem schön angelegten Park ein Anziehungsmagnet. Vor dem Schloss befindet sich ein Springbrunnen, wo sich Paare in der Sonne fotografieren lassen. Im Schloss selber sind vor allem die Bibliothek, das Museum und die verschiedenen Ausstellungen interessant.
Uns kann das aber bei dem schönen Wetter nicht einladen und wir spazieren in den hinteren Schlossgarten.
Neben den üblichen Holzspielen für Kinder und Wurstständen hat sich eine Reiterstaffel mit ungarischen Uniformen eine Koppel aufgebaut und präsentierten sich dort. Auch eine ungarische Musikkapelle mit Geigen und Gesang gaben ihr Bestes.

Wir halten uns hier in dem lustigen Treiben ein wenig auf und gehen dann zurück zum Hotel, wo wir den Nachmittag mit Wellness in der Sauna und im Whirlpool ausklingen lassen.
Am Abend genießen wir nochmal das landestypische Abendessen, diesmal jedoch in einem touristisch, versautem Lokal. Eigentlich sah es ganz nett aussah aber kleine Portionen zu hohen Preisen liefert. Egal es war dennoch ganz nett und wir gehen zufrieden zurück ins Hotel.

13.Juli 2014 nach Wien und wieder mit der Bahn

Wir lassen uns Zeit beim Frühstücken und ebenso beim Packen der Motorräder, gegen halb zehn starten wir unsere letzte Motorradetappe, die Abschiedstag von der bislang wunderschönen Reise. Auf zunächst kleinen Straßen fahren wir durch kleine Dörfer mit kaum aussprechbaren Namen. Idyllisch und nett sieht es aus, der Himmel ist bedeckt aber es ist noch trocken. Nach knapp zwei Stunden erreichen wir die kaum erkennbare Grenze zwischen Ungarn und Österreich, hinter Rechnitz fahren wir auf der B56, die Burgenlandstraße. Herrliche Kurven und super Wetter begleiten uns eine ganze Weile. In Lockenhaus halten wir im Gasthaus Schöhle und essen eine Kleinigkeit. Als sich der Himmel zuzieht, beschließen wir weiter zu fahren. Wir kommen genau zwei Kurven weit, die Regenwand kommt förmlich auf uns zu. Kurzentschlossen biegen wir links auf die überdachte Tankstelle. Das war knapp, ein Wolkenbruch kommt herunter. Regenjacken an und nach gut zwanzig Minuten geht es weiter. Nach etwas mehr als vier Stunden mit einigen längeren Pausen kommen wir schließlich in Wien an. Wir finden den Bahnhof schnell und suchen die Verladestation. Etwas genervt von der schlechten Parksituation stellen wir uns an einem Parkhaus ab und warten bis zur Verladung.
Um halb neun fing die Verladung an, die Anweisung des Lademeister die Gepäckrollen vom Motorrad zu entfernen, ignorierten wir. nach der Auffahrt werden wir wieder von dem arroganten Lademeister darauf angesprochen. Als ich die Verzurrer ansprach was das ganze solle, meinte der „passt scho“ und ich sah den Lademeister auch nicht mehr und dann rollte der Zug auch schon.
Wir haben noch zwei Mitfahrer im Abteil, die leider nichts vom Fußball hören wollen, es ist Finale und die Deutschen spielen gegen Argentinien. Wir legen uns hin und Barbara hat ihr Radio klar gemacht – ab und zu gibt sie mir den Kopfhörer, erst in der Verlängerung fiel das 1:0 Deutschland ist Weltmeister und wir jubeln leise. Zwischendurch schickt Eike aus Deutschland kurze SMSen über den Spielstand.br>

14.Juli 2014 wieder zu Hause

Die Nacht ist unruhig, mitten in der Nacht steigen unsere Begleiter aus und wir kommen relativ pünktlich in Hamburg an. Der Verladeort und Zeitpunkt dauert aber noch, erst nach zehn Uhr können wir endlich die Motorräder von den Wagons herunterfahren. Wir sind nach 4000km und wahnsinnigen Eindrücken wieder zu Hause.

 

Infos zu Albanien

 

 

Namibia Classic 2010

Namibia Classic 14.01-5.02.2010

Nach dem wir schon in 2008 die Kapstadt Windhoektour mit Gravel-Travel unternommen haben freuten wir uns sehr auf die nächste Tour – der Namibia Classic. Mit gemischten Gefühlen fuhren wir los. Werden wir diese Tour immer wieder mit der Kapstadttour vergleichen oder sind die Erwartungen vielleicht zu hoch gesteckt? Nein, obwohl wir schon einige Orte der Tour kannten war es wieder etwas ganz Neues. Es ist Regenzeit und alles war grün, überall blühte es. Die Landschaft wirkte ganz frisch und anders, nein es hatte nicht viel mit der ersten Tour zu tun, Ian hätte auch diesmal gesagt „Every Day is different“

Anreise und Einweisungstour

Mit dem ICE ging es reibungslos nach Frankfurt von wo wir mit Air Namibia ins ca. 8200km entfernte Windhoek fliegen. Vom Schnee und -5°C in knapp 30°C.
Am frühen Morgen landen wir auf dem Hosea Kutako International Airport von Windhoek und werden von Ralf, Volker und Andy abgeholt. Ralf macht einen Abstecher in eine Einkaufsmall, um Brötchen für die 18 Classic-Fahrer einzukaufen. Nachdem wir die Zimmer bezogen haben frühstücken wir ausgiebig.
Nach kurzer Eingewöhnung und kurzem Bad im Pool treffen wir uns um 14:00 Uhr zur Einweisung. Der gemeine Papierkram in Sachen Versicherung und Sicherheit muss erledigt werden und Ralf gibt wichtige Hinweise für die kommende Tour.

