Nordkap-Tour 1997
die Abfahrt
Morgens früh treffen wir uns bei Hanno. Günther ist schon am Abend zuvor aus Belgien angereist. Um 7:00 Uhr wollen wir eigentlich los, doch es ist sehr still an der Haustür. Wir klingeln mehrfach aber oben rührte sich nichts. Hanno hatte am Abend die Klingel abgestellt – und beide hatten wohl auch ein wenig verschlafen. Letztlich starten wir gegen 7:45 Uhr mit ein wenig Nieselregen. Wir durchstreifen Hamburg über sogenannte „Schleich-wege“ bis zur A1 Auffahrt Stapelfeld. Mit 140 km/h fahren wir dann in Richtung Lübeck-Travemünde und erreichen nach 90 km um 8:35 Uhr den Fährhafen; tanken unsere Maschinen nochmals voll und checken mit einer gewissen Aufregung ein.Vor dem Schiff parkt zuerst nur ein Motorrad, es kommen weitere hinzu. Die Wartenden begrüßen die Ankommenden. Endlich können wir an Bord fahren. Vorsichtig fahren über die lange Rampe auf das Schiff. Wider Erwarten müssen wir unsere Maschinen nicht festzurren; die Jungs haben wohl viel Vertrauen zum Wetter, daß uns bisher nicht im Stich ließ und immer besser wird. Denn eine dichte Bewölkung hatte über uns gestanden, doch allmählich wird es freundlicher und wärmer. Um Punkt 10:00 Uhr geht´s endlich los – das Schiff legt pünktlich ab und wir gehen gleich hinauf zum Sonnendeck, Abschied von Travemünde – der uns nicht besonders schwerfällt. Die See ist ruhig und wir wandern an Bord auf und ab, mal sitzen wir im Café, mal am Sonnendeck. Der Wind ist noch recht frisch, doch die Sonne hat genug Kraft uns zu wärmen. Zwischendurch kaufen wir im Duty-Free zollfreien Aquavit ein, Hanno und Günther besorgen sich Mariacron, um später in Scandinavien nicht ganz auf dem Trockenen zu stehen.. Um ca. 17:00 Uhr läuft die Fähre pünktlich in Trelleborg ein, wir rangeln uns zu unseren Motorrädern durch, verstauen die Flaschen und fahren voller Begeisterung von Bord – hinein nach Schweden. Für Barbara wäre der Urlaub schon hier fast am Ende gewesen. Kurz nach Rampenabfahrt kann sie einem Schlagloch ausweichen in dem das Vorderrad der TDM leicht hineinpaßt. Sie stoppt abrupt und guckt entsetzt. Ich kann sie beruhigen und wir fahren ´gen Norden. Nun ziehen doch leichte Wolken auf, es wird frisch, naja eben Skandinavien. Wir suchen die E6 nach Malmö dann die E4 Richtung Stockholm. Nach ca. 2-stündiger Fahrzeit denken wir an Übernachtung; „Den nächsten Zeltplatz nehmen wir“ meint Günther, einen Augenblick später gießt es in Strömen und wir erreichen zufällig einen Campingplatz im Wald. Wir warten kurz bis der Regen nachlässt und bauen noch etwas unbeholfen unsere Zelte auf. Nach dem ersten Abendbrot im Freien gehen wir zum Camp-Pub, spielen Billard und leeren den von Günther spendierten echten belgischen Genever. „Laß uns in Zelt gehen“ brummen wir ziemlich betüdelt und denken dabei an die ca. 450 km weite Strecke bis Stockholm, die uns am nächsten Tag erwartet
durch Schweden
Um 7:30 stehen wir ziemlich verkatert auf, frühstücken und fahren gegen 10:15 Uhr los. Es ist bewölkt, ab Mittag gibt es öfter mal eine Regenschauer, aber es wird immer wärmer, ca. 18-20 °C.
Nähe Norrköpping unterbrechen wir gegen 14:00 Uhr die Fahrt, um das Mittagessen, eine von Hanno spendierte Erbsensuppe mit Würstchen bei Sonne und 28 °C Hitze zu genießen.
Die Autobahn erscheint uns für die gesamte Srecke zu langweilig und wir wechseln auf kleinere parallel zur Autobahn verlaufende Straßen.
In ebener Landschaft erreichen wir gegen 18:00 Uhr unser Etappenziel „Stockholm“. Das fehlen von Hinweisschildern zum Fährhafen beschert uns eine ziemlich langwierige Stadtdurchfahrt. Wie so oft hilft der Zufall: wir fahren einfach einem finnischen Auto hinterher und plötzlich gibts Schilder und dann ist der Hafen auch schon da. Gott sei Dank, denn die Temperatur ist mittlerweile auf ca. 25-29 °C angestiegen.
Das Schiff ist noch nicht angekommen und wir müssen noch gut eine Stunde bei lauschig warmer Witterung warten. Das gewaltige Fährschiff legt an, entleert sich unheimlich schnell.
Gespannt warten wir auf den Startschuß zur Einfahrt, doch fast alle Autos werden vor uns verladen. Endlich sind die Motorräder an der Reihe. Nach dem Verzurren und Verstauen der Motorräder legen wir pünktlich um 21:00 Uhr ab.
Unsere Kabine ist wunderbar. Nach einer erfrischenden Dusche, gehen wir an Deck und beobachten die Ausfahrt und die anschließende Schleichfahrt durch die Schären bei Sonnenuntergang. Ein herrliches Naturschauspiel. Als die Sonne untergangen ist, gehen wir in die Bar, um uns an einer Kiste „Lapin Kulta“ zu erfrischen. Spät in der Nacht gehen wir in die Kabine.
Schon um 5:30 Uhr stehen wir auf, um die Einfahrt in den Hafen Turku´s in der Morgendämmerung zu erleben. Ein Naturereignis besonderer Güte. Die kleinen Häuser am Rand der kleinen Schäreninseln leuchten im Morgenlicht und der Schiffsriese mogelt sich schleichend an der Terrasse vorbei. Wir können die Fähre in Turku entsprechend finnischer Zeit pünktlich um 8:00 Uhr verlassen. Zunächst wollen wir noch den Dom in Turku´s Zentrum besuchen, doch der ist zu dieser frühen Stunde noch geschlossen und wir suchen den Weg in Richtung Norden.
Südfinnland
Aber zu erst einmal ein gutes Frühstück. Gut gestärkt fahren wir die E63 bis Aura dann auf die 41 in Richtung Tampere.
Die Straßen sind eher langweilig – immer gerade aus -, darum suchen wir immer wieder kleinere Straßen aus festgefahrenem Schotter. In Huittinen biegen wir Richtung Kämmäkä auf eine Schotterpiste ab, die sich durch die grünen Mischwälder Südfinnlands fädelt. Das Näsijärvii Gebiet präsentiert idyllische kleine und große Seen inmitten wunderschöner Waldlandschaft.
In Vammala beginnt es leicht zu nieseln, wir tanken und trinken einen Kaffee. Fahren dann bei Sonne auf die 249 bis Häijää, kurz auf die 11, dann auf einer Nebenstrecke über Salmi und Suori nach Tampere.