Die Einführungsfahrt von knapp 100km führt uns auf die D1483, die schon alles bieten soll was uns auf der Tour begegnen wird. Es geht schon ganz gut und die Trockenflussdurchfahrt und die leicht ausgewaschenen Stellen werden leicht gemeistert. Auch den ersten Platten gab es schon.
Am Abend fing es wieder an zu regnen und das Bushmannfondue muss unter das Vordach gestellt werden, wir essen alle drinnen und genießen den Abend .

 

Auas Berge  – Kalahari Wüste

Um 9:00 Uhr ist Briefing, Andy ruft alle zusammen, erklärt die Strecke und danach fahren alle langsam vom Hof der Lodge. Nach kurzer Fahrt auf der B1 biegen wir auf die D1483, auf der uns der Blick in Auas Berge bis zur C23 begleitet. Das Tor am Ende der Farmroad muss geschlossen werden, weil es geschlossen war aber hatten wir vorher eine aufgemacht?
Die Teerstraße führt uns nach Dorbabis, zur ersten Tankstelle. In dem kleinen Store kaufen sich schon einige etwas zu trinken oder zum Essen. Die C23 ist eine ebene Schotterpiste, sehr gut und zügig befahrbar, rechts und links sehen wir grüne Dornenbüsche und Grasbüschel. Auf dem GPS wird das Überfahren des südlichen Wendekreis, Tropic of Capricorn angezeigt.

Die Teerstraße führt uns nach Dorbabis, zur ersten Tankstelle. In dem kleinen Store kaufen sich schon einige etwas zu trinken oder zum Essen. Die C23 ist eine ebene Schotterpiste, sehr gut und zügig befahrbar, rechts und links sehen wir grüne Dornenbüsche und Grasbüschel. Auf dem GPS wird das Überfahren des südlichen Wendekreis, Tropic of Capricorn angezeigt.

Als erster Treffpunkt ist Uhlenhorst ausgewählt, eine kleine Siedlung mit einer Tankstelle und einem riesigen Kakteengarten, der zur Lodge nebenan gehört. Wir fahren weiter auf der C15 über Hoachanas und Stampriet, wo wir trotz kurzer Distanz wieder tanken. Unterwegs treffen wir schon die ersten Eselskarren, vor denen Ralf gewarnt hatte, tatsächlich kreuzen die Esel einfach die Straße. Ich halte mal an und fotografiere die Fuhre, mit breitem Grinsen winken die Reisenden in die Kamera und freuen sich darüber.
Bei der Fahrt nach Gochas durch das  Auob Tal haben wir die erste Wasserdurchfahrt. Einige halten an und zeigen wo die Durchfahrt am einfachsten ist und schießen natürlich auch entsprechende Aktionfotos.

Es fängt an zu donnern, die Blitze krachen irgendwo in der Kalahari ein. Gegen 16:00 Uhr treffen wir im „Kamelruhe Guesthouse“ ein und genießen beim Windhoek Lager die Aussicht auf die Hügel, wo es heftige Blitze gibt, ein paar Regentropfen fallen und ein heftiger Wind kommt auf. Doch das ganze beruhigt sich schnell.
Wir springen in den eiskalten Pool  und sind pünktlich zum Sundowner am Auto. Auf 2 Jeeps geht’s in die Kalahari-Dünen, die roten Dünen machen uns sprachlos, Marie erklärt uns die Weberneste im Kameldornbaum  und die Fauna und Flora am Boden.

Schließlich stoppen wir an einer großen roten Düne, auf denen Namas stehen und singen. Wir gehen neugierig hoch und bekommen einen Sundowner-Drink angeboten und sehen begeistert eine große weiss eingedeckte  Tafel im roten Dünensand.
Nach einigen Drinks nehmen wir am Tisch Platz und genießen beim Sonnenuntergang ein super 3 Gängemenü. Jeder einzelne Gang wird im einzelnen vorgestellt.

Nachdem Essen singen die Nama ihre Lieder, wir sind begeistert, versuchen im Takt mitzuklatschen. So gefährlich ist Afrika, meinte Radek und erzählt von den Warnungen vor der Reise.
Das einzige was etwas nervte war die Zunahme der kleinen Mistviecher, die an Armen und Beinen zwicken, dennoch genießen wir die Ruhe und Frische auf der Düne.
Spät fahren wir zurück in die Lodge. Das Gewitter hat die Stromversorgung unterbrochen, die Klimaanlagen sind aus und die Beleuchtung geht nur auf Sparflamme.

 

Kalahari Wüste – Gariganus

Die Nacht ist sehr warm und Moskitos unterstützen das Wachsein in der Nacht, fast keiner hat richtig gut geschlafen.
Nach dem Frühstück und anschließendem Briefing fahren wir die C15 im Auob-Tal Richtung Süden, immer mit Blick auf die roten Dünen und die Kameldornbüsche rechts und links. Die C17 macht irgendwann eine scharfe Rechtskurve und wir kommen auf eine interessante Berg- und Talfahrt über die Dünengürtel aus orange-rotem Sand. Die Piste ist weiß und glänzt neben den roten Dünen.

Erst in der Nähe von Koës erreichen wir die sanften Hügel und weiten Flächen, die so typisch sind für das Gebiet um Keetmanshoop. Auf dem Weg zur Farm Garianus kommen wir am Giant’s Playground vorbei. Eine bizarre Felslandschaft, wo aufgetürmte Dolerit-Felsen zu sehen sind, als seien sie von Riesen hingelegt worden. Die aus Block-Verwitterung entstandenen Gesteinsblöcke bestehen aus 170 Millionen Jahre altem Basalt, vulkanischem Ursprungs. Das Thermometer zeigt mittlerweile 43,6° an und wir fahren schnell zur Farm weiter – der Pool ruft.