In Suori lassen wir uns in einem Bari-Café Kaffe und Kuchen servieren. Die Bari-Cafés sind kleine gemütliche aber karg eingerichtete Cafés, wo preiswert Kaffee und Kuchen, Kleinigkeiten zum Essen und Alkohol für die ewig durstigen Finnen angeboten wird. Wir sitzen draußen und die nette, zahnlose Bedienung fragt in deutschen Brocken, ob wir zum Nordkap fahren. Da wir das bejahen lächelt sie und sagt mehr oder weniger mitleidig „Da fahren alle hin“. Ein besoffener Finne versucht uns auch noch eine Kassette in´s Ohr zu drücken.
Auf der E63 geht es ab Orivesi weiter auf die 66, dann die 58 über Mänttä bis Roosinpohja. Wieder biegen wir auf die Schotterpiste ab, nach Koskenpää, dann nördlich in Richtung 23 nach Jyväskylää.
Eine moderne nüchterne Provinzstadt. Wir besuchen die komplett aus Holz gebaute Stadtkirche gotischen Ursprungs. Sehr schöne Holzfiguren und Fresken schmücken die farbige Kirche. Was uns am allermeisten erstaunt, ist die deutsche Begrüßung innerhalb der Kirche. Auf Nachfragen erfahren wir, das Deutsch eine Fremdsprache in den finnischen Schulen ist.
Weiter gehen wir zu Fuß durch die Stadt, die uns immer weniger anspricht. Schließlich fahren wir weiter bis Hankasalmi.
Auf einem Parkplatz am See der offensichtlich in warmen Monaten auch als Freibad dient finden wir eine gute Gelegenheit unsere Zelte aufzuschlagen. Ein kurzes Bad im See, d.h. kurz im Wasser waten und schnell die Klamotten wieder anziehen. Die Mücken umschwärmen uns schnell und stechen ohne Erbarmen zu.
um Kuopio
Gegen 7:30 stehen wir relativ früh auf. Am Zelt können wir feststellen, daß es nachts geregnet hat, es ist kalt gewesen. Wir hatten Mücken im Zelt und schicken diese zunächst nach Draußen in die Freiheit. Es wird allmählich wärmer, ca. 22°C, und nach dem Frühstück um 9:00 Uhr geht’s los.
Wir fahren auf der E36 bis Suonenjoki und durchqueren das Seengebiet westlich von Kuopio. Die kleinen Orte Iisvesi und Piirtimäki liegen an der kleinen Schotterstraße. In Säviä biegen wir auf die 77 und bald geht’s über Loytynmäki und Rotsänmäki auf fester Schotterpiste nach Iisalmi, ein Durchgangsort, der trotz der nördlichen Lage noch zum Saimaa-Seengebiet gehört und der Beginn von „Waldfinnland“ ist. „Nordkapfahrer ? Von hier aus sind es noch 480 km bis zum Polarkreis“ meint ein finnischer Motorradfahrer am Straßenrand, bewundert unsere bepackten Motorräder und wünscht uns alles Gute.
Von dort auf der E63 bis Kontiomäki. Plötzlich muss ich bremsen, „ich habe ´nen Elch gesehen“ schrei ich den anderen hinterher, drehe schnell um, stelle die BMW ab und pirsche mich mit dem Fotoapparat in der Hand zum Straßenrand. Das Tier steht da und schaut zu uns herüber. Barbara steht jetzt neben mir und versucht den Elch durch Schreien und Gestikulieren in Bewegung zu setzen. Plötzlich trabt das Tier los und verschwindet im Wald. Auf dem Foto ist er zwar drauf, ist aber kaum zu erkennen.
Wir biegen auf die 78 nach Paltamo ab und finden schließlich am See einen schönen aber ziemlich mückenreichen Zeltplatz. Die Zelte sind schnell aufgebaut und wir entzünden sofort ein Lagerfeuer, um die Mücken zu vertreiben. Wir müssen uns entscheiden, entweder Mückenstiche oder Qualm und Rauch.
Ein kurzes Bad im kalten Wasser soll die Dusche ersetzen, zu viele Mücken kennen den schönen Zeltplatz und uns vergeht der Spaß am erfrischend kühlen Bad.
Wir sitzen noch ein wenig am Wasser und sehen uns das herrliche Panorama am See an. Die Sonne senkt sich immer weiter, doch dunkel wird es kaum noch.
zum Polarkreis
wie an den letzten Morgen das übliche Ritual, Zelt abbauen, packen anschließend frühstücken und weiter. Es ist warm geworden ca. 22 °C, in Ranua haben wir sogar schon 24 °C. Es ist schon unerträglich heiß. Die Sonne scheint und der Schweiß und die Anti-Mücken-Lotion vereinen sich zu einer klebrigen Masse auf der Haut.
Wir fahren weiter auf der 78 in Richtung Taipale, wo es doch tatsächlich zu regnen anfängt.
Kurze Schauer begleiten uns dann bis Rovaniemi die Hauptstadt Lapplands, dort müssen wir uns sogar noch für eine halbe Stunde unterstellen. Es ist schwül warm, ca. 22 °C.
Die Stadt bietet als allgemeiner Durchgangsort für Nordfahrer keine weiteren Anreize und so fahren wir bei Nieselregen durch die Stadt bis zum naheliegenden Polarkreis.
Es ist wird kühler 18 °C. „Ist ja auch klar,“ bestärken wir uns, „wir sind ja hoch im Norden am Polarzirkel und da kann es ja nun mal nicht warm sein.“ Schnell schießen wir das obligatorische Foto am mehrsprachigen Napapiiri-Schild und eilen dann dem Regen entgehend in das Napapiiri -Zentrum. Keine Erklärungen oder Hinweise zum Arktischen Kreis, sondern nur Souvenirs und Softeis werden in dem neu aufgebauten Zentrum verkauft.
Hinter der Einkaufsmeile ist das Nikolauszentrum, in dem der Santa Claus persönlich zur Visite empfängt. Für umgerechnet 20,- DM kann sich der Nikolaus-Fan mit dem alten Herrn fotografieren lassen. Vorrausgesetzt die Gewerkschaft hat ihm nicht gerade Feierabend oder Pause verordnet.
Der Regen läßt nach und uns zieht es weiter Richtung Norden. Nach ca. 60 km erreichen wir in Korvala einen schönen Campingplatz am See. 35 Kr. je Person, Dusche und Sauna inklusive. Nach dem Abendessen nehmen wir eine Dusche, Hanno trocknet seine nassen Sachen, die er im Tankrucksack verstaut hatte.
Am See liegen ein Ruderboote. Wir leihen uns das mal aus. Wir paddeln schon los, als die Eigentümerin uns hysterisch gestikuliert, daß wir stoppen möchten. Im Boot dringt Wasser durch ein kreisrundes Loch ein und wir begreifen erst jetzt was die Frau meint.
Sie übergibt uns den Stöpsel, der eine Art Diebstahlschutz darstellt. Wir paddeln über den See, legen an der anderen Seite am Steg eines alten Blockhauses an, verweilen einen Augenblick und rudern gemächlich wieder zurück. Es ist 21:00 Uhr die Sonne scheint, 25 °C und wir sitzen in Shorts in der herrlichen Abendsonne, die eine herrliche Abendstimmung am See inszeniert.