Nachdem die Zimmer auf der Farm bezogen sind, versammeln sich all im Pool zu einem (oder zwei )kalten Bier. Um 17:00 Uhr ist eine Gepardenfütterung angesagt. Zunächst sind wir ein wenig skeptisch, ob es Sinn macht Geparden hier festzuhalten. Doch Andy erklärt, dass diese Tiere aus einer jämmerlichen Haltung stammen und hier auf dieser Farm aufgepäppelt werden. Coenie, der Lodgebesitzer wirft den Geparden ein Stück Fleisch hin und erklärt uns ein wenig über die Verhaltensweisen der Katzen. Solange der Gepard frisst, kann und darf jeder das Tier streicheln.

Am Abend fahren wir zum nahe gelegenen Köcherbaumwald um den  Sonnenuntergang im Köcherbaumwald bei einem Windhoek Lager zu geniessen. Der Köcherbaumwald mit vermutlich 200-300 Jahre alten und um die 5 Meter hohen Aloen wurde 1955 zum Nationalen Denkmal erklärt,  in dem etwa 250 Köcherbäume (Aloe dichotoma) stehen. Das heraufziehende Gewitter wird immer beeindruckender der Himmel zeigt traumhaft Farbspiele. Einige gehen zurück zur Farm, einige bleiben noch beim Bier im Regenschatten der Bäume sitzen und genießen diesen besonderen Sundowner.

 

Kalahari Wüste – Felix Unite

Es ist leicht bedeckt am Morgen, wir packen die Motorräder und fahren nach dem Frühstück und dem Briefing über die Umgehungstrasse an Keetmannshoop vorbei zur ersten Tankstelle.
Wir biegen auf die  D608, eine landschaftlich schöne Strecke durch die Kleinen Karas Berge und genießen die interessante Strecke mit Ausblicken auf einsame Berge und scheinbar endlosen Flächen. Die Straße wird kurviger und die Gegend hügeliger, ein paar Wasserdurchfahrten sind wieder zu meistern.

An der C12 sehen wir die Schmalspurbahn, die von Lüderitz nach Südafrika führt und erreichen das erste Etappenziel, das Roadhouse. Ein großes Restaurant mit vielen Oldtimern, teilweise in die Wände integriert, teilweise als Ganzes im Saal stehend. Es ist alles neu und sieht doch urig aus. Die kleine Tankstelle wird nur bei dringendem, Bedarf und ausdauerndem Hupen besetzt. Das Essen ist sehr gut und reichlich und träge setzen wir unsere Fahrt Richtung Fish-River-Canyon fort.

Der Canyon am Unterlauf des Fisch-Flusses gehört zu den eindrucksvollsten Naturschönheiten im südlichen Teil Namibias. Mit seiner Tiefe von bis zu 550 Metern gilt der Fish River Canyon – nach dem Grand Canyon in Amerika – als zweitgrößter Canyon der Welt. Die Schlucht windet sich über eine Distanz von rund 160 Kilometern durch das zerklüftete Koubis-Bergmassiv bis hinunter nach Ai-Ais. Der rund 500 Millionen Jahren alte Canyon ist Teil eines staatlichen Naturschutzparks. Beim Parktor zahlen wir den Eintritt und fahren noch 10km zum Aussichtspunkt, der einen beeindruckenden Blick auf den „Höllenbogen“ (Hell’s Bend) bietet. Von Westen zieht erneut eine Gewitterschauer heran und wir starten die Rücktour, unterwegs bekommen wir noch einige dicke Tropfen ab, die aber eher als Kühlung willkommen sind.

Auf ebener Schotterstraße fahren wir östlich des Canyons durch faszinierende Landschaften Richtung Süden. Die Landschaft Richtung Oranje wird immer karger, teilweise hat man das Gefühl auf dem Mond herumzufahren. Direkt am Fluß gibt es einen grünen Streifen an dem sogar Wein angebaut wird. Wir fahren lange neben dem grünen Streifen auf der einen und kargem Sandgebiet auf der anderen Seite und erreichen schließlich die Cabanas der Felix Unite. Wieder gibt es einen herzlichen Empfang  mit kühlen Getränken und leckeren Snacks. Ein kurzes Bad im Oranje spült den Staub vom Tag weg und wir genießen den Sonnenuntergang beim Abendessen.

 

von der Grenze nach Aus

Früh am Morgen starten wir in einem alten Schulbus der uns Richtung Südafrikanische Grenze bringt, von hier starten wir zu einer  Kanufahrt auf dem Oranje, der mit 2.160 Kilometer der längste Fluss im südlichen Afrika ist. Er fließt durch Lesotho und Südafrika und bildet an seinem Unterlauf die Grenze zwischen Südafrika und Namibia. Kurz vor Noordoewer werden die Kanus in den Fluss gesetzt und wir paddeln gemächlich den Fluss herunter. Die Grenze verläuft am nördlichen Flussufer und so können wir zu Recht behaupten auch in Südafrika gewesen zu sein ( ohne Passtempel )
Nach etwas mehr als 2 Stunden treffen wir wieder bei Felix Unite ein und nach einem kleinen Frühstück gehts wieder auf die Motorräder.

Unsere nächste Tagesetappe führt uns in Richtung Westen, entlang des Oranje über Aussenkehr. Die Straße wird zur Zeit erneuert und wir fahren abseits der Straße in weichem Sand. Die Arbeiterhäuser werden von den Saisonarbeitern, die in der Weinlese arbeiten bewohnt.
Die Strecke ist relativ öde und wir sind um so mehr begeistert als wir den Oranje wieder sehen und auf kurvigen engen Pisten schließlich den Fish River überqueren.

Am Eingangstor des Richtersveld Nationalpark müssen wir uns bei der Einfahrt eintragen  und später am Ausgangtor wieder austragen. Gerd fotografiert zwei Mädchen und zeigt ihnen das Foto, schüchtern und mit Freude schauen sie sich die Bilder an und freuen sich unheimlich.

Kurz vor Erreichen des Minenort Rosh Pinah liegt  auf der rechten Seite ein großes Bergwerk, wo Zink oder Blei abgebaut wird. In Rosh Pina tanken wir und fahren dann über ein nerviges 165km langes Asphaltband durch das einsame Randgebiet der Namib Wüste. Auf dem Weg sehen wir einige Zebras und Strauße, die wir bei 120km/h auf Asphalt ausführlich betrachten können und eine schöne Abwechslung bieten.

Beim Tanken in Aus werde ich von einem Jungen auf relativ gutem Deutsch angesprochen woher ich komme usw. Ruckzuck schnitzt er meinen Namen in die schon mit Schnitzereien der Big-Five vorbearbeitete Makalani-Nuss und möchte mir diese zum Kauf anbieten. Ich fand die Art und Weise wie der Junge das Verkaufsgespräch führte sympathisch und hätte auch eine Nuss gekauft, leider wird er von einem Einheimischen vertrieben. Die Nüsse werden fast überall angeboten und man kann sie durchaus für 20-30 NAD kaufen, sofern die Jungs es auf witzige Art machen.  Schließlich fahren wir zur Unterkunft Klein-Aus Vista.

von Aus durch die Namib Naukluft

Eine lange Etappe führt uns durch eines der abwechslungsreichsten Gebiete Namibias. Wir lassen die Neisip Fläche rechts liegen und fahren die D707, die majestätischen Tiras Berge von der Namib-Randstufe trennt. Das Farbenspiel auf den scheinbar unendlichen, lebensfeindlichen Weiten und Bergzügen im Randgebiet der Namib lässt uns ständig anhalten um das ganze Digital festzuhalten. Auch hier laufen Strauße, Springböcke auf der anderen Seite der Zäune, die den staubigen Weg begleiten.

In Beta wird noch mal getankt und wir fahren  die C27, eine der meist befahrenen Straßen in Namibia. Deswegen ist sie wohl auch so durchfurcht und mit weichem Sand versehen. Die Staubwolken sind riesig. Ab und zu haben wir auch Wellblech unter den Rädern aber bei 90km/h geht es ganz gut.
In Namibrand-Naturschutzreservat gibt es keine Zäune, die Tiere stehen teilweise auf der Piste, laufen aber davon sobald wir uns nähern.

Am späten Nachmittag kommen wir in Desert Homestead am Hang der Wüstenberge an. Die Hütten haben einen schönen Ausblick in die Wüste. Die Sonne knallt am Pool und wir suchen schnell den Schatten im Innern der Lodge.
Noch während dem Abendessen färbt die untergehende Sonne die umliegenden Berge und Landschaft. leider sehen wir wegen der leichten Bewölkung keine Sterne, doch die Ruhe ist unvergleichbar.
Am nächsten Morgen nüssen wir früh hoch, deshalb ist der Abend auch recht kurz.

 

Vom Sossusvlei nach Kobo Kobo

Vor Sonnenaufgang fahren wir mit drei Autos der Lodge zum Sesriem-Tor. Ab hier geht’s entlang desuralten Tsauchab-Flussbett bis zu seinem Ende im berühmten Sossusvlei. Die 65km lange Strecke ist eine gut Asphaltstrasse entlang der großen Dünen, unter anderem auch an die 100m hohe Düne 45, die laut Andy „ausgetreten“ ist. Am Ende der Teerstrasse, geht es weitere 5km durch Tiefsand zum Sossusvlei. Diese Lehmbodensenke ist von einigen der höchsten Sanddünen der Erde umgeben und durch Versanden des Tsauchab entstanden. Der Fluss transportiert das Wasser bei besonders starkem Regen hier in die Senke und es soll dabei sogar ein See entstehen.

Ab jetzt geht es zu Fuss weiter. Klar erklimmen wir die Düne und genießen einen super Ausblick über das Sandmeer. Auch wenn der Sand nocht nicht von der Sonne aufgeheizt ist, ist der Weg auf dem Dünenkamm recht mühselig. Dafür geht es abwärts umso schneller. Komischerweise sind unweit der Rastfläche auch Oryx Antilopen und Springböcke unterwegs und fressen von den dürren Pflanzen.
Die Fahrer der Autos haben bereits das Frühstück ausgepackt. Jeder erhält eine  Frühstückbox und wir geniessen die beeindruckende Landschaft und das Frühstück. Entlang der Dünen im Schatten der teils verdorrten Bäume fahren wir zurück zur Lodge.

Wieder auf die Moppeds geht es die gleiche Strecke zurück bis Sesriem, diesmal zum tanken. Der Tsauchab der die C19 quert hat nur noch wenig Wasser und die Durchfahrt macht jetzt keine Probleme. Gut das wir morgens mit den Autos gefahren sind, denn morgens hätten wir hier mit den Motorrädern  einige Probleme bekommen.
Anscheinend ist der Regen nur bis zur Straße, der C27, gekommen. Die Hänge der Naukluftberge sind deutlich grüner, während die Namib in gelblich weißem Licht erscheint und richtig trocken ist, wobei viele gelbe Büschel zu sehen sind.  Wir fahren von Sesriem Richtung Solitär, eine kleine Siedlung mit der einzigen Tankstelle weit und breit sowie einem Bäcker, wo wir wieder den berühmten Apfelkuchen essen.