Tankavara – Inari
Bei +20 °C stehen wir im Sonnenschein auf, frühstücken am See und fahren schließlich auf der E75 Richtung Sodankylä. Die Straße ist endlos lang, wir haben aber keine Möglichkeit eine kleinere Schotterpiste zu wählen, da es nur noch Stichstraßen sind. Immer häufiger tauchen jetzt Rentiere auf die auf den angewärmten Straße spazieren gehen. Sie lassen sich durch uns kaum beirren, drehen kurz ihren Kopf, stellen fest „oh Tourist“ und wackeln weiter.
Irgendwo auf gerader Strecke erschließt sich am linken Fahrbahnrand ein riesiges Moorgebiet. Wollgräser und Blumen mit rot-weißen Blüten wehen im frischen Wind. Beeindruckt halten wir und waten auf den eingelassenen Stegen durch das Moor. Ein kleiner Lehrpfad erzählt von den geologischen Geschichten des Moores. Wir bleiben eine Weile auf den Stegen, die sicher 20cm in den Sumpf durch unser Gewicht einsacken, erfreuen uns des Naturschauspiels, bis uns die endlos lange Straße zurückgewonnen hat.
Kleinere Baustellen veranlassen uns zu kurzen Enduroeinlagen. Keine Hinweisschilder, keine Absperrungen plötzlich kommen uns Lkws, Raupen und schwere Walzen entgegen und wir müssen dadurch. Grober und feiner Schotter ohne Planum fordern gekonntes Fahren und Gleichgewichtsverlagerungen.
Vor Vuotso kommt es dann ganz dick, eine 12km lange Baustelle, die wir passieren müssen, keine Nebenstraße. Immer wieder Ausweichen vor dem schweren Arbeitsgerät, dicker Schotter, Löcher im weichen Belag und kleine Hügel nehmen uns voll in Anspruch. Wir sind heil froh als wir die alte Straße trotz all ihrer Schäden unter den Rädern haben. Auf dem nächsten Parkplatz machen wir eine kurze Pause und trinken mit Genuß das Mineralwasser, und jeder ist heilfroh ohne Schaden durchgekommen zu sein. Allmählich wird es wieder kühler und hier fing es auch an gelegentlich zu nieseln, es wird ungemütlich
Wir erreichen Tankavara, ein komplettes Goldgräber-Camp , daß als Herberge vieler Golddigger gedient hat und nun zum Freilicht-Museum ausgebaut wurde. Inmitten der alten Hütten ist ein Goldmuseum eingerichtet, das über Goldgraben und Goldvorkommen in der ganzen Welt berichtet. Der Besuch versetzt uns in Staunen. Am Fluß unten wird Gold gewaschen. Für 55 FM Gummistiefel anziehen, in Größe. 46 nicht ganz einfach, dann eine Schippe Sand in die Schale, und waschen d.h. unter Wasser schütteln und rütteln, der schwarze Sand, der das Gold versteckt, sinkt dabei nach unten. Der Sand und das leichtere Gestein wird beim anschließenden Schwenken über den Rand geschwappt. Die dicken Steine werden direkt heraus gesucht, die Lehmbrocken im Wasser zerdrückt. und immer weiter, schütteln und schwenken – immer in der Hoffnung auf einen Goldfund.
der Betreuer, ein Geologe aus Hamburg hilft uns dabei. Ganz schnell hat er zwei Goldklumpen bei Hanno in der Schale entdeckt, die wir nicht einmal erahnen. Während der Goldwaschaktion umschwärmen uns die Mücken und stechen erbarmungslos zu, was Hanno veranlasst sein Halstuch zum Kopftuch zu erklären. Zu unserem Erstaunen stellen wir fest, daß hier alljährlich Goldwäscher-Weltmeisterschaften und Wettbewerbe stattfinden.
Weiter geht’s – die Temperatur ist immer noch ziemlich unten, und die dicken Handschuhe kann man jetzt tatsächlich gebrauchen.
Immer wieder treffen wir auf Samen, die am Rand der Straße Lappensouvenirs wie Messer, Rengeweihe, Felle und andere Artikel verkaufen. Sie treten in der typischen Samenkleidung auf, sprechen für uns erstaunlich gutes Deutsch und Englisch. Ca. 10 km NW von Ivalo suchen wir einen Zeltplatz. Wir gehen runter zum See, trinken Lapin Kulta aus Dosen. Der Wind knallt eiskalt in unsere Gesichter und wir suchen das Restaurant zum Aufwärmen auf.
Tana Bru – Vadsö
Es ist ganz schön frisch, ca. 12 °C, es ist aber trocken und wir brechen auf in Richtung Inari, das touristische Zentrum mit ca. 7.000 Einwohnern am gleichnamigen Inarijärvi.
Wir kaufen in verschiedenen Supermärkten an der Hauptstraße Lebensmittel ein, finden eine Bank und den berühmten in allen Reiseführern beschriebenen Samenmarkt. Wir sind ziemlich enttäuscht, nichts weiter als ein großer Souvenirladen mit Kitsch und Trödel und dem hier üblichen Samensouvenirs, die wir zuvor schon an den Straßen bewundert hatten. Das letzte Mal decken wir uns mit Lapin Kulta zu, denn in Norwegen gibt es nur noch Leight-Bier.
Enttäuscht von der nördlichsten finnischen Stadt fahren wir die E75 weiter bis ca 10 km vor Kaamanen, hier biegen wir ab auf die Nebenstrecke nach Sevettijärvi entlang am Inari-See. Sonne, Wald, Seen und schöne kurvige Straßen lassen die Enttäuschung vom Samenshop schnell vergessen.
Schließlich erreichen wir die norwegische Grenze, keine Kontrolle, nur ein Hinweisschild zeigt uns das Überschreiten der Grenze an. Dann erscheint Norwegen mit seiner ganzen Pracht. Die Berge am Horizont, ein kleiner Fjord und schließlich der Fluß bei Neiden, mit Lachstreppen. Einige Fischer stehen im Fluß und angeln mit Eleganz, das Fliegenangeln, andere holen die Lachse mit Käschern aus der Lachstreppe.
Diese Gegend ist traumhaft, die Häuser sind schon rot gefärbt – typisch Norwegen. Wir fahren die E6 entlang dem Varangerfjord bis Varangerbotn, biegen auf die 98 in Richtung Vadsö.
In Nesseby besuchen wir die alte Holzkirche, die als Walfängerkirche beschrieben ist und als einzige der Region im Krieg von den Nazi-Deutschen nicht zerstört wurde.
Gegen 18:00 Uhr erreichen wir Vadsö und halten nach einem Campinglatz Ausschau, Fehlanzeige.
Vadsö war in den 20er Jahren Ausgangspunkt für Roald Amundssen und Umberto Nobile mit ihrem Luftschiff “Norge“ zur Fahrt zum Nordpol. Der Start bzw. Anlegemast ist noch Nahe dem Meer zu besichtigen.
Weiter auf der 98 in der Nähe Krampenes finden wir am Fluß ein Café, daß von zwei älteren Leuten bewirtschaftet wird. Wir werden sehr nett bedient, „Eppelkaka und Coffee“ kommt es mit einem Lächeln herüber.
Es ist sehr windig und mittlerweile ist es kalt um 19:30 Uhr, wir genießen die Wärme des Cafés der alten Herrschaften und fragen nach dem nächsten Campingplatz. „Hier ist doch überall Platz und Wasser gibt´s am Fluß“ hören wir in gebrochenem Deutsch mit norwegischer Unterstützung. Klar wir können hier überall zelten und wir nehmen das Angebot gerne an.
In dem heftigen und kalten Wind stellen wir die Zelte auf und verweilen bis spät abends auf der Terrasse des Cafés das leider mittlerweile geschlossen hat.
Gegen 24:00 Uhr unternehmen wir noch einen Spaziergang in die Schneefelder, die am Fluß überig geblieben sind. Wir bewundern das tolle Licht im Abendrot, das bis zum Morgen nicht nachlässt.
End of Europe
Herrlichstes Wetter empfängt uns am Morgen. Frühstück bei Sonnenschein und wieder 22 °C auf der Terrasse vor dem Café. Ein Harleyfahrer sieht uns, hält an und warnt uns vor unserem nächsten Reiseziel Vardö, „cold and foggy“ sagt er. Wir können es kaum glauben und wagen uns mit Sommerhandschuhen zu starten.
Kaum sind wir 10 km gefahren – wird es „cold and foggy“ –
Wir durchfahren den Tunnel unter dem Eismeer und erreichen die Insel Vardö bei ca. 8 °C und Nebel.
Nachdem wir Geld getauscht bzw. geholt haben, besuchen wir das Vardö-Huset, eine achteckige Sternschanze aus dem 18. Jahrhundert. Es ist eine Festung, die als Waffen- und Kanonenmuseum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.
Die 3000 Einwohner Vardö´s leben überwiegend vom Fischfang und so können wir im Hafen die Fischfangindustrie bestaunen und beschnuppern. Wir entdecken alte russische Kutter, die kaum noch fahrtüchtig sind und offensichtlich trotz höchstem Verrostungsgrad in See stechen, die Seeleute sehen auch nicht sehr lustig aus.
Zurück auf dem Festland, fahren wir auf der engen Stichstraße durch bizarre wilde und rauhe Natur an der Küste des Eismeeres entlang nach Hamningberg.
„Das Ende Europas- End of Europe“ steht auf der Ansichtskarte die vom einzigen Kaufmann des Dorfes verkauft und gestempelt wird. Der sogenannte Supermarkt hat alles – von Benzin bis Zucker.
Auf dem Rückweg entdecken wir Rentierherden, die am Straßenrand weiden und vom Motorgeräusch aufgeschreckt werden. Immer wieder müssen wir halten und der bizarren und rauhen Gegend Respekt zollen. Die Temperaturen leisten ihren Beitrag zu der mit dem Auge wahrgenommen kargen Landschaft.
Wir müssen zurück zur 98, wo es mit jedem Kilometer wärmer wird und halten nochmals am Cafe der alten Leute, die sich auch prompt an uns erinnern und Kaffee und frischen Kuchen anbieten. Wir verabschieden uns und fahren westlich zur E6 nach Tana Bru dort biegen wir wieder auf die 98 Richtung Tana entlang dem gleichnamigen Fluß ab.
Nähe Gurrosjokskaidde finden wir ein gut gelegenes Camp. Bei Lagerfeuer und Resten des finnischen Lapin Kulta genießen wir die Stille der Natur. Es wird abends doch frisch und wir stellen trotz Wärme am Tag fest: „wir sind hoch im Norden“.
das Kap
Um 8:00 Uhr stehen wir auf und fahren ein Stück nahe dem Smallfjord um dort auf einem Ratsplatz zu frühstücken. Auf der 98 fahren wir über den Gurrojok-Skaidde zum Ilfjord-Fjellet bis Illfjord. Weiter auf der 98 erreichen wir den berühmten Adamsfoss. Leider führt der Fluß nicht sehr viel Wasser und der „Foss“, wie der Wasserfall genannt wird, verliert dadurch ein wenig an Attraktivität. Außerdem ist bei uns eine gereizte Stimmung zu verzeichnen, da ich vergessen habe in Ilfjord auf die zu überbrückende Entfernung hinzuweisen und so müssen Günther und Hanno zurück nach Ilfjord, um zu tanken.
Wir kehren zurück und durchqueren das Fjellet zum 3. mal in Richtung Lakselv, wo es zwar leicht bewölkt aber warm war. In Lakselv kaufen wir einpaar Lebensmittel ein, telefonieren mit zu Hause und weiter geht´s nördlich. Nach weiteren 17 km auf der E6 halten wir an einem Parkplatz zum Mittagessen. Während Barbara die Nudeln und den Tee bereitet, kann ich beim Lappen ein Rentierfell für ganze 300 statt 360 Kronen erhandeln.
Es wird wieder wärmer und die Sonne verscheucht die Wolken. Günther schlug vor, noch am gleichen Tag bis auf die Insel des Nordkap Magaroya zu fahren, um das schöne Wetter auszunutzen – „wer weiß wie lange das hält.“ nicken wir uns zu. In Oldesfjord erkundigen wir uns an der Tankstelle nach den Fährzeiten zur „Nordkapinsel“ Mageroya. „20:15 Uhr, das schaffen wir leicht“, waren wir uns einig. Herrliche Bilder waren auf der E69 in Richtung Porsangen zu sehen. Sonnenschein, Meer ein paar weiße Wolken ließen uns träumen.
Wie von der Tankwartin versprochen legt die Fähre in Käfjord pünktlich um 20:15 ab und wir erreichen bei stürmischer See und ziemlich kaltem Eismeerwind Honningsvag.
Auf der Fähre zur Insel Mageroya lerne ich einen echten Weltenbummler aus den USA kennen ( sein Alter war kaum zu schätzen zwischen 45 und 70 Jahren ). Er hatte ganz Europa und Afrika mit seiner XL 250 durchquert und war nun nach einem Jahr auf der Nordeuropatour.
Nachdem die Fähre in Honningsvag angelegt und die Touris ausgespuckt hat fahren wir die 34 km wie vom Teufel getrieben, überholen alle Wohnmobile und Busse in riskanten Manövern und erreichten schließlich um 21:10 das NORDKAPP bei Sonnenschein. Wir stellten unsere Maschinen am Rande des Busparkplatzes auf, kochen uns einen Tee und stoßen mit einem Aquavit auf unser erreichtes Etappenziel an.
NORDKAP 71°10´21“
Seit Jahrhunderten zieht die Schönheit des Nordkaps die Menschen an. Ist es die Klippe mit dem verrosteten Globus, in dessen Nähe der Blick auf das Eismeer Abenteuer verspricht, oder ist es das auf ca. 5000 m2 ausgedehnte große Touristenzentrum. Multivisionen im unterirdischen Labyrinth und geschichtliche Darstellungen in den vielen Tunnels stellen das Nordkap mit all seinen Naturschauspielen und Tiervorkommen in Sommer und Winter dar. Der Tourist kommt nicht zu kurz. Die Grottenbar, die unzähligen kleinen und großen Cafés, Restaurants und nicht zuletzt der Souvinier-Supermarkt laden den gemeinen Touri zum verweilen ein. Vor allem alte Leute werden mit Bussen „herangekarrt“ und vor dem Eingang des Zentrums „ausgespuckt“. Das nächtliche Schauspiel an der Klippe ist trotz alledem ein Wunder, welches man nicht verpassen darf.