Nach kurzer Pause und tanken fahren wir weiter über die C14 zum Gaub-Pass, der eigentlich nur am Schild zu erkennen ist. Wir überfahren wieder den südlichen Wendekreis, Tropic of Capricorn.
Der Kuiseb-Canyon stattdessen ist recht imposant. Der 560km lange Kuiseb ist einer der stärksten Riviere in Namibia und entspringt im Khomashochland. Er hat den Canyon in das Schiefer und Quarzit geschnitten und dabei eine Landschaft geformt, die schroff ist und menschenfeindlich scheint, wie man sie auf dem Mond vermuten würde.

Die D1998 führt uns wieder in den Namib-Naukluftpark und wir erreichen die Einfahrt zur Kobo-Kobo Lodge, die über eine 10km lange Endurostrecke mit Fels und Tiefsand zu erreichen ist. Es ist die eindrucksvollste Lodge auf der Tour, viele kleine Hütten aus Stein, Außenduschen und Zelte.
Zum Abendessen gibt’s feinstes Kudusteak vom Grill und einen leckeren Rotwein. Der Abend wird noch lang…
Wir 3 Paare übernachten in drei Häusern die in marokkanischem Stil gebaut sind, etwas unterhalb der eigentlichen Lodge. Wir haben den Vorteil, dass wir auf dem Dach übernachten dürfen  – wir haben ein Millionen-Sterne-Hotel.

 

Zur Atlantikküste nach Swakopmund

Nach dem Frühstück fahren wir die 10km Endurostrecke runter bis zur D1985 und dann auf der schnurgeraden Schotterpiste C28 nach Swakopmund quer durch die Namib Wüste. Teilweise ist die Piste geteert und die Fahrt ist eher nervig. Mit jedem Kilometer wird es frischer, wir nähern uns der „kalten“ Atlantikküste. Wir müssen tatsächlich das Innenfutter in die Jacke packen.

Kurz vor Swakop bleibt meine XT stehen, seit knapp 100km fahre ich schon auf Reserve und nur knapp 2km vor der nächsten Tankstelle. Also ruhig bleiben und auf Andy warten. Mit einem Grinsen schenkt er mir einen Liter ein und ich kann zur nächsten Tanke fahren, wo die anderen schon auf mich warten. Der Spruch „na heute wohl nicht geschont“ als eine Anspielung auf zu „hohem“ Spritverbrauch blieb natürlich nicht aus.

Das Stadtbild von Swakopmund ist durch zahlreiche Kolonialbauten geprägt, das wichtigste ist wohl das „Woermann Haus“ aus dem Jahre 1905 mit seinem 25 Meter hohen Damara-Turm sowie das Hohenzollern Haus, das Alte Amtsgericht, und das Prinzessin Rupprecht Heim.
Rund 30.000 Einwohner leben in der Stadt, wobei hier der Anteil deutschstämmiger Bewohner sehr hoch scheint. Hier wird überall deutsch gesprochen. In jedem Geschäft kann man die Verkäufer in Deutsch oder Englisch ansprechen und sie antworten in Deutsch.
Die Stadt hat sich den Charakter eines typischen nordeuropäischen Badeortes über mehr als 100 Jahre erhalten.

Die Sehenswürdigkeiten erkunden wir zu Fuß den Strand und bummeln durch die Stadt, wo auch Kaffee und Kuchen nicht fehlen darf.
Am Abend sitzen wir in „Kükis Pub“, eine gemütliche Kneipe mit einer guten Speisekarte. Serviert werden vor allem Meeresfrüchte der Region und die Portionen sind recht ordentlich.
Nach reichhaltigem Essen gehen wir durch die sandigen Straßen zurück zum Hotel.

 

die Stadt und die Dünen von Swakopmund

Vormittags gehen wir noch mal in die Stadt um ein paar Souvenirs auf dem Holzschnitzermarkt zu ergattern. Der Holzschnitzermarkt ist ganz witzig, die Verkäufer recht freundlich und die Preise immer verhandelbar. Auch die Makalani-Nuss wird versucht auf interessanter Art und Weise an den Mann oder die Frau zu bringen. Wir klappern alle Highlights der Stadt ab, unter anderem den Leuchtturm und natürlich die Jetty. Der über 300 Meter langer Landungssteg wurde von 1904 bis 1907 erbaut und sollte zur Anlandung der Versorgungschiffe für Deutsch-Südwest dienen. Aufgrund der ständigen Versandung der flachen Küste war dies aber nur selten möglich. Die Brandung und Springflutenhaben haben der Brücke schwer zugesetzt und sie wurde deshalb ab 2005 renoviert. Auch heute ist die Instandsetzung noch nicht abgeschlossen und die Brücke ist nur zur Hälfte begehbar.

Wir sind dann extra ins Café Anton gegangen, um eine Schwarzwälder Kirschtorte zu essen. Die Torte wurde uns freundlich serviert, doch leider ist die Schwarzwälderkirsch sauer und wir erhalten nachdem wir meckerten einen neues frisches Stück Sahnecreme.
Beim Bummel kommen wir an einem Infokasten vorbei, der Swakopmunder Männergesangverein sucht noch einen Chorleiter, ob wir uns da mal vorstellen?