Das Nordkap ist ein Naturschauspiel und eine Touristenattraktion in einem. Es ist erstaunlich wieviel alte Menschen den Weg hierhin suchen und finden. Der Verkaufsladen ist zumindest von ihnen überfüllt. Draußen am Ort des Geschehens geht es ruhiger zu – wie schön. In aller Ruhe genießen wir das Naturschauspiel Sonne. Um 00:30 geht sie fast unter, berührt nur knapp den Horizont um anschließend wieder aufzugehen – ein ganz komisches Gefühl befällt einen dabei. Gegen 2:00 Uhr können wir uns zum Rückweg entschließen, müde sind wir eigentlich nicht – aber halb erschlagen.
Wir fahren eine halbe Stunde bis wir einen schönen Platz am See finden. Wir holen Isomatten und Schlafsäcke raus und legten uns in das Gras am Rande des kleinen Sees. Die Sonne scheint uns um 2:30 voll ins Gesicht. Völlig aufgedreht und von Mücken zerstochen wachen wir gegen 8:00 Uhr wieder auf. Die ganze Nacht hatte die Sonne geschienen und wir mußten uns zwischen Schwitzen im bis oben zugeschnürten Schlafsack oder Mückenstichen entscheiden.
Ohne zu frühstücken fahren wir in Richtung Fähre, haben hier aber genügend Zeit um ein Frühstück am Kai einzunehmen, da uns die erste Fähre vor der Nase davon gefahren ist.
Wir frühstücken vor den Augen der Bustouristen. und waren ebenso eine Attraktion wie die etwaigen Elche oder Rentiere auf der Straße. Allmählich können wir die zweite Fähre befahren, wir setzen über und fahren dann auf der E69 über Olderfjord auf die E6 nach Skaidi, biegen dann auf die 94 in Richtung Hammerfest ab.
Nach Überqueren der Brücke des Kvalsundes halten wir am Straßenrand, um den weiteren Fahrtablauf zu besprechen.
Gerade schwimmt ein Rentier durch den Fjord, schüttelt sich am Strand und tapert in die Büsche. Wir beobachten das Schauspiel und finden es faszinierend – eine Gelegenheit zum Wasserplanschen wäre schön.
Hammerfest
Wir fahren noch ein Stück, Günther hält an einem See und zeigt auf die Waschmöglichkeit. Es kommt zur längst fälligen Aussprache zwischen Günther und mir und wir stellen fest, besser getrennt weiter zu fahren. Hanno, Barbara und ich fahren weiter nach Hammerfest, besuchen Salen, dem 86m hohen Berg mit Café am Rande der Stadt. Mit einer herrlichen Aussicht und Überblick über die gesamte Stadt genießen wir in der Sonne Kaffee und Mineralwasser. Wir versuchen die Meridian-Säule, den Fischereihafen mit den Fischverarbeitungsfabriken mittels Fernglas vom Berg aus zu entdecken, um uns den Weg in der brütenden Hitze dorthin zu ersparen. Dann kehren wir in die Stadt zurück, bummeln quer über den Markt und besuchen schließlich den Eisbärclub „Royal and Ancient Society of Polar Bears“ im Rathaus von Hammerfest.
Für umgerechnet 45 DM kann man sich als Mitglied eintragen lassen und fördert zugleich das Museum, dass der Dokumentation der Tradition Hammerfests als Fischer- und Walfängerstadt dient. Wir belassen es bei einem Kauf einer Ansichtskarte und eines Aufklebers und werden kein Mitglied.
Wir bummeln weiter durch die Stadt, essen eine Portion leckere Pommes und ein Softeis zum Dessert, dabei durchstreifen wir die kleinen Gassen im Händlerviertel.
Wir fahren schließlich wieder auf der 94 zurück zur E6, dann in Richtung Alta auf der E6. Nähe Rafsbotn nehmen wir den erst besten Campingplatz. Nach dem Zeltaufbau suchen wir die langersehnte Dusche, die in der Sauna versteckt ist. Nachdem eine ganze Familie durchgeschleust war, begeben wir uns in das Holzhaus. Die Sauna ist heiß, das fließende Wasser eiskalt und die außergewöhnliche Prozedur ist sehr erfrischend. Es ist heiß und Mücken sind reichlich vorhanden. In der Sonne bereiten wir unser Abendessen und legen uns schließlich zur Ruhe.
Storslett
Vor Alta unternehmen wir den Versuch den Sautso-Canyon, die größte Schlucht Nordeuropas mit einer Länge von ca. 6 km und 300-400 m Tiefe zu erreichen. Der Weg ist beschwerlich und aufgrund der Hitze tasten wir uns in Richtung E6 Langenesholmen vor. Barbara fühlt sich nicht gut und schläft fast aufgrund der Histamine-Tabletten die sie morgens geschluckt hatte, auf dem Motorrad ein. Wir kehren schließlich um und lassen die Blicke auf den schönen Fluss mit sehenswerten Wasserschnellen schweifen. Der Fluss war besäumt mit Schieferplatten, die ein seltsames Licht und Schattenspiel in der Sonne darstellen.
Weiter fahren wir auf der E6 in Richtung Nordreissa und unternehmen einen Abstecher von ca 8km zum Gletscher Jokelfjordsbreen.
In Burfjord halten wir bei einem öddeligem Hotel an und trinken Kaffee mit ein wenig Gebäck. Der Laden hat noch gar nicht geöffnet und die Bedienung scheint hilflos. Etwas verdutzt fahren wir dann weiter.
In Nordreissa biegen wir auf die 865 in Richtung Bilto (ca 44 km) an der laut Reiseführer wunderschöne Wasserfälle zu sehen sein sollen. Uns kommt die Idee an einem Wasserfall unser Nachtquartier zu suchen und vielleicht eine Dusche zu nehmen. Doch wir haben keine Chance an das ersehnte Naß näher als 2 km heranzukommen.
Wir zelten schließlich an einem schönen See, eine Idylle im Grünen. Es fängt kurz an zu regnen. Dies ist aber nur ein kleines Erschrecken. Die Mücken lassen uns auch hier nicht in Ruhe und so räuchern wir uns wieder gut ein.
Tromsö
gegen 7:30 stehen wir auf, die Hitze der Sonne hat uns wieder einmal geweckt. Ich bade kurz im See, der eiskalt ist. Wir fahren zurück zur E6, um diese in Richtung Olderdalen zu folgen von dort geht es mit der Fähre Richtung Tromsö über die 91. Am Fährhafen treffen wir auf zwei Italiener, die mit ihrer 65er Guzzi und der CB 500 schon fünf Wochen auf Tour sind. Beide fühlen sich wohl. „das Wetter ist besser als in Italien“ erwidert Giancarlo in knappem Englisch.
Mit der Fähre überqueren wir den Kjäfjord; fahren weiter auf der 91 bis Svensby, setzen mit der Fähre nach Lyngseidet über, treffen auf die E8 und erreichen schließlich Tromsö. Mittlerweile zeigt das Thermometer 21 °C im Schatten. Diese schöne Abkürzung war sinnvoll um die E6 und den langen Weg auf der E8 nach Tromsö zu umgehen. Eine sehr schöne Gegend, Kurven und Gegend und wieder Kurven und Gegend lassen die Kosten für die Fähre schnell vergessen. In Tromsö besuchen wir das Denkmal Amundsens und das Polarmuseum (30Kr), daß die Polarexpeditionen von Nansen, Amundsen Scott und Andrée , die regelmäßig von hier oder Vardö zu deren Polarexpeditionen starteten, in beeindruckender Weise beschrieben Nach einem kleinen Stadtbummel verlassen wir die Stadt auf der E8 nach Nordkjosbotn zur E6, biegen dann in Richtung Süden ab, durchfahren die Städte oder Ortschaften Andselv und Setermoen.
Gegen 20:00 Uhr finden wir einen schönen Platz an einem laut rauschenden und reißenden Fluß im Salangsdalen, unmittelbar an der E6. Die tosenden Geräusche übertönen den gegen Abend geringer werdenden Verkehr auf der viel befahrenen Nordroute.
zu den Lofoten
Wieder werden wir durch die heiße Sonne geweckt. In der Nacht hatte sich ein Camper zu uns gesellt, ohne groß zu stören.
Diese Art zu nächtigen ist durchweg üblich und auch geduldet. Auf den wenigen Plätzen, wo eine Übernachtung aus welchen Gründen auch immer nicht erwünscht ist, stehen entsprechende Hinweise. Solche haben wir nur sehr selten und wenn dann eigentlich nur in der Nähe von Städten gesehen.
Auf der E6 fahren wir weiter Richtung Narvik, um dann in Bjervik auf die E10 abzubiegen
Keine Wolke war am Himmel zu sehen und die Sonne prallt auf unsere Helme. Ich halte an einer Kreuzung an und frage, ob wir das Samenfreiluftmuseum besuchen wollen, daß am Wegrand ausgeschildert ist.
Ich fahre halb rechts in die Straße und halte, plötzlich wirft Barbara ihre Maschine rechts neben mir auf den Boden. Nach hartem und kurzem Schreck richten wir den verbogenen Spiegel und fahren über Schotterpisten zu dem Freilichtmuseum, daß leider noch geschlossen hatte.
Öffnungszeiten 12:00 Uhr-18:00 Uhr, unsere Uhr zeigt gerade mal 10:30 Uhr. „Nein, solange warten wir nicht bei glühender Hitze“ sind wir uns gleich einig.
Weiter geht´s auf der E10. Wir überqueren die Brücke über den Sortlandsundet, ein beeindruckendes Bauwerk moderner Brückenbautechnik. Gegen 16:00 Uhr erreichen wir Melbu, den Fährhafen der die Boote zu den Lofoten bringt.
Motorräder aus aller Welt treffen sich wieder; eine Triumph Tiger aus der Schweiz, die uns schon Tage verfolgte, die beiden Italiener, die wir schon auf den Fähren nach Tromsö trafen.
Wir erreichen die Lofoten und sind von der schroffen und gleichzeitig zarten Bergwelt begeistert. Auf dem „Kong Harald weg“ der E10 fahren wir bis zum Lyngvar-Camping. Wir haben gerade die Zelte aufgebaut, und wollen uns ein paar Flaschen Letöl kaufen, als Günther völlig überrascht am Eingang steht. Wir essen zusammen, trinken gemeinsam unser Bier und angeln schließlich ohne was zu fangen im Fjord. Die Sonne verschwindet gegen 23:00 Uhr hinter dem Berg, kommt aber gegen 00:30 wieder zum Vorschein.
auf den Lofoten
Gegen 8:00 Uhr stehen wir wieder auf und frühstücken gemeinsam mit Günther, verabschieden uns schließlich. Wir wollten noch einen Tag auf der Inselkette verweilen und fahren gegen 10:00 Uhr zunächst Richtung Westen auf der E10, biegen dann auf die 815 um uns in Stamsund nach der Fähre zu erkunden. „Gegen 9:30 fährt die Hurtigrute, wann wollt Ihr fahren ?“ fragt die Angestellte und guckt etwas irritiert als wir mit „na´heute abend „ antworten. „Nein, alles voll, erst in 5 Tagen wieder. Aber versucht es in Svolvär, dort fährt die einfache Fähre“ kam humorvoll über die Theke. Nun gut, die Strecke hat sich aufgrund der schönen Gegend und der eleganten Straßen, die sich um die Berge schlängeln, dennoch gelohnt.
Wir fahren weiter nach Leknes, der Nappstraumen wird per Tunnel überwunden und kostet wie sooft Maut, ganze 30 Kr. je Motorrad und Durchfahrt.
In Reine essen wir in brütender Hitze zu Mittag. Jedes Dorf hat einen kleinen Hafen mit anscheinend tausend kleinen Booten. Die Kombination aus schwarzem Gestein der Berge, dem Grün der kargen Bäume, dem blauen Wasser und der strahlend blaue Himmel laden zum Träumen ein. Immer wieder kommen wir an weiße Sandstrände. Das Wasser ist bestimmt kalt, doch nicht wenige wagen es zu baden.
Auf der E10 fahren wir zurück Richtung Svolvär. In Borg halten wir am Wikingermuseum an und erlauben uns den Kulturtrip in die Zeit der Wikinger für 70 Kr ohne Suppe (120 Kr. mit Suppe), ein nicht wenig erscheinender Eintrittsbeitrag. In einem wieder aufgebauten Haus aus der Zeit der Wikinger um 900 n. Chr. wird die Handwerkskunst der Wikinger in der ursprünglichen Form gezeigt. Kulinarisches und Handwerksware werden zur Probe oder zur Nutzung angeboten. Fleisch- und Fischsuppe mit frischem Brot und Sauerrahm gilt es für einen relativ hohen Aufwand zu verkosten. Übliche Haustiere laufen auf dem Hof herum. Wenige Kilometer vom Haus entfernt liegt ein Wikingerschiff, daß auch besucht werden möchte aber von uns nicht.
Wir erreichen schließlich die Fähre in Svolvär, nach einer einstündigen Wartezeit fahren wir mit der Fähre nach Skutvik. Auf halben Weg entdeckt der Kapitän Wale im Wasser. Ein ganzer Schwarm der „kleinen“ Meeressäuger schwimmen eine Zeit lang neben der Fähre, können aber der Fahrt nicht standhalten und tauchen irgendwann ab. Wir landen schließlich im Hafen von Skutvik. Schnell verlassen wir die Fähre und fahren dann auf der 81 zur E6 weiter Richtung Süden.
Wir bauen unser Zelt am Mörsvikfjord gegen 20:00 Uhr auf. Hanno kocht die Suppe in Pfadfindermanier auf offenem Feuer. Er hat anschließend auch das Vergnügen den Topf mit Sand zu reinigen, da das Feuer den Topf völlig verrußt hat. Gegen 21:30 Uhr wird unser Platz von einem Bulli mit KEH Kennzeichen angefahren, die Urlauber waren echt nett. Während wir uns über Sehenswürdigkeiten und Erlebtes unterhalten spendieren sie uns ein kaltes Bier.