Am Nachmittag treffen wir uns zur Ausfahrt in die Dünen mit Quad Bikes. Fast alle hatten sich am Auto versammelt und wir fahren zur Desert Explorers Station. Nach Bezahlen der Tickets und intensiver Einweisung fahren wir dem Guide hinterher. Die Fahrt war anfangs etwas zögerlich, das Tempo und die Dünenhöhen nehmen aber schnell zu und das Fahren macht richtig Spaß. Nach Etwas mehr als 2 Stunden sind wir aus den Dünen zurück und gönnen uns ein kühles Bier zur Erfrischung.

Abends treffen wir uns alle im „Swakopmund Brauhaus“ zum Abendessen. Ein ebenso deutsches Haus wie die Bevölkerung dieser  Stadt.

 

Von Swakopmund über Cape Cross nach Uis

Nach dem Frühstück reisen wir entlang der mit Salz beschichteten Küstenstraße weiter nach Norden. Etwa 10 km in nördlicher Richtung von Swakopmund entfernt befindet das größte Salzwerk des Landes. Das natürliche Vorkommen ist bereits seit Mitte der 50er Jahre erschöpft und heute werden täglich bis zu 18 Millionen Liter Meerwasser in künstlich angelegte flache Becken zur Verdunstung gepumpt. Später werden am Straßenrand hübsche Salzkristalle auf kleinen Kisten und Tischen zum Kauf angeboten. Die Kristalle sehen aus wie Schmucksteine, schmecken aber original salzig.

An Wlotzkasbaken und Hentiesbaai vorbei geht es zum Kreuzkap-Robbenreservat von Cape Cross. An der Naturreservat-Station müssen wir auf Andy warten, weil wir nur mit einem Auto in das Reservat fahren dürfen, alles Reden hilft nichts, die Motorräder müssen draußen bleiben.

Hier in der größten Pelzrobben-Kolonie leben bis zu 250.000 Tiere und entsprechend stinkt es auch. Es wimmelt von schwarzen Robben an Land wie auch im Wasser, es quiekt und blökt und dazu der Gestank. Im fischreichen Wasser des arktischen Benguela Stromes finden die Robben ausreichend Nahrung.
Nachdem wir ausreichend Fotos gemacht haben fahren wir auf dem Landrover zurück zum Eingang wo wir die Motorräder schon wieder auf uns warten.

Nach 30km biegen wir auf die D2303 und es wird schlagartig wärmer als wir die erste Kuppe überfahren. Es beginnt eine schöne Fahrt durch das Damaraland zum fast 2.000 Meter hohen Brandberg-Massiv. Die Schotterstraße ist eng bewachsen, die Dornenbüsche sind bis 2 m hoch und reichen bis an die Fahrbahn heran.
Wir biegen auf die D2342 und der Brandberg ist immer in Sicht. Die Farben der Hügel und Flächen sind fantastisch und die ersten Welwitschias tauchen auf. Auf den ersten Blick scheint sie wie ein loser Blätterhaufen im Sand zu liegen, tatsächlich sind es nur zwei Blättern, die sich in Streifen teilen. Die Pflanzen, an der wir angehalten haben muß  über 100 Jahre alt sein. Ab und zu sehen wir auch blühende Welwitschia am Pistenrand.

Nach dem wir die C35 erreichen, fahren wir nach Uis zum Tanken und weiter zum White Lady Guesthouse. Wir trinken einige Windhoeklager um den Staub der Pisten wegzuspülen.  Ein kurzer Spaziergang durch die Stadt führt uns zum Restaurant, wo wir abends auch noch eine Gesangseinlage der Bedienung geboten bekommen.

 

Von Uis zum Grootberg Pass

Von Uis aus geht es weiter auf der C53 gen Norden. Wir fahren ein paar Kilometer und sehen am Straßenrand kleine Verkaufstände mit einer Himba- und mehreren Hererofrauen. Beim zweiten Verkaufsstand halten wir an und betrachten die nett gemachten Ketten, Anhänger, Ringe und Puppen. Die Himbas gehören eigentlich nicht in diese Region des Damaralands, sie ziehen aber ebenso wie die Hereros in die Gegenden wo Touristen ihre kleinen Kunstwerke kaufen. Auch stellen Sie sich für ein Foto zurecht, um das Geschäft zu fördern. Wir kaufen den Damen eine Kette ab und machen Fotos von den Menschen, besonderes die Kinder freuen sich über die Bilder wenn diese ihnen direkt auf der Kamera gezeigt werden.

Wir überqueren den Ugab-River, wo nur noch einige Pfützen Wasser stehen und biegen auf die D2612. Die Gegend scheint recht trocken zu sein, Berge aus zusammen geschobenen Felsbrocken sehen witzig aus. Dazwischen viel Sand und trockenes Wüstengras. Auch die am Straßenrand abgestellte Schrottautos geben ein witziges Bild ab.

Wir erreichen gegen Mittag die Twyfelfontein Lodge, wo auch beeindruckende Felsgravuren und Bushman-Malereien zu sehen sind. In der Umgebung von Twyfelfontein wurden über 2500 Felsgravuren und einige Felsmalereien auf glatten Felsplatten gefunden und sie wurden in 2007 zum Weltkulturerbe erklärt.

Auf der Lodge befinden sich die sogenannten „Little Twyfelfontain Engravings“ Die Großen Gravuren, wo unter anderem die „White Lady“ zu sehen ist besuchen wir nicht, weil das eine 2-stündige Wanderung bedeutet. Auf der Lodge trinken wir etwas kaltes und fahren dann weiter gen Norden. Die kegelförmigen Berge nehmen zu in der insgesamt hügeligen Gegend und die Pisten werden reizvoller. Wir erreichen die C39 und dann die C43, mit der wir das Gebiet der Torra Conservancy durchfahren. Das Hegegebiet, dass zwischen den Flüssen Huab und Uniab liegt, und im Westen an den Skelettküstenpark angrenzt.

Hier soll es Wüstenelefanten geben, leider sind die Warnschilder das einzige, was wir von ihnen sehen. Dafür ist das Gelände richtig schön hügelig. Wir machen einen Abstecher nach Palmwag, wo wir hinter dem Veterinärzaun die Tankstelle aufsuchen.  Nach einem Plausch mit einem Autofahrer fahren wir zum Tagesziel der Grootberg Lodge.

Kurz vor dem Pass ist das Gate, wo wir die Motorräder abstellen und per Allradfahrzeug die steile Zufahrt hinauf zur Lodge transportiert werden. Der grandiose Ausblick über das Tal ist überwältigend. Wir springen in den eiskalten Pool, der direkt am Hang gebaut wurde und genießen ein Windhoek Lager.
Nach dem Abendessen bringen die Bediensteten Ursula ein Ständchen zum Geburtstag, wir stoßen alle auf ihr Wohl an und hören bei der weiteren Vorführung zu. Zum Programm gehört auch der Tierstimmenimitator, mit viel Humor und Können macht der Damara-Mann einige Tiere der Region nach. Auch einen pupsenden Esel.

 

Vom Grootberg zum Etosha

Langsam kommt die Sonne hoch und wir bestaunen einen wunderschönen Sonnenaufgang. Es ist noch kühl, doch das gibt sich nach dem Frühstück.
Wir fahren  frühzeitig mit dem Allradfahrzeug runter zu den Motorrädern und fahren nach dem Briefing über den Grootberg-Pass auf der C40 hinunter zur Abbiegung auf die D2667.

Die Piste ist richtig staubig und hügelig und wir passieren kleine Orte, die meist aus einem kleinem Shop und ein paar Hütten oder auch nur aus einer Farm bestehen. Der Bewuchs ist wieder dicht an den Sandweg herangewachsen, wir fahren eignetlich viel zu schnell über die Piste.
Unser Zwischenziel ist Kamanjab, eine Stadt mit Flughafen, Tankstelle und kleinen Stores. Gegenüber der Tankstelle hat eine Werkstatt geöffnet, laute Reggeamusik schallt aus den völlig überbeanspruchten Lautsprechern. Im Store kaufen wir uns einen halben Liter Guavesaft, er sieht scheußliche aus, wie uns alle bestätigen, er schmeckt aber absolut köstlich und da er auch noch schön kalt ist das eine super Erfrischung.

Die gesamte Piste bleibt staubig und es geht kaum ein Wind um die Staubwolken zu vertreiben. Wir durchfahren Farmroads mit einigen Toren. An einem Tor stehen 2 Jungs, die uns freudestrahlend das Tor öffnen und wieder schließen, super Service. Ich bedanke mich dafür mit einem Foto von den Jungs am Motorrad. Auch sie freuen sich darüber und verabschieden sich mit einem Händeklatsch „Give me Five“

Schließlich erreichen wir die Taleni-Etosha-Lodge in der Nähe des Etosha Nationalparks. Leider klappt der Termin zum Gamedrive am Abend nicht und wir vertreiben uns die Zeit am Pool bis zum Abendessen. Ein wenig Erholung kann auch nicht schaden und es hat richtig Spass gemacht einfach nur so rumzuhängen.
Das Büffet am Abend war genial, Zebra, Warzenschwein und Gnu wurden frisch gegrillt. Mit Stolz haben die Köche das Fleisch serviert und das mit Recht, es war wirklich super lecker.

 

Ethosha und dann zur Mount Etjo

Wieder ganz früh aufstehen, das Frühstücksbüffet stand bereits vollständig bereit. Es geht gleich zum geführten Ausflug in das berühmte Naturschutzgebiet, das mehr als 20.000 Quadratkilometer groß ist  und eine große Vielzahl an Landschaften und Lebensräumen umfasst. Wir fahren bei recht kühlen Temperaturen mit flauschigen Decken verhüllt in den Park.

An den Wasserstellen sind Giraffen, Impalas, Gnus und Zebras zu sehen. Am Olifantsbad, wo eigentlich Elefanten sich den Rüssel geben, waren leider nur Springböcke zu sehen. Aloys, unser Tourguide erzählt uns einiges über die Tiere, die wir trotz dichtem grünen Gestrüpp entdecken.
Während der Regenzeit haben die Tiere es nicht nötig, die Wege zu den Wasserstellen zu gehen, sie finden überall zu fressen und haben auch überall genügend Wasser. So bleibt es bei kleinen Gruppen von Steppentieren, die wir vor die Objektive bekommen.

Gegen 11:00 Uhr sind wir zurück in der Lodge, Andy hatte zwischenzeitlich alle Motorräder gewartet.
Um 11:30 Uhr sind alle wieder auf der C38, die uns über 90km langweiligen Teer nach Outjo führt. Die Stadt mit knapp 5000 Einwohnern dient der Versorgung der umliegenden Farmregionen. Die Stadt bietet mehrere Banken, ein Hospital, gute Restaurants und Hotels, Supermärkte und einige Tankstellen und eine deutsche Bäckerei und Konditorei, wo man frische Brötchen, echte Käsesahnetorte und Schwarzwälder Kirschtorte sowie kleine Gerichte bekommt.