Polarkreis -Mo i Rana
Um 8:00 Uhr werden wir wieder einmal von der Sonne geweckt, wir ziehen uns schnell an, packen unsere Sachen und hauen ab. Mücken haben uns entdeckt und verjagen uns von diesem schönen Ort. Wir fahren ein Stück auf der E6 Richtung Fauske. Nach einem Tankstop und einem Softice erreichen wir gegen 14:00 Uhr wir den Norwegischen Polarkreis. Samische Opfersteine und jede Menge Nippes für die Touristen und Patches für mich. Die Sonne brennt heiß. Wir fahren weiter auf der E6 Richtung Mo i Rana. Irgendwann taucht der Hinweis Grönligrotta, die bekannteste Touristen-höhle des Nordens ( ca. 2 km lang und ca. 500 Mio. Jahre alt), am Straßenrand auf. Wir biegen ab und verfolgen die Schotterpiste bis zur Höhle. Es ist erfrischend kalt in der Höhle und der junge Führer empfiehlt die Jacken mit zu nehmen. Zu recht. Als wir nach einer halben Stunde wieder an das Tageslicht kommen, trifft uns die Hitze außerhalb der Höhle doppelt und macht unglaublich müde.
Wir fahren weiter über die Schotterpiste zum Svartisen Gletscher, dem mit 60 Gletscherzungen zweitgrößten Gletscher Norwegens. Mit dem Gletscherboot fährt man eine halbe Stunde über den See und geht dann ca. 3 km zu Fuß zum Österdalsvatn See zum eigentlichen Svartisen hoch.
Es ist schon zu spät, als wir ankommen. Das Bootshaus hat seit 16:00 Uhr geschlossen und so bleibt uns nur eine kurze Pause in dem Lokal und ein Erhaschen von Tourist-Info.
Wir fahren zurück zur E6 und weiter nach Mo i Rana. Dort kaufen wir bei Meyer´s Grillgut, Salat und Letöl für das Abendessen ein, durchqueren Mosjöen und zelten schließlich mit einem kleinen Abstecher von ungefähr 3 km an einem herrlichen See. Barbara und ich baden in dem herrlichen aber doch kaltem Wasser. Schließlich grillen wir das Fleisch und trinken das vom See gekühlte Letöl.
E6 Richtung Trondheim
Wir stehen spät auf. Es ist bewölkt, aber warm, Mücken tanzen um uns herum, trauen sich aber nicht heran, weil die Anti- Mücken-Spiralen bereits qualmen. Nach dem Frühstück fahren wir auf der E6 weiter in Richtung Trondheim. Der Namsen-Fluss begleitet uns eine lange Zeit. Zwischendurch erreichen wir eine Fußgängerhängebrücke, die wir selbstverständlich überqueren müssen, um am gegenüberliegenden Ufer die reißenden Ströme zu bestaunen. Hanno hat Spaß daran gefunden die mit Drahtseilen gespannte Brücke in Schwingung zu bringen und Barbara in Schrecken zu versetzen.
Das am Weg liegende Lachsmuseum „Namsen Laksakvarium“ beschäftigt sich mit der Darstellung der Lachszucht und des Fangens. Der Namsen-Fluß ist der lachsreichste Fluß Norwegens und hat hier eine der größten Lachstreppen entstehen lassen. Dieser Ort war auch wieder Anhaltepunkt von Touristenbussen. Ohne wenn und aber steigen die Handtaschengeschwader aus und walzen alle im Weg stehenden Leute über. Als wir einen Zeltplatz in der Nähe von Äsen ca. 50 km nördl. Trondheim finden, haben wir keine Lust mehr weiter zu fahren und lassen uns schließlich nieder.
Zwei Chopperfahrer haben bereits ihr Zelt aufgeschlagen und beraten sich gerade beim Teller Tütensuppe wieweit die Fahrt noch gehen soll.
Trondheim
wir stehen spät um 9:00 Uhr auf , fahren zwei Stunden später bepackt auf der E6 nach Trondheim und erreichen nach einer Stunde Fahrt die Stadt, die als Tor zum Norden gilt. Wir stellen die Motorräder auf einem Fußweg ab und besuchen den Nidaros-Dom
Nachdem eine Messe zu Ende ist, können wir das alte Gemäuer betreten und bewundern. An dieser Stelle soll Kong Olav Haraldson, der in 1030 in einer Schlacht fiel, begraben liegen.
Als Abschluß spazieren wir durch die anscheinend schönsten und vielleicht wichtigsten Straßen der Stadt zum Hafen. Am Hafenrand treffen wir auf einen kleinen Markt, wo neben leckerem Eis auch Kuchen und so weiter angeboten.
Gegen 14:00 Uhr verlassen wir die schöne Stadt und befahren die E39 (71) Richtung Westen. Die E39 bildet einen wunderschönen Paß mit herrlichen Kurven.
Es ist eine lange Strecke über den Paß und Hanno und Barbara deuten Probleme mit dem Benzin an. Gott und Agip sei Dank finden wir in Vinje eine offene Tanke. Vollgetankt fahren wir weiter auf kurviger Straße und erreichen Otnes am Valoyfjord und finden ein tolles Café an einem alten Fischer- und Bootshaus. Mit Kaffee und Waffeln mit Schlagsahne.
Wir nutzen die Fähre Halsa-Kanestraum, und fahren schließlich auf der (1) nach Molde, durchfahren den Tunnel (30 Kr.) auf der 64 nach Andalsnes. Nach fast zwei stündiger Suche finden wir schließlich ein wildes Camp an einem Fluß an dem es zeitweise fürchterlich stinkt.
Es wird schwieriger einen Wildcamp zu finden, die Flächen werden bewirtschaftet oder Häuser stehen in der Nähe.
Trollstigen – Otta
Nach dem Packen starten wir Richtung Andalsnes und halten am Fjord zum Frühstück, der Asphalt ist heiß, auf dem Parkplatz gibt es keinen Schatten. Plötzlich taucht Günther auf. Er hatte in den Bergen gezeltet, seine Wäsche war noch vom Waschen naß und hing am seiner BMW.
Leichte Wolken ziehen auf und wir fahren in das Zentrum von Andalsnes, tanken und fahren voller Erwartung zu den Trollstigen. Auf dem Weg treffen wir 3 Schwaben, allesamt auf BMW, lustige aber gleichzeitig sture Gesellen., sie konnten wohl nicht glauben, dass noch mehr Mopedfahrer unterwegs waren. Nach kurzem Aufenthalt auf dem Parkplatz, wo wir die versteinerten Trolle beobachten geht’s rauf – den Trollstigveijn, jede Haarnadelkurve ein Genuß. Schade ist nur, daß so viele Wohnmobile unterwegs sind und quasi einen Stau verursachen. Auf dem Paß suchen wir nach Souvenirs und Aussichten, wo die Kurven am besten zu erkennen sind. Nach einer halben Stunde Aufenthalt fahren wir weiter auf der 63. Zwischendurch fängt es an zu regnen, dicke Tropfen bilden kleine Staubkrater auf dem Lack des Tanks, doch die Luft ist warm und läßt die Tropfen fast in der Luft trocknen. Wir erreichen nach der Fahrt zwischen Wasserfall und Gebirgskette dann den Nordalsfjord, den wir mit der Fähre überqueren und schließlich weiter die 63 zu den Adlerstigen, die uns mit Serpentinen abwärts befördern.
Wir erreichen den Geirangerfjord, offiziell der schönste Fjord, doch aufgrund der vielen Touristen kein geeigneter Ort für uns. Auf dem Wasser schwimmt die „MS Bremen“ der Hapag Loyd. Wir folgen nach Kaffee und Softice der 63, die uns nun wiederum mit Serpentinen auf den Pass zum Dalsnibba befördert.
Den mautpflichtigen 5 km langen Weg – Schotter- rauf zum Dalsnibba nehmen wir mit Geduld auf uns. Schlechte Straßen und Busse behindern das Weiterkommen, doch wir gewinnen den Kampf mit dem Schotter und werden mit einem herrlichen Ausblick belohnt. Auch hier werden wieder Busweise alte meistens auch gehbehinderte und gebrechliche Herrschaften herauf befördert und aus den Bussen ausgekippt. Auf der Hochebene erreichen wir die 15, die wir in Richtung Lom einschlagen. Plötzlich bezieht sich der Himmel, es wird dunkel, dann schwarz, wie aus Eimern schüttet es plötzlich und es gibt ein Gewitter das seines Gleichen sucht.
Wir verkriechen uns in dem Gott sei Dank gerade auftauchendem großen Restaurant von Grotli. Hier warten schon viele Radfahrer und Touris auf besseres Wetter. Nach fast 1,5 Stunden stoppt der Regen, die Straße ist ein Bach geworden und wir verpacken uns in Regenklamotten und fahren die 15 in Richtung Lom.
In Lom kaufen wir Lebensmittel und besuchen die Stabkirche, fahren schließlich weiter nach Otta um wieder unsere E6 zu erreichen. Kurz hinter Otta nehmen wir einen Zeltplatz für 50 Kr für zwei Zelte. Wir stellen fest, daß wir wieder im Süden sind, denn schon gegen 22:45 beginnt die Dämmerung.
Lillehammer
Erst gegen 10:30 können wir starten, um uns auf den Weg nach Vinstra zu machen, dort biegen
wir auf die 255.
Wir durchfahren kleine Ortschaften, Höhenzüge mit schönen gefälligen Kurven. Auf dem Weg liegt auf einer Anhöhe eine kleine Holzkirche, die uns veranlaßt kurz anzuhalten. Nach Außen unauffällig, innen in herrlichem blauen und goldenen Farben geschmückt. Wir bewundern die Holzschnitzkünste an Decken und Wänden, den Altar und die Stille in den Räumlichkeiten.
In Svatsun erst können wir eine Tankstelle finden, die sowohl Laden, Post Werkstatt und vielleicht auch noch Kirche ist. Freundlich war der Mann nicht gerade, mag wohl keine Touris.
Kurz vor Lillehammer erreichen wir wieder die E6. Wir besuchen die Stätten der Olympischen Winterspiele von 1994 – das Hakonstadion (15kr je Person) und die Sprungschanze. Nur mit Ticket für 30 Kr. für die Seilbahn gelangt man auf die Plattform der Sprungschanze – eigentlich schade. Es ist brütend heiß, 32 °C im Schatten – wir stiefeln in voller Ausrüstung an der Schanze entlang und hoffen , wenn es einen gibt auf den Fahrtwind, der uns ein wenig Kühle verschaffen soll.
Die vor uns liegende Strecke mutet das Ende einer langen Reise an. Der Straßenverkehr nimmt zu, die Straßen öde und abgefahren. Wir fahren die 213 Richtung Moelv, wechseln auf die 4 Richtung Gjork, dann die 33 nach Minnestone – Langeset, nehmen nochmals die E6 bis Lillestrom bei Oslo, um voranzukommen. Von hier geht’s auf die 22 die erst hinter Rakkesttad kurventechnisch amüsanter wird. Wir zelten auf einem großen kaum belegten Campingplatz nahe der Grenze.
Westküste Schweden
Wir erreichen schließlich die schwedische Grenze in Halden, keine Kontrolle, kein Zoll, der einzige Hinweis ist die nun schlechter werdende Asphaltdecke. Schlaglöcher jede Menge. Die 22 heißt jetzt 165 und mündet bei Hällevadsholm auf die E6. Auf der fahren wir ein paar Kilometer bis Kissleberg, biegen auf eine schöne Küstenstraße die 160. An einem Fjord ohne Namen wollen wir am Strand ein wenig Pause machen und uns etwas abkühlen, das Salzwasser verhindert aber unseren Drang nass zu werden. Wieder erreichen wir die E6. Bei dem Versuch wieder kleinere Straßen zu fahren, geraten wir immer wieder auf Abwege, also bleiben wir weiter die E6. So durchqueren wir auch Göteborg; sicherlich ein Halt wert, doch irgendwie ist die Luft raus. Bei Kungsbacka verlassen wir die E6 wieder um ein Quartier zu finden. Der nächstbeste Campingplatz gefällt mir irgendwie nicht und wir fahren zum Nächsten, der ist wegen Überfüllung geschlossen. Hannos und Barbaras Minen verraten mir – bloß wieder zurück. Auf dem Rückweg geraten wir in ein Regenschauer aller erster Güte. Wir warten unter dem Dach der Shell-Tankstelle und fahren erst bei nachlassendem Regen weiter. Schnell bauten wir die Zelte auf – endlich. Der Regen wurde wieder stärker, die Sitzplätze in der Küche des Camp sind belegt. Barbara kocht dort eine Portion Nudeln, Hanno und ich bauen einen Unterstand aus unserer Zeltunterlage, unter der wir jetzt essen können. Die Dauercamper gucken wie die Kühe – ziemlich doof – aber keiner lädt uns in sein Vorzelt ein.
nach Hause
Der Himmel ist schwarz bedeckt, das Zelt noch naß. Wir können aber im trockenen frühstücken und fahren schließlich auf der schönen Küstenstraße bis Falkenberg, erreichen wieder die E6 bis Halmstadt, eine verträumte Stadt, wo wir unser Mittagessen in einem ‚Kaufhaus einnehmen. Bis Helsingborg bleiben wir auf der E6 – mehrere Schauer begleiten uns bis zur Fähre nach Helsingör.
Wir befahren die 6 bis Roskilde, kaufen Bier zum endlich erträglichem Kurs für den Abend und fahren bis Koge an der Ostsee und finden einen Euro-Camp, – riesig groß und überfüllt – aber relativ preiswert. Auf dem Morast bauen wir die Zelte auf, essen unser Brot und trinken mit Genuß unser Bier – herrlich. Nachteil ist nur die Unruhe auf dem riesengroßen Camp. Nach ein paar Bier und gutem Essen können wir aber einschlafen.
Wir befahren die 153 mehr oder weniger immer parallel zur Autobahn nach Rödby zum Fähranleger der DFO. In Fehmarn angekommen, gilt die pure Gewalt – bloß raus aus der Fähre und Gas, Kampf auf der Straße bis aufs Blut. Wir sind wieder in deutschland. Bei Lübeck gab´s ein Schauer und wir erreichten Hamburg am frühen Nachmittag. Wir haben eine gesamte Strecke von 7.995 km hinter uns gelassen. Davon waren mindestens 7.000 reine Erholung, wenn auch der Hintern mal weh tat. Die letzten Tage waren eine Art Übergang in die Arbeitswelt oder Rückkehr zum Hamburger Leben in Streß und Hektik. Die Ruhe des Nordens ist hier nun gänzlich verschwunden – wir sind zurück.
Von BuGA@Home
- 21, Jun, 1997
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