Wir tanken und fahren auf landschaftlich interessanten Nebenstrecken ins zentrale Farmgebiet der Nordregionen. In Kalkfeld biegen wir in die D2414 und haben einige sandige Passagen und Wasserdurchfahrten zu meistern, der Boden ist weich und wir erreichen die Zufahrt zur Wildreservat Mount Etjo.
Nachdem die Zimmer bezogen sind gibt es leckeren Kaffee und Kuchen direkt am Teich der Flamingos, die ohne Ende schnattern.
Gegen 16:00 Uhr fahren wir mit dem Spezial-Allrad-Fahrzeug der Lodge zu einem Gamedrive. Auf der Farm sind viele Tiere angesiedelt worden, neben verschiedenen Antilopenarten treffen wir auch auf Breitmaulnashörner. Bergzebras, Giraffen, Streifengnus und natürlich Springböcke bestimmen das Bild auf der Rundfahrt.

Nach dem Abendessen wird eine Löwenfütterung durchgeführt, wir lassen uns den Vorgang später erklären. Die Löwen werden in einem Gehege mit Giraffenschenkel gefüttert und die Zuschauer sitzen hinter Mauerwerk und sehen durch die schmalen Sehschlitzen den Löwen zu. Wir hatten schon davon gehört und hatten für uns beschlossen nicht teilzunehmen.

 

vom Mount Etjo zur Windhoek Mountain Lodge

Wir fahren die ausgewaschene D2483 zurück zur D2414 und fahren auf gerader, ebenen Schotterpiste durch weites, grünes Farmland am Mount Etjo vorbei. Wir überqueren den Omaruru River, der aber schon trocken ist.
Schließlich biegen wir auf die D2121, Wolfram öffnet das Gatter und lässt und mit einem freundlichem Gruß durchfahren. Die Piste wird schmaler und sandiger, die grünen hochgeschossenen Büsche und Bäume reichen bis an die Straße heran. Wir wechseln auf die D2110, der Sand wird an einigen Stellen tiefer und die Büsche durchweg geschlossene, alles ist grün.
Kurz vor Okahandja treffen wir neben der Bahnlinie auf richtigen Tiefsand mit massiven Spurrillen. Hier muss es richtig heftig geregnet haben und die Asphaltstraße ist erstmalig unsere Rettung.

Wir fahren durch Ort Okahandja, der bis heute das wichtigste traditionelle Zentrum der Herero ist und stoppen beim Holzschnitzermarkt am Ortsausgang. Gegenüber ist eine Tankstelle und ein Bistro. Wir gehen nach dem Tanken auf den Markt und werden natürlich gleich von einigen Jungs angesprochen in ihren Shop zu kommen. Es ist schon ein wenig nervig aber auch interessant. Ich frage den einen Herero ob er Anton heiße, selbstverständlich bejahte er das weil er mit seinem Namen äußerst flexibel ist. Prompt erinnert er mich an mein Versprechen beim letzten Besuch, in seinen Shop zu kommen. Wir schlendern durch die Shop und kaufen nach zähem Verhandeln eine Giraffe und Schmuck. Später stellen wir fest, dass die Preise schon in Ordnung sind.

Nach einem leckeren Sandwich und Kaffee im Bistro geht es kurz über die B1 auf die D2102, die parallel zum Swakop läuft und den trockenen Fluss auch quert. Die Piste wird immer schlechter aber auch hügeliger und kurviger, damit auch interessanter. Einige Tiefsandpassagen sind zu durchfahren, die Straße ist richtig ausgewaschen. Schließlich treffen wir wieder auf den Swakop und die Durchfahrten werden immer tiefer, die Absätze am Flussbett immer höher. Nach dem wir den felsigen Pass erreicht haben entspannt sich die Straße und wird wieder gut befahrbar.

Wir erreichen dann auch die asphaltierte M53 und fahren recht zügig nach Windhoek, um zu tanken und dann zur Windhoek-Mountain-Lodge zurück. Die Wolken werden immer massiver und dunkler. Kurz nach unserer Ankunft und dem ersten Windhoek Lager in der Hand , fängt es an zu regnen. Es gießt in Strömen, im Haus gibt es ein paar Stellen im Dach die den Regen durchlassen, aber das scheint hier nicht ganz so schlimm zu sein…
Der Regen hörte irgendwann auf und wir sammeln uns an der Bar, Richie zeigt einpaar Videos und schließlich wird das leckere Buschmann Fondue angerichtet.
Der Abend wir wieder lang und wir freuen uns alles gut überstanden zu haben.

 

Windhoek und der Abschied

Nach dem Frühstück werden wir nach Windhoek gefahren, der individuelle Stadtbummel führt uns zu einigen Sehenswürdigkeiten.
Das viel diskutierte Reiterdenkmal, das an den Kolonialkrieg des Deutschen Kaiserreichs gegen die Herero und Nama erinnert, ist zur Zeit abgebaut. Auf seinem ursprünglichen Standort wird momentan ein Unabhängigkeitsmuseum gebaut, das Denkmal wird trotz massiver Proteste etwa 100 Meter weiter südlich neben der „Alten Feste“ wieder aufgebaut.
Wir wandeln durch die Innenstadt mit den zahlreichen Einkauf-Malls und Souvenierstände kehren in eins der zahlreichen Straßencafés ein.

Am frühen Abend findet der Transfer zum Hosea Kutako Airport statt, wir verabschieden uns von dem Großteil der Gruppe und winken kräftig, schade die schöne Tour ist vorbei und die wirklich nette Gruppe ist nun wirklich aufgelöst. Wir bleiben noch ein paar Tage auf der Lodge und fahren dann für eine Woche in die Namib und in die Kalahari.

 

